Gemälde

Lot-No. 4432

Käthe Münzer-Neumann, Herrenportrait

Brustbildnis eines würdevollen älteren Mannes im Halbprofil mit Anzug und Zigarre, vor dämmriger Kulisse, mit Haus unter Bäumen, hierzu bemerkt Lothar Brieger-Wasservogel 1904 in Ost und West: illustrierte Monatsschrift für das gesamte Judentum "„Käthe Münzer besitzt den Blick für das Wesentliche, ... Wie fast alle jüdischen Künstler unserer Zeit gehört sie dem modernen Naturalismus an. Aber sie hütet sich davor Doktrinärin zu werden, den Wert des Details zu überschätzen. Es ist der große Gesamteindruck, auf den sie ausgeht, und mit dem scharfen Auge des geborenen Künstlers findet sie am Modell das heraus, was ihr zur Erreichung dieses Zweckes notwendig ist.“, pastose Malerei mit lockerem, breitem Pinselduktus in kraftvoll leuchtender Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, links unten signiert und datiert "K. Münzer-Neumann [19]28", rückseitig divers gestempelt, unter anderem Stempel einer Berliner Malutensilienhandlung und teils unleserliche handschriftliche Anschrift der Künstlerin "Frau Münzer-Neumann ...platz 3", Farbplatzer, gering restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 60,5 x 50 cm. Künstlerinfo: geborene Käthe [Käte] Münzer, ab 1909 verehelichte Münzer-Neumann, dt. jüdische Malerin, Zeichnerin, Illustratorin, Plakatkünstlerin und Karikaturistin (1877 Breslau bis 1959 Paris), Schülerin der Kunstschule Berlin, um 1900 weitergebildet an der Schule des Vereins der Künstlerinnen zu Berlin bei Max Uth und Meisterschülerin von Franz Skarbina in Berlin, 1902–03 Studienreise nach Holland, ca. 1904 Studium an der Académie Julian bei Edmond François Aman-Jean (1858–1936) und Ernest Joseph Laurent (1859–1929) in Paris, hier Mitglied der Union internationale des Beaux Arts et des Lettres Paris, unterhielt ab 1904 ein Schüleratelier in Berlin, unternahm ab 1909 Studienreise nach Paris, ca. 1911/12 in Warschau und 1921 in St. Petersburg erwähnt, darüber hinaus nach Kopenhagen/Dänemark, spätestens ab 1929 bis 1933 in Berlin, hier laut Dressler 1930 unter anderem als Beisitzerin der Prüfstelle Berlin für Schund- und Schmutzschriften tätig, Mitarbeiterin der Münchner Zeitschriften "Jugend" und "Fliegende Blätter" sowie der Berliner Satire-Zeitschriften "Narrenschiff" und "Ulk", beschickte ab 1899 die Großen Berliner Kunstausstellungen, die Ausstellungen der Berliner Secession und des Lyceum-Clubs, 1904–33 Mitglied des Vereins der Künstlerinnen zu Berlin, an deren Kunstschauen sie sich 1904–33 beteiligte, Mitglied im Frauenkunstverband, im Berliner Künstlerverein, in der Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft und im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, 1933 Emigration nach Paris, hier Mitglied des "Freien Künstlerbundes 1938", während der dt. Besatzung von Paris überlebt die Künstlerin im Untergrund, nach 1945 Anschluss an die Societé des Artistes Francais, die Societé Nationale des Beaux Arts, beschickte den Salon d’Automne, den Salon des Indépendants und den Salon des Humoristes, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Bénézit, Wikipedia, "Käthe, Paula und der ganze Rest" und Artikel von Carola Muysers.

Limit:
480.00 €
Acceptance:
1900.00 €

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