Sächsische Künstler

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Der Burgberg in Meißen

sommerlicher Blick über die Elbe mit Lastkähnen, zur berühmten Silhouette des Meißner Burgbergs mit der Bischofsburg (links) und der Albrechtsburg (rechts), vor den gotischen Türmen des Meißner Doms, unter duftig bewölktem Himmel im hellen Sonnenlicht, das Gemälde besticht durch seine kraftvolle Farbigkeit sowie den gekonnt gewählten Bildausschnitt, der die Erhabenheit der Höhenburg eindrucksvoll in Szene setzt, pastose impressionistische Vedutenmalerei mit charaktervollem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, links unten teils unleserlich ritzsigniert und datiert "Rud ... 1929", rückseitig Zuschreibungsversuch "Poeschmann Plauen i. V.", reinigungsbedürftig, sehr schön original in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaße ca. 92 x 113 cm.

Lot-No.: 4241
Limit: 360.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Gregor-Torsten Kozik, "Lichtgrenze II"

vor einem hellen Streifen schwebende Figur mit geschlossenen Augen, Kohle und weiße Kreide auf Büttenpapier, Ende 20. Jh., (laut Aussage des Einlieferers) rückseitig signiert, und betitelt "Lichtgrenze II", in Passepartout freigestellt und hinter Glas gerahmt, Blattmaße ca. 46 x 64 cm. Künstlerinfo: eigentlich Gregor Torsten Schade bzw. Gregor Torsten Schade-Adelsberg, dt. Maler, Zeichner, Graphiker, Video- und Installationskünstler (geboren 1948 in Hildburghausen/Thüringen), Kindheit in Streufdorf, 1954 Zwangsumsiedlung nach Leipzig, 1965-67 Lehre zum Offsetretuscheur und parallel Besuch der Abendakademie der Hochschule für Graphik und Buchkunst (HGB) Leipzig, studierte 1967-72 an der HGB Leipzig bei Fritz Fröhlich, Hans Mayer-Foreyt und Gerhard Brose, anschließend freischaffend, ab 1974 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) ansässig, 1976 Mitbegründer der Künstlergruppe „Clara Mosch“, 1980 Heirat mit Vera-H. Kozik und Namensänderung, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1987 Umzug nach Kirchbach, unternahm Studienreisen, unter anderem nach Bulgarien, 1983 Paris, 1986 BRD und Bagdad, Südafrika, New York und mit Arbeitsstipendium der Walther-Bischoff-Galerie Stuttgart nach San José (Kalifornien/USA sowie 2007 Venezuela, beschickte zahlreiche Museen, Ausstellungen und Kunstmessen wie die Art Cologne, Art Basel und Arco Madrid, Quelle: Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Lot-No.: 4163
Limit: 490.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Fredo Bley, "Im Wudel"

sommerlicher Blick über sich zu Tal schlängelndem Weg, grüne Wiesen, Felder und Bäume im idyllischen Wudelgrund bei Reinsdorf im Vogtland, während im Vordergrund die Landschaft im schwindenden Licht des Tages der Dämmerung anheimfällt, lassen letzte Sonnenstrahlen saftig grüne Felder vorm Dorf am Horizont effektvoll leuchten, während ein rot glühender Abendhimmel die Szene überspannt, der naturverbundene Künstler schilderte in seinen Erinnerungen den nahe seiner Vaterstadt Mylau gelegenen Wudelgrund als das "Paradies" seiner Kindertage, so hat Fredo Bley diesem schönen Fleckchen Erde Zeit seines Lebens in Bildern ein bleibendes Denkmal gesetzt, hier vorliegend eine frühe – nahezu impressionistische wie kraftvoll expressive – Arbeit des Künstlers, in welcher noch der Einfluss seines Lehrers Walter Löhner (1899–1968) zum Tragen kommt, hierzu bemerkt Frank Weiß in "Malerei im Vogtland" (2002): "... Im Werk des 1929 in Mylau geborenen Fredo Bley dominiert die in weitem Sinn verstandene Landschaftsmalerei. Mit ihr ist er zu einem der bekanntesten vogtländischen Gegenwartskünstler geworden. ... In den 1950er Jahren fand er Anschluss an und Anleitung durch den Maler Walter Löhner. Die gemeinsamen Naturstudien bestärkten ihn in der Haltung, dass eine verordnete Motivhierarchie [im Sinne des Bitterfelder Weges] mit Kunst nicht vereinbar sei und dass ein Künstler seinen ihm gemäßen Weg ungeachtet äußerer Forderungen und Bedingungen gehen müsse. ... In der Zeit des gemeinsamen Malens mit Löhner vorübergehend von dessen impressionistischen Stil beeinflusst, hat er bald seine eigene, charakteristische Handschrift entwickelt, ... Er bewegt sich zwischen Impression und Abstraktion, ohne je völlig abstrakt oder gar gegenstandslos zu werden, steigert auf Basis sensibler Erfassung Form und Farbe in expressiver Weise. Sein Streben zielt auf eine Synthese von Impressionismus und Expressionismus. Er suchte und fand direkten und indirekten Rat bei bekannten Malern wie Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer, Rudolf Bergander oder Hans Grundig. ... Und stets bewunderte er voller Hochachtung die Werke der älteren vogtländischen Meister – von Albin Schlehahn etwa oder Albin Enders, Paul Söllner, Richard Sachs, Rudolf Poeschmann und Kurt Geipel. ... Motivisch sind die Bilder Fredo Bleys, der sich ausdrücklich als vogtländischer Maler versteht und bezeichnet, in der Regel im näheren und weiteren Umkreis seines Wohnortes angesiedelt. Seine ernsthafte Auseinandersetzung mit der vogtländischen Landschaft findet hier einen unerschöpflichen Reichtum und bedarf nicht des aufgesetzten Reizes des Exotischen. ...", stimmungsvolle, pastose Landschaftsmalerei mit charaktervollem, dynamischem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, partiell unter Einbeziehung der Farbigkeit des Malgrunds, Öl auf Platte, links unten signiert und datiert "F. Bley [19]56", rückseitig vom Künstler betitelt "Im Wudel", gereinigt, original gerahmt, Falzmaße ca. 58,5 x 67,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 zusammen mit Wolfgang Mattheuer Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, um der Dienstverpflichtung zum Uranbergbau der Wismut zu entgehen 1946–48 als Land- und Forstarbeiter in Thüringen tätig, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, aus materiellen Zwängen 1957–64 parallel als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, parallel zeitweise Werksvertrag mit dem VEB Baumechanik Lengenfeld und bis 1990 Zirkelleiter für Malerei in der "NEMA" Netzschkau, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, ab 1960 im selbst errichteten Eigenheim in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Lot-No.: 4113
Limit: 1000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Manfred Leibl, "Kraft deiner Hände"

Portrait einer jungen Frau, sich vertrauensvoll unter den Schutz erfahrener Hände bergend, berührende, lasierende naturalistische Malerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Malplatte, links unten signiert und datiert "M. Leibl 2008", rückseitig lose beigefügt Aluminiumschild "Für Nadja Hoppe – »Kraft deiner Hände« Nach einer Lesung von Berthold [sic.] Brecht. – Von dem Kunstmaler Manfred Leibl", sehr schön neuzeitlich mit Passepartout gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 49 x 67,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Zeichner (geboren 1945), Lehre als Maler und Tapezierer, künstlerisch Autodidakt, unternahm Studienreisen nach Nord- und Südafrika sowie auf den Balkan, tätig in Auerbach im Vogtland, Quelle: Auerbacher Stadtanzeiger 13/2015 und Bernd Appel in der Freien Presse vom 24.09.2020.

Lot-No.: 4164
Limit: 1050.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Catharina Geigenmüller, attr., Dorfansicht

Blick in bewegte Landschaft, mit Häusern hinter Bäumen, expressive, mit selbstbewusstem, breitem Pinselduktus flott, minimal pastos erfasste Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, rechts unten undeutlich monogrammiert "Ggmr" und dat. "N. [19]45", Altersspuren, ungerahmt, Maße ca. 65,5 x 70,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Katharina Margarete Geigenmüller, dt. Malerin, Zeichnerin und Graphikerin (1890 Mittweida bis 1964 ebenda), Vertreterin der "Verschollenen Generation", ab 1909 Privatschülerin einer Malerin Fräulein Koch in Chemnitz, studierte ab 1913 an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Theodor Schindler, Walther Klemm, Robert Weise, Theodor Hagen, Max Thedy, Gari Melchers und Fritz Mackensen sowie Hospitation beim Bildhauer Richard Engelmann, 1919-20 am Bauhaus Weimar, 1920 zeitweise in Leipzig-Gohlis, weitergebildet an der Akademie Dresden, befreundet mit Marianne Brandt, beschickte Ausstellungen in Chemnitz (Karl-Marx-Stadt), 1933-45 als „entartet“ verfemt, nach 1945 weiterhin unangepasst in Mittweida tätig, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, starb verarmt in Mittweida, Quelle: Vollmer, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Eisold "Künstler in der DDR", Datenbank der Forschungsstelle für Biografien ehemaliger Bauhaus-Angehöriger und Wikipedia.

Lot-No.: 4126
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Johann Christian Vollerdt, Bergige Flusslandschaft

abendliche Sommerlandschaft mit Häusern und Personenstaffage am Fluss und Blick zum jenseitigen Ufer mit Burganlage, lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., links unten signiert "Vollerdt p.", Craquelure, doubliert und restauriert, im Goldrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 32 x 45,5 cm. Künstlerinfo: auch Vollardt, Vollhardt, Vollert, dt. Landschaftsmaler und Kupferstecher (1708 Leipzig bis 1769 Dresden), zunächst Schüler in Kupferstich an der Privatschule von Paul Christian Zinck in Leipzig, ab 1738 Schüler von Johann Alexander Thiele (1685-1752) in Dresden, zunächst Supraportenmaler, unter anderem für Heinrich Graf von Brühl, später Landschaftsmaler, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Nagler und "Sächsische Biographie".

Lot-No.: 4100
Limit: 1300.00 €, Acceptance: 1300.00 €

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Prof. Richard Dreher, Pointillistischer Damenakt

junge, sich entkleidende Frau vorm Bade am Seeufer im flirrenden Sonnenlicht, Dreher schuf meist Landschaften – Akte und Portraits sind eher eine Seltenheit in seinem Schaffen und setzten eine große Vertrautheit des Malers mit seinem Modell voraus, mit großer Wahrscheinlichkeit portraitiert Dreher hier seine künftige Ehefrau Maria Schmidt, 1908–09 weilte Dreher mit seiner damaligen Ehefrau Selma und den Kindern Eduard und Marianne in der Villa Romana, die Ehe wurde 1911 geschieden und Dreher fand mit Maria seine künftige Partnerin, die ihm vielfach Modell stand, der zeitlebens nach seinem Stil suchende Autodidakt entwickelte sich von einem nahezu altmeisterlichen Naturalismus über den Neoimpressionismus zu einem gemäßigten Expressionismus, bereits 1908 begeisterte Dreher die Juroren des Deutschen Künstlerbundes ob seiner kraftvollen, an van Gogh geschulten Malerei – das vorliegende Gemälde sticht jedoch nicht nur ob des Motivs – sondern auch ob der hier dezidiert angewandten divisionistischen Malweise aus Drehers Œuvre hervor, bemerkte bereits 1912 Max Lehrs (seinerzeitiger Direktor des Dresdner Kupferstich-Kabinetts) nach einem Ausstellungsbesuch im Dresdener Kunstsalon Arnold "... Reifer schien er [Dreher] geworden, als er von Italien und Südfrankreich heimkehrte, seine Bilder strahlten in frischeren Farben […]" – so gewinnt Drehers Badende durch die 1914 gewählte Maltechnik nochmals an leuchtender Intensität, der Grund hierfür dürfte wieder in Drehers Aufenthalt in der Villa Romana zu suchen sein, hier traf er wohl auch kurzzeitig den Maler Paul Baum, der sich als Preisträger ab 1909 für ein Jahr in Florenz aufhielt und anschließend bis 1914 wechselnd in Rom und in der Toskana lebte, 1913–14 hielt sich Dreher ebenfalls in Rom [wo unser Gemälde entstand] und in der Toskana auf und es ist durchaus wahrscheinlich, dass Dreher seinerzeit unter dem zeitweiligen, doch wenig beständigen Einfluss des älteren erfahrenen Paul Baum stand, welcher als der bedeutendste Vertreter des Pointillismus in Deutschland in die Geschichte eingehen sollte, gering pastose Malerei mit charaktervollem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links oben signiert, ortsbezeichnet und datiert "Dreher Rom [19]14", Craquelure, im prächtigen, ca. 21 cm breiten neoklassizistischen Goldstuckrahmen (Altersspuren), Falzmaße ca. 155 x 108 cm. Künstlerinfo: eigentlich Eduard Richard Dreher, dt. Maler, Illustrator, Graphiker und Fotograf (1875 Dresden bis 1932 Pillnitz bei Dresden), weitestgehend Autodidakt, 1889–92 Lithographenlehre in Dresden, 1892 Wechsel zu einem Lithographen nach Erkner bei Berlin und später als Retuscheur bei einem Fotografen in Berlin tätig, parallel autodidaktische Hinwendung zur Kunst, verkehrte in Künstler- und Literaturkreisen, ca. 1895 Bekanntschaft mit Gerhard Hauptmann, 1898 kurzzeitig in Hamburg, um 1900 Rückkehr nach Erkner und schließlich nach Niederpoyritz bei Dresden, beschickte ab 1903 Kunstausstellungen in Dresden und Berlin, 1904 Umzug nach Dresden-Rockau, 1908–09 als Villa-Romana-Preisträger des Deutschen Künstlerbundes in Florenz, in Forte dei Marmi in der Nähe von Pisa und in Fiascherino, schloss in Florenz Freundschaft mit Ernst Barlach, gefördert vom Dresdner Sammlerehepaar Erwin und Ida Bienert, ab 1909 außerordentliches Mitglied der Berliner Sezession, 1911 Studienreise nach Dänemark, 1912 in Paris und Südfrankreich, 1913–14 Italienreise mit Aufenthalten in Rom, in Massa/Toskana und an der ligurischen Küste, 1919 als Professor an die Dresdner Akademie berufen, hier Mitglied des akademischen Rats, 1924 erneut in Italien, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem die der Sezessionen in München (Glaspalast) und Berlin, die Künstlerbundausstellungen, ab 1910 Ausstellungen in der Galerie Arnold in Dresden und der Berliner Galerie von Paul Cassirer, Mitglied im Deutschen Künstlerbund Weimar und im Dresdner Künstlerverein, tätig in Rockau bei Dresden, ab 1916 Sommerhaus in Elbersdorf, 1927 krankheitsbedingter Umzug ins Wasserpalais des Schlosses Pillnitz, 1928–29 Rektor der Dresdner Akademie, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, "Künstler am Dresdener Elbhang", "Ein Arkadien der Moderne? 100 Jahre Künstlerhaus Villa Romana in Florenz", "Der neue Rump" und Wikipedia.

Lot-No.: 4119
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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