Gemälde

Katalog-Nr. 4518

Rudolf Riemerschmid, "Sommertag"

Rückenakt einer jungen Frau am sonnigen Ufer eines Waldsees, die stimmungsvoll in warmes Licht getauchte intime Landschaft atmet Ruhe und Kontemplation, scheinbar den stillen Beobachter nicht bemerkend, hat sich die junge Frau ihres Kleides entledigt und ist im Begriff, die langen brünetten Haare über ihrer rechten Schulter bündelnd, ein Bad zu nehmen, die makellose Rückenansicht des jungen Mädchens im Kontrapost gleicht der einer griechischen Statue der klassischen Periode und verleiht dem Gemälde eine dezent erotische Note, in der für Riemerschmid typischen dünn lasierenden, partiell malgrundsichtigen Technik bedient sich der stets nach neuen Methoden des Farbauftrages suchende Künstler eines delikaten Kunstkniffs – während die Figur des Mädchens und die still ruhende Wasserfläche des Sees mit seinen eindrucksvollen Spiegelungen von Himmel und Ufervegetation in einer ebenso ruhigen, aus feinsten Pinselstrichen gefügten Malerei erfasst sind, fügt der Künstler die Schilf- und Uferpartie sowie die Waldkulisse in nahezu graphisch konturierender bzw. pointillistisch anmutender Tupftechnik bei und verleiht seiner Bildschöpfung so einen spannenden Rhythmus aus Ruhe und Bewegung, ab 1902 regelmäßig auf den Ausstellungen der Münchner Sezession vertreten, stand Rudolf Riemerschmid Zeitlebens im Schatten seines berühmten Cousins Richard Riemerschmid (1868–1957), sein malerisches Werk sollte unvollendet bleiben, da eine früh einsetzende Erblindung ihn am künstlerischen Schaffen hinderte und sein Œuvre auf wenige – wenngleich großartige Bildschöpfungen begrenzte, das vorliegende Gemälde wurde 1907 in Nr. 28 der Münchner Zeitschrift "Jugend" auf einer Doppelseite farbig abgebildet, hier finden sich neben der Bildunterschrift "Rudolf Riemerschmid [München]" auch der Titel "Sommertag" (im Original beigegeben), Öl auf Leinwand, rechts unten ligiert monogrammiert "RR", rückseitig auf dem Keilrahmen bezeichnet "Rudolf Riemerschmid", randdoubliert, restauriert, minimal restaurierungsbedürftig, einige Kratzspuren im Randbereich, teils von Rahmenfalz verdeckt, in originaler Eichenleiste mit schmalem Goldinlay in Gestalt eines Perlstabs gerahmt, Falzmaße ca. 72,5 x 99,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1873 München bis 1953 Rieden bei Murnau), studierte an der Akademie Karlsruhe bei Friedrich Fehr, 1904–20 tätig für die Münchner Zeitschrift "Jugend", bedeutender Vertreter des Münchner Jugendstils, Mitglied der Münchner Sezession sowie im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, im Deutschen Künstlerbund Weimar und Mitglied der Münchner Künstlervereinigung "Der Bund", tätig in München und Aiterbach, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Müller-Singer, Ries und Internet.

Limit:
7000,00 €
Zuschlag:
7000,00 €

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