Gemälde

Katalog-Nr. 4359

Carl von Schlicht, Bewegte Sommerlandschaft

der Betrachter des Gemäldes blickt vom steinigen Ufer eines Sees oder Flusses, über die im Schatten liegende Wasserfläche, auf Laubbäume am Fuße einer Felskuppe am jenseitigen Ufer, erst auf den zweiten Blick wird man des Wanderers mit Hund am Ufer gewahr, der im Dunkel der großartigen Naturkulisse aufzugehen scheint, der Vordergrund des Gemäldes atmet melancholische Kühle, je weiter der Blick jedoch in die Ferne schweift, um so sonniger und wärmer zeigt sich die Landschaft und die Melancholie weicht einer verheißungsvollen Heiterkeit unter duftig bewölktem Himmel, hierzu schreibt Hermann Alexander Müller: ”Aus den von ihm bereisten Gegenden der Schweiz, Tirols und Mitteldeutschlands brachte er manche sehr ansprechende, tief empfundene, oft großartige Landschaften.”, das Gemälde entstand in Schlichts Weimarer Zeit und das Motiv könnte durchaus in der Umgebung Weimars zu suchen sein, lasierende Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert ”v. Schlicht 1863”, Craquelure, restauriert, im prächtigen, ca. 12 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß 50 x 71 cm. Künstlerinfo: auch Karl Freiherr von Schlicht, dt. Landschafts- und Marinemaler (1833 Gutenpaaren bis 1912? Potsdam), zunächst Offizierslaufbahn in der Preußischen Armee, studierte ab 1856 an der Akademie in Düsseldorf bei Stanislaus von Kalckreuth, Andreas Achenbach und Hans Fredrik Gude, 1859 Wechsel an die Großherzogliche Kunstschule Weimar, hier Fortsetzung seines Studiums bei Kalckreuth sowie Schüler von Arnold Böcklin und Johannes Niessen, zunächst freischaffend in Weimar, in den 1870er Jahren Umzug nach Kreuznach, hier tätig als Gymnasialzeichenlehrer, später wieder in Düsseldorf ansässig und Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins ”Malkasten”, schließlich in Potsdam lebend, beschickte 1864–97 die Berliner Akademieausstellungen, Dresdner Kunstausstellungen und die Weltausstellung 1873 in Wien, unternahm Studienreisen in die Alpen (Bayern, Oberitalien, Tirol und Schweiz), die Mittelgebirge (z.B. Rhön), nach Norwegen und 1902 nach Deutsch-Südwestafrika, Quelle: Thieme-Becker, Müller-Singer, Boetticher, Scheidig ”Die Weimarer Malerschule”, Seubert, Müller-Klunzinger, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und Wikipedia.

Limit:
650,00 €
Zuschlag:
750,00 €

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