100 Erlesene Objekte

...

Märklin "Central Bahnhof"

Modell 2015, Bauzeit 1909-1919, ungemarkt, Blech geprägt, handlackiert und bezeichnet, passend zu Spur 1 und für Kerzenbeleuchtung, auf rechteckigem Fundament zweistöckiges Gebäude in Steinoptik mit abnehmbarem Mansardendach, vierseitiger Turmuhr, Dachisolatoren, durchbrochen gearbeiteten Fenstern mit farbiger Verglasung, drei Torbögen, dahinter Fahrkartenausgabe mit drei Schaltern sowie drei Angeltüren zum Wartesaal, dieser und die dreiseitig überdachte Bahnsteigrestauration mit Tischen, Bänken und Stühlen eingerichtet, umlaufend Bahnsteigsperre mit Richtungstafeln und Geländer mit Ketten, kaum bespielter und in diesem Originalzustand seltener Bahnhof mit schöner Alterspatina, Perrondach minimal gelockert, Turmfahne, ein Isolator und ein Geländerteil fehlen, die zwölf Bahnsteigfiguren ergänzt, Maße 42 x 30 x 34,5 cm.

Katalog-Nr.: 3043
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 10000,00 €

Mehr Informationen...

...

Longines Herrenuhr Automatik

um 1968, Automatikwerk mit 25 Steinen, Kaliber L633.1, Werknummer 52990399, schweres 750er Gelbgold-Gehäuse mit orig. Gliederarmband und Klappschließe in massivem Gelbgold, Zifferblatt metallicblau mit Datumsfenster und je zwei Diamanten bei der "6", "9" und "12", Vorderseite mattiert gearbeitet, Gehäuserückseite poliert, originale Longines-Krone, fast ungetragener Zustand, originale Box und Garantieschein, das Werk läuft gut, D 32 mm, G gesamt ca. 92,2 g.

Katalog-Nr.: 3088
Limit: 4900,00 €, Zuschlag: 6000,00 €

Mehr Informationen...

...

Gustave Moreau, attr., Studie zu "La fée aux griffons"

Moreaus malerisches Interesse galt vor allem antiken, mystischen, biblischen oder phantastischen Darstellungen, die er nicht selten kombinierte, die jeweiligen Geschichten waren für den Künstler Mittel zur Verbildlichung von Gefühlswelten, Gedanken und Erfahrungen, Moreau thematisierte so nicht selten sein eigenes, von Ängsten und Depressionen - aber auch glücklichen Phasen geprägtes Leben, vorliegendes Motiv "La fée aux griffons [dt.: Die Greifenfee]" schuf Moreau um 1876, es zeigt eine nahezu nackte junge Frau an einem Weiher vor einer dunklen Grotte, ihr Kopfschmuck und die Garben in ihrer linken Hand lassen sie als Ceres - Göttin der Fruchtbarkeit - erscheinen, sie lehnt scheinbar entspannt an einer mächtigen Säule, auf der eine geflügelte Urne thront und wird von zwei unheimlichen Greifen bewacht, erst auf den zweiten Blick wird man der Schlange gewahr, die sich aus dem Schoß der unnahbaren Schönheit windet, der Künstler spielt hier wohl auch auf die mystische Sage von den Thrien - jenen jungfräulichen Bergnymphen - an, die der Kunst der Weissagung mittels kleiner Kieselsteine, welche sie in eine Urne warfen, mächtig waren, diesen Nymphen wurde jedoch auch Falschheit und Bestechlichkeit nachgesagt, in ihrer geradezu symbolistisch leuchtenden Schönheit zeigt Moreau eine Szene voll geheimnisvollem Verlangen und subtiler Gefahr und verdeutlicht seine eigene Einstellung zur Weiblichkeit, lediglich die symbolische Barriere der Szene zum Betrachter - durch den See - lässt diesen die jenseitige Szene gefahrlos schauernd betrachten, möglicherweise handelt es sich bei der vorliegenden dunkeltonig-emailartig festgehaltenen, mit flottem Pinselduktus und schönem Licht erfassten Malerei um eine Kompositionsstudie von der Hand Moreaus, wesentliche Elemente und die Lichtstimmung des fertigen Gemäldes sind hier bereits angelegt, so sind die junge nackte Frau, die Säule und einer der Greifen deutlich zu erkennen, offensichtlich wurde die Studie seitlich beschnitten - und Moreau wählte letztendlich in seinem fertigen Gemälde zur Steigerung des Eindrucks ein noch höheres Format und fügte am Unterrand des Gemäldes den trennenden See und am oberen Ende der Säule besagte Urne hinzu, Öl auf Karton, um 1875, unsigniert, rückseitig Atelierspuren und Zuschreibung "Dieses Bild ist von Gustave Moreau, geb. Paris 1826-1898", farbschwundrissig, Malgrund gebaucht, in alter versilberter Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 33 x 23 cm. Künstlerinfo: frz. Maler und Zeichner des Symbolismus (1826 Paris bis 1898 Paris), erste Ausbildung beim Vater, dem Architekten Louis Moreau, 1836-40 Sekundarschulbildung am Collège Rollin, 1841 erster Italienaufenthalt, 1844-46 gefördert durch François-Edouard Picot, studierte 1846-49 an der Pariser Akademie, 1849-50 autodidaktische Studien im Louvre, ab 1851 freundschaftliche Förderung durch den Ingres-Schüler Théodore Chassériau (1819-1856), 1852-80 Ausstellungsbeteiligung im Pariser Salon, unternahm nach dem Tod Chassériaus, zusammen mit Frédéric de Courcy, 1857-59 zweite Studienreisen nach Italien und weilte in Neapel, Rom, Florenz, Mailand, Lugano, Pisa, Siena und Venedig, hier beeinflusst von Renaissance-Künstlern wie Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli, Andrea Mantegna, Michelangelo Buonarroti, Paolo Veronese, Raffael, Antonio da Correggio, Vittore Carpaccio und Carlo Crivelli, in Italien Freundschaft zu Élie Delaunay, Léon Bonnat und Edgar Degas, ca. 1860 Bekanntschaft mit seiner Lebensgefährtin Alexandrine Dureux (1835-1890), 1865 auf Einladung Kaiser Napoleon III. in Compiègne, 1878 vertreten auf der Weltausstellung Paris, 1883 Offizier der Ehrenlegion, ab 1888 Mitglied der Pariser Akademie, ab 1892 als Nachfolger seines Freundes Elie Delaunay (1828-1891) Professor an der École des Beaux-Arts Paris, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Info Museum Moreau Paris und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3023
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 5500,00 €

Mehr Informationen...

...

Prof. Jean-Michel Atlan, attr., Abstrakte Komposition

poesievolle Komposition mit rhythmischen Strukturen aus expressiv geschwungenen schwarzen Linien um kraftvoll farbige Flächen, die Arbeit steht am Anfang Atlans internationalen Durchbruchs und seiner vier Jahre währenden, viel beachteten künstlerischen Karriere, die sein kurzes, von Tragik geprägtes Leben beschloss, der heute als einer der wichtigsten Vertreter der „Nouvelle École de Paris“ geltende jüdische Künstler studierte zunächst Philosophie an der Pariser Sorbonne und verkehrte in avantgardistischen Künstler- und Sammlerkreisen, er war befreundet mit Gertrude Stein und Gaston Bachelard, gerade letzterer beeinflusste Atlan mit seinen Theorien des Dynamismus und Surrationalmus, zahlreiche existenzielle Erlebnisse wie seine Unterdrückung als Jude im Vichy-Regime mit Verlust des Lehramts, tiefe materielle Not, die entwürdigende Arbeit als Hausierer und Wahrsager, Unterstützung der Résistance, 1942 seine eigene und die Verhaftung seiner Familie, zum Schutz vorgetäuschte Geisteskrankheit und zweijährige Internierung in einer Nervenheilanstalt, formten Atlans Bewusstsein, gerade während seines Aufenthalts in der Psychiatrie begegnete ihm in seinen Mitpatienten eine Welt jenseits rationellen Denkens, die fortan Eingang in sein künstlerisches Schaffen finden sollte, beeinflusst von der Künstlergruppe CoBrA gelang Atlan - der bereits seit 1941 autodidaktisch malte - 1956 der internationale Durchbruch der mit seinem frühen Krebstod 1960 jäh endete, seiner algerisch-berberischen Abstammung Rechnung tragend, empfand sich Atlan als "Schamane", der sich in der Kunst Afrikas mit all ihrer Magie, ihrer urwüchsigen wie energiegeladenen Wildheit und archaischen Symbolhaftigkeit verwurzelt fühlte, er selbst sagte zu seiner Malerei "... "Bei mir ist es Rhythmus, kein oberflächlicher Linienrhythmus, sondern der formenbildende Rhythmus, ein Rhythmus, der im Feld des Widerspruchs und des Widerstands auf farbige Materie trifft. (...) Meine Arbeit: Beharrlichkeit, die Erfindung von Formen aus mehr und mehr befreiteren Rhythmen, die sich aber dennoch in einem Bereich sehr artikulierter Architektur abspielen. ...", gering pastose Malerei, Öl auf Karton, links unten signiert und datiert "Atlan [19]56", Malgrund gewölbt, gering reinigungsbedürftig, original gerahmt, Falzmaße ca. 56,5 x 40,5 cm. Künstlerinfo: algerischer, jüdischer Philosoph, Maler, Graphiker, Dichter und Illustrator berberischer Abkunft (1913 Constantine/Algerien bis 1960 Paris), einer der wichtigsten Vertreter der „Nouvelle École de Paris“, studierte 1930-34 Philosophie und Dialektik an der Sorbonne Paris, 1939 Professor für Philosophie am Lycée de Laval und 1940-41 am Lycée Condorcet in Paris, befreundet mit Gertrude Stein und Gaston Bachelard, als Jude vom Vichy-Regime 1941 aus dem Lehramt entlassen und verarmt in Paris Montparnasse lebend, hier ab 1941 autodidaktische Hinwendung zur Malerei, Beteiligung an der frz. Résistance, 1942 Verhaftung, durch Vortäuschung einer Geisteskrankheit überlebend und bis 1944 im Sanatorium Hôpital Saint-Anne interniert, nach der Befreiung Frankreichs 1944 erste Ausstellung seiner Kunst und Veröffentlichung seiner Gedichtsammlung "Le Sang profond", beeinflusst von der Künstlergruppe CoBrA, bereits 1947 Ausstellung seiner Werke in der bedeutenden Galerie Maeght Paris, lebte trotz kurzem Erfolg verarmt als Wahrsager und Hausierer, 1955 entwarf er ein Plakat der "Nouvelle École de Paris [dt. Neue Pariser Schule]" für die Pariser Galerie Charpentier und stellte 1956 seine Arbeiten in der Pariser Galerie Bing aus, was zu seinem internationalen Durchbruch führte, ab 1958 wechselnd in Paris und seinem Landhaus in Villiers-sur-Tholon tätig, Mitglied des Salon des Surindépendants, beschickte Ausstellungen in Frankreich, England, Japan, Belgien, Deutschland und den USA, 1960 an Krebs verstorben, mehrere bedeutende Museen widmeten ihm Retrospectiven wie das Musée National d’Art Moderne Paris, das Tel Aviv Museum of Art, das Centre Georges-Pompidou Paris und das Musée des Beaux-Arts Nantes, vertreten unter anderem im Museum of Modern Art New York und im Hirshhorn Museum in Washington, D.C., Quelle: Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Bénézit, Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 3090
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 4000,00 €

Mehr Informationen...

...

Aufsatzschrank Albin Müller

Entwurf 1914, innen Herstellerplakette Kunstmöbelfabrik Otto Pach in Wien, Kirschbaum auf Eiche furniert, gebauchtes Unterteil mit zwei Türen und breitem Schubkasten, darüber ausziehbare Platte und kleiner Messingbeschlag, seitlich von zwei Säulen umfasst, bogenförmiger Aufsatz mit feiner floraler Schnitzerei aus Lindenholz, rückseitig Inventarnummer in Tusche Nr. 2182, guter unrestaurierter Originalzustand, ein Einlegeboden ergänzt, mit Schlüssel, Maße 206 x 130 x 51 cm. Quelle: Ausstellungskatalog Museum Künstlerkolonie Darmstadt, Abbildung S. 160.

Katalog-Nr.: 3065
Limit: 5200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Meissen großer "Königsfasanenhahn"

Entwurf Paul Walter 1921, unterglasurblaue Schwertermarke Pfeifferzeit 1924-1934, dreimal gestrichen, geritzte Modellnummer G268, geprägte Bossierernummer 143, naturalistische Ausformung mit feiner polychromer Aufglasurbemalung, auf flachem Ovalsockel balzender Vogel mit erhobenem Schwanz und gesenktem Haupt, sehr seltene, fachmännisch restaurierte Figur (Schwanz und Schnabel), rückseitig minimale Brandfehler und Haarriss am Sockel, H 70 cm. Quelle: Bergmann, Meissener Künstler-Figuren, Band I, S. 435, Abb. 867.

Katalog-Nr.: 3060
Limit: 5500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Rokoko-Kommode

Sachsen um 1760, Nussbaum und Nussbaumwurzel auf Nadelholz furniert, dreiseitig bombierter Korpus verziert mit rechteckigen Feldern und geometrischen Einlegearbeiten, dreischübige, leicht gebauchte Front mit originalen Schlössern und Messingbeschlägen, diese alt ergänzt, ca. 2-3 mm starkes Sägefurnier, Oberfläche mit schöner Alterspatina, kleinere Furnierfehlstellen, rest.bed., Maße 85 x 120 x 62 cm.

Katalog-Nr.: 3011
Limit: 5800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Großes Silberservice Royal Danish

USA, Mitte 20. Jh., 925er Sterlingsilber, am Boden gemarkt Royal Danish U.S.A. International Sterling, 16 Teile, bestehend aus großem Tablett, Kaffeekanne, zwei Teekannen, Heißwasserkanne, zwei Milchkannen, zwei Zuckerdosen, zwei Sahnekännchen, zwei Zuckerschalen, zwei Fußschalen und einem kleinen Tablett, ungeputzt, aber in gutem Zustand, L Tablett 65 cm, G ca. 9464 g.

Katalog-Nr.: 3077
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Feiner Smaragdanhänger mit Brillanten

2. Hälfte 20. Jh., Weißgold geprüft 750/1000, besetzt mit einem intensiv grünen Smaragd im Treppenschliff mit schönen smaragdtypischen Einschlüssen, Maße des Steins ca. 16 x 14 mm und im Gewicht von 16,72 ct (laut Gutachten), umgeben von zahlreichen Brillanten im Gesamtgewicht von ca. 1 ct, Maße des Anhängers ca. 33 x 22 mm, an ca. 45 cm langer, fein gewirkter Kette im Durchmesser von ca. 4 mm mit Karabinerverschluss, gestempelt 585, minimale Tragespuren, Gesamtgewicht ca. 33,6 g, Wertgutachten aus 11/2004 über 43.000 € liegt bei.

Katalog-Nr.: 3089
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Imposanter Ohrensessel Biedermeier

um 1820/30, Nussbaummaser massiv und furniert, außergewöhnlich geformtes Gestell in Form eines Füllhorns, mit s-förmig eingerollten Armlehnen, die Rückseite belegt mit abgerundeten Profilleisten, die breite, leicht trapezförmige Sitzfläche ruht auf massiven Säbelfüßen, das Sitzkissen ist lose in die Zarge eingelegt, älterer Bezugsstoff verschlissen, kleinere Furnierfehlstellen und Risse, rest.bed., Maße 128 x 83 x 66 cm.

Katalog-Nr.: 3022
Limit: 6500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Kleider- und Wäscheschrank Richard Riemerschmid

Entwurf 1902 für die Wohnraumausstellung im Berliner Kaufhaus A. Wertheim, Entwurf Nr. 1.2 TUM, Ausführung in Zirbelkiefer massiv, Zierbeschläge aus patiniertem Schmiedeeisen, zweitüriger Wäscheschrank mit fünf originalen Regalböden, dazu passender viertüriger Kleiderschrank mit Falttür, die es ermöglichen, wahlweise zwei oder alle vier Türen zu öffnen, innen mit einem Regalboden sowie 20 Kleiderhaken und einer Kleiderstange aus Messing ausgestattet, beide Schränke komplett zerlegbar, guter unrestaurierter Originalzustand mit normalen Gebrauchsspuren, jeweils ein originaler Schlüssel vorhanden, Maße 217 x 163 x 60 cm und 217 x 210 x 65 cm. Quelle: Katalog Deutsche Werkstätten "Handgearbeitete Möbel", 1. Auflage 1909, Abb. S. 180 sowie „Richard Riemerschmid - Vom Jugendstil zum Werkbund", S. 163. Künstlerinfo: Prof. Richard Riemerschmid (1868 München bis 1957 München), Quelle: Internet.

Katalog-Nr.: 3064
Limit: 8500,00 €, Zuschlag: 8500,00 €

Mehr Informationen...

...

Atmos - J. L. Reutter Drehpendeluhr

Modell PO1, Seriennummer 4245, 1930er Jahre, schweres Nickel-Gehäuse mit schwarzer Onyxplatte und ovalem handgefertigten Glasdom, hochfeines Atmoswerk mit Quecksilber-Wärmekraft-Motor, Patent Reutter, versilbertes Ziffernblatt mit radial aufgedruckten arabischen Ziffern, in sehr gutem unrestaurierten Originalzustand, Werk läuft, Maße 27 x 34 x 16 cm. Info: Die Atmos von Jaeger-LeCoultre ist eine der schönsten und auch technisch anspruchsvollsten Uhren überhaupt. Die Idee eine Uhr zu bauen, die man nie aufziehen muss und quasi ewig läuft, die ihre Laufenergie nur von Luftdruck- und Temperaturschwankungen bekommt, wurde von dem Ingenieur Jean-Léon Reutter Ende der 1920er Jahre in die Tat umgesetzt. Diese ersten Atmosuhren mit einem Quecksilbermotor sind heute sehr begehrte Sammleruhren und sehr selten. Jaeger-LeCoultre hat dieses Patent gekauft und weiterentwickelt. In den 1930er Jahren wurde der Quecksilbermotor von dem noch heute eingesetzten Lachgasmotor abgelöst. Quelle: Jean Lebet „Von der Luft leben - Die Geschichte der Pendeluhr Atmos".

Katalog-Nr.: 3066
Limit: 9500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Robert Griffier, Flusslandschaft

Blick aus der Vogelschau auf geschäftiges Treiben am Fluss in sommerlicher Gebirgslandschaft, hierzu bemerkt das Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie: "... Sein eigenes signiertes Oeuvre besteht aus Rheinlandschaften, ganz im Stil seines Vaters. ...", das durch seinen Detailreichtum und seine Akkuratesse bestechende Gemälde steht voll und ganz in der malerischen Tradition des Vaters Jan Griffier des Älteren (ca. 1645-1718) und von Herman Saftleven (1609-1685), fein mit spitzem Pinsel miniaturhaft erfasste Genremalerei, Öl auf Kupferplatte, links unten unscheinbar in Druckbuchstaben signiert, die feine Malerei der Landschaft und der miniaturhaften Staffage sind großteils original erhalten, lediglich der Himmel weist Retuschen auf, wenige Farbverluste im Falzbereich, gerahmt, Falzmaße ca. 28,3 x 38 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler, Zeichner, Fälscher, Kunsthändler und Kopist (ca. 1675 London bis ca. 1750 London), Schüler und Nachahmer seines Vaters Jan Griffier des Älteren (ca. 1645-1718), um 1695 zeitweise in Irland, vor 1700 Rückkehr nach Holland und in Amsterdam und Rotterdam tätig, erwarb 1716 das Bürgerrecht von Amsterdam, schuf Arbeiten im Stil seines Vaters sowie von Herman Saftleven (1609-1685), Adriaen van de Velde (1636-1672), Philips Wouwerman (1619-1668) und Salomon van Ruysdael (1600-1670), wegen betrügerischer Täuschungen mit Altmeisterkopien als Kunsthändler spätestens 1727 Auswanderung nach England und in London tätig, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Bénézit, Wurzbach "Niederländisches Künstlerlexikon" und Info Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie.

Katalog-Nr.: 3015
Limit: 10000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Heinz Zander, "Noch von Nacht her - Galathea"

Darstellung eines sinnlichen Damenaktes am Strand, vor einer Kulisse aus wogenden Wellen räkelt sich, inmitten von diversem Strandgut wie Muscheln, Takelage, Kompass und geborstenem Schild, eine junge Frau im hellen morgendlichen Sonnenlicht, aufgeregt kreisen Albatrosse über dem ungewöhnlichen Fundstück, die junge Frau streckt kapriziös ihr rechtes Bein gen Himmel und schenkt dem Betrachter des Gemäldes einen fordernden, gleichwie hochmütigen Blick, das Gemälde ist eine typische Schöpfung aus dem phantastischen Universum Heinz Zanders, dessen skurrile Bildfindungen oft erotische Komponenten mit traumhaften Elementen komponieren, im vorliegenden Gemälde zitiert Zander die Geschichte der Nymphe Galateia, einer Tochter des Meeresgottes Nereus, diese Figur spielt eine zentrale Rolle in der mythologischen Operette Franz Suppés "Die schöne Galathée", die Geschichte erzählt von einem auf Zypern tätigen antiken Bildhauer Pygmalion, der eine vollkommene Statuette der Galathée schuf und die er ob ihrer Schönheit wegen nur für sich behalten wollte, nach einigen Turbulenzen bat der Bildhauer Venus - die Göttin der Liebe - seiner Figur Leben einzuhauchen, zum Leben erweckt musste Pygmalion allerdings feststellen, dass hinter der schönen Hülle eine kapriziöse, liebestolle und egozentrische Dame steckte, die den Bildhauer mit mehreren Männern betrog, auf seine Bitte hin ließ Venus Galathée wieder zu Stein erstarren, treffend resümiert Dieter Gleisberg zum Werk Zanders "... Im historisierenden Gewand visionärer Verfremdung, eingegeben von einer überströmenden Phantasie, voller Lust am Detail, an manierierten Effekten und bizarren Assoziationen, inszeniert dieser Malerpoet im elementarsten Sinne des Wortes das magische Zauberspiel seiner Methaphern und Fabelwesen, in denen sich individuelle Konflikte und existentielle Zeitprobleme wie in einem Kunstmärchen in hintergründiger Tiefenpsychologie widerspiegeln. ..." , fein lasierende, partiell pastose Malerei, Öl auf Hartfaserplatte, links unten monogrammiert und datiert "HZ 2005", rückseitig vom Künstler betitelt, signiert und datiert "Noch von Nacht her - Galathea ... Zander 2005", abgebildet auf Seite 97 in der beigegebenen, nur in kleiner Auflage von 350 Exemplaren gedruckten Monographie "Heinz Zander Gemälde" von 2014 aus dem Sandsteinverlag Dresden, schön gerahmt, Falzmaße ca. 80 x 100 cm. Künstlerinfo: dt. Schriftsteller, Maler, Zeichner, Graphiker, Illustrator und Schriftsteller (geboren 1939 in Wolfen), studierte 1959-64 an der Hochschule für Graphik und Buchkunst (HGB) Leipzig bei Bernhard Heisig, anschließend freischaffend in Leipzig, 1967-70 Meisterschüler bei Fritz Cremer an der Akademie der Künste Berlin, ab 1970 freischaffend in Leipzig, Vertreter der „Leipziger Schule“, Quelle: Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3071
Limit: 13000,00 €, Zuschlag: 15000,00 €

Mehr Informationen...

...

Gedenkmünzen China Gold

fünf Goldmünzen á 50 Yuan, Gold 999/1000, D 27 mm, G 15,55 g, PP in Kapsel, Münzstätte China Mint, Ausgabejahr 1993, Motive: Rechenbrett und Abakus, Terrakotta-Armee, zwei chinesische Philosophen, Schirm und Schirmmacher und zwei Polospieler, Revers bei allen die Chinesische Mauer, in Präsentationsschatulle aus rot lackiertem Holz, mit rotem Samt ausgelegt, darin ein Rechenbrett aus Messing eingearbeitet, alle Münzen mit Zertifikat und Beschreibung, exklusive Sammlung, die nicht alle Tage angeboten wird.

Katalog-Nr.: 3096
Limit: 13000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Hans von Aachen oder Werkstatt, Urteil des Paris

berühmte mythologischen Szene, nachdem die Göttin der Zwietracht Eris als einzige der olympischen Götter nicht zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen wurde, warf sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" in die Gesellschaft, worauf zwischen Aphrodite, Athene und der Gattin des Zeus Hera ein Streit entbrannte, welcher von ihnen der Apfel gebühre, Zeus entzog sich diplomatisch einer Entscheidung und übertrug dem schönen, jedoch vom Königshof verstoßenen und als Hirte lebenden Königssohn Paris die Beantwortung der Frage, Zeus beauftragt Hermes - hier rechts oben mit geflügelter Kappe und zaubermächtigem Hermesstab dargestellt - den Königssohn herbei zu schaffen, jede der drei spärlich bekleideten Göttinnen versuchte nun, Paris für sich zu gewinnen, Athene - hier links mit abgelegtem Helm und Schild - verspricht Weisheit, Hera - hier rechts dargestellt - verspricht Weltherrschaft und schließlich Aphrodite - hier mittig in Begleitung zweier Eroten dargestellt - versprich Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt, hierfür entscheidet sich Paris und gibt ihr den Goldenen Apfel wie rechts im Vordergrund dargestellt - nicht wissend, dass die schönste Frau Helena bereits mit Menelaos von Sparta verheiratet ist - und löst damit die nächste Tragödie, den Trojanischen Krieg aus, links im Hintergrund spielen Quellnymphen und rechts im Vordergrund lagert ein Flussgott mit Spaten, die der griechischen Mythologie zufolge sich dem Willen Eros unterwarfen, das vorliegende Motiv schuf Hans von Aachen spiegelverkehrt, teils mit geringen Variationen, dazu erfuhr das Motiv breite Popularität durch die Kupferstiche von Raphael Sadeler von 1589, gering pastose, partiell lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, Craquelure, doubliert, alte Retuschen, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt (bestoßen), Falzmaße ca. 49 x 63 cm. Künstlerinfo: wurde nach der Geburtsstadt seines Vaters "Aachen" genannt, auch Johann von Aachen, Jan van Achen, Aken, Janachen, Fanachen, Abak, Jean Dac und Aquano, van Acken, dt. Maler, Zeichner, Kupferstecher und Diplomat (1552 Köln bis 1615 Prag), Ausbildung zum Maler wohl beim flämischen Maler E. Jerright in Köln, ab ca. 1573 Studienreise nach Italien, in Venedig tätig für den Antwerpener Kunsthändler Gaspar Rem, anschließend in Rom bei Anthonis Santvoort, Aachen knüpfte in Italien zahlreiche Kontakte und wurde ab 1580 ein geschätzter Maler, ab 1585 tätig für den Großherzog Francesco I. de’ Medici in Florenz, 1588 Rückkehr nach Köln, ab 1590 in München für Herzog Wilhelm V. von Bayern tätig, erhielt Aufträge der Augsburger Fugger, 1592 Berufung zum Hof- und Kammermaler Kaiser Rudolf II. mit Wohnsitz in München, 1594 Erhebung in den Adelsstand durch Rudolf II., 1596 oder 1601 Übersiedlung nach Prag, 1605 Erteilung des Schutzbriefes "Salva Guardia" durch Rudolf II., nach dessen Tod Hofmaler seines Nachfolgers Kaiser Matthias, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3009
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Prof. Carl Christian Vogel von Vogelstein, Divina Comedia

die Darstellung zitiert den dreißigsten Gesang des Purgatorio [dt. Fegefeuers] aus der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri (ca. 1265-1321), in welcher sich der Dichter stets in Begleitung eines Führers auf seine imaginäre Reise durchs Totenreich begibt, zunächst begleitet ihn Vergil durch die Hölle [Inferno] und ein Stück des Weges auf den Berg der Läuterung [Purgatorio, dt. Fegefeuer], an der Schwelle zum irdischen Paradies auf dem Berg der Läuterung übernimmt Beatrice - Dantes früh verstorbene Liebe aus Jugendtagen - die weitere Führung, später wird für den letzten Abschnitt der himmlischen Sphären [Paradiso] der heilige Bernhard von Clairvaux Dante begleiten, in der vorliegenden Szene trifft Beatrice mit ihrem Gefolge aus Jungfrauen, Heiligen, Engeln und Fabelwesen mit Dante aufeinander, Beatrice, als Sinnbild der Rechtschaffenheit, konfrontiert Dante in einer Bußpredigt mit dessen schlechten Taten, der Dante - rechts im Vordergrund in demutsvoller Haltung dargestellt - ergriffen folgt, der Dichter kniet unter einem Baum - dem Baum der Erkenntnis - und vor ihm fließt ein schmal angedeutetes Gewässer - den Paradiesfluss Lethe symbolisierend - nach einem rituellen Bad in seinen Fluten wird Dantes Erinnerung an böse Taten getilgt werden und Beatrice - mit beiden Füßen auf dem Wagen der Kirche Christi stehend - wird als symbolische Repräsentantin der Philosophie und Theologie Dante die göttliche Ordnung des Universums darlegen, 1813-20 weilte Vogel erstmalig in Italien und betrieb hier malerische und literarische Studien, schon früh galt seine Begeisterung Dante Alighieri, während seines zweiten Romaufenthaltes 1842-44 schuf Vogel dann ein großes Gemälde mit mehreren Szenen zur Göttlichen Komödie, welches vom Großherzog der Toskana angekauft wurde, schließlich weilte Vogel 1865 zur Einweihung eines Dante-Standbildes in Florenz, was die Anregung für vorliegendes Motiv gegeben haben wird, fein lasierende, vielfigürliche Historienmalerei, Öl und Goldbronze auf Karton, auf Leinwand appliziert, links und rechts oben in den Zwickeln des oberen Segmentbogenabschlusses italienisch bezeichnet "Guardami ben, ben son - ben son Beatrice - Gh occhi mi cadder giu - nel chiaro fonte - Purgat. [Purgatorio] - C. [Canto] XXX", rechts unten in der Darstellung schwer lesbar signiert und datiert "C. Vogel v. V. 1867", etwas restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 36 x 42 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Christian Vogel, 1831 geadelt und nannte sich nun Vogel von Vogelstein, dt. Maler, Zeichner, Illustrator und Diplomat (1788 Wildenfels/Erzgebirge bis 1868 München), Jugend in Wildenfels, Sohn und Schüler des Malers Christian Leberecht Vogel (1759-1816), studierte ab 1800 an der Akademie Dresden, 1807 auf Fürsprache Barons Carl Otto von Löwenstern Übersiedlung als Diplomat und Zeichenlehrer nach Memel und Dorpat in Livland, 1808 Übersiedlung nach St. Petersburg, 1812 Rückkehr über Berlin nach Dresden, 1813 Reise nach Italien über Prag, Wien, Venedig, Bologna und Florenz nach Rom, bis ca. 1817 oder 1820 Aufenthalt in Rom, hier beliebtes Mitglied der Deutschrömer, schließlich Rückkehr nach Dresden, 1820-53 Nachfolger Gerhard von Kügelgens als Professor an der Dresdner Akademie, unternahm weiterhin Studienreisen durch Deutschland und 1830 nach Paris sowie 1835 nach London, 1842-44 Italienreise mit Stationen in Rom, Neapel und Pompeii, parallel zur Lehrtätigkeit begehrter Portraitist (u. a. die Mitglieder des sächsischen Königshauses) und Freskant (z.B. Schloss Pillnitz, Hofkirche Dresden, Dom Naumburg), 1824 Ernennung zum königlich sächsischen Hofmaler, 1831 Verleihung des Adelstitels "von Vogelstein", Ehrenmitglied zahlreicher Akademien wie Berlin (1822), St. Petersburg und New York (1833), München, Wien, Madrid, Venedig und Kopenhagen, Mitglied des akademischen Rats der Dresdner Akademie, 1853 Übersiedlung nach München, 1856-57 in Rom und 1865 in Florenz, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Allgemeine Deutsche Biographie, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Boetticher und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3021
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Große Silberschatulle Karl Fabergé

Moskau, nach 1908, am Boden gestempelt Werkstattmarke Karl FABERGÉ, Hoflieferantenmarke, Feingehaltsmarke 84 Zolotniki, Beschaumarke Moskau 1908-1917, massive Dose mit leicht konischer Wandung, innen vergoldet, der scharnierte Klappdeckel mit fein ziseliertem, feuerspeiendem Fabelwesen (Leshy), das Auge als Saphir-Cabochon gearbeitet, der Feuerstrahl aus mattem Email von feinen silbernen Stegen durchsetzt, der Deckel innen nochmals mit Werkstattmarke und Beschauzeichen gepunzt, Email mit vier kleinen herstellungsbedingten Bläschen, sonst guter Zustand mit normalen Alters- und Gebrauchsspuren, Maße 17,3 x 8 x 10,3 cm bzw. 10,5 cm, G ca. 763 g. Beigegeben Expertise des Fabergé-Museums Baden-Baden 2021, gezeichnet Direktor A. N. Ivanov.

Katalog-Nr.: 3041
Limit: 18000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Aufsatzschrank Carlo Bugatti

Italien, um 1900, zweiteiliger Schrank aus massivem Nussbaum, ebonisiertes Holz mit Zinneinlagen, bemaltes Pergament, Verzierungen aus Bein und getriebenem Kupferblech, trapezförmiger zweitüriger Korpus, mittig mit Schubkasten, die fein gedrechselten Türfüllungen mit Spiegelglas hinterlegt, seitlich mit dreieckigen Ablagen, restauriert mit Ergänzungen, Maße 215 x 103 x 43 cm.

Katalog-Nr.: 3036
Limit: 19000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Albert Marquet, "Fontarabie, temps gris"

dunstig-grauer Morgen am Grenzfluss Bidassoa, mit Blick vom französischen Hendaye zum spanischen Ort Fontarabie [dt.: Hondarribia, spanisch: Fuenterrabía] in der autonomen Region Baskenland am jenseitigen Ufer, um 1926 scheint sich der Künstler in Hendaye im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine aufgehalten zu haben - so ist eine Ortsansicht von Hendaye entsprechend datiert und vom vorliegenden Motiv schuf der Künstler mindestens eine weitere Version bei lichterem Wetter, verwandte der Künstler um 1905 im Sinne der Fauvisten noch kraftvoll leuchtende Farben im flächigen Auftrag zur Steigerung und Festigung des Eindrucks und der Räumlichkeit seiner Gemälde - so reduzierte er seine Farbpalette unter Beibehaltung einer nicht modulierten Farbflächenmalerei zunehmend bis hin zu nahezu monochromen Kompositionen, 1930 schrieb Thieme-Becker "... Marquet ist ein Maler mit tiefer Einfühlung in die Natur und einem von Theorien wenig belasteten ausgeglichenen Formenkanon ..." und der lange in Paris lebende russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg vermerkt zum Künstler „... An seinen Bildern verblüfft die Kargheit der Ausdrucksmittel; sie sind schwierig in ihrer Einfachheit, kunstvoll in ihrer Herzenseinfalt. Ein wenig Grau, Blau und Grün - und die Welt lebt auf. ...", stimmungsvolle, gering pastose Malerei mit breitem Pinselduktus in silbriggrauer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert "marquet", rückseitig zahlreiche, teils fragmentarische Aufkleber und Stempel, dabei ein alter Aufkleber "Galerie Druet - 20. rue Royale Paris, Nr. 11716 - Albert Marquet - Fontarabie ...[unleserlich] 65 x 81", beigegeben Kopie eines Schreibens des Wildenstein Institute Paris vom 22.05.2012, in dem Guy Wildenstein ankündigt, das Gemälde unter der Bezeichnung "Fontarabie, temps gris [dt.: Hondarribia, graues Wetter]" ins Werksverzeichnis von Albert Marquet aufzunehmen, partiell randdoubliert und neu auf alten Spannrahmen aufgezogen, im prächtigen Impressionistenrahmen (in Zweitverwendung) mit Inlay gerahmt, Falzmaße ca. 65 x 81 cm. Künstlerinfo: eigentlich Pierre Léopold Albert Marquet, frz. Maler des Fauvismus (1875 Bordeaux bis 1947 Paris), zunächst Schulbesuch in Bordeaux, 1890 Übersiedlung nach Paris, studierte hier an der Kunstgewerbeschule [École nationale des arts décoratifs], ab 1892 Bekanntschaft und lebenslange Freundschaft mit Henri Matisse, ab 1895 Studium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris bei Gustave Moreau, 1898 Wechsel an die private Kunstakademie in der Rue de Rennes Paris, 1899 erste Ausstellungsbeteiligung im Salon de la Société nationale des beaux-arts, 1900 mit Matisse Arbeit am Grand Palais der Pariser Weltausstellung, beschickte 1905 mit André Derain, Henri Matisse und Maurice de Vlaminck den Pariser Salon d’Automne - die Künstler provozierten mit ihrer neuartigen Malerei hier einen Skandal, welcher den einflussreichen konservativen Kunstkritiker Louis Vauxcelles (1870-1943) im Oktober 1905 in einer Ausstellungsrezension den Begriff "Fauvismus [dt.: jungen Wilden]" prägen ließ, unternahm ab 1906 Studienreisen durch Frankreich, Deutschland, Russland und Skandinavien, 1920 erster Aufenthalt in Algier, 1928 Nilkreuzfahrt, 1940-45 in Algier tätig, anschließend wieder in Paris, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3039
Limit: 20000,00 €, Zuschlag: 48000,00 €

Mehr Informationen...

...

Salvador Dali, "Mysterium der assoziativen Natur"

auf den ersten Blick sehen wir ein Wirrwarr an Linien, doch schon nach kurzer Zeit des Betrachtens offenbaren sich uns ein teils überlagerndes Konglomerat einzelner Szenen, im Zentrum stehen zwei nackte junge Männer, im Kampf miteinander, und über ihnen ziehen zwei Reiter zu Pferde gen Himmel und unter den kämpfenden Männern beugt sich ein Mann über einen großen Schädel, wiederum rechts von ihm geht ein in verschiedenen Größen gezeichnetes Paar seinen Weg, über dem ein Menschenportrait zum Vogelkopf mutiert und neben ihm ein nackter Athlet mit weit ausgebreiteten Armen, der zum Himmel blickt, dies sind jedoch nur einige Szenen, die Salvador Dali auf diesem Blatt vor uns ausbreitet, Tuschefeder auf Bütten, unsigniert, beigegeben Expertise auf Französisch vom 23.2.1996 von Robert P. Descharnes und Nicolas R. Descharnes, welche das Werk auf das Jahr 1933 datiert und angibt, dass die Arbeit unter der Nummer D-3020/1125 registriert ist, leicht gebräunt und fleckig, unter Passepartout und hinter Glas in Vergolderrahmen gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 53 x 43,5 cm, Provenienz: seit 1998 in Privatbesitz in Baden-Württemberg. Künstlerinfo: eigentlich Salvador Dali y Domenech, bedeutender spanischer Maler, Graphiker und Illustrator (1904 Figueras bis 1989 Figueras), ab 1916 Unterricht im Kolleg der Maristen, ab 1922 Studium an der Academia San Fernando in Madrid und an der Escuela Catalana in Barcelona, 1928 Parisreise zu Pablo Picasso, hier 1929 Anschluss an die Surrealistengruppe um Breton, deren bedeutendster Vertreter er werden sollte, 1934 Heirat mit Gala und USA-Reise, tätig in Portlligat bei Cadaqués, nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Spanien Reise nach London und Italien, 1940-48 Übersiedlung nach Cleveland Ohio/USA, zurückgekehrt tätig in Figueras und Púbol, Quelle: Vollmer und Internet.

Katalog-Nr.: 3078
Limit: 20000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Hans Hartung, "T1982-H4"

kraftvolle, sich überschneidende dynamische Pinselhiebe in Schwarz vor hellblauem Grund, Acryl auf Leinwand, rechts oben signiert und datiert "Hartung (19)82", rückseitig auf Keilrahmen in Blei bezeichnet "Faite le 25/I/82", peint les yeux fermés" (...mit geschlossenen Augen gemalt), "Ph T 163 le 28 07 82" und "Vernis Hyplar", auf Klebezettel in Faserschreiber "L16", leicht fleckig, in Schattenfugenleiste gerahmt, Maße der Leinwand ca. 32,8 x 40,8 cm, das Gemälde wird in das Werksverzeichnis der Fondation Hartung Bergmann in Antibes aufgenommen, wir danken der Fondation Hartung Bergmann für ihre freundlichen Hinweise. Künstlerinfo: eigentlich Hans Heinrich Ernst Hartung, deutsch-französischer Maler und Graphiker (1904 Leipzig bis 1989 Antibes/Frankreich), fertigte schon während seiner Schulzeit gegenstandslose Bilder an, ab 1924 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Leipzig, angeregt durch Kontakt mit Werken von Wassily Kandinsky 1925 Wechsel an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, 1928 Fortsetzung seines Studiums in München bei Max Doerner, 1932-34 lebte er auf Menorca und ab 1935 in Paris, 1939 Beitritt zur Fremdenlegion, 1944 schwere Verwundung und Verlust eines Beins, erhielt 1946 die französische Staatsbürgerschaft und Aufnahme in die Ehrenlegion, Mitglied der Künstlergruppe ZEN 49, Teilnahme an den documenten 1, 2 und 3, 1957 Rubenspreis der Stadt Siegen, 1960 Auszeichnung auf der Biennale in Venedig, 1976 Ernennung zum Ehrenbürger von Antibes, ab 1977 Mitglied der Académie des Beaux-Arts, 1984 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern, Quelle: Vollmer, Bénécit, Saur und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 3098
Limit: 24000,00 €, Zuschlag: 26000,00 €

Mehr Informationen...

...

Paar prachtvolle Diamantohrhänger

um 1920, Weißgold geprüft 585/1000, aufwendig beweglich gearbeitet und jeweils besetzt mit einem Altschliffdiamant von ca. 2,0 ct im Durchmesser von ca. 8,1 mm in der Qualität Crystal/Very very small inclusion (Getöntes Weiß/Sehr sehr kleine Einschlüsse) sowie der Qualität Crystal/Internally flawness (Getöntes Weiß/Lupenrein), gefasst in Chatonfassung, weiterhin fünf Altschliffdiamanten (davon je ein Stein durch Brillant ersetzt) im Gesamtgewicht von ca. 1,1 ct, ebenfalls in Chatonfassung gefasst und 35 kleinere Altschliffdiamanten von schätzungsweise ca. 1 ct in Pavéfassung, die zweikarätigen Diamanten können einzeln als Ohrstecker getragen werden, ein Zweikaräter mit minimalen Chip an der Rundiste, Maße der Ohrhänger ca. 37 x 18 mm, G gesamt ca. 19,3 g.

Katalog-Nr.: 3072
Limit: 24000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

...

Bedeutender Porringer Charles II.

London, 1674-75, am Boden gepunzt sowie Meistermarke IA in gepunktetem Kreis, zylindrischer, innen und außen vergoldeter Korpus, auf drei hohl gearbeiteten Kugelfüßen, Griffe mit zwei Karyatiden verziert, der Korpus verblendet mit am Boden verschraubtem, abnehmbarem, durchbrochen gearbeitetem Mantel, dieser verziert mit getriebenen exotischen Vögeln (Phönix) unter Laubranken und Blumen mit Granatapfeldekor, der abnehmbare Deckel ebenfalls mit fein durchbrochen gearbeiteter, abnehmbarer Verblendung, geschraubter Deckelknauf mit Blattwerkabschluss, Wandung innen vergoldet, sehr guter Zustand, H 17 cm, G ca. 750 g. Quelle: Jacksons Silver and Goldmarks, edited by Ian Pickford, Abb. Seite 128.

Katalog-Nr.: 3004
Limit: 48000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

Mehr Informationen...

Bevorstehende Termine

Wie funktioniert eine Auktion