Sächsische Künstler

Katalog-Nr. 4210

Fredo Bley, Weide im Gegenlicht

der Künstler entführt den Betrachter des Gemäldes in eine abendliche, üppig grünende Sommerlandschaft und schenkt einer knorrigen Weide – welche effektvoll vom Sonnenlicht hinterfangen wird – seine volle Aufmerksamkeit, auf einem kleinen Hügel freistehend, tief verwurzelt im Wiesengrund, reckt der bereits von Wind und Zeit geprägte Laubbaum seine Arme raumgreifend und majestätisch ins Bild und beweist Standfestigkeit, Kraft und Beharrungsvermögen gegen die Unbilden des Lebens, das Sujet könnte als ein metaphorisches "Selbstbildnis" des Künstlers aufgefasst werden, der lebenslang innig mit seiner vogtländischen Heimat verbundene, tiefsinnige und nachdenkliche Fredo Bley schielte nie nach vordergründig populären Motiven – vielmehr suchte und fand Bley seine eigenwilligen "Modelle" in unscheinbaren Sujets, welche er – als Pleinairmaler meist direkt vor Ort – mit kraftvollen, breiten pastosen Pinselstrichen auf die Leinwand bannte und so würdevolles "Leben einhauchte", hierzu bemerkt Frank Weiß in "Malerei im Vogtland" (2002): "... Mit ihr [der Landschaftsmalerei] ist er zu einem der bekanntesten vogtländischen Gegenwartskünstler geworden. ... Sein mit Fleiß und Beharrlichkeit ausgebildetes Talent überzeugte. ... Naturstudien bestärkten ihn in der Haltung, dass eine verordnete Motivhierarchie [im Sinne des Bitterfelder Weges] mit Kunst nicht vereinbar sei und dass ein Künstler seinen ihm gemäßen Weg ungeachtet äußerer Forderungen und Bedingungen gehen müsse. ... Er bewegt sich zwischen Impression und Abstraktion, ohne je völlig abstrakt oder gar gegenstandslos zu werden, steigert auf Basis sensibler Erfassung Form und Farbe in expressiver Weise. Sein Streben zielt auf eine Synthese von Impressionismus und Expressionismus. Er suchte und fand direkten und indirekten Rat bei bekannten Malern wie Karl Schmidt-Rottluff, Karl Hofer, Rudolf Bergander oder Hans Grundig. ... Motivisch sind die Bilder Fredo Bleys, der sich ausdrücklich als vogtländischer Maler versteht und bezeichnet, in der Regel im näheren und weiteren Umkreis seines Wohnortes angesiedelt. Seine ernsthafte Auseinandersetzung mit der vogtländischen Landschaft findet hier einen unerschöpflichen Reichtum und bedarf nicht des aufgesetzten Reizes des Exotischen.", stimmungsvolle expressive Landschaftsmalerei mit sehr schönem Licht, Öl auf Leinwand, 1960er Jahre, rechts unten signiert "Bley", fachgerecht gereinigt, im originalen Rahmen des Künstlers, Falzmaße ca. 80 x 71 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 zusammen mit Wolfgang Mattheuer Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, um der Dienstverpflichtung zum Uranbergbau der Wismut zu entgehen 1946–48 als Land- und Forstarbeiter in Thüringen tätig, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, aus materiellen Zwängen 1957–64 parallel als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, parallel zeitweise bis 1990 Zirkelleiter für Malerei in der "NEMA" Netzschkau, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, ab 1960 im selbst errichteten Eigenheim in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß "Malerei im Vogtland" und Wikipedia.

Limit:
1200,00 €

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