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Ludwig Mecklenburg, Mondnacht in Venedig

Nocturne am Canal Grande, der seit dem Barock vornehmlich in der Musik verwandte Begriff des "Nocturne [dt.: Nacht werdend]" im Sinne von "Nachtgesang" wurde im übertragenen Sinne vielfach auch in der bildenden Kunst verwandt und erfährt in vorliegendem Gemälde ein treffliches Exempel, nächtliche Stille liegt über der Lagunenstadt, der Maler dieses reizenden Kabinettstücks setzt den Betrachter seines Werkes in einen Kahn auf dem Canal Grande, zwischen den ankernden Segelbooten und Gondeln streicht der Blick übers stille Wasser zur Benediktinerabtei San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel jenseits des San Marco-Beckens, rechts erhebt sich die Dogana da Mar, das ehemalige Zollgebäude, mit seinem markanten Turm an der Spitze der Insel Dorsoduro, dort wo Canal Grande und der Giudecca-Kanal ins San-Marco-Becken münden, weiter rechts am Bildrand erscheint schemenhaft die mächtige Kuppel der Kirche Santa Maria della Salute, links, vom fahlen blaugrauen Mondlicht erleuchtet, säumen herrschaftliche Palazzi den Kanal, im Zentrum des Gemäldes jedoch ruht die runde Scheibe des Mondes, der mystisch von Wolken und einer schwachen Regenbogenaura umfangen wird und taucht die ganze Szene mithin in ein effektvolles Licht, das Gemälde atmet Stille und Kontemplation, lediglich einige im roten Widerschein der Kerzen erleuchtete Fenster der Palazzi und sonstiger Gebäude künden von der Gegenwart ihrer Bewohner, erst auf dem zweiten Blick wird man beim genauen Hinsehen der Schiffer und Gondolieri gewahr, die ungerührt ihrer Tätigkeit nachzugehen scheinen oder dem spektakulären Naturschauspiel beiwohnen, das Gemälde besticht durch seine große Raffinesse, so gelang es dem Maler mit der Position des Mondes nahezu am Schnittpunkt der Diagonalen im Gemälde einen geradezu hypnotischen Ruhepol zu schaffen und durch dessen leichte Verschiebung nach oben der Komposition zusätzlich Spannung zu verleihen, auch die Lichtführung wurde bedacht gewählt und erschöpft sich durchaus nicht in einer allgemein romantischen Erleuchtung der Szenerie, vielmehr stilisiert Ludwig Mecklenburg den Mond mit seiner Aura zu einer symbolischen, geradezu göttlichen Erscheinung, deren Licht sich in der Eingangstür zur darunter liegenden Kirche San Giorgio Maggiore fortsetzt und sich schließlich übers Wasser bis zum Betrachter des Gemäldes ergießt und ihn somit ins Bildgeschehen einbezieht, darüber hinaus ist es sicher kein malerischer Zufall, dass die auf dem Turm der Dogana da Mar befindliche bewegliche Statue der Schicksals- und Glücksgöttin Fortuna direkt zum Mond weist, kompositorisch bediente sich der Künstler eines Kunstgriffs, die realistisch aufgenommene Architektur und Topographie würde der Szene mit den links dargestellten Palazzi ein Ungleichgewicht verleihen, welches er durch die im Bild festgehaltene Spitze der Insel Dorsoduro und vor allem durch die rechts ins Bild ragenden Segel und Masten der Fischerboote vor der Kuppel von Santa Maria della Salute gekonnt ausglich, fein lasierende, romantische Vedutenmalerei mit feinster Farbabstufung und gekonnten Lichteffekten, bereits früh rühmten seine Zeitgenossen den jungen Künstler wegen seiner luministischen Brillanz und Akkuratesse, so schreibt ein Rezensent zur Berliner Kunstausstellung 1850 im Deutschen Kunstblatt "... Aber als ob diese Canaletto´sche Kühle einmal zu Venedig gehörte, so pflegt sie selten den Nerly´schen Ansichten zu fehlen. Und doch haben wir bei dieser Gelegenheit eine Darstellung der Piazetta [von Venedig] von [Ludwig] Mecklenburg zu erwähnen, welche in vollster Sonnenglorie brennend, durch seine gelungene Ausführung die angenehmste Wirkung hervorbrachte. ..." und das Künstlerlexikon Müller-Klunzinger würdigt den Künstler 1864 "... das Innere des Domes in Mailand mit trefflicher Perspektive; Parthie aus dem Kreuzgang S. Bernardino in Verona; einige kleine Architekturstücke bei Mondbeleuchtung mit feiner Zeichnung und gutem Tone ..." und ergänzt 1870 "... bringt fortwährend malerische Architekturbilder in pikanter Durchführung, die sich dem Besten auf diesem Gebiete anreihen ...", Öl auf Leinwand, um 1860, rechts unten signiert und ortsbezeichnet "L. Mecklenburg München", Craquelure, gereinigt und etwas restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 70,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Heinrich Louis Christian Mecklenburg, dt. Landschafts-, Veduten- und Architekturmaler, Graphiker und Lithograph (1820 Hamburg bis 1882 München), Schüler des Hamburger Vedutenmalers und Kupferstechers Johann Joachim Faber, bereiste wie sein Lehrer mehrere Jahre Italien und hielt sich länger in Venedig und Verona auf, zunächst tätig in Hamburg, ab 1843 zusammen mit Ferdinand Piloty Studium an der Akademie München, danach in München freischaffend, Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832, beschickte Ausstellungen in Bremen, Hannover, München, Berlin und Hamburg, vertreten in der Münchner Pinakothek, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Matrikel der Münchner Akademie, Wikipedia, "Der neue Rump", Müller-Klunzinger, Müller-Singer, Seubert, Deutsches Kunstblatt und Boetticher.

Lot-No.: 41
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 3800.00 €

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Marcel Breuer Regal B22

Entwurf 1928, Ausführung Thonet Frankenberg, 1930er Jahre, verchromtes Gestell, drei Platten in roter Farbfassung, mittels originaler Klammern mit dem Gestell verbunden, alte, vermutlich originale Farbfassung mit kleineren Fehlstellen, Chrom Z 2, Maße 75 x 86 x 34,5 cm. Künstlerinfo: Marcel Breuer, dt.-amerik. Designer und Architekt (1902 Pécs bis 1982 New York City). Lit. vgl.: Alexander von Vegesack: Deutsche Stahlrohrmöbel. München, 1986, S. 81, Marcel Breuer Design, S. 93; Thonet Stahlrohrmöbel, S. 29.

Lot-No.: 99
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Maria Caspar-Filser, "Strauß mit Wiesenblumen"

farbenfrohes Blumenstillleben mit Trollblumen in hoher Vase vor grünem Grund, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, rechts unten monogrammiert "M C-F", rückseitig auf dem Keilrahmen diverse Annotationen in Bleistift, hier unter anderem betitelt "Wiesenblumen" sowie Künstleranschrift "Frau Prof. Maria Caspar-Filzer, München, Elisabethstr. 38 IV" und neuzeitliches Etikett "Maria Caspar-Filser, Strauß mit Wiesenblumen, 1922, ... Werknummer: 2229 ...", Craquelure, partiell Lösung der Malschicht, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 56 x 42,5 cm. Künstlerinfo: geborene Maria Filser, ab 1907 verheiratete Maria Caspar-Filser, dt. Malerin und Graphikerin (1878 Riedlingen bis 1968 Brannenburg), Kindheit und Jugend in Riedlingen, Bad Buchau, Ulm, Heidenheim sowie Balingen, 1896–1903 Ausbildung zur Malerin an der Damenmalakademie in Stuttgart bei Friedrich von Keller und Gustav Igler, weitergebildet bei Ludwig von Herterich an der Münchner Damenmalakademie, 1905 Studienaufenthalt in Paris, 1907 Ehe mit dem Maler und Akademieprofessor Karl Caspar (1879–1956), tätig in Balingen, ab 1909 in München, ab 1910 korrespondierendes Mitglied der "Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs" und vertreten auf der Ausstellung Darmstadt–Mathildenhöhe, 1911 sowie 1913–14 Aufenthalt in Italien, 1909–1936 und 1950–64 Mitglied und zeitweise Vorstand im Deutschen Künstlerbund (später Berufsverband bildender Künstler), 1911 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Sema", 1913 als einzige Frau Gründungsmitglied der Neuen Münchner Sezession, 1913–14 mit ihrem Mann Aufenthalt in der Villa Romana in Florenz, 1918 Gründungsmitglied der Vereinigung Münchner Graphiker "Die Mappe", 1921–23 zeitweise am Bodensee tätig, erhielt 1925 als erste deutsche Malerin den Professorentitel verliehen, Lehrauftrag an der Münchner Akademie, 1928 Teilnahme an der Biennale Venedig, tätig in München und regelmäßige Sommeraufenthalte in Hödingen/Überlingen, ab 1936 vom NS-Regime als "entartet" diffamiert, Entfernung ihrer Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen und Vernichtung ihrer Werke, 1938 Entlassung ihres Mannes als Akademieprofessor, 1939 Rückzug ins Ferienhaus nach Brannenburg, 1944 Zerstörung der Münchner Wohnung, 1947 Ehrung mit dem Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München, 1948 Teilnahme an der Biennale Venedig, 1951 Ernennung zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1959 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste und Ehrung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, ab 1916 Mitglied der Berliner Secession und im Stuttgarter Künstlerbund, beschickte den Münchner Glaspalast, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", AKL, Müller-Singer, Nagel "Schwäbisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.

Lot-No.: 48
Limit: 2000.00 €, Acceptance: 3900.00 €

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Meissen "Allegorie - Die Furcht"

Entwurf Johann Christian Hirt 1880-1882, unterglasurblaue Knaufschwertermarke 1860-1924, 1. Wahl, geritzte Modellnummer M158, Prägenummer 63 und Pinselstrich, naturalistische Ausformung, feine polychrome Bemalung und Goldstaffage, auf profiliertem quadratischen Sockel stehende junge Frau in antikisierendem Gewand, die Hände distanzierend vor sich gekreuzt und den Kopf seitlich abgewandt, sehr seltene Figur, altersbedingt minimalst brandfleckiger und brandrissiger Zustand, Finger kaum sichtbar fachmännisch restauriert und Vergoldung an einer Sockelseite leicht berieben, H 51 cm. Quelle: Bergmann, Meissener Figuren, Supplementband, S. 141, Abb. 2269.

Lot-No.: 55
Limit: 7000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Meissen Solitaire aus dem "Krokus-Service"

Entwurf Rudolf Hentschel 1896, unterglasurblaue Knaufschwerter 1860-1924, 1., 2. und 4. Wahl, geritzte bzw. geprägte Modellnummern Q108-Q111, verschiedene Präge- und Pinselnummern, schlanke hexagonale Form mit gekreuzten Krokusblüten als Knäufe und Unterglasurdekor in Seladongrün und Braun, bestehend aus Kernstück und einer Tasse mit Untertasse, Schaleninnenseite etwas brandrissig und Tassenmündung fachmännisch restauriert, sonst gute Erhaltung, sehr selten, H Kanne 21 cm. Quelle: Bröhan Bestandskatalog, Band II., S. 42 ff., Abb. 16 und 17.

Lot-No.: 92
Limit: 3900.00 €, Acceptance: 4200.00 €

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Meistervioline Paul Knorr

mit Klebeetikett Paul Knorr Markneukirchen 1955, geteilter, überaus gleichmäßig geflammter Boden in bernsteinfarbenem Lack, dreiteilige umlaufende Randeinlage, rissfreie Decke, im Etui, beigegeben Publikation der internationalen Musikakademie Anton Rubinstein, welche Meisterinstrumente der Werkstatt Paul Knorr vorstellt, sehr gepflegter, spielbereiter Zustand, L Korpus 35,5 cm. Info Paul Knorr: (1882 Markneukirchen bis 1977 ebenda), Sohn des Bogenmachers Friedrich Wilhelm Knorr, Handwerksausbildung bei M. Dölling in Markneukirchen, Gehilfenjahre bis 1906 in Breslau bei E. Liebig und H. Gütter, bis 1912 Werkführer bei R. Beyer in Berlin, danach bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Arbeit mit H. Brenner nach dem Verfahren des Professor Miehte, von 1921 bis zum Tod selbstständig tätig in Markneukirchen, Paul Knorr ist bekannt durch seine Kopien alter italienischer Meister (Stradivari, Guarneri del Gesú und Amati), kopierte aber auch Stainer und Klotz.

Lot-No.: 17
Limit: 7000.00 €, Acceptance: 7000.00 €

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Musealer Augsburger Silberhumpen

Meistermarke von Adolf Gaap, Meister ab 1664, stirbt 1695, Beschaupunzen um 1685–89, am Boden Tremulierstrich, der Korpus aus vergoldetem Silber, die gesamte Ornamentik als Applikation aufgelegt, diese aus Rollwerk mit Blättern und Trauben, sechs römische Herrscherportraits auf punziertem Fond, gegenläufiger C- Henkel, den Scharnierdeckel haltend, großer Kugelknauf über Palmetten, seltenes Stück in sehr guter Erhaltung, H 24 cm, G ca. 1.780 g. Quelle: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529 bis 1868, Band III, S. 217, Nr. 1653.

Lot-No.: 25
Limit: 17000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Oldřich Cihelka, Sammlung gemalte Menükarten

106 mit Deckfarben und Aquarell gemalte Menükarten und drei Karten unter Verwendung von Drucken, je handschriftlich bezeichnet mit dem jeweiligen Menü, 69 Karten signiert und datiert zwischen 1916 bis 1918, unterschiedliche Erhaltung, Maße ca. 17,3 x 10,8 cm. Künstlerinfo: tschechischer Maler, Illustrator und Pädagoge (1881 Prag bis 1958 ebenda), 1897–1903 Studium an der Akademie der Künste in Prag bei Maximilian Pirner, Professor für Zeichnen an den staatlichen Gymnasien Olomouc, Pardubice, Kladno, Litovel und Prag, gab weiterhin privaten Malunterricht, einer seiner Schüler war Miloslav Rehák, illustrierte mehr als 100 Bücher, Quelle: Wikipedia Tschechien.

Lot-No.: 51
Limit: 8000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Otto Prutscher seltenes Stängelglas

Entwurf um 1909, Ausführung Meyr's Neffe, Adolf bei Winterberg, farbloses Glas partiell honigfarben gebeizt, trichterförmige Kuppa mit 24 oval geschliffenen Facetten, perfekter Zustand, H 21 cm. Quelle: Karl-Wilhelm Warthorst, Gebrauchsglas 1898–1924, S. 120/121 und Neuwirth 1973, S. 308 sowie Udo Schröder, Trinkgläser vom Jugendstil zum Art déco, 1998, S. 258 Abb. S. 154/155. Künstlerinfo: Otto Prutscher, bedeutender österr. Architekt und Kunstgewerbler (1880 Wien bis 1949 ebenda), entwarf Möbel, beispielsweise für Jacob & Josef Kohn und Thonet, Schmuck, Porzellan, Besteck, Bucheinbände und Textilien für die Wiener Werkstätte sowie J. & L. Lobmeyr.

Lot-No.: 88
Limit: 2900.00 €, Acceptance: 3000.00 €

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Paar Ohrringe mit Rubinen und Brillanten

neuzeitlich, Gelbgold geprüft 750/1000, aufwendige Goldschmiedearbeit, besetzt mit je einem Rubintropfen von ca. 17 x 13,5 mm bzw. 19 x 12,5 mm und einem Gesamtgewicht von ca. 31 ct in Krappenfassung, umgeben von zusammen 112 Brillanten im Gesamtgewicht von ca. 1,5 ct in Pavéfassung, rückseitig verbödet und filigran durchbrochen, Maße je ca. 25 x 18 mm, G gesamt ca. 22 g.

Lot-No.: 65
Limit: 13600.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Paar seltene Dippoldiswalder Walzenkrüge

um 1700, dunkelbraunes Steinzeug, tiefbraun glasiert, vierfarbig bemalt, die Vergoldung teilweise erhalten, schauseitig ein Fürstenpaar, geometrische Reliefs und umlaufende Ornamentbänder, Fußringe aus Zinn, übergreifende Deckel mit unterschiedlichen Drückern, einer mit Besitzermonogramm "I.I.C.", dieser gepunzt Meister Hans Klemm Marienberg, geboren 1869, am Fürstenkrug zwei Zinngurte am Henkel (alt repariert), am Fürstinnenkrug über dem Stand ein Eisenband zur Stabilisierung, insgesamt guter altersgemäßer Zustand ohne größere ersichtliche Mängel, H 19 und 20 cm.

Lot-No.: 37
Limit: 5000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Peter Behrens seltene Kanne

Westerwald, um 1903, geprägtes Künstlermonogramm, Herstellermarke Westerwald Art Pottery für Reinhold Hanke Höhr-Grenzhausen, Modellnr. 2147, grün eingefärbtes Feinsteinzeug, kobaltblau bemalt und farblos glasiert, geometrische Motive im Rapport, flacher Bandhenkel mit halbrundem oberen Abschluss und verlaufender Seitenkante, ebenfalls konischer Deckel mit Kugelabschluss, sehr guter unbeschädigter Zustand, H 22 cm. Künstlerinfo: Peter Behrens (1868 in Hamburg bis 1940 Berlin), deutscher Architekt, Maler, Designer und Typograf, der als Pionier des modernen Industriedesigns gilt, wurde zum Vorreiter der sachlichen Architektur und des Industriedesigns, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, gilt als Erfinder des Corporate Design, leitete das Architekturbüro, welches Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier zur Berühmtheit verhalf. Quelle: Wikipedia.

Lot-No.: 96
Limit: 6000.00 €, Acceptance: 6000.00 €

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Peter Behrens seltenes Rotweinglas "AEGIR"

Entwurf 1905, Ausführung Rheinische Glashütten-Actien-Gesellschaft Köln-Ehrenfeld, farbloses und rubinfarbenes Glas, hohl geblasener Fuß mit auslaufendem Standfuß, facettierter Baluster, konische angesetzte Kuppa, perfekter Zustand, H 18 cm. Quelle: Karl-Wilhelm Warthorst, Gebrauchsglas 1898–1924, S. 28ff. Künstlerinfo: Prof. Dr. h. c. Peter Behrens (1868 Hamburg bis 1940 Berlin), deutscher Architekt, Maler, Designer und Typograf, der als Pionier des modernen Industriedesigns gilt, wurde zum Vorreiter der sachlichen Architektur und des Industriedesigns, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, gilt als Erfinder des Corporate Design, leitete das Architekturbüro, welches Architekten wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier zur Berühmtheit verhalf. Quelle: Wikipedia.

Lot-No.: 87
Limit: 3200.00 €, Acceptance: 3900.00 €

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Piazza San Marco in Venedig im Mondlicht

stimmungsvolle Nachtlandschaft mit Passanten im hellen Mondenschein auf der Piazzetta, mit den beiden den Stadtheiligen Markus und Theodorus gewidmeten Säulen mit dem Markuslöwen links und rechts Todaro auf einem Krokodil posierend vor der Biblioteca Marciana und dem links sichtbaren, effektvoll illuminierten Dogenpalast, vereinzelt erhellen Fackeln die Szenerie, die sich zum Bacino di San Marco mit Segelschiffen und Gondeln öffnet und am Horizont den Blick auf die der Insel Giudecca vorgelagerte Insel San Giorgio Maggiore mit dem imposanten Turm und der Kuppel der gleichnamigen Benediktinerabtei frei gibt, Friedrich Nerly der Ältere (1807 Erfurt bis 1878 Venedig) schuf zahlreiche Ansichten der Lagunenstadt und wählte auch mehrere Male vorliegendes Motiv mit nahezu identischer Lichtstimmung und Staffage, fein lasierende Vedutenmalerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Leinwand, um 1860, unsigniert, rückseitig auf altem Keilrahmen originale Tuscheannotationen zum Maß des Keilrahmens, fachgerecht geschlossene Fehlstelle in der Leinwand, Retuschen, randdoubliert, im originalen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 76 x 110,5 cm.

Lot-No.: 44
Limit: 6800.00 €, Acceptance: 4000.00 €

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Prof. Christian Dietricy, "Die Taufe des Eunuchen"

afrikanische Szene mit Einheimischen in herrschaftlicher Tracht, der Taufe eines Mannes am Wasserloch durch einen Missionar beiwohnend, die Szene besticht durch ihre geradezu märchenhafte Anmutung und den Zauber der Exotik ferner Länder, die nicht zuletzt in der Darstellung kostbarer Gewänder und Utensilien fußt, Dietricy gelang es zudem, mittels dramatischer Beleuchtungseffekte, den religiösen Akt effektvoll hervorzuheben, bei der Gestaltung seiner Figuren dürfte sich der Künstler mangels eigener Anschauung unter anderem Anregung in der Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten – dem "Grünen Gewölbe"–geholt haben, die seit 1724 öffentlich zugänglich war, der hier präsentierte "Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurangzeb" von Johann Melchior Dinglinger (1664–1731) sowie der sogenannte "Mohr mit Smaragdstufe" von Dinglinger und Balthasar Permoser (1651–1732) weisen deutliche Parallelen zur Gestaltung der Figuren im Gemälde Dietricys auf und zeigen das zeittypische Verständnis von fremden Kulturen, wenngleich diese ethnologisch sicher nicht korrekt erfasst waren, bereits 1740 fertigte Dietricy eine dem vorliegenden Gemälde stark ähnelnde Fassung des Themas als Radierung und nannte sie laut Nagler (1836) "Die Taufe des Eunuchen", fein lasierende Historienmalerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Holz, unten rechts der Mitte in Rot monogrammiert und datiert "D. 1767", restauriert, im späteren Goldstuckrahmen, Pendant zur nachfolgenden Position, Falzmaße ca. 28 x 38,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Christian Wilhelm Ernst Dietrich, auch Christian Guillaume Ernest Dietricy, Dietrici, Dietricij oder Dietericy, dt. Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher (1712 Weimar bis 1774 Dresden), zunächst Schüler seines Vaters, des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar, ab 1724 Ausbildung zum Malerradierer bei Johann Alexander Thiele in Dresden, ab 1728 mit Thiele in Arnstadt, später wieder in Weimar tätig, 1738 Rückkehr nach Dresden, hier Förderung durch Heinrich Graf Brühl und Carl Heinrich von Heinecken, unternahm Studienreise nach Holland, 1741 Ernennung zum Hofmaler, 1743 Italienreise auf königliche Kosten, in Folge der Italienreise Annahme des Künstlernamens "Dietricy", 1748 Ernennung zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, befreundet mit Anton Graff, Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki und Johann Georg Wille, ab 1764 Direktor der Meißner Zeichenschule und 1765 Prof. an der Dresdner Kunstakademie, Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler und Wikipedia.

Lot-No.: 39
Limit: 3500.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Christian Dietricy, Krankenheilung

vielfigürliche Szene in einem Tempel, eine versammelte Gruppe Kranker und Siechender bittet einen alten Mann in weißer Tunika mit blauem Mantel um Heilung, die nicht näher mit Attributen charakterisierte Figur des Heilers könnte auf Grund der Ähnlichkeit der Gesichtszüge (vgl. die überlieferten Portraitholzschnitte von Tobias Stimmer und Augustin Hirschvogel) den Schweizer Arzt, Alchemisten und Naturphilosophen Theophrastus Bombast von Hohenheim (um 1493–1541), genannt Paracelsus, darstellen, auch der Apostel Petrus kann in Betracht gezogen werden, so verzeichnet Nagler für das Jahr 1740 eine Radierung "Die Heilung des Kranken durch den Apostel", fein lasierende Historienmalerei mit effektvollem Licht, Öl auf Holz, unten rechts signiert "Dietricij" und datiert, im Bereich der Datierung alte Retusche mit fehlerhafter Ergänzung, die originale Substanz der Datierung zeigt "176?", restauriert, im späteren Goldstuckrahmen, Pendant zur vorhergehenden Position, Falzmaße ca. 28,5 x 39 cm. Künstlerinfo: eigentlich Christian Wilhelm Ernst Dietrich, auch Christian Guillaume Ernest Dietricy, Dietrici, Dietricij oder Dietericy, dt. Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher (1712 Weimar bis 1774 Dresden), zunächst Schüler seines Vaters, des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar, ab 1724 Ausbildung zum Malerradierer bei Johann Alexander Thiele in Dresden, ab 1728 mit Thiele in Arnstadt, später wieder in Weimar tätig, 1738 Rückkehr nach Dresden, hier Förderung durch Heinrich Graf Brühl und Carl Heinrich von Heinecken, unternahm Studienreise nach Holland, 1741 Ernennung zum Hofmaler, 1743 Italienreise auf königliche Kosten, in Folge der Italienreise Annahme des Künstlernamens "Dietricy", 1748 Ernennung zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, befreundet mit Anton Graff, Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki und Johann Georg Wille, ab 1764 Direktor der Meißner Zeichenschule und 1765 Prof. an der Dresdner Kunstakademie, Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler und Wikipedia.

Lot-No.: 40
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Ferdinand Brütt, "Alter Mann mit kleinem Jungen an einem Grabmal"

Blick ins prächtige Kircheninterieur mit altem Mann, einen andächtigen, herrschaftlichen Knaben mit Fürstenhut auf einen mit Fahne, Degen und Lorbeerkränzen geschmückten Sarkophag hinweisend, die historisierende Szene zeigt den 10-jährigen künftigen Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818-1901) am aufgebahrten Sarg seines Großvaters Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828) und symbolisiert somit den Übergang Weimars "Goldenen Zeitalters" des Großvaters zum "Silbernen Zeitalter" Weimars unter der Regierung des Enkels, das Gemälde entstand während der Studienzeit Brütts an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar und ist noch ganz der Kunstauffassung seines Lehrers, des Historienmalers Albert Baur verpflichtet, in fein lasierender, detailversessener, minutiöser Malweise schildert Brütt atmosphärisch dicht im dezentem Atelierton eine anrührende Szene mit dem gängigen Vokabular des Historismus, der Künstler verwendete als Hintergrund seiner zu erzählenden Geschichte das Interieur der Stadtkirche St. Peter und Paul, bekannt als "Herderkirche" zu Weimar, platzierte seine Protagonisten vor dem Unterbau des prächtigen Epitaphs für Herzog Johann III. (1570-1605) und seiner 10 Söhne im Chor der Kirche und lässt sie auf die überhöht dargestellte Fürstentumba blicken, der Hintergrund, der zur linken Seite den Blick in das Kirchenschiff freigeben müsste, wird effektvoll mit Fahnen dem Blick des Betrachters entzogen, so dass die Szene an Intimität gewinnt, das Gemälde stellt einen interessanten Beleg für den künstlerischen Werdegang Brütts dar, der bereits kurze Zeit nach der Entstehung des Gemäldes mit dem Weggang aus Weimar seine altmeisterlich-naturalistische Malerei, unter Beibehaltung des Genres zugunsten einer locker-impressionistischen Malweise aufgab, die ihn fortan als Geistesverwandten eines Max Liebermann bzw. Fritz von Uhde ausweisen sollte, das Gemälde ist im Werkverzeichnis in der Monographie "Ferdinand Brütt 1849-1936 Erzählung und Impression" des Museum Giersch von 2007 auf Seite 228 wie folgt mit Abbildung aufgeführt "Nr. 1875.1: Alter Mann mit kleinem Jungen an einem Grabmal, 1875, Öl auf Leinwand, Maße unbekannt, Bez. l. u.: Ferd. Brütt, Wr. 1875, Verbleib unbekannt" (Kopie beigegeben), Öl auf Leinwand, links unten signiert "Ferd. Brütt" und abweichend von den anhand einer Reproduktion erstellten Werksverzeichnisses datiert "Wr. 1873", Craquelure, neuzeitlich doubliert und restaurierte Fehlstelle, original in prächtiger, ca. 20 cm breiter Goldstuckleiste (geringe Erhaltungsmängel) gerahmt, Falzmaß 91,5 x 69,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Ferdinand Martin Cordt Brütt, dt. Maler (1849 Hamburg bis 1936 Bergen/Celle), Schüler von A. Gensler und Friedrich Heimerdinger an der Kunstgewerbeschule Hamburg, ab 1870 an der Kunstschule Weimar bei Karl Gussow, Ferdinand Pauwels und Albert Baur, 1876 Wechsel mit Baur an die Akademie Düsseldorf, hier 1883 zum Professor ernannt, 1889 Italienreise, unternahm weitere Studienreisen nach Tirol, in die Alpen und Nordsee, 1898-1920 in Kronberg/Taunus tätig, hier Mitglied der Kronberger Malerkolonie, anschließend in Bergen ansässig, Ehrenmitglied des Vereins Düsseldorfer Künstler, des Deutschen Künstlerbundes Weimar und der Bergischen Kunstgenossenschaft, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1882 goldene Medaille Düsseldorf und 1892 goldene Medaille München, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Wikipedia und Monographie "Ferdinad Brütt" herausgegeben vom Museum Giersch Frankfurt am Main.

Lot-No.: 52
Limit: 4500.00 €, Acceptance: 4500.00 €

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Prof. Fritz Erler, Das Mädchen mit der Rose

dunkel gekleidetes Mädchen mit im Wind zerfallender Rose in ihrer Hand, in einem von Mauern begrenzten Garten, Blatt aus dem sechs Blätter umfassenden Zyklus „Erste Liebe“, Aquarell und Tusche auf Papier, um 1898, rückseitig Ausstellungsetikett vom Haus der Kunst für die Ausstellung „Sezession“ im Jahre 1964, gleichmäßig gebräunt, hinter Glas in über Eck gearbeiteter Vergolderleiste gerahmt, Blattmaße ca. 48,2 x 60,7 cm. Lit. vgl.: Christina Schroeter „Fritz Erler Leben und Werk“, Abbildung Seite 95 und Katalog zur Ausstellung „Secession-Europäische Kunst um die Jahrhundertwende“ im Haus der Kunst München, 1964, Seite 35, Nummer 144. Künstlerinfo: bedeutender deutscher Maler, Graphiker, Entwerfer, Kunstgewerbler und Bühnenbildner (1868 Frankenstein/Schlesien bis 1940 München), studierte 1886–90 bei Albrecht Bräuer an der Kunstschule Breslau, anschließend kurze Aufenthalte in Berlin und München, meist jedoch in Schlesien (Breslau), 1892–94 an der Académie Julian in Paris, ab Ende 1892 erste kunstgewerbliche Entwürfe, 1895 Rückkehr nach München, unternahm Studienreisen nach Rügen und an die Riviera, 1896 Mitbegründer der Zeitschrift „Jugend“, 1899 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Die Scholle“, im Ersten Weltkrieg offizieller Kriegsmaler und Propagandakünstler, ab 1918 in Utting–Holzhausen am Ammersee tätig, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem den Glaspalast München, erhielt diverse Ehrungen, zum Beispiel das Ritterkreuz des Bayrischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst, Ehrenmitglied der Akademien der Bildenden Künste München, Brüssel und Mailand, korrespondierendes Mitglied der Wiener Secession und des Salon d’Automne Paris, Mitglied des Deutschen Werkbundes und der Münchner Sezession, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 50
Limit: 8000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Ludomir Sleńdzinski, Freundinnen im Park

zwei junge Frauen, mit Strohhüten und Sommerkleidern, in inniger Vertrautheit in lichter Parklandschaft sitzend, gering pastose Malerei, Öl auf Leinwand, wohl 1930er Jahre, links von oben nach unten signiert "Ludomir Sleńdzinski", Craquelure, etwas restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, in alter Goldstuckleiste (bestoßen) gerahmt, Falzmaße ca. 87 x 70 cm. Künstlerinfo: auch Ludomir Wincentevich Slendzinski, russisch: Слендзинский Людомир Викентьевич, russisch- polnischer Maler, Freskant, Plastiker und Pädagoge (1889 Vilnius [dt. Wilna] Ortsteil Zarzecze bis 1980 Krakau [polnisch: Kraków]), galt als einer der führenden Vertreter der Vilnius-Schule, Enkel des Malers Aleksander Sleńdziński (1803-1878) und Sohn des Malers Wincenty Sleńdziński (1837-1909), aufgewachsen im Stadtteil Šnipiškės von Vilnius und auf dem Gut Koczany in der Kowieńszczyzna in Litauen, studierte 1909 zunächst an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität St. Petersburg und wechselte 1910-16 zur Malerei an die Akademie St. Petersburg zu Dmitri Nikolajewitsch Kardowski, anschließend 1917-19 auf der Krim und in Dnipro sowie Uman, 1920-23 Aufenthalte in Warschau und Vilnius, 1923-25 in Rom, unternahm Studienreisen nach Frankreich, Spanien, Italien, England sowie nach Afrika und in den Nahen Osten, ab 1925 Professor für Malerei an der Fakultät für Bildende Künste der Stefan-Batory-Universität in Vilnius, vertrat Polen als Maler im Kunstwettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam, ab 1930 Mitglied des Warschauer Rates des Instituts für Kunstpropaganda, während des NS-Besetzung zunächst weiter in Vilnius und schließlich Deportation ins Zwangsarbeitslager Prawianiszki in Litauen, 1945 Übersiedlung nach Krakau und bis 1960 Anstellung als Lehrer an der Technischen Universität, 1948-56 Vizerektor und später Rektor, vertreten in den polnischen Nationalmuseen in Warschau und Krakau sowie in Museen in San Francisco, Stockholm, Rom, Bytom [dt. Beuthen in Oberschlesien], Moskau, Pittsburgh und Wien, beschickte unter anderem 1928 die Wiener Secession und den "Salon d’Automne" in Paris, 1926, 1932 und 1936 auf der Biennale in Venedig vertreten, Teilnahme an den Weltausstellungen 1935 in Brüssel und 1937 in Paris, weitere Ausstellungen in Warschau, Riga, München, Brüssel, Budapest, Berlin, Prag und Tallin, 1920 Mitbegründer der Künstlergesellschaft Vilnius [Wileńskie Towarzystwo Artystów Plastyków] und bis 1939 deren Präsident, ab 1923 Mitglied der Künstlervereinigung "Rytm", Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit und Internet.

Lot-No.: 47
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 6700.00 €

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Prof. Oswald Achenbach, Nächtlicher Blick auf den Vesuv

Blick von der Festung Sant’Elmo über eine hoch über dem Meer gelegene Terrasse, mit im Gespräch versunkenen Personen im Mondenschein, das Gemälde wird dominiert von einer mächtigen Akazie, welche den Blick auf den hell leuchtenden Mond verwehrt und dennoch das fahle Mondlicht durch ihre feingliedrigen Zweige brechen lässt, der Blick schweift in die Ferne, vorbei an den Lichtern Neapels über den vom Mondlicht illuminierten Golf von Neapel mit dem Castel dell’Ovo, hin zur imposanten Silhouette des Vesuvs, aus dessen Krater gemächlich Rauch zum Himmel aufsteigt, die gedämpften Farben und die wenigen gekonnt gesetzten Lichter verleihen dem Gemälde eine kontemplative Ausstrahlung, das Motiv unseres Gemäldes findet sich im Werk von Prof. Oswald Achenbach mehrmals, so wurde eine Fassung im Querformat und bei Tagesanbruch aus dem Jahre 1884 im November 2018 bei Ketterer versteigert und eine Fassung mit nahezu gleichem Bildausschnitt bei Tage aus dem Jahre 1880 im November 2012 bei Van Ham veräußert, lasierende Landschaftsmalerei mit minimalen pastosen Akzenten, Öl auf Leinwand, links unten signiert und nicht ganz eindeutig datiert „Osw. Achenbach 1880“, rückseitig auf Leinwand Nummer „X26561“ und auf Keilrahmen „(15278)“, Retuschen und kleines verschlossenes Loch, ansprechend gerahmt, Falzmaße ca. 61,4 x 52,4 cm. Künstlerinfo: bedeutender dt. Landschafts- und Genremaler, Zeichner, Graphiker sowie Schauspieler, Regisseur und Bühnenmaler (1827 Düsseldorf bis 1905 Düsseldorf), 1829 in München, 1830 wieder in Düsseldorf und bereits mit 8 Jahren Studium an der Düsseldorfer Akademie, studierte hier 1835–42 bei Josef Wintergerst und Rudolf Wiegmann, parallel Schüler seines älteren Bruders Andreas Achenbach (1815–1910), 1843 Reise nach Oberbayern und Nordtirol, ab 1844 Mitglied im Verein Düsseldorfer Künstler, 1845 Reise mit Albert Flamm nach Oberitalien, 1848–1905 Gründungsmitglied der Düsseldorfer Künstlervereinigung "Malkasten", beschickte ab 1850 Ausstellungen in Düsseldorf und unterhielt ein Schüleratelier, 1850 Italienreise mit Albert Flamm und Aufenthalte in Nizza, Genua, Rom und Olevano in den Albaner Bergen, hier Bekanntschaft mit Arnold Böcklin, Heinrich Dreber und Ludwig Thiersch, ab 1852 Ehrenmitglied der Akademie Amsterdam, ab 1853 Mitarbeiter der "Düsseldorfer Monatshefte" und des "Düsseldorfer Künstleralbums", beschickte 1855 die Pariser Weltausstellung und 1859–68 den Pariser Salon, 1861 Ehrenmitglied der Akademie St. Petersburg und 1862 der Akademie Rotterdam, 1862–71 Professur an der Düsseldorfer Akademie, 1863 Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion durch Napoleon III., erhielt weitere Ehrungen wie 1866 den Guadeloupe-Orden durch Kaiser Maximilian von Mexiko und 1869 das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom hl. Michael, unternahm weitere Studienreisen in den Teutoburger Wald, Belgien, Holland und nach der Schweiz, 1871 neunmonatiger Italienaufenthalt (Capri, Ischia, Amalfi, Sorrent, Castellammare di Stabia) und Ehrenmitglied der Münchner Akademie, schuf Sammelbilder für den Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck, 1882 erneut in Italien (Florenz, Rom, Neapel, Sorrent), 1884 Ehrenmitglied der Akademie Stockholm, 1885 und 1895 in Oberitalien, 1890 Kronenorden 2. Klasse,1897 Ernennung zum Ehrenbürger von Düsseldorf und 1898 Roter Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Bénezit, Boetticher, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger und Wikipedia.

Lot-No.: 43
Limit: 20000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Paul Haustein, Standuhr 1904 5000 €

1899 rief der kunstsinnige Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt die “Künstlerkolonie Mathildenhöhe” in Darmstadt ins Leben, erklärtes Ziel war eine Belebung von Kunsthandwerk und Industrie sowie Überwindung des überkommenen Vokabulars des Historismus und Hinwendung zu zeitgemäßer, geschmackvoller und funktionaler Formensprache, hierzu berief er als erste Künstlergeneration Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Joseph Maria Olbrich, Hans Christiansen, Patriz Huber und Ludwig Habich in die Künstlerkolonie, bis Mai 1901 kreierten die sieben Künstler anspruchsvolle Projekte mit Künstlerhäusern nebst Ausstattung, Ausstellungsgebäuden und Außenanlagen, vom Mai bis Oktober 1901 fand schließlich die erste vielbeachtete Ausstellung mit dem hehren Anspruch “Ein Dokument deutscher Kunst” statt, die weitestgehend mäzenatisch finanzierte Ausstellung endete trotz großer Aufmerksamkeit von Presse und Publikum mit hohem finanziellen Defizit, zu gewagt war die Modernität für eine wirtschaftliche Vermarktung bei breiten Publikumsschichten in damaliger Zeit, darüber hinaus konnte der Anspruch edlen Designs zur “erschwinglichen Preisen” vielfach nicht erfüllt werden - die qualitätvollen Schöpfungen waren meist kostspieliger Luxus, nach dieser ersten Präsentation verließen bis auf Habich und Olbrich alle Künstler die Kolonie und Ernst Ludwig engagierte 1903 als neue Mitglieder Paul Haustein, Johann Vincenz Cissarz und Daniel Greiner, aus den Erfahrungen der ersten Schau lernend, versuchte man nun das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei guter Gestaltung zu optimieren, das Bauprogramm und die Werbung für die zweite Ausstellung 1904 - die nur auf Grund massiver Zuschüsse des Großherzogs stattfinden konnte - fiel bescheidener aus, die Künstler gestalteten die sogenannte “Dreihäusergruppe” nach Bauplänen von Olbricht - das “Blaue Haus”, das “Eckhaus” und das “Graue Haus [oder Hofpredigerhaus]”, Paul Haustein oblag es für das “Blaue Haus” und das “Eckhaus” Inneneinrichtungen zu entwerfen, für das “Blaue Haus” gestaltete Haustein die Einrichtung des Salons, für den er die hier angebotene Standuhr in dunkler Eiche entwarf und mit zwei seitlichen Vitrinen flankierte, die Einrichtung ist an Hand von erhaltenen Fotos (vgl. Katalog “Museum Künstlerkolonie Darmstadt”, Seite XXXVI) dokumentiert. Zu den ausführenden Firmen gehörte die Hofmöbelfabrik Ludwig Alter in Darmstadt, welche auch die anspruchsvollen Entwürfe Paul Hausteins, wie die hier angebotene seltene Standuhr realisierte - wobei bei der Umsetzung des Entwurfs Wünsche des Kunden Eingang fanden, so wurde die Uhr hier im warmen Braunton heller Eiche ausgeführt. Jugendstil-Standuhr, um 1904, zweigewichtiges Werk mit Halbstundenschlag auf Tonfeder, schlanker Korpus in heller Eiche mit Tür und facettierter Glasscheibe, Zifferblatt in Messing, umgeben von feiner Marketerie in Palisander, unten Schubkasten, Schubkastenschloss gemarkt “Ludwig Alter Darmstadt”, originale Messingbeschläge, Gewichte, Zeiger und Perpendikel, Uhrwerk fachgerecht generalüberholt und funktionstüchtig, Schlüssel des nicht verschlossenen Kastens fehlt, Abdeckung zum Schubkasten zur Verlängerung der Gangzeit des Uhrwerkes alt entfernt, Maße 199 x 40 x 24 cm.

Lot-No.: 78
Limit: 5000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prunkvoller Hamburger Deckelbecher

gepunzt Hans Ulrich Röhrs, tätig um 1700-1716, Hamburger Stadtpunze und ein weiterer holländischer Prüfstempel, Silber dickwandig getrieben und aufwendig graviert sowie ziseliert, teilvergoldet, innen komplett vergoldet, schauseitig das Wappen einer Hamburger Innung mit Anker, Hufeisen und Beil, seitlich je zwei Kartuschen mit verschiedenen Figuren und Engeln, rückseitig Soldaten und Herrscher im Blattkranz, hohl gearbeitete Kugelfüße, der Deckel mit korrespondierendem Dekor, umlaufenden Ornamentbändern und figürlichen Darstellungen, am Boden Gravur: "HANS MORDER 1620, No 28-30 3/4 Loht" schöner unbeschädigter musealer Zustand, H 20 cm, G ca. 440 g.

Lot-No.: 30
Limit: 9500.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Rehfußtisch Dresden um 1730

Nadelholz und Rotbuche massiv, geschnitzt, vergoldet und farbig gefasst, leicht geschwungenes, reich verziertes Gestell mit godronierter Zarge, mittig mit einer Rosette, die Ecken mit Akanthusblättern verziert, die geschwungenen Beine mit geschnitzten "Rehfüßen", Verstrebung der Füße mit alt reparierter Bruchstelle, Rosette auf der Verstrebung fehlt, Fassung und Vergoldung teilweise mit Fehlstellen, Altersspuren, H 78 x B 63 x T 114 cm. Info: Diese sogenannten Rehfuß-Tische findet man in verschiedenen sächsischen Schlössern aus der Zeit August des Starken, unter anderem im Residenzschloss Dresden, Schloss Moritzburg und im Grünen Gewölbe. Quelle: Gisela Haase, Dresdner Möbel des 18. Jh., Kat.-Nr. 142, Abb. Farbtafel Nr. 63 und S. 312.

Lot-No.: 8
Limit: 6000.00 €, Acceptance: 4000.00 €

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Rolex, Damenuhr Oyster Perpetual

Kaufdatum 1991, Gelbgold gestempelt 750 und 18K, rundes Gehäuse von D 26 mm, Ziffernblatt besetzt mit zehn Diamanten und gemarkt Rolex, Oyster Perpedual, Datejust sowie bezeichnet Superlative Chronometer officially Certivied, Automatikwerk, leichte Tragespuren, Bandlänge ca. 15 cm, G gesamt ca. 67,5 g, beigeben originales Etui und Garantieschein von Juwelier Giessmann/Krefeld.

Lot-No.: 63
Limit: 4000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Russland kaiserliche Eidose mit Doppeladler

in Kyrillisch gepunzt "MC" im Oval, wohl Maria Semenova (1896-1908 in Moskau tätig), Silberstempel 84 Zolotniki, innen komplett vergoldet, die Außenseite vielfarbig emailliert in Weiß, Grün, Türkis, Blau und Rot, Blüten in feiner Einlegearbeit aus silbernem Kordeldraht in traditionell russischer Stilistik, oben bekrönter Doppeladler als Staatswappen des russischen Kaiserreiches, etwas Alterscraquelé, sonst sehr schöner vollständiger Zustand, L 11 cm, G ca. 211 g.

Lot-No.: 28
Limit: 6000.00 €, Acceptance: 0.00 €

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