Sächsische Künstler

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Gregor-Torsten Kozik, Schwebender

vor einem hellen Streifen schwebende Figur mit geschlossenen Augen, Kohle und weiße Kreide auf Büttenpapier, Ende 20. Jh., laut Aussage des Einlieferers rückseitig signiert, in Passepartout freigestellt und hinter Glas gerahmt, Blattmaße ca. 46 x 64 cm. Künstlerinfo: eigentlich Gregor Torsten Schade bzw. Gregor Torsten Schade-Adelsberg, dt. Maler, Zeichner, Graphiker, Video- und Installationskünstler (geboren 1948 in Hildburghausen/Thüringen), Kindheit in Streufdorf, 1954 Zwangsumsiedlung nach Leipzig, 1965-67 Lehre zum Offsetretuscheur und parallel Besuch der Abendakademie der Hochschule für Graphik und Buchkunst (HGB) Leipzig, studierte 1967-72 an der HGB Leipzig bei Fritz Fröhlich, Hans Mayer-Foreyt und Gerhard Brose, anschließend freischaffend, ab 1974 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) ansässig, 1976 Mitbegründer der Künstlergruppe „Clara Mosch“, 1980 Heirat mit Vera-H. Kozik und Namensänderung, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1987 Umzug nach Kirchbach, unternahm Studienreisen, unter anderem nach Bulgarien, 1983 Paris, 1986 BRD und Bagdad, Südafrika, New York und mit Arbeitsstipendium der Walther-Bischoff-Galerie Stuttgart nach San José (Kalifornien/USA sowie 2007 Venezuela, beschickte zahlreiche Museen, Ausstellungen und Kunstmessen wie die Art Cologne, Art Basel und Arco Madrid, Quelle: Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Lot-No.: 4251
Limit: 490.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Bildnis des Malers Carl Anton Graff

Portrait des in die Ferne blickenden Landschaftsmalers Carl Anton Graff, mit Palette und Malstab in seiner Linken (1774 Dresden bis 1832 ebenda, Sohn von Anton Graff), Mischtechnik, 19. Jh., rückseitig neuzeitlicher Klebezettel und hierauf bezeichnet "A. Graff Sohn des Künstlers", partiell etwas berieben, Malschicht teilweise etwas ungleichmäßig, hinter Glas gerahmt, Falzmaße ca. 50 x 40 cm.

Lot-No.: 4202
Limit: 500.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Erich Buchwald-Zinnwald, Bei Zinnwald-Georgenfeld

sommerliche Erzgebirgslandschaft mit den charakteristischen Gebirgshäusern der Region, lasierende Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert, ortsbezeichnet und datiert "E. Buchwald Zinnwald [19]43", gering restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 77 x 92,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Buchwald, dt. Landschaftsmaler, Zeichner, Radierer und Holzschneider (1884 Dresden bis 1972 Krefeld), zunächst gefördert von Hofrat Professor Weiland Simonson Castelli, studierte 1903–12 an der Akademie Dresden bei Osmar Schindler und Richard Müller, später bei Carl Bantzer, ab 1907 Meisterschüler von Gotthard Kuehl, 1904 Genesungsurlaub und erster Aufenthalt in Zinnwald im Osterzgebirge, fortan hier regelmäßige Aufenthalte und Beiname “Zinnwald”, 1928–30 Reisen nach Italien (Florenz, Venedig) und 1932–36 in die Schweiz, zunächst in Oberrochwitz, später in Loschwitz bei Dresden tätig, 1968 Übersiedlung nach Krefeld, Mitglied im Deutschen Künstlerbund, Quelle: Vollmer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 4215
Limit: 650.00 €, Acceptance: 800.00 €

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Günther Blechschmidt, Provenzalische Landschaft

Blick in weite, lichtdurchflutete, sommerliche Landschaft der Provence mit den Bergen der Alpillen bei Avignon, Arles bzw. Cavaillon, pastose Landschaftsmalerei mit breitem Pinselduktus, partiell gespachtelt, Öl auf Platte, links unten Künstlerkürzel "Bl", rückseitig bezeichnet "Günther Blechschmidt Oppach O/L »Provence«", schön gerahmt, Falzmaße ca. 51,5 x 64,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner und Graphiker (1891 Sohra bei Freiberg bis 1971 Oppach in der Oberlausitz), 1919–23 Studium an der Kunstgewerbeschule bei Georg Erler und an der Dresdner Akademie bei Max Feldbauer, 1928–39 Lehrer für Zeichnen und Kunsterziehung in Chemnitz, Wohnsitz in Siegmar-Schönau, beschickte 1944 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, Kriegsdienst im 2. Weltkrieg, danach freischaffend in Chemnitz, ab 1949 freischaffend in Oppach tätig, unternahm Studienreisen nach Frankreich (Paris, Provence), Italien, Spanien, Österreich und der Schweiz, Quelle: AKL, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler und Wikipedia.

Lot-No.: 4207
Limit: 800.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Fredo Bley, Im Wudelgrund

sommerlicher Blick über saftig grüne Wiesen im idyllischen Wudelgrund bei Reinsdorf im Vogtland, unter duftigen Sommerwolken erstreckt sich eine leuchtende, unberührte Wiesenlandschaft im hellen Sonnenlicht am Bach, der naturverbundene Künstler schilderte in seinen Erinnerungen den nahe seiner Vaterstadt Mylau gelegenen Wudelgrund als das "Paradies" seiner Kindertage, so hat Fredo Bley diesem schönen Fleckchen Erde Zeit seines Lebens in Bildern ein bleibendes Denkmal gesetzt, frühe - nahezu impressionistische - Arbeit des Künstlers in welcher noch der Einfluss seines Lehrers Walter Löhner (1899-1968) zum Tragen kommt, hierzu bemerkt Frank Weiß in "Malerei im Vogtland" (2002): "... In den 1950er Jahren fand er Anschluss an und Anleitung durch den Maler Walter Löhner. . ... In der Zeit des gemeinsamen Malens mit Löhner vorübergehend von dessen impressionistischen Stil beeinflusst, hat er bald seine eigene, charakteristische Handschrift entwickelt, die sich freilich nicht unveränderlich zeigt, sondern in ihrer stilistischen Akzentuierung variiert. ... In seiner Kunst sind auf eigenständige Weise Anregungen aus dem breiten Spektrum der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts verarbeitet ... Und stets bewunderte er voller Hochachtung die Werke der älteren vogtländischen Meister - von Albin Schlehahn etwa, oder Albin Enders, Paul Söllner, Richard Sachs, Rudolf Poeschmann und Kurt Geipel. ...", pastose Landschaftsmalerei mit charaktervollem, dynamischen Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Platte, rechts unten signiert und datiert "Bley [19]55", original gerahmt, Falzmaße ca. 78,5 x 100 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943-46 zusammen mit Wolfgang Mattheuer Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, um der Dienstverpflichtung zum Uranbergbau der Wismut zu entgehen 1946-48 als Land- und Forstarbeiter in Thüringen tätig, 1948-56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, aus materiellen Zwängen 1957-64 parallel als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, parallel zeitweise bis 1990 Zirkelleiter für Malerei in der "NEMA" Netzschkau, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, ab 1960 im selbst errichteten Eigenheim in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Lot-No.: 4209
Limit: 800.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Fredo Bley, Weide im Gegenlicht

der Künstler entführt den Betrachter des Gemäldes in eine abendliche, üppig grünende Sommerlandschaft und schenkt einer knorrigen Weide – welche effektvoll vom Sonnenlicht hinterfangen wird – seine volle Aufmerksamkeit, auf einem kleinen Hügel freistehend, tief verwurzelt im Wiesengrund, reckt der bereits von Wind und Zeit geprägte Laubbaum seine Arme raumgreifend und majestätisch ins Bild und beweist Standfestigkeit, Kraft und Beharrungsvermögen gegen die Unbilden des Lebens, das Sujet könnte als ein metaphorisches "Selbstbildnis" des Künstlers aufgefasst werden, der lebenslang innig mit seiner vogtländischen Heimat verbundene, tiefsinnige und nachdenkliche Fredo Bley schielte nie nach vordergründig populären Motiven – vielmehr suchte und fand Bley seine eigenwilligen "Modelle" in unscheinbaren Sujets, welche er – als Pleinairmaler meist direkt vor Ort – mit kraftvollen, breiten pastosen Pinselstrichen auf die Leinwand bannte und so würdevolles "Leben einhauchte", hierzu bemerkt Frank Weiß in "Malerei im Vogtland" (2002): "... Mit ihr [der Landschaftsmalerei] ist er zu einem der bekanntesten vogtländischen Gegenwartskünstler geworden. ... Sein mit Fleiß und Beharrlichkeit ausgebildetes Talent überzeugte. ... Naturstudien bestärkten ihn in der Haltung, dass eine verordnete Motivhierarchie [im Sinne des Bitterfelder Weges] mit Kunst nicht vereinbar sei und dass ein Künstler seinen ihm gemäßen Weg ungeachtet äußerer Forderungen und Bedingungen gehen müsse. ... Er bewegt sich zwischen Impression und Abstraktion, ohne je völlig abstrakt oder gar gegenstandslos zu werden, steigert auf Basis sensibler Erfassung Form und Farbe in expressiver Weise. Sein Streben zielt auf eine Synthese von Impressionismus und Expressionismus. Er suchte und fand direkten und indirekten Rat bei bekannten Malern wie Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer, Rudolf Bergander oder Hans Grundig. ... Motivisch sind die Bilder Fredo Bleys, der sich ausdrücklich als vogtländischer Maler versteht und bezeichnet, in der Regel im näheren und weiteren Umkreis seines Wohnortes angesiedelt. Seine ernsthafte Auseinandersetzung mit der vogtländischen Landschaft findet hier einen unerschöpflichen Reichtum und bedarf nicht des aufgesetzten Reizes des Exotischen.", stimmungsvolle expressive Landschaftsmalerei mit sehr schönem Licht, Öl auf Leinwand, 1960er Jahre, rechts unten signiert "Bley", fachgerecht gereinigt, im originalen Rahmen des Künstlers, Falzmaße ca. 80 x 71 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 zusammen mit Wolfgang Mattheuer Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, um der Dienstverpflichtung zum Uranbergbau der Wismut zu entgehen 1946–48 als Land- und Forstarbeiter in Thüringen tätig, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, aus materiellen Zwängen 1957–64 parallel als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, parallel zeitweise bis 1990 Zirkelleiter für Malerei in der "NEMA" Netzschkau, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, ab 1960 im selbst errichteten Eigenheim in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Lot-No.: 4210
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Josef Hegenbarth, Sitzende alte Dame

auf einem Stuhl sitzende, dunkel gekleidete ältere Frau mit in den Schoss gelegten Händen, Tuschefeder und Pinsel in Schwarz und ein wenig Rot, rechts unten signiert "Jos. Hegenbarth", rückseitig in Blei bezeichnet "nach (19)45 " und "(Inv. Nr. 4505)", in der unteren linken Ecke Nachlassstempel und Nummer "Nr. 104 (4505)", etwas atelierspurig, Blattmaße ca. 37,5 x 28,3 cm. Künstlerinfo: eigentlich Joseph Franz Hegenbarth, dt. Maler, Graphiker und Illustrator (1884 Böhmisch Kamnitz bis 1962 Dresden), erste Förderung durch Emanuel Hegenbarth, studierte 1908–15 an der Akademie Dresden bei Carl Bantzer und Oskar Zwintscher, bis 1915 Meisterschüler bei Gotthardt Kuehl, 1916–17 Aufenthalt in Prag, später bei Halm und Goldmann in Wien, ab 1925 Mitarbeiter der Münchner "Jugend" und des "Simplizissimus", Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung (Sezession), 1926 Mitglied der Wiener Secession und 1929 der Prager Secession, Mitglied im Deutschen Künstlerbund Weimar, 1933 als „entartet“ diffamiert, ab 1947 Professor an der Dresdner Akademie, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem den Nationalpreis, tätig in Dresden-Loschwitz, zeitweise Atelier im Künstlerhaus, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Lot-No.: 4241
Limit: 1400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Elisabeth Andrae, "An der Elbe"

Ansicht von Lastkähnen im Dresdner Elbhafen, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, um 1927, rechts unten signiert "E. Andrae", rückseitig auf dem Keilrahmen altes Künstleretikett "Elisabeth Andrae Dresden, Fürstenstr. 150 »An der Elbe« 1200M" und weiteres Etikett "Ausstellungsobjekt der Kunstausstellung 1927 Brühlsche Terrasse »An der Elbe« zum Preis von 400M samt Rahmen im November 1927 vom Künstler erworben" sowie Inventaretikett "Kreissparkasse Sebnitz, Inv.-Nr. 61-30-03", Craquelure, Fehlstelle in der Leinwand hinterlegt, restauriert, original gerahmt, Falzmaße ca. 76 x 96 cm. Künstlerinfo: eigentlich Elisabeth Luise Andrae, dt. Malerin, Zeichnerin und Graphikerin (1876 Anger bei Leipzig bis 1945 Dresden- Striesen), studierte ab 1899 bei Adolf Thamm in Dresden und ab 1905 bei Hans Richard von Volkmann in Karlsruhe, beschickte 1906 die Große Berliner Kunstausstellung, ab 1906 die Sächsische Kunstausstellung Dresden und ab 1917 die Dresdner Akademieausstellung, regelmäßige Aufenthalte auf der Insel Hiddensee, gehörte hier mit Clara Arnheim, Elisabeth Büchsel und anderen Künstlerinnen zum Kreis der "Hiddenseer Malweiber" bzw. der Hiddenseer Künstlerkolonie, beschickte hier Ausstellungen in der Blauen Scheune in Vitte und ab 1909 den Kunstkaten in Ahrenshoop, Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, AKL, Singer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 4203
Limit: 1650.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Josef Hegenbarth, "Wildschweine"

Rudel von stehenden, liegenden und laufenden Wildschweinen in sparsam angedeuteter Umgebung, typische farbige Arbeit des bedeutenden Zeichners, Mischtechnik auf Papier, links unten signiert "Josef Hegenbarth", rückseitig betitelt und datiert "Wildschweine 1953" und weiterhin unleserlich bezeichnet, minimal lichtrandig, rückseitig Spuren alter Montierung, Blattmaße ca. 33 x 42 cm. Künstlerinfo: eigentlich Joseph Franz Hegenbarth, dt. Maler, Graphiker und Illustrator (1884 Böhmisch Kamnitz bis 1962 Dresden), erste Förderung durch Emanuel Hegenbarth, studierte 1908–15 an der Akademie Dresden bei Carl Bantzer und Oskar Zwintscher, bis 1915 Meisterschüler bei Gotthardt Kuehl, 1916–17 Aufenthalt in Prag, später bei Halm und Goldmann in Wien, ab 1925 Mitarbeiter der Münchner "Jugend" und des "Simplizissimus", Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung (Sezession), 1926 Mitglied der Wiener Secession und 1929 der Prager Secession, Mitglied im Deutschen Künstlerbund Weimar, 1933 als „entartet“ diffamiert, ab 1947 Professor an der Dresdner Akademie, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem den Nationalpreis, tätig in Dresden-Loschwitz, zeitweise Atelier im Künstlerhaus, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Lot-No.: 4242
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Richard Dreher, Pointillistischer Damenakt

junge, sich entkleidende Frau vorm Bade am Seeufer im flirrenden Sonnenlicht, Dreher schuf meist Landschaften – Akte und Portraits sind eher eine Seltenheit in seinem Schaffen und setzten eine große Vertrautheit des Malers mit seinem Modell voraus, mit großer Wahrscheinlichkeit portraitiert Dreher hier seine künftige Ehefrau Maria Schmidt, 1908–09 weilte Dreher mit seiner damaligen Ehefrau Selma und den Kindern Eduard und Marianne in der Villa Romana, die Ehe wurde 1911 geschieden und Dreher fand mit Maria seine künftige Partnerin, die ihm vielfach Modell stand, der zeitlebens nach seinem Stil suchende Autodidakt entwickelte sich von einem nahezu altmeisterlichen Naturalismus über den Neoimpressionismus zu einem gemäßigten Expressionismus, bereits 1908 begeisterte Dreher die Juroren des Deutschen Künstlerbundes ob seiner kraftvollen, an van Gogh geschulten Malerei – das vorliegende Gemälde sticht jedoch nicht nur ob des Motivs – sondern auch ob der hier dezidiert angewandten divisionistischen Malweise aus Drehers Œuvre hervor, bemerkte bereits 1912 Max Lehrs (seinerzeitiger Direktor des Dresdner Kupferstich-Kabinetts) nach einem Ausstellungsbesuch im Dresdener Kunstsalon Arnold "... Reifer schien er [Dreher] geworden, als er von Italien und Südfrankreich heimkehrte, seine Bilder strahlten in frischeren Farben […]" – so gewinnt Drehers Badende durch die 1914 gewählte Maltechnik nochmals an leuchtender Intensität, der Grund hierfür dürfte wieder in Drehers Aufenthalt in der Villa Romana zu suchen sein, hier traf er wohl auch kurzzeitig den Maler Paul Baum, der sich als Preisträger ab 1909 für ein Jahr in Florenz aufhielt und anschließend bis 1914 wechselnd in Rom und in der Toskana lebte, 1913–14 hielt sich Dreher ebenfalls in Rom [wo unser Gemälde entstand] und in der Toskana auf und es ist durchaus wahrscheinlich, dass Dreher seinerzeit unter dem zeitweiligen, doch wenig beständigen Einfluss des älteren erfahrenen Paul Baum stand, welcher als der bedeutendste Vertreter des Pointillismus in Deutschland in die Geschichte eingehen sollte, gering pastose Malerei mit charaktervollem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links oben signiert, ortsbezeichnet und datiert "Dreher Rom [19]14", Craquelure, im prächtigen, ca. 21 cm breiten neoklassizistischen Goldstuckrahmen (Altersspuren), Falzmaße ca. 155 x 108 cm. Künstlerinfo: eigentlich Eduard Richard Dreher, dt. Maler, Illustrator, Graphiker und Fotograf (1875 Dresden bis 1932 Pillnitz bei Dresden), weitestgehend Autodidakt, 1889–92 Lithographenlehre in Dresden, 1892 Wechsel zu einem Lithographen nach Erkner bei Berlin und später als Retuscheur bei einem Fotografen in Berlin tätig, parallel autodidaktische Hinwendung zur Kunst, verkehrte in Künstler- und Literaturkreisen, ca. 1895 Bekanntschaft mit Gerhard Hauptmann, 1898 kurzzeitig in Hamburg, um 1900 Rückkehr nach Erkner und schließlich nach Niederpoyritz bei Dresden, beschickte ab 1903 Kunstausstellungen in Dresden und Berlin, 1904 Umzug nach Dresden-Rockau, 1908–09 als Villa-Romana-Preisträger des Deutschen Künstlerbundes in Florenz, in Forte dei Marmi in der Nähe von Pisa und in Fiascherino, schloss in Florenz Freundschaft mit Ernst Barlach, gefördert vom Dresdner Sammlerehepaar Erwin und Ida Bienert, ab 1909 außerordentliches Mitglied der Berliner Sezession, 1911 Studienreise nach Dänemark, 1912 in Paris und Südfrankreich, 1913–14 Italienreise mit Aufenthalten in Rom, in Massa/Toskana und an der ligurischen Küste, 1919 als Professor an die Dresdner Akademie berufen, hier Mitglied des akademischen Rats, 1924 erneut in Italien, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem die der Sezessionen in München (Glaspalast) und Berlin, die Künstlerbundausstellungen, ab 1910 Ausstellungen in der Galerie Arnold in Dresden und der Berliner Galerie von Paul Cassirer, Mitglied im Deutschen Künstlerbund Weimar und im Dresdner Künstlerverein, tätig in Rockau bei Dresden, ab 1916 Sommerhaus in Elbersdorf, 1927 krankheitsbedingter Umzug ins Wasserpalais des Schlosses Pillnitz, 1928–29 Rektor der Dresdner Akademie, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, "Künstler am Dresdener Elbhang", "Ein Arkadien der Moderne? 100 Jahre Künstlerhaus Villa Romana in Florenz", "Der neue Rump" und Wikipedia.

Lot-No.: 4216
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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