Gemälde

...

Prof. Eugen Bracht, ”Das Matterhorn in frischem Schnee”

Blick von der Riffelalp, über verschneite Hochgebirgslandschaft mit dem Riffelsee, zur Ostwand des Matterhorns und dem Hörnligrat im hellen Sonnenlicht, hierzu schreibt Großkinsky: ”Im Jahre 1886 wandte sich Eugen Bracht einem neuen Stoffgebiet zu–dem alpinen Hochgebirge ... Bracht bereiste von nun an verschiedene Gegenden in den Alpen, um den für ihn als Maler ergiebigsten Studienort zu ergründen. ... Auf Anraten und in Begleitung seines Freundes Ferdinand Springer besuchte er im August 1887 Zermatt in den Walliser Alpen. Das Matterhorn und der Monte Rosa haben ihn in ihrer majestätischen und massiven Erscheinung nachhaltig beeindruckt. Zahlreiche Studien, die er während dieser Tage anlegte, dienten ihm über Jahre hinaus als Arbeitsgrundlage für imposante Alpengemälde. ... ”Das Matterhorn (1890)”, das in den Besitz von Kaiser Wilhelm II. überging, mußte Eugen Bracht sogar auf Wunsch mehrmals wiederholen.”, das vorliegende Gemälde ”Das Matterhorn in frischem Schnee” behält nahezu den identischen Standort des 1890 entstandenen ersten Matterhorngemäldes bei, dürfte aber in Brachts Dresdner Zeit, um 1906, entstanden sein, es ist in seiner Erfassung des Motivs deutlich impressionistischer und in einer sublimen, lichten Farbigkeit mit locker-pastosem Pinselduktus erfasst, zu Brachts Dresdner Zeit vermerkt Großkinsky: ”Bracht konnte in Dresden nicht nur ungehindert seine künstlerischen Ziele verfolgen, sondern fand auch in Gotthard Kuehl einen Kollegen, dessen Erfahrungen im Umgang mit der Freilichtmalerei ihm förderlich waren und dessen Arbeiten ihm nachhaltig beeinflussten. Die allmähliche Aufhellung seiner Palette, der pastoser werdende Farbauftrag als auch die impressionistische Pinselführung können auf die Auseinandersetzung mit dem Kollegen zurückgeführt werden. ... Die Zeit von Januar 1902 bis Sommer 1919 in Dresden, ... gestaltete sich zum Höhepunkt seiner (Brachts) künstlerischen Laufbahn.”, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert ”Eugen Bracht”, das ursprünglich geringfügig größer geplante Gemälde ist rückseitig im Falz nochmals signiert ”Eugen Beacht”, rückseitig auf dem Keilrahmen in Blei bezeichnet ”511–Das Matterhorn in frischem Schnee–Eugen Bracht Dresden” dazu Reste eines Chemnitzer Besitzeretiketts, Craquelure, sehr schön gerahmt, Falzmaß 92,5 x 108,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Eugen Felix Prosper Bracht, dt. Maler und Graphiker (1842 Morgens/Schweiz bis 1921 Darmstadt), ab 1850 in Darmstadt, hier Schüler von Friedrich Frisch und Karl Ludwig Seeger, auf Protektion von Johann Wilhelm Schirmer ab 1859 Studium an der Kunstschule Karlsruhe, 1860 Sommeraufenthalt mit Hans Thoma und Emil Lugo im Schwarzwald, 1861–64 Schüler von Hans Gude in Düsseldorf, 1864–70 kaufmännische Ausbildung zum Wollhändler im belgischen Verviers, 1870–75 zeitweise als selbständiger Wollhändler in Berlin tätig, 1875–77 wieder Schüler von Hans Gude in Karlsruhe, 1880–81 mit Carl Coven Schirm und Adolf von Meckel Studienreise durch Syrien, Palästina und Ägypten, weitere Studienaufenthalte im Orient, in Paris, an der Riviera, im Riesengebirge, der Lüneburger Heide und auf Rügen, ab 1882 Dozent und ab 1884 Professor an der Akademie Berlin, ab 1900 Mitglied der Akademie Dresden, 1901 Ernennung zum Geheimen Hofrat und 1918 zum Geheimen Rat durch den Sächsischen König, 1901–1919 Dozent an der Akademie Dresden, ab 1919 Ruhestand in Darmstadt, Mitglied der Dresdner Künstlergruppe ”Zukunft” und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, ab 1912 Mitglied der Paläontologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der Akademie München, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Großkinsky ”Eugen Bracht 1842–1921. Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich.” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4467
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 16500,00 €

Mehr Informationen...

...

Auguste Mayer, Schiffbruch vor türkischer Küste

der erstmals 1830 den Orient bereisende Maler fertigte in der Folgezeit zahlreiche Ansichten von Kleinasien, des Bosporus und Konstantinopels (Istanbul), bei vorliegenden Werk schildert er eine dramatische Schiffbruchszene im Sturm an klippenreicher Küste mit Türken bei der Bergung von Schiffbrüchigen und Strandgut vor orientalischer Stadtkulisse im Hintergrund, es handelt sich wohl um eine freie Darstellung von Istanbul, lasierende Marinemalerei mit wenigen pastosen Effekten in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1850, links signiert ”A. Mayer”, Craquelure, original im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 34,5 x 55 cm. Künstlerinfo: eigentlich Auguste Etienne Francois Mayer, frz. Orientalist, Marine- und Historienmaler, Zeichner und Lithograph (1805 Brest bis 1890 Brest), zunächst 1823 Versuche als Marineschriftsteller, schließlich Marinekarriere und parallel Hinwendung zur Marinemalerei, 1830 als Sekretär des Barons Taylor Teilnahme an einer Studienreise in den Orient, 1836 Reise nach Island, 1838 Lappland und Spitzbergen, 1839 Schweden und Dänemark,1845 als wissenschaftlicher Zeichner Studienreise nach Skandinavien, 1846 Reise nach Kleinasien, unternahm weitere Studienreisen nach Holland, Norwegen und zum Nordkap, beteiligte sich an Polarexpeditionen, 1850–67 tätig als Zeichenlehrer an der École Navale in Lanvéoc, 1939 zum Ritter und 1867 zum Offizier der Ehrenlegion ernannt, beschickte 1833–69 den Salon der Académie francaise, tätig in Brest an der frz. Atlantikküste, Quelle: Thieme-Becker, Seubert, Müller-Singer, Saur, Wiki-Brest und Benezit.

Katalog-Nr.: 4278
Limit: 8000,00 €, Zuschlag: 42000,00 €

Mehr Informationen...

Wie funktioniert eine Auktion