Sächsische Künstler

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Prof. Georg Nerlich, Sommer im Mittelgebirge

vom Licht durchfluteter Blick über Wiesen, auf von Bäumen umgebene Häuser vor Gebirgszügen, unter locker bewölktem Himmel, pastose Landschaftsmalerei in heller, freundlicher Farbigkeit, um 1960, links unten signiert "A. G. D. Nerlich", im Falzbereich geringe Verluste, Leinwand etwas wellig und reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 61 x 81 cm. Künstlerinfo: dt. Graphiker, Architektur-, Stillleben- und Landschaftsmaler (1892 Oppeln bis 1982 Dresden), studierte 1912–17 an der Akademie Breslau bei Hans Poelzig, Markus van Gosen, Karl Hanusch, Fryderyk Pautsch, Max Wislicenus, Oskar Moll und Bernhard Pankok, unternahm Studienreisen nach Tirol, Italien und Südfrankreich, Mitglied im Künstlerbund Schlesien und des Deutschen Werkbundes, freischaffend und als Kunstpädagoge in Kattowitz, Oppeln und Breslau tätig, 1937–45 als „entartet“ diffamiert, ab 1946 zunächst freischaffend in Dresden, 1948–56 Prof. an der TH Dresden, ab 1952 Mitglied im Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR, später in Dresden-Loschwitz ansässig, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold „Künstler in der DDR“ und Wikipedia.

Lot-No.: 4458
Limit: 800.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Rudolf Schuster, attr., An der Felsküste

Blick vom erhöhten Standort, über zerklüftete Felsen mit spärlicher Vegetation, weiß gekalkte Mauern und Klippen an der Küste, über stilles Meer mit weitem Horizont, im hellen Sonnenlicht, wohl Strand der ligurischen Küste bei Nervi (Genua), stimmungsvolle, gering pastose, Landschaftsmalerei mit partiell breitem Pinselduktus erfasst, Schuster galt als einer der begabtesten und letzten Schüler Ludwig Richters, bereits 1874 ermunterte Richter seinen Schüler – er möge unbedingt nach Italien reisen „um den Gegensatz unserer einfachen nordischen Gegenden umso geschärfter auffassen zu können.“, Schuster folgte nach Jahren in Oberbayern und in den deutschen Mittelgebirgen im Jahre 1879 Richters Rat und begab sich – als Maler bereits gefestigt – auf seine erste Studienreise nach Italien, anders als sein Lehrer Ludwig Richter und mancher in Rom wirkender Deutschrömer, die in Italien die Vorlage für zu komponierende, romantische Ideallandschaften fanden, erfasste Schuster die Landschaft ohne arrangierte kompositorische Zugaben in ihrem Wesen und ihrer natürlichen Großartigkeit und Sinnlichkeit, das vorliegende Gemälde ist beredtes Zeugnis hierfür und dürfte unmittelbar vor Ort in Öl auf Leinwand entstanden sein, unsigniert, rückseitig neuzeitliche Infos des Vorbesitzers zum Gemälde mit lückenloser Provenienz bis zu Rudolf Schuster zurückverfolgbar "Dieses Gemälde ... erbte Paul-Leander Schuster (1854–1919) ein Bruder v. Rudolf Schuster. Es war bis 2020 immer in Familienbesitz. Nicht signiert u. bezeichnet. Es wurde nach [19]45 auf Grund fehlender Wohnraum in Berlin wohl stark beschnitten evt. Signaturen abgeschnitten. In der Dipl. Arbeit v. 1961 M. Krause wird es unter Nr. 128 beschrieben „m. s./w. Abb. Nr. 25. Wohl Nervi um 1879", das Gemälde wurde links, rechts und unten beschnitten und auf neueren Keilrahmen aufgezogen, sehr schön in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 72 cm. Künstlerinfo: eigentlich Rudolf Heinrich Schuster, dt. Maler und Illustrator (1848 Markneukirchen im Vogtland bis 1902 ebenda), Kindheit und Schulbesuch in Plauen, studierte ab 1863 an der Akademie Dresden, 1867–73 einer der talentiertesten Atelierschüler von Ludwig Richter, anschließend Aufenthalt in München und beeinflusst von Eduard Schleich und Adolf Heinrich Lier, unternahm zahlreiche Studienreisen nach Böhmen, der Schweiz, Tirol, Italien, Österreich, dem Erzgebirge und der Eifel, 1875–76 in Düsseldorf tätig, zeitweise in Stuttgart, 1882–85 im Riesengebirge, 1886–88 in Berlin, 1891–94 in Dresden Teplitz, 1894–96 in Weimar, 1898–1900 in Meran und krankheitsbedingt ab 1900 in Markneukirchen, Quelle: Thieme-Becker und Frank Weiß „Malerei im Vogtland“.

Lot-No.: 4407
Limit: 800.00 €, Acceptance: 900.00 €

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Catharina Geigenmüller, attr., Dorfansicht

Blick in bewegte Landschaft, mit Häusern hinter Bäumen, expressive, mit selbstbewusstem, breitem Pinselduktus flott, minimal pastos erfasste Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, rechts unten undeutlich monogrammiert "Ggmr" und dat. "N. [19]45", Altersspuren, ungerahmt, Maße ca. 65,5 x 70,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Katharina Margarete Geigenmüller, dt. Malerin, Zeichnerin und Graphikerin (1890 Mittweida bis 1964 ebenda), Vertreterin der "Verschollenen Generation", ab 1909 Privatschülerin einer Malerin Fräulein Koch in Chemnitz, studierte ab 1913 an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Theodor Schindler, Walther Klemm, Robert Weise, Theodor Hagen, Max Thedy, Gari Melchers und Fritz Mackensen sowie Hospitation beim Bildhauer Richard Engelmann, 1919–20 am Bauhaus Weimar, 1920 zeitweise in Leipzig-Gohlis, weitergebildet an der Akademie Dresden, befreundet mit Marianne Brandt, beschickte Ausstellungen in Chemnitz (Karl-Marx-Stadt), 1933–45 als „entartet“ verfemt, nach 1945 weiterhin unangepasst in Mittweida tätig, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, starb verarmt in Mittweida, Quelle: Vollmer, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Eisold "Künstler in der DDR", Datenbank der Forschungsstelle für Biografien ehemaliger Bauhaus-Angehöriger und Wikipedia.

Lot-No.: 4438
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Carlfriedrich Claus, Mappenwerk "Kennung"

Leinenkassette mit zwei Textblättern und je vier Arbeiten von Carfriedrich Claus, Klaus Sobolewski und Levin Colmar, verwendete Drucktechniken: Farbradierung, Farblithographie, Farbholzschnitt, Holzschnitt, Radierung im Hochdruck, Farbradierung und Farbsiebdruck, jedes Blatt in Blei signiert, betitelt, datiert (9 Blatt "1996") und nummeriert "6/30", in Leinenkassette CD mit Carlfriedrich Claus-Sprechoperation, Levin Colmar-Collage und Klaus Sobolewski-Texte, sehr gut erhalten, Blattmaße ca. 60 x 49,5 cm. Künstlerinfo Carlfriedrich Claus: dt. Graphiker, Zeichner, Literat und Philosoph (1930 Annaberg-Buchholz bis 1998 Chemnitz), 1948-59 kaufmännischer Angestellter, anschließend freischaffend, ab 1951 erste künstlerische Versuche mit Texten und Klangbildern, 1953/54 Mitarbeiter der Freien Presse als Theaterkritiker, 1959 erste Vibrationstexte, Entstehung des „Geschichtsphilosophischen Kombinat“, ab 1968 Interesse an der graphischen Vervielfältigung seiner Arbeiten, 1977 Gründungsmitglied der Produzentengalerie Clara Mosch, intensiver Briefkontakt unter anderen mit Franz Mon, Raoul Hausmann, Ernst Bloch, Michel Leiris und Gerhard Altenbourg, unter ärmlichsten Verhältnissen wuchs über Jahrzehnte ein riesiges Werk, welches heute von der Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv verwaltet und dokumentiert wird, Quelle: Vollmer, Eisold „Künstler in der DDR“, Wikipedia und Internet. Künstlerinfo Klaus Sobolewski: dt. Maler, Graphiker und Lyriker (1962 Annaberg-Buchholz bis 2006 Chemnitz), seit der Kindheit Freundschaft mit Carlfriedrich Claus, Lehre als Baufacharbeiter, seit 1984 freischaffend tätig, ab 1988 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) ansässig, ab 2001 verstärkt Beschäftigung mit Ölmalerei, in Annaberg-Buchholz befindet sich heute das Klaus-Sobolewski-Archiv, Quelle: Eisold „Künstler in der DDR“ und Wikipedia.

Lot-No.: 4504
Limit: 1300.00 €, Acceptance: 1300.00 €

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Fredo Bley, Sommerabend

Blick über grüne Weide zum vogtländischen Gehöft unter hohen Laubbäumen im warmen Licht der Abendsonne, der stark von den Malern der "Brücke" wie Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff beeinflusste Künstler löste sich bereits früh vom rein impressionistischen Malstil seines Lehrers Walter Löhner und malte nach eigenem Bekunden "fredoistisch", wobei er augenzwinkernd anfügte, dass er in seiner Kunst Expressionismus und Impressionismus zu vereinen trachte, dieses Ansinnen kommt in vorliegendem Gemälde auf beeindruckende Weise zum Tragen, mit breitem, dynamischem und stark pastosem Pinselduktus gestaltet Bley auf der Leinwand geradezu plastisch eine lichtdurchflutete, stimmungsvolle Abendlandschaft in kraftvoll leuchtender Farbigkeit, Fredo Bley suchte stets die unscheinbaren – ja alltäglichen Szenen und Winkel seiner vogtländischen Heimat, denen er mit seiner Kunst gekonnt dem Nimbus des Hochbedeutsamen verlieh und die er in unvergleichlicher Weise einzufangen wusste, so verstand er es in vorliegendem Gemälde kongenial, das morbide bäuerliche Anwesen, welches sich gleichsam schutzsuchend unter hochgewachsenen Bäumen birgt, eindrucksvoll in Szene zu setzen, 1989 bemerkte Bley hierzu"... Schon von frühester Jugend an war ich von der Sehnsucht erfasst, meine Empfindungen in der mich umgebenden Natur durch die Bildsprache sichtbar zu machen ...", Öl auf Hartfaserplatte, rechts unten signiert "Bley", rückseitig nochmals signiert und datiert "Fredo Bley 1977", gerahmt, Falzmaße ca. 90 x 80 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1957–64 als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, später in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Lot-No.: 4418
Limit: 1600.00 €, Acceptance: 4200.00 €

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Elisabeth Andrae, "An der Elbe"

Ansicht von Lastkähnen im Dresdner Elbhafen, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, um 1927, rechts unten signiert "E. Andrae", rückseitig auf dem Keilrahmen altes Künstleretikett "Elisabeth Andrae Dresden, Fürstenstr. 150 »An der Elbe« 1200M" und weiteres Etikett "Ausstellungsobjekt der Kunstausstellung 1927 Brühlsche Terrasse »An der Elbe« zum Preis von 400M samt Rahmen im November 1927 vom Künstler erworben" sowie Inventaretikett "Kreissparkasse Sebnitz, Inv.-Nr. 61-30-03", Craquelure, Fehlstelle in der Leinwand hinterlegt, restauriert, original gerahmt, Falzmaße ca. 76 x 96 cm. Künstlerinfo: eigentlich Elisabeth Luise Andrae, dt. Malerin, Zeichnerin und Graphikerin (1876 Anger bei Leipzig bis 1945 Dresden- Striesen), studierte ab 1899 bei Adolf Thamm in Dresden und ab 1905 bei Hans Richard von Volkmann in Karlsruhe, beschickte 1906 die Große Berliner Kunstausstellung, ab 1906 die Sächsische Kunstausstellung Dresden und ab 1917 die Dresdner Akademieausstellung, regelmäßige Aufenthalte auf der Insel Hiddensee, gehörte hier mit Clara Arnheim, Elisabeth Büchsel und anderen Künstlerinnen zum Kreis der "Hiddenseer Malweiber" bzw. der Hiddenseer Künstlerkolonie, beschickte hier Ausstellungen in der Blauen Scheune in Vitte und ab 1909 den Kunstkaten in Ahrenshoop, Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, AKL, Singer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 4413
Limit: 1650.00 €, Acceptance: 1650.00 €

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Johann Christian Vollerdt, Bergige Flusslandschaft

abendliche Sommerlandschaft mit Häusern und Personenstaffage am Fluss und Blick zum jenseitigen Ufer mit Burganlage, lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., links unten signiert "Vollerdt p.", Craquelure, doubliert und restauriert, im Goldrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 32 x 45,5 cm. Künstlerinfo: auch Vollardt, Vollhardt, Vollert, dt. Landschaftsmaler und Kupferstecher (1708 Leipzig bis 1769 Dresden), zunächst Schüler in Kupferstich an der Privatschule von Paul Christian Zinck in Leipzig, ab 1738 Schüler von Johann Alexander Thiele (1685–1752) in Dresden, zunächst Supraportenmaler, unter anderem für Heinrich Graf von Brühl, später Landschaftsmaler, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Nagler und "Sächsische Biographie".

Lot-No.: 4403
Limit: 1800.00 €, Acceptance: 0.00 €

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