Zeichnungen, Aquarelle u. Mischtechniken

Katalog-Nr. 4063

Prof. Hugo Poll, ”Frauen am Fischmarkt”

kontemplative, sommerliche Marktszene, nach getaner Arbeit, die Verkaufsstände sind verwaist und die Marktfrauen haben sich im Schatten auf Bänken und Stühlen zur Ruhe niedergelassen oder frönen dem angeregten Plausch unter ihresgleichen, während die rückwärtigen Häuserwände im hellen Licht erstrahlen und von einem heißen Sommertag künden, Hugo Poll empfing vor allem in seiner Pariser Zeit an der Académie Julian, aber auch durch Bekanntschaft mit dem Werk von Paul Gauguin und Vincent van Gogh zahlreiche Anregungen, die ihn zum Postimpressionisten - einem Maler des Lichts werden ließen, das vorliegende Gemälde besticht durch seine lichte Erscheinung, wie tief empfundene Ruhe, Poll verwendet im Gemälde vor allem die Komplementärfarben Gelb und Violett in zahlreichen fein abgestuften Nuancen, wobei die in zurückhaltender violetter Farbigkeit erfasste, vordergründig angeordnete, anekdotische Genreszene der Marktfrauen in ihrer Präsenz hinter die gekonnt eingefangene, das Gemälde dominierende Lichtstimmung des Hintergrundes zurück tritt, Mischtechnik (wohl Gouache und Pastell) auf Leinwand, um 1910, rechts unten ungarisch signiert ”Poll H.”, beigegeben originale Rechnung des Essener Einrichtungshauses Kramm von 1941, hinter Glas im prächtigen, ca. 13 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 74 x 120 cm. Künstlerinfo: ungarischer, jüdischer Genre- und Landschaftsmaler (1867 Budapest bis 1931 Budapest), studierte an der Akademie Budapest, später Schüler der Privatschule von Simon Hollósy, ab 1886 Studium an der Akademie München bei Gabriel von Hackl, weitergebildet an der Académie Julian in Paris bei William Adolphe Bouguereau, Tony Robert-Fleury und Jules Lefebvre, beteiligte sich an den Ausstellungen des Pariser Salons, die ihm 1905 eine ehrenvolle Erwähnung einbrachten, beschickte auch die Große Berliner Kunstausstellung 1904 und Ehrung mit einer Goldmedaille durch Kaiser Wilhem II., später Professur an der Akademie Budapest, vertreten in der Ungarischen Nationalgalerie Budapest, tätig in Budapest, Quelle: Thieme-Becker, Matrikel der Münchner Akademie, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Müller-Singer und Internet.

Limit:
800,00 €
Zuschlag:
800,00 €

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