Gemälde

Lot-No. 4348

August Schleich, Rauchmalerei "Fuchs"

Darstellung eines Fuchskopfes im runden Spiegel eines Tellers, Ruß auf Keramikteller gefirnisst, Rauchmalerei um 1850, rechts seitlich unscheinbar signiert "Schleich", zur Entstehung der Rauchmalerei schreibt "Die Gartenlaube" [Heft 20, 1867, Seite 309–311] im Artikel »Der Rauchmaler« "... Im Oberpollinger Gasthaus in München war es in den vierziger Jahren wie immer sehr lebhaft, es war Abend, das Local gedrängt voller lärmender Gäste ... „Es muß Alles in Rauch aufgehen.“ ... „Alles ist verraucht und verdampft,“ rief Schleich mit erhobener Stimme, „und mein ganzes Leben soll verdampfen und verrauchen und auch mein biss’l Kunst soll in Rauch aufgehen.“ – Die Anwesenden verstanden die doppelsinnige Rede Schleich’s nicht, bald aber sollten sie erfahren, was Schleich hatte andeuten wollen. ... [er], nahm dann einen Teller zur Hand und schwärzte die innere Fläche desselben über einer brennenden Lichtflamme, ergriff ein Stückchen Schwefelholz, fing an auf der Rauchfläche zu skizziren und in unglaublicher Schnelligkeit war da ein Hirsch mit Waldumgebung zu sehen, welcher mit gewaltigem Satze vorübereilt. Das Bild war in unvergleichlicher Lebenswahrheit wiedergegeben; die Zeichnung, welche in ihren weißen Contouren reizend vom Dunkel abstach, erregte allgemeine Sensation. Schleich rief ... „Ja, Brüaderln, jatz hätte mir amoi das Rechte ‘rausstudirt. Mit diesem Büldl beginnt eine ganz neue Zeitrechnung der Kunst! Seagt’s jatzt ein,ös Trottel, daß die Kunst in Rauch aufgehn muß?“ – Ein nicht endenwollendes Halloh und Bravo belebte die Gesellschaft, der Teller machte die Runde durch das ganze Local, man gratulirte dem Künstler zu dieser neuen Erfindung, und Schleich erwiderte, das sei sein erstes Stück, ...", rückseitig angebrachte Aufhängung, originale Retuschen in brauner Ölfarbe, Kratzer und Altersspuren, Pendant zu den zwei nachfolgenden Positionen, Durchmesser des Tellers ca. 22,5 cm. Künstlerinfo: genannt "Schleichgustel", dt. Tierzeichner, Radierer, Lithograph und Porzellanmaler (1814 München bis 1865 München), Sohn und Schüler des Reproduktionsstechers Johann Carl Schleich (1759–1842), Weiterbildung an der Akademie München, in den 1840er Jahren Erfindung der "Rauchmalerei", tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", "Die Gartenlaube" von 1867, Heft 20, Allgemeine Deutsche Biographie, Nagler, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh." und Internet.

Limit:
80.00 €

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