Gemälde

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Prof. Ludwig Otto, Soldatenportrait

Halbfigurenbildnis eines jungen Mannes mit Kneifer, in Uniform, vor Abendlandschaft, laut rückseitiger Info Darstellung des ”Carl-Christian Steglich, Fähnrich, 177. Infantrie-Regiment, 6. Kompanie – gefallen 6. September 1914 bei Lenharrée in Frankreich”, hierzu schreibt Stadtwiki Dresden ”... langjährige Bekanntschaft (von Ludwig Otto) mit dem späteren Landwirtschaftsprofessor Bruno Steglich, dessen Schwester Clara mit Marie (Ehefrau des Künstlers) befreundet war. ... Von dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn Carl Christian Steglich schuf Otto ein Portrait, ebenso von dessen Schwester Else und deren Mann Johannes Wiede in Trebsen.”, fein lasierende, akademische Bildnismalerei in sublimer Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, links unten signiert und datiert ”Ludwig Otto 6. Sept. 1914”, gereinigt und neu gefirnisst, ungerahmt, Maße ca. 75 x 55,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Louis Eugen Friedrich Otto, dt. Historienmaler, Portraitmaler, wissenschaftlicher Zeichner, Kirchenfenstergestalter und Radierer (1850 Borna bis 1920 Dresden), studierte ab 1865 an der Akademie Leipzig und 1868–70 an der Akademie Dresden bei Franz Theodor Grosse, als Radierer Weiterbildung bei Karl Köpping in Berlin, unternahm im Auftrag des Deutschen Reiches über 15 Jahre Studienreisen nach Italien, Griechenland und England, erlangte internationale Bedeutung als wissenschaftlicher Zeichner bei der Dokumentation von archäologischen Expeditionsfunden, parallel als Hofmaler für das sächsische Königshaus tätig, Ernennung zum Professor, fertigte unter anderem Entwürfe für Glasfenster und Innenraumgestaltungen Dresdner Kirchen (z.B. Kreuzkirche, Sophienkirche), Leipziger Kirchen (Michaeliskirche, Friedenskirche, Johanniskirche) und Kirchen in Beierfeld, Coswig, Glauchau, Ringen, Leisnig, Selingstädt, Börnichen und Cranzahl, Mitarbeit an der Ausmalung der Albrechtsburg in Meißen, Vorstandsmitglied des Sächsischen Kunstvereins und des Vereins für Kirchliche Kunst, Mitglied im Sächsischen Altertumsverein, im Archäologischen Institut, in der Sachverständigenkommission Urheberrecht der Bildenden Künste und Kunsthandwerk sowie in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, tätig in Dresden, regelmäßige Aufenthalte in Großdrebnitz, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Müller-Singer, Saur, Matrikel der Dresdner Akademie, Boetticher und Stadtwiki Dresden.

Katalog-Nr.: 4427
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Louis Neustätter, ”Vor der Schule”

kleiner Bub versucht, sich von der Hand seiner Mutter loszureißen, währendessen sein Schwesterchen, mit Kreidetafel und Griffel unter dem Arm, das Treiben beobachtet, mit spitzem Pinsel ausgeführte erzählerische Genremalerei mit genauer Beobachtung der Gesichtszüge der Protagonisten und detailreicher Darstellung der ländlichen Kleidung, Öl auf Holzplatte, rechts unten signiert und datiert ”L. Neustätter 1875”, auf Rahmenrückseite montiertes Metallschild ”L. Neustätter”, das hier angebote Gemälde befand sich 1877 auf der Berliner Kunstausstellung, siehe Boetticher, Band 3, Seite 147–148, restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 35 x 27 cm. Künstlerinfo: dt. Genre- und Landschaftsmaler und Radierer (1829 München bis 1899 Tutzing am Starnberger See), ab 1847 Studium an der Münchner Akademie, ab 1850 im Atelier von Joseph Bernhardt tätig, 1852 in Paris bei Leon Coignet, Italienreise nach Rom und Neapel, 1854–64 in Wien ansässig und Gründungsmitglied der Wiener Kunstgenossenschaft, anschließend in München niedergelassen, Verleihung des Bayerischen Michaelsordens II. Klasse, Quelle: Boetticher, Müller-Singer, Thieme-Becker und Internet.

Katalog-Nr.: 4250
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 1000,00 €

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Michael Sachs, Eifellandschaft mit Kirchdorf

weiter Blick in idyllische Sommerlandschaft, unter dramatisch bewölktem Gewitterhimmel, im Vordergrund erhebt sich auf einem kleinen Hügel eine Baumgruppe, sie bildet gleichsam den ruhigen Fixpunkt dieser erzählerischen Bildkomposition, im Vordergrund grasen Rinder auf der Weide am Teich, rechts neben dem Hügel schlängelt sich ein Weg, auf dem eine Frau mit Kind dem Betrachter entgegen kommt, dahinter erblickt man ein Feld mit Strohpuppen und Bauern bei der Ernte und links des Hügels weitet sich die Landschaft zu einer sanft bewegten Mittelgebirgslandschaft mit Kirchdorf, hierzu bemerkt das ”Biographische Künstler-Lexikon” von Dr. Hermann Alexander Müller: ”Seine Landschaften aus den Rhein- und Lahngegenden, aus der Eifel, dem Taunus und den Bayerischen Alpen sind von künstlerischer Auffassung und großer Naturwahrheit.” und Seubert ergänzt 1879 ”... seine Auffassung ist eine sinnige; er versteht sich namentlich auf Lufteffekte.”, stimmungsvolle, lasierende Landschaftsmalerei in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert, datiert und ortsbezeichnet ”M. E. Sachs Df. (Düsseldorf) 1859”, das Gemälde entstand somit während der kurzen Studienzeit Sachs´ in Düsseldorf, es dient gegenwärtig zur Illustration der Seite des Onlinelexikons Wikipedia, rückseitig auf dem Rahmen unleserliches Etikettfragment, geringe Craquelure, hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, restauriert, original im prächtigen, ca. 17 cm breiten Goldstuckrahmen (gering restaurierungsbedürftig) gerahmt, Falzmaß ca. 79 x 112,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Michael Emil Sachs, dt. Landschaftsmaler (1936 Hadamar/Hessen-Nassau bis 1893 Partenkirchen), zunächst Ausbildung und Tätigkeit als Theologe, studierte 1855–58 an der Akademie Karlsruhe bei Johann Wilhelm Schirmer, 1858–60 Studium an der Akademie Düsseldorf bei Oswald Achenbach, 1860–65 in Wiesbaden tätig und Schüler von Scheuer, anschließend freischaffend in Partenkirchen, hier Gründung einer Zeichenschule für Holzschnitzer, später im Auftrag des bayerischen Staates Gründer und 1869–80 Leiter der Distriktschnitzschule des Werdenfelser Landes in Partenkirchen, erhielt diverse Ehrungen, wie 1863 eine Medaille, später die Große Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft und den herzoglich-nassauischen Adolphorden, Quelle: Thieme-Becker, Müller ”Biographisches Künstler-Lexikon”, Boetticher, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Mülfarth, Müller-Singer, Seubert und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4257
Limit: 950,00 €, Zuschlag: 950,00 €

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William Wauer, Abstrakte Komposition

Arrangement aus übermalten, übereinander angeordneten Rupfenstücken und Schnüren in ausgewogener Farbigkeit, 1. Hälfte 20. Jh., rechts unten monogrammiert „W.W.“, rückseitig bezeichnet „William Wauer“, leichte, materialbedingte Erhaltungsmängel, in ca. 9,5 cm breiter, flacher Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 61 x 80,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich William Ernst Hermann Wauer, dt. Maler, Grafiker und Regiseur (1866 Oberwiesenthal bis 1962 Westberlin), Besuch der Gymnasien in Dresden und Halle, 1884–87 Studium an der Kunstakademie Dresden und Berlin, ab 1895 Studium an der Akademie in München, 1896–97 Aufenthalt in Rom, zweijährige Studienreise nach San Francisco und New York, nach kurzzeitigem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Leipzig, ab ca. 1900 Herausgeber der Monatszeitschrift Quickborn und Mitarbeiter der Werbeabteilungen von Kupferberg, Kathreiner, Stollwerk und der Lingnerwerke Dresden, mit Theodor Fritsch Gründer des „Dresdner Tagesanzeiger“ und Verleger der Zeitschrift „Dresdner Gesellschaft“, ab 1905 Regiestudium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters und anschließend unter Max Reinhardt Theaterregisseur am Deutschen Theater und am Hebbel-Theater, 1911 Inszenierung der Pantomime „Die vier Toten der Fiametta“ von Herwarth Walden, Mitglied der Künstlergruppe „Der Sturm“ und Mitarbeit an der gleichnamigen Zeitschrift, ab 1913 Beschäftigung mit der Filmkunst und Regie von mehreren Spielfilmen, 1916 Gründung der Filmgesellschaft „W. W.-Film Wauer & Co.“, die sechs Filme produzierte, 1918 erstmalige Beteiligung mit eigenen Skulpturen an der 61. und 65. Ausstellung der Sturm-Galerie von Herwarth Walden, wo er durch kubistische Portraits für Aufsehen sorgte, 1922 Mitarbeit an der dritten Bauhaus-Mappe, 1924 Gründung der „Internationalen Vereinigung der Expressionisten, Kubisten, Futuristen und Konstruktivisten“, mit Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Vereinigung 1933 verboten, ab 1928 auch tätig für den Berliner Rundfunk, obwohl er den Nationalsozialisten nicht kritisch gegenüberstand, erteilte 1941 die Reichskulturkammer ein Arbeitsverbot, ab 1945 wieder künstlerisch tätig, seit 1957 Vorsitzender des Verbands Deutscher Kultureinheit, seine letzte Ruhe fand er in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem, Quellen: Vollmer, Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 4483
Limit: 950,00 €, Zuschlag: 750,00 €

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”Die Fußwaschung” nach Lambert Lombard

die Fußwaschung ist eine dem Orient entstammende rituelle Handlung der Gastfreundschaft, auch Jesus vollzog dieses Ritual und wusch seinen Jüngern während des letzten Abendmahls, am Vorabend seines Kreuztodes, die Füße, hierzu berichtet das Johannesevangelium (13, 2) ”Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.”, unter der Darstellung in einer Kartusche lateinisch bezeichnet ”Omnium Dominus ad Servorum Suorum Pedes Lavandos se in genua Prosternit Singularis Humilitatis Exemplum [dt.: Der Herr über alles wirft sich auf die Knie wäscht seinen Dienern die Füße als einzigartiges Zeichen der Demut]”, das von Lambert Lombard geschaffene Motiv erfuhr bereits zu Lebzeiten des Künstlers Verbreitung durch einen Kupferstich, den Hieronymus Cock (ca. 1501 Antwerpen bis 1570) in den Jahren zwischen 1554–68 herausgab, so dürfte vorliegendes Gemälde eine zeitnah entstandene Kopie nach dem Kupferstich bzw. dem Original des Künstlers darstellen, fein lasierende, manieristische, religiöse Genremalerei, Öl auf Holz, um 1570, unsigniert, rückseitig Münchner Restaurierungsetikett ”Lutz-Joachim Neugebauer, Gemälderestaurator ...” mit Vermerk ”Restauriert im April 1989”, etwas restaurierungsbedürftig, in neuer flämischer Flammleiste gerahmt, Falzmaß ca. 32,5 x 54 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler, Baumeister und Humanist (1505 oder 1506 Lüttich bis 1566 Lüttich), künstlerische Ausbildung in Antwerpen bei Jan Demeuse und Arnold de Beer, weitergebildet bei Jan Mabuse alias Jan Gossaert und Jan van Scorel in Middelburg, unternahm Studienreisen durch Deutschland und Frankreich, 1537 als Mitglied einer Gesandtschaft im Auftrage des Fürstbischofs von Lüttich Erard de La Marck in Rom, hier Studium von Meisterwerken der italienischen Renaissance, wie Michelangelo und Raffael, 1538 Rückkehr nach Lüttich und Gründung einer Malerakademie, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4204
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 1400,00 €

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Prof. Paul Wilhelm Keller-Reutlingen, Glück im Winkel

idyllischer sommerlicher Bauernhof, mit Kindern am Fluss, im warmen Licht der Abendsonne, Keller-Reutlingen, der zunächst nach seinem dreijährigen Italienaufenthalt, zurückgekehrt nach München, der Sehnsucht nach mediterranen Gefilden nachhing und bis 1890 seine ”italienische Schaffensperiode” hatte, wandte er sich schließlich heimatlichen Motiven zu, die er auf Reisen durch Deutschland, aber auch in seiner unmittelbaren Umgebung fand, hierbei kamen ihm seine italienischen Erfahrungen zugute, die dem sensiblen Künstler für feine Lichtstimmungen und reizvolle coloristische Effekte empfänglich machten, das vorliege Motiv eines Bauernhauses am Wasser scheint den Künstler in Varianten ein Leben lang gefesselt zu haben, konnte er doch in diesem stillen, schlichten Motiv mit seinen überragenden malerischen Mitteln einen tiefen Stimmungsgehalt erzielen, der mit Licht und Farbe eine anrührende Atmosphäre der Geborgenheit zaubert, bereits 1907 veröffentlichte er in der Münchner ”Jugend”, Heft 49, unter dem Titel ”Der letzte Sonnengruß” ein vergleichbares Motiv und 1914 erschien hier in Heft 27 mit ”Glück im Winkel” erneut ein unserem Gemälde vergleichbares Sujet, eine schlichte Bauernhütte reckt ihr mächtiges, ziegelgedecktes Dach in den Himmel, gemächlich steigt Rauch aus einem Schornstein und kündet von häuslicher Gemütlichkeit, das Rot des Daches kontrastiert effektvoll mit dem Graublau des der Dunkelheit anheimfallenden Abendhimmels, unbeeindruckt von der heraufziehenden Nacht, spielen vier Kinder vorm Haus inmitten von Hühnern im letzten Licht des Tages, neben dem schmalen, zwischen Haus und Flussufer angelegten Hausgarten mit üppig blühenden Sonnenblumen und Stockrosen, drei Birken im Garten scheinen die Szene zu bewachen und verleihen mit ihren durchleuchtenden Baumstämmen der Bildkomposition reizvolle Lichteffekte, ein schmaler, erleuchteter Lichtstreifen trennt das Ufer vom Fluss (wohl die Amper), der still dahinfließt und in dessen unergründlichem Dunkel sich die Ufersilhouette mit morbidem Zaun, blühende Blumen, wie auch die Kindern spiegeln, ein stehendes Mädchen schaut gedankenverloren den drei auf der Wiese sitzenden Kindern zu und scheint das Hüten der Hühner hinter ihr zu vergessen, die Szene atmet Ruhe und Beschaulichkeit, genauso wie ein Handwagen vorm Haus still seiner Benutzung harrt, gerade diese liebevollen Details und Lichteffekte, die der Künstler mit Bedacht einsetzt, machen die große Faszination aus, die von dem Gemälde ausgeht, G. Keller schrieb 1922 zum Werk Keller-Reutlingens: ”Seinen Weltruf begründete der Künstler aber erst, als er sich in den 90er Jahren der süddeutschen Landschaft zuwendete. Es war in diesen Naturstimmungen außer der Feinheit der Töne und Schönheit der Farben etwas eigentümlich Ergreifendes, daß man in den Bann dieser Kunst geriet, von dem ein Lösen nicht mehr möglich war. Angeführt seien ... der letzte Sonnengruß, im Zwielicht, Waldbach, Glück im Winkel, ... Dabei suchte er sich die einfachsten Motive und brachte Leben in wenig bedeutsame Landschaften. Mit Vorliebe behandelte er die Dämmerung, weil die Farbtöne da am feinsten sind ... Ohne Effekthascherei, ohne Masche, ohne Übertreibung gibt diese Malerei die wahren Farben in P. W. Kellers Übersetzung wieder, wie sie der Tag, wie sie Dämmerung und Nacht in feiner Stimmung und feinen Tönen uns zeigen, ein einfacher, naiver, kindlich frommer Sinn und die Kraft seines Gefühls sind es, welche die ”Volksliedluft” seiner Bilder schaffen und sie auch dem Laien nahe bringen.” und Thieme-Becker ergänzt: „Er malte ... Motive, die er in stimmungsvollen Beleuchtungen wiedergibt, bei Sonnenauf- und -untergang, bei Mondschein, in Gewitterstimmung. Seinen Bildern eignet eine leuchtende Farbgebung und eine sorgfältige malerische Durchführung.”, lasierende Genremalerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Leinwand, um 1910, links unten signiert ”P. W. Keller-Reutlingen”, rückseitig Reste eines Künstleretiketts und Rahmungsetikett, im Randbereich Spuren einer ehemals kleineren Aufspannung, original im prächtigen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 40,5 x 60,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Paul Wilhelm Keller, nannte sich nach seinem Geburtsort ”Keller-Reutlingen”, dt. Landschafts- und Genremaler, Graphiker, Illustrator und Karikaturist (1854 Reutlingen bis 1920 München), zunächst Lehre zum Xylographen in Stuttgart, studierte anschließend an der Akademie Stuttgart, 1975–76 Militärdienst in Ulm, 1876–79 Studienreise nach Italien und Aufenthalt in Venedig, Rom, Neapel und Florenz, ab 1879 tätig in München, Dachau bzw. Fürstenfeldbruck, ab 1892 Gründungsmitglied und zeitweise Vorstand der Münchner Secession, ab 1895 tätig für die Münchner Zeitschrift ”Jugend”, beschickte die Ausstellungen der Secession im Münchner Glaspalast und die Großen Berliner Kunstausstellungen, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem 1902 Verleihung des Professorentitels durch Prinzregent Luitpold von Bayern, vertreten in der Neuen Pinakothek München, in Museen in Stuttgart, Frankfurt am Main und anderen, tätig in Fürstenfeldbruck, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, G. Keller ”Geschichte der Familie Keller”, Boetticher, Nagel ”Schwäbisches Künstlerlexikon”, Müller-Singer, Katalog der Berliner Akademieausstellung 1881, und Bruckmann ”Münchner Maler im 19. Jahrhundert”.

Katalog-Nr.: 4379
Limit: 1600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Paar galante Szenen

junge Paare in eleganter Kleidung, vor historisierender Ideallandschaft mit Herrenhaus, Öl auf Leinwand, wohl 18. Jh., doubliert, reinigungsbedürftig, als Pendant gerahmt, Falzmaß je 35 x 46 cm.

Katalog-Nr.: 4222
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Gustav Hilbert, Ruhender Mädchenakt

Bildnis einer jungen nackten Frau im Sonnenlicht, auf roter Decke, neben einem Steinzeugkrug mit Schneeballblüten schlummernd, minimal pastose, neusachliche Malerei, hierzu bemerkt Wikipedia: ”Die Jahre zwischen 1920 und 1940 bilden die bedeutendsten seines künstlerischen Schaffens. Vor allem in den 1920er Jahren nahm er mit seinen Gemälden an zahlreichen Kunstausstellungen teil. Hilbert wandte sich im Lauf seiner künstlerischen Entwicklung nicht der Abstrakten Malerei zu, sondern verstand sich als Vertreter der akademischen Darstellungsart. Seine Kunst blieb auf allen Gebieten gegenständlich. Sein Malstil kann der Neuen Sachlichkeit zugerechnet werden. Wichtigstes gestalterisches Kompositionsmittel bildete für ihn die Linie, nicht die Farbe.”, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert ”Gustav Hilbert (19)28”, rückseitig auf dem Keilrahmen Besitzerannotation Dortmund, minimale Craquelure, sehr schön neuzeitlich gerahmt, Falzmaß ca. 100,5 x 90 cm. Künstlerinfo: eigentlich Gustav Alfred Giesbert Hilbert, dt. Maler, Graphiker, Bildhauer und Emailkünstler (1900 Dortmund bis 1981 Hengersberg/Schwarzach), Vertreter der Neuen Sachlichkeit, Sohn des Kirchenmalers und Malermeisters Gustav Hilbert, Lehre zum Kirchenmaler in der väterlichen Werkstatt, parallel Schüler der Werkkunstschule Dortmund, anschließend Übersiedlung nach Berlin und 1920–25 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin als Meisterschüler von Ferdinand Spiegel, 1925–29 Meisterschüler bei Arthur Kampf an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin, parallel Schüler von Frieda Bastanier in Emailtechnik, unternahm ab 1922 Studienreisen in den Nahen Osten, nach Russland, Afrika und durch Deutschland, ab 1929 Mitglied im Verein Berliner Künstler, 1928 Berufung zum künstlerischen und 1932 bis 1941 zum alleinigen Leiter der Emailwerkstatt an den Vereinigten Staatsschulen Berlin-Charlottenburg, 1935 Ernennung zum außerordentlichen Professor und ab 1940 Nachfolger von Ferdinand Spiegel, 1941–45 Kriegsdienst, 1945 Rückkehr nach Berlin und Leiter der werbegrafischen Studios der Rex-Film-Gesellschaft, 1950–59 Abteilungsleiter für künstlerische Gestaltung an der Fachschule für Textil und Mode in Ost-Berlin, 1959 Flucht nach Wien, hier bis 1962 Leiter des Trickfilm-Studios der Schönbrunn-Film-Gesellschaft, anschließend Rückkehr nach Dortmund und 1963–67 Dozent an der Werbefachschule, nach seiner Pensionierung in West-Berlin lebend, letztlich Ende der 1970er Jahre Übersiedlung nach Hengersberg-Schwarzach, Quelle: Dressler, Akten der Reichskammer der Bildenden Künste Berlin, Saur, AKL, Eisold ”Künstler in der DDR” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4365
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Abendsonne über römischer Campagnalandschaft

Blick, vorbei an einzelnen Bäumen in weite, karge mediterrane Landschaft, zur Gebirgskette am Horizont, im roten Widerschein der Abendsonne, mit gekonnt flottem, breitem Pinselstrich erfasste stimmungsvolle Landschaftsstudie, Öl auf Leinwand, um 1900, Leinwand nachträglich allseitig beschnitten, unsigniert, rückseitig auf dem Keilrahmen und der Leinwand unleserliche Annotationen, Craquelure, minimal restauriert, in ca. 16 cm breiter Münchner Leiste gerahmt (Altersspuren), hier Messingrahmungsschild mit ungeprüfter Zuschreibung ”Michael Haubtmann Prag 1843 – Die römi(s)che Campagna”, Falzmaß ca. 48 x 92 cm.

Katalog-Nr.: 4294
Limit: 1900,00 €, Zuschlag: 1900,00 €

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Heinrich Jakesch, Stehender Frauenakt

Blick in ein spärlich erleuchtetes Interieur, auf eine junge unbekleidete Schönheit, den Blick versonnen vom Betrachter abgewandt, die Hände zum Öffnen ihres Haares erhoben, das rote Gewand abgestreift und auf der Chaiselongue hinter ihr abgelegt, lediglich die Füße mit ein Paar eleganten Pantoletten bekleidet, fein lasierende Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, um 1890, rechts unten signiert ”Heinr. Jakesch”, partiell retuschiert, in breiter, teils goldgestuckter Leiste gerahmt, Falzmaß 133 x 59 cm. Künstlerinfo: tschech. Maler und Grafiker (1867 Prag bis 1909 ebenda), Schüler seines Bruders, stud. seit 1883 an der Akademie der bildenden Künste in München, bis 1892 dort tätig, wo Ölgemälde und Entwürfe zu Vorlagen für die Glasindustrie entstanden, unternahm in den Jahren 1893/94 mit seinem Bruder Italienreisen, ließ sich dann in Prag nieder, wo er auf Ausstellungen kleinformatige Ölbilder und Pastelle zeigte, seit 1897 immer ausschließlicher Radierungen und Schabkunstblätter, besonders bekannt wurde er als Exlibris-Künstler und als Schilderer von Alt-Prag, Quelle: Österreichisches Biographisches Lexikon.

Katalog-Nr.: 4241
Limit: 2000,00 €, Zuschlag: 2000,00 €

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Hugo Kauffmann, Die Schmollenden

junges Paar auf der Ofenbank im Interieur, während die junge Frau, in häuslicher Küchentracht, mit zum Kranz geflochtenem Haar auffordernd zum jungen Mann blickt, wendet sich dieser – in bayerischer Tracht dargestellt – schmollend mit aufgestütztem Kopf und zur Faust geballter Hand ab, hierzu schreibt Wikipedia: ”Kauffmanns Gestaltungskraft, unterstützt von feiner Beobachtung und gesundem Humor, verbunden mit charakteristischer Zeichnung und feinstem Kolorit, verleiht seinen Arbeiten etwas ungemein Frisches und Lebendiges. Seine Stoffe entnahm er mit Vorliebe den unteren Kreisen der städtischen, teilweise auch der ländlichen Bevölkerung und bringt sie mit schlagender Wahrheit zur Darstellung.”, möglicherweise handelt es sich hierbei um das unter Nummer 53 bei Boetticher wie folgt verzeichnete Gemälde ”Die Schmollenden – Berliner akademische Kunstausstellung 1881”, die fein mit spitzem Pinsel festgehaltene, lasierende Genremalerei besticht durch ihre sublime Farbigkeit, die liebevollen Details, als auch die fein eingefangene, atmosphärische Stimmung der Szene, Öl auf Holz, unten signiert und datiert ”Hugo Kauffmann (18)81”, im Goldstuckrahmen gerahmt, Faltmaß ca. 22 x 17,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Hugo Wilhelm Kauffmann, dt. Genremaler (1844 Hamburg bis 1915 Prien am Chiemsee), Sohn des Hermann Kauffmann dem Älteren und Vater des Hermann Kauffmann dem Jüngeren, zunächst Schüler von Martin Gensler und Günther Gensler in Hamburg, 1861–63 Schüler der Städelschule bei Jakob Becker, Edward Jakob von Steinle und Johann Nepomuk Zwerger, 1863–71 in der Künstlerkolonie Kronberg im Taunus tätig, unterbrochen von kurzzeitigem Aufenthalt in Hamburg, 1867 fünfmonatiges Studium an der Akademie in Düsseldorf und 1869–70 eineinhalbjähriger Studienaufenthalt in Paris, ab 1871 in München und ab 1872 parallel in Prien wirkend, beschickte unter anderem 1879–1911 die Münchner Glaspalastausstellungen sowie die Akademieausstellungen und Großen Kunstausstellungen in Berlin, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, tätig in München und Prien, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Müller-Singer, Rump, Dressler, Bruckmann ”Münchner Künstler des 19./20. Jh.” und ”Die Düsseldorfer Malerschule”, Saur, Glaspalastkataloge und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4243
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 2400,00 €

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Otto Pippel, ”Sommertag”

weiter Blick in bewegte mediterrane Landschaft, mit Säulenzypressen und Dorf unter Regenbogen und duftig bewölktem Himmel im flirrenden Sonnenlicht, hierzu bemerkt Wikipedia: „Als grandioser Techniker der Farbe malt er vielfältige Landschaften, Stillleben und Stadtveduten, er beherrscht auch die Figurenmalerei in perfekt impressionistischer Manier. Für Pippels Werk ist ein pastoser, flimmernder Farbauftrag charakteristisch.”, pastose, impressionistische Landschaftsmalerei in effektvoller Farbigkeit, partiell in Spachteltechnik, Öl auf Leinwand, um 1950, rechts unten signiert ”Otto Pippel”, rückseitig auf dem Keilrahmen drei Künstleretiketten von Otto Pippel, hier unterschiedliche Titel wie ”Sommertag”, ”Blick ins Wettersteingebirge” und ”Blick ins Höllental”, Craquelure, restauriert und randdoubliert, minimal restaurierungsbedürftig, im Stuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 100,5 x 110,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Graphiker (1878 Lodz bis 1960 Planegg bei München), bedeutender Spät-Impressionist, ab 1896 Schüler an der Kunstgewerbeschule Straßburg bei Anton Johann Nepomuk Seder, studierte nach dem Militärdienst ab 1905 bei Friedrich Fehr und Julius Hugo Bergmann an der Akademie Karlsruhe und bei Gotthardt Kuehl an der Akademie Dresden, 1909 Studienreise nach Paris, ab 1912 Mitglied der „Luitpoldgruppe”, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, der Dresdner Kunstgenossenschaft und dem Ausstellungsverband Münchner Künstler, beschickte den Glaspalast München, ab 1909 in Planegg bei München tätig, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Glaspalastkataloge und Internet.

Katalog-Nr.: 4435
Limit: 3800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Paul Paeschke, Kirchgänger in Lida in Weißrussland

reges Treiben vor der auch ”Polnische Kirche” genannten Kirche des Heiligen Kreuzes in der Wilnaer Straße im weißrussischen Lida [litauisch: Lyda] in der Region Hrodsenskaja Woblasz, farbenfroh gekleidete Gottesdienstbesucher strömen aus der Kirche und sammeln sich auf dem Vorplatz des Gotteshauses, das bunte Gewimmel kontrastiert effektvoll mit der in zurückhaltendem Türkis und Graublau gehaltenen Kirchenarchitektur, 1914 meldete sich Paescke freiwillig als Landsturmmann zum Kriegsdienst, aufgrund seiner großen malerischen Fertigkeiten genoss Paeschke während des 1. Weltkrieg jedoch ungewöhnliche Freiheiten – er durfte hinter der Front malen, zeichnen und radieren, sein Kriegseinsatz führte ihn zunächst nach Lothringen, später nach Polen und schließlich nach Weißrussland, wo er 1917/18 im alten Städtchen Lida an der Grenze zu Litauen, unweit von Vilnius [dt. Wilna] stationiert war, hier faszinierte ihn vor allem das quirlige Leben in den jüdischen Vierteln und es entstanden zahlreiche Radierungen und Zeichnungen, der Kriegskamerad Paul Weiglin schrieb in seinen Erinnerungen zu Paeschke ”... er hatte das Glück, freundliche und einsichtige Vorgesetzte zu finden, die ihm Freiheit zur Arbeit nach Herzenslust gönnten. Er durfte mit seinem Skizzenbuch nach eigenem Gefallen hinter der Front herumreisen. Er hat dann sogar Ausflüge an die lothringische Front gemacht, aber die reichste Kriegsbeute brachte er aus Wilna mit. Hier zog ihn vornehmlich das uns so fremdartig berührende Leben der jüdischen Bevölkerung an, und er erinnerte sich noch heute des Freisinns, mit dem man ihn gönnte, in der Judenschule zu sitzen und zu zeichnen, während der Rabbiner dem kleinen Kreis von Gläubigen die Heiligen Schriften deutete.”, das vorliegende Gemälde von 1917, das 1918 von Paeschke auch als Radierung verewigt wurde (Kopie beigefügt) , dürfte zu den wenigen Ölgemälden zählen, die zu jener Zeit entstanden sind, mit seiner grandiosen, expressiven Farbigkeit scheint der Künstler mit diesem Werk gegen die harte Kriegswirklichkeit anzumalen, pastose, impressionistische Malerei mit flottem, breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, links unten signiert ”P. Paeschke” sowie ortsbezeichnet und datiert ”Lida 1917”, gerahmt, Falzmaß 71 x 88 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Graphiker (1875 Berlin bis 1943 Berlin), zunächst Ausbildung zum Zeichenlehrer, studierte nach Erhalt des Lehrerexamens 1900–06 an der Akademie Berlin bei Otto Brausewetter und Georg Ludwig Meyn, schließlich Meisterschüler von Karl Koepping, beschickte ab 1905 die Große Berliner Kunstausstellung, unternahm Studienreisen nach Paris, Italien, Spanien und England, 1914–18 Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg, unterhielt enge Freundschaft zu Lovis Corinth und Charlotte Berend-Corinth, dreimonatiger Studienaufenthalt mit dem Ehepaar Corinth in Griechenland, während des 2. Weltkrieg als Kunsterzieher in Brandenburg tätig, in zahlreichen Museen vertreten, unter anderem im Kupferstichkabinett Berlin, Dresden, München, Straßburg etc., Mitglied der Berliner Sezession, im Verein Berliner Künstler und des Deutschen Künstlerbundes Weimar, tätig in Berlin-Zehlendorf, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Wirth ”Paul Paeschke, einem Berliner Maler zum 100. Geburtstag” und Internet..

Katalog-Nr.: 4431
Limit: 3900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Wilhelm Tegtmeier, Bacchant vor arkadischer Landschaft

mit Weinlaub bekränzter nackter Jüngling im Torbogen, einen Pokal und eine Weinrebe in den Händen haltend, vor weiter sommerlicher Gebirgslandschaft mit nackten, sich der Lebensfreude hingebenden Menschen, neben dem aus eigenem Erleben geschilderten maritimen Themen, spezialisierte sich der Künstler auf in nahezu altmeisterlicher Manier festgehaltene Motive aus der antiken Mythologie und der regionalen Geschichte, lasierende Malerei, Öl auf Holz, rechts oben auf gemaltem Schriftband in den Wolken signiert und datiert ”Wilhelm TeGT gemalt 1928”, original im schönen, ca. 12 cm breiten Rahmen mit Basis und Wasserschlag gerahmt, Falzmaß ca. 145,5 x 75 cm. Künstlerinfo: eigentlich Wilhelm Friedrich Georg Tegtmeier, irrtümlich auch Willi bzw. William Tegtmeyer, dt. Maler, Holzschneider, Mosaik- und Sgraffitokünstler, Entwerfer sowie Kunsterzieher (1895 Barmen/Wuppertal bis 1968 Nethen/Rastede), zunächst Expressionist, galt er in seinem Spätwerk als ein Hauptvertreter der realistischen Malerei im Oldenburger Land, bis 1913 Gymnasialschüler in Leer und Osnabrück, ab 1913 Schiffsjunge bzw. Leichtmatrose auf einem Segelschiff, Kriegsdienst im 1. Weltkrieg, studierte ab 1918 an der Kunstgewerbeschule Hamburg bei Julius Wohlers und Ewald Dülberg, belegte parallel Kurs in Altgriechisch an der Hamburger Universität, als Holzschneider Autodidakt, anschließend Ateliergemeinschaft mit seinen Freunden Alexander Friedrich, Karl Opfermann und Otto Rodewald im Hamburger Curiohaus, freundschaftlich gefördert von Franz Radziwill, Rosa Schapire und Wilhelm Niemeyer, 1919 Bekanntschaft mit Heinrich Vogeler, und Tetjus Tügel in Worpswede, 1923–24 Kunsterzieher in Hannover, ab 1924 freischaffend, Mitarbeit an der expressionistischen Berliner Zeitschrift ”Die Aktion“, ab 1936 Dozent für Kunsterziehung an der Norddeutschen Kunsthochschule Bremen, einige Arbeiten Tegmeiers wurden 1937 als ”entartet” stigmatisiert, 1942 Ernennung zum Professor, 1943–45 Wechsel an die Hochschule für Kunsterziehung Bremen, Verlust nahezu des kompletten Frühwerks und Eigentums bei Zerstörung seiner Wohnung in Bremen im 2. Weltkrieg, 1945 zeitweise Dozent an der Hochschule für Kunsterziehung Berlin, ab 1950 im ”Schäfermoorhaus” in Nethen lebend, 1956 Kapitänspatent, Quelle: Vollmer, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Derschewsky ”Biografien Oldenburger Künstler”, ”Der neue Rump” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4471
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 6500,00 €

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Karl Weysser, ”Partie von Heidelberg”

Blick über den Neckar mit Ruderbooten, auf die Heiliggeistkirche mit angeschnittenem Kirchturm, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, links unten signiert, bezeichnet und datiert „K. Weysser, Heidelberg. (18)83“, rückseitig handschriftliches Etikett „Nr. 6 Partie von Heidelberg Preis: Dr. Keller“ auf Rahmen Etikett „Nr. 6 Blick auf die Heiliggeistkirche 1883“ und Stempel „W. Welker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, restauriert, im Bereich der Datierung beschädigt, gerahmt, Falzmaß ca. 36,5 x 23,5 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4267
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Weysser, ”Heidelberg – Marstall nach dem Brande”

Ansicht des unter Ludwig V. um 1510 erbauten Zeughauses in Heidelberg, oberhalb des Neckars, nach dem Brand von 1895, Architekturmalerei mit Figurenstaffage, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, rechts unten bezeichnet, ligiertes Monogramm und datiert „Heidelberg KW (18)98“, rückseitig Klebeetikett „No. 22, Heidelberg, Marstall Preis M., Dr. Keller“, auf Rahmenrückseite weiteres Etikett „Nr. 7 Marstall nach dem Brande 5.5. (18)95“, und auf Rahmen Stempel „W. Weiker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, Malträger etwas gewölbt, geringe Erhaltungsmängel, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 28,5 x 39,5 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4264
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Weysser, ”Innenhof des Marstalls”

Blick auf einen Teil der Schlossanlage von Heidelberg, mit spielendem Kind und Wäsche aufhängenden Frauen, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, rechts unten signiert, bezeichnet und datiert „K. Weysser Heidelb. 1880“, rückseitig auf Rahmen Etikett „Nr. 10 Innenhof des Marstalls 1880“ und Stempel „W. Welker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 25,5 x 36 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4263
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Weysser, ”Neuenheim – Lutherhaus”

freistehendes, teils von Wildwuchs umgebenes Fachwerkhaus, in bergiger Landschaft, unter sonnigem Himmel, Architekturmalerei mit Einflüssen der Spätromantik, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, rechts unten signiert, bezeichnet und datiert „K. Weysser, Neuenh. 1880“, rückseitig Klebeetikett „Nr. 7 Neuenheim – Lutherhaus Preis M:, Dr. Keller“, auf Rahmen Etikett „Nr. 4 Lutherhaus in Neuenheim 1890 und Stempel „W. Welker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 32,5 x 25,5 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4265
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Weysser, ”Nordportal der Heiliggeistkirche”

Eingang der zwischen 1398–1515 erbauten Kirche, die von 1706–1936 durch eine Mauer in einen katholischen und evangelischen Bereich geteilt war, rechts neben der Treppe werden an einem Marktstand Waren angeboten, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, rechts unten signiert, bezeichnet und datiert „K. Weysser, Heidelb. 1880“, auf Rahmen handschriftliches Etikett „Nr. 9 Nordportal der Heiliggeistkirche 1899“ (wohl falsche Jahresangabe) und Stempel „W. Welker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 32,5 x 25,5 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4266
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Weysser, ”Schiffe in Neckarsteinach”

kleiner Naturhafen mit angelegten Segelschiffen, in hügeliger Landschaft, umgeben von Wäldern, Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert, links unten ligiertes Monogramm, bezeichnet und datiert „KW, (18)93 N.steinach“, rückseitig auf Rahmen Etikett „Nr. 3 Schiffe in Neckarsteinach“ und Stempel „W. Welker Vergolder Heidelberg Hauptstr. 106“, teils unfachmännisch restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 22,5 x 35 cm. Künstlerinfo: badischer Landschafts- und Architekturmaler (1833 Durlach bis 1904 Heidelberg), Besuch der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, ab 1853 Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, ab 1855–65 Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule bei Wilhelm Schirmer und Hans Gude, 1873 in Düsseldorf ansässig, 1880–84 in Heidelberg tätig, nach Heirat 1885–1890 in Baden-Baden wohnhaft, lebte ab 1895 in Heidelberg, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4268
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Adriaen van der Werff, Bildnis eines Edelmanns

Brustbildnis eines den Betrachter des Bildes anblickenden, vornehmen Mannes mittleren Alters, im dunklen Talar, mit feinem Jabot aus filigraner Spitze, vor grauem Grund, die Malerei besticht durch ihre detailverliebte, akademische Malkultur, so sind der Spitzenkragen, die Haartracht und die Gesichtszüge in ihrer Stofflichkeit trefflich erfasst, die etwas porzellanartige Wiedergabe des Inkarnats und die regungslos festgehaltene Physiognomie entsprachen dem Zeitgeschmack van der Werffs und machten ihn zu einem der begehrtesten und teuersten, von Fürsten, wie reichem Bürgertum umworbenem Künstler seiner Zeit, fein lasierende, minutiös erfasste Bildnismalerei mit sehr schönem Licht, Spuren einer ehemals hochovalen Abdeckung mittels Passepartout, Öl auf Leinwand, rechts unscheinbare fragmentarische Signatur ”... v. Werff fecit Anno 1700”, Craquelure, doubliert (im Randbereich partiell gelöst), restauriert, in ca. 13 cm breiter brauner Lackleiste mit schmaler Goldkante um 1900 gerahmt, Bildmaße 80 x 67,5 cm, Rahmenausschnitt ca. 78,5 x 58,5 cm. Künstlerinfo: auch Adrian van der Werff, bedeutender niederländischer Maler sowie Radierer, Architekt und Plastiker (1659 Kralingen-Ambacht bis 1722 Rotterdam), 1669–70 Schüler von Cornelius Picolet in Rotterdam, 1671–76 Schüler von Eglon Hendrick van der Neer in Rotterdam, nach Beendigung seiner Ausbildung auf Anraten von Cornelis Brouwer gänzliche Übersiedlung nach Rotterdam, Mitglied der Malergilde Rotterdam und 1691–92 deren Vorstand, gefördert von Govert Flink, schuf 1696 ein Portrait des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, der ihn fortan förderte und 1697 zum Hofmaler ernannte, 1703 Erhebung in den Ritterstand, um seiner Verpflichtung (zunächst pro Jahr sechs Monate, später ganzjährig) als kurpfälzischer Hofmaler nachzukommen, lebte van der Werff abwechselnd in Düsseldorf und Rotterdam, 1716 Tod des Kurfürsten und Rückkehr nach Rotterdam, vertreten unter anderem in der alten Münchener Pinakothek, in der Dresdner Gemäldegalerie ”Alte Meister”, in der Eremitage zu St. Petersburg und im Louvre Paris, Quelle: Thieme-Becker, Nagler, Allgemeine Deutsche Biographie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4200
Limit: 5800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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