Gemälde

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Mieczyslaw Korwin Piotrowski, Winterwald

vorfrühlingshafte Szene mit Schneeschmelze im Laubwald, lasierende Malerei über grobem Malgrund, Öl auf Leinwand und Karton, um 1900, links unten signiert ”M. K. Piotrowski”, reinigungsbedürftig, original gerahmt, Falzmaß ca. 50 x 78 cm. Künstlerinfo: polnisch-ukrainischer Maler (1869 Kamieniec Podolski bis 1930 Lemberg), Schulzeit in Kamieniec, studierte ab 1883 an der Akademie Krakau bei Florian Cynk und Wladyslaw (Wladislaus) Luszczkiewicz, 1898–99 Weiterbildung an der Privatschule von Stanislaw Grocholski in München, anschließend freischaffend in Lemberg [Lwiw, Lwów], beschickte die Kunstausstellungen der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste in Krakau und die Lemberger Ausstellungen, 1917 große Einzelausstellung im Kunstsalon Kiew, Quelle: polnische Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4632
Limit: 550,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Fritz Lattke, Morgen am Seeufer

aufgehende Sonne über weiter, ebener Lausitzer Sommerlandschaft mit einsamem Wanderer und auffliegenden Enten, ein hoher, bedeckter Himmel über tief angeordnetem Horizont lässt den Betrachter die Weite der Landschaft erahnen und verleiht der Szene eine geradezu sakrale Stille und Kontemplation, Lattke zeigt sich in vorliegendem Werk als ein typischer Vertreter der Weimarer Malerschule, der zudem in seinem Schaffen eng der Tradition der Schule von Barbizon verpflichtet ist, hierzu vermerkt Wikipedia: ”Trotz Experimentierfreude behielt Lattke seine altmeisterliche Art des Malens bei und verzichtete nahezu vollständig auf vergängliche Modetrends. Staffagefiguren nutzte er zu interessanten, teilweise dramatisch zugespitzten Inszenierungen. Bei der Reflexion von Lattkes künstlerischem Schaffen ist seine Fähigkeit hervorzuheben, eine melancholische, fast mystische Grundstimmung zu erzeugen, ohne die Gesamtkomposition romantisiert wirken zu lassen.”, stimmungsvolle, lasierende, partiell minimal pastose Landschaftsmalerei in sublimer, zurückhaltender Farbigkeit, Öl auf Hartfaser, Mitte 20. Jh., links unten signiert ”F. Lattke”, partiell minimal farbschwundrissig, gering restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 36 x 50,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Karl Lattke oder niedersorbisch Fryco Latk, sorbisch-dt. Maler, Graphiker, Illustrator, Karikaturist und Comiczeichner (1895 Neuendorf/Gemeinde Teichland bei Cottbus bis 1980 Weimar), ab 1895 Kindheit in Sandow (heute zu Cottbus), auf Fürsprache seines Lehrers Gottfried Herzog ab 1910 Studium mit Stipendium der Stadt Cottbus an der Kunstgewerbeschule Berlin, 1910–18 Militär- und Kriegsdienst sowie 1918–20 Mitglied von Freikorps in Westfalen und Weimar, parallel entstehen Zeichnungen und Illustrationen für Zeitungen in Cottbus, Duisburg und Nürnberg, 1921–29 Studium an der Kunsthochschule Weimar, hier ab 1925 Meisterschüler von Walther Klemm und Alexander Olbricht, 1923 Mitbegründer der Vereinigung sorbischer bildender Künstler, 1923 Aufenthalt in Prag, erfand Anfang der 1930er Jahre mit den ”Hanni-, Fritz- und Putzi-Geschichten” einen der ersten deutschen Comics, ab 1940 in Weimar ansässig, unternahm Studienreisen nach Jugoslawien, Italien, regelmäßige Aufenthalte in der Niederlausitz, pflegte Kontakte zu Bogumil Šwjela, Mina Witkojc sowie Mercin Nowak-Njechornski, 1939–45 Aufenthalt im Spreewald, 1945 Zerstörung seiner Weimarer Wohnung mit Atelier, 1948–54 Mitglied des Arbeitskreises sorbischer bildender Künstler, 1950–52 Dozent an der Berufsschule für Malerhandwerk Buxtehude, 1965 wegen mangelnder sozialistischer Einstellung Ausschluss aus dem Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1980 Ehrung mit dem Kunstpreis der Domowina, tätig in Ober-Weimar, Quelle: Vollmer, Eisold ”Künstler in der DDR” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4596
Limit: 550,00 €, Zuschlag: 600,00 €

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Prof. Ernst Karl Georg Zimmermann, attr., Fischstillleben

zwei Fische (Karpfen?) auf einer Tischplatte im effektvollen Licht, der Künstler schuf neben Genrebildern einige wenige Stillleben, die meist Fische zum Gegenstand haben, dieses für den Künstler ungewöhnliche Sujet ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass er sich künstlerisch wiederholt dem Leben und Handwerk der Bodenseefischer widmete und Meyers Konversations-Lexikon vermerkt hierzu ”... (es) folgte in den letzten Jahren eine Reihe köstlicher Genrebilder, meist aus dem Leben der Fischer am Bodensee.”, flott erfasste, minimal pastose impressionistische Stilllebenmalerei, Öl auf Leinwand, um 1900, links unten nicht lesbare Signaturreste, rückseitig oval gestempelt ”Nachlass Prof. Ernst Zimmermann München”, geringe Craquelure, gerahmt, Falzmaß ca. 26 x 36 cm. Künstlerinfo: dt. Genre- und Historienmaler sowie Illustrator (1852 München bis 1901 München), zunächst Schüler seines Vaters Reinhard Sebastian Zimmermann (1815–1893), studierte 1868–74 an der Akademie München bei Alexander Strähuber und Hermann Anschütz und schließlich bei Wilhelm von Diez, unternahm Studienreisen nach Venedig, Paris und Wien, schuf Beiträge für die Zeitschrift „Über Land und Meer”, zum königlichen Professor berufen, verkehrte er mit Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach, Wilhelm Busch und Prinzregent Luitpold, regelmäßige Sommeraufenthalte in Hagnau am Bodensee, später in Meersburg, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Bruckmann, Matrikel der Münchner Akademie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4736
Limit: 560,00 €, Zuschlag: 800,00 €

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Prof. Fritz Antoniacomi, ”Sappho”

Darstellung der, sinnend auf hohem Fels über einer Stadt an mediterraner Küste thronenden, antiken griechischen Dichterin und Lyrikerin Sappho (geboren zwischen 630 und 612 v. Chr., gestorben 570 v. Chr.), lasierende Historienmalerei aus der Wiener Studienzeit des Künstlers, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert ”Fritz Antoniacomi 1905”, rückseitig auf der Leinwand betitelt ”Sapho”, minimale Craquelure, gering reinigungsbedürftig, Keilrahmen holzwurmstichig, schön in Goldleiste gerahmt, Falzmaß 52 x 43 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Alois Maria Antoniacomi, Tiroler Maler, Graphiker, Kunstgewerbler und Restaurator (1880 Bozen bis 1975 Innsbruck), studierte 1894–97 an der Staatsgewerbeschule Innsbruck, anschließend Dekorationsmaler in Innsbruck, 1902–04 Weiterbildung als Maler bei Alfons Siber in Hall in Tirol, parallel tätig als Restaurator von Kirchenmalerei, studierte 1904–10 an der Akademie Wien bei Sigmund L´Allemand, Christian Griepenkerl und Julius Schmid, in den Semesterferien Mitarbeiter von Wilhelm Höhnel bei Wandmalereien und Restaurierungen, 1908–10 neben dem Studium zeitweilig Assistent an diversen Wiener Schulen, ab 1911 Lehrer an der Staatsgewerbeschule Trient, ab 1915 Lehrer an der Fachschule der Tonindustrie in Znaim, 1916 Berufung zum Professor nach Triest, 1919–46 Lehrer in Innsbruck, 1933 Gründungsmitglied des ”Künstlerbundes Erde”, ab 1947 Gründungs- und Vorstandsmitglied im Künstlerbund Tirol, tätig in Innsbruck, Quelle: AKL und Vollmer.

Katalog-Nr.: 4524
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 750,00 €

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Große barocke Waschgoldleiste, 18. Jh.

Rahmen aus ca. 5 cm breiter, nach außen steigend profilierter Holzleiste, Blattgold auf rotem Bolus, Gehrungen geschnitten, original Patina, Alterqraquelé, altersgemäß kleinere Blessuren und eine Leiste mit Einriss, unrestaurierter Originalzustand, Falzmaß ca. 103,5 x 145 cm.

Katalog-Nr.: 4748
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 1600,00 €

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Flämischer Flammleistenrahmen, 18. Jh.

mit nach außen abfallendem Karnies profilierte und mit Wellenprofil verzierte, ebonisierte Holzleiste, Gehrungen geschnitten, original Patina, leichte Erhaltungsmängel, etwas wurmstichig, Falzmaß ca. 61 x 93,5 cm.

Katalog-Nr.: 4749
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Walter Ahlswede, Schiffsbild ”SMS Hohenzollern”

Ansicht der 1891–93 in der Stettiner Werft der Vulcan AG erbauten Kaiseryacht ”Hohenzollern”, minimal pastose Marinemalerei, Öl auf Karton, links unten rot bezeichnet ”SMS Hohenzollern” und rechts unten, teils unleserlich signiert, datiert und dediziert ”Zur Erinnerung an Deinen Freund Walter Ahlswede ... 16.04.(19)05”, Erhaltungsmängel, provisorisch gerahmt, Bildmaß ca. 44 x 63 cm.

Katalog-Nr.: 4548
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 500,00 €

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Diller, Kinderportrait Alice Engel

Mädchen von 2–3 Jahren mit weißem, spitzenbesetztem Kleid und roter Korallenkette, mit beiden Händen eine Früchteschale haltend, vor dem grünen Laub der Bäume, teils mit spitzem Pinsel ausgeführte Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, links signiert und datiert ”Diller (18)55”, rückseitig auf Rahmen Klebzettel ”Alice Engel verheiratete Thielsch” und maschinenschriftliche Angabe ”Dr. Thielsch Oranienburg Bismarkstr. 7” und Zettel mit biografischen Angaben zur Dargestellten (1853 Danzig bis 1931 Berlin), Craquelure, min. rest.bed., in ovalen Goldstuckrahmen (geringe Erhaltungsmängel), Sichtmaß ca. 30,5 x 26 cm.

Katalog-Nr.: 4485
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Die Zecher

drei Männer in einem kargen Raum am Tisch, während der einer stark gestikuliert, reicht der linke den beiden ein Stück Brot, Motiv wohl in Anlehnung an: Jesus bricht das Brot, teils lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, Ende 19. Jh., unsigniert, Craquelure, gerahmt, Falzmaß ca. 24 x 32,5 cm.

Katalog-Nr.: 4479
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Dietrich Langko, attr., Abend am Weiher

Teich am Waldrand im letzten Abendlicht, die Wolken im Hintergrund werden durch die untergehende Sonne hell erleuchtet, pastose Landschaftsmalerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Mahagonitafel, 2. Hälfte 19. Jh., links unten ligiertes Monogramm und undeutliche Jahreszahl „DL“, wohl Vorstudie oder Fassung zum Gemälde „Stiller Waldweiher“ aus dem Jahr 1862, siehe Auktion 2/1999 Neumeister München, Seite 102, Pos. 163, etwas farbschwundrissig, restauriert, in ca. 8 cm breiter, durchbrochen gearbeiteter und gestuckter Holzleiste gerahmt, Tafelmaß ca. 14,7 x 24,0 cm, Falzmaß ca. 16,5 x 25,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1819 Hamburg bis 1896 München), Lehre als Dekorationsmaler, Privatunterricht in Landschaftsmalerei bei Jakob Gensler, Mitglied des Hamburger Kunstvereins 1832, durch ein Stipendium ab 1841 Studium an der Münchner Akademie, Freundschaft mit Christian Morgenstern und Carl Spitzweg, Besuch der privaten Sommermalschule von Albert Zimmermann, Teilnahme an den Ausstellungen des Münchner Kunstvereins, 1851 Reise mit Carl Ebert, Eduard Schleich d. Ä. und Carl Spitzweg nach Paris, durch eine Ausstellung im Münchner Glaspalast 1869 gelang ihm der künstlerische Durchbruch, Quelle: Thieme-Becker, Matrikel der Münchner Akademie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4502
Limit: 630,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Hans Zank und Willi Gericke, attr., ”Heideweg”

Allee in Sommerlandschaft, expressive Malerei in gedeckter, flächiger Farbigkeit, Öl auf Karton, sekundär auf Leinwand aufgezogen, unsigniert, rückseitig mehrfach Gemeinschafts-Nachlassstempel mit handschriftlicher Nummer ”Nachlass Hans Zank *1889 – +1967, Willi Gericke *1895 – +1970, Berliner Maler, Werksverzeichnis Nr. 260” mit Wappen der Galerie Sabatier, beigefügt Zertifikat der Galerie Sabatier, hier betitelt ”Heideweg”, Infos zu Technik und Maßen, Bestätigung der Echtheit als Gemeinschaftswerk, Werksverzeichnisnummer 260 und vom Verfasser des Werksverzeichnisses Heinrich Wolter signiert und datiert ”Kirchlinteln, den 19. Februar 1987”, Kratzspur, schön gerahmt, Falzmaß ca. 54 x 49 cm. Künstlerinfo zum Künstlerpaar: Hans Zank, dt. Maler, Glasmaler und Graphiker (1889 Berlin bis 1967 Falkensee) und Willi Gericke, dt. Maler und Graphiker (1895 Spandau bis 1970 Falkensee), Hans Zank absolvierte zunächst eine Lehre zum Glasmaler und 1908–12 ein Studium an der Akademie Leipzig, 1919 lernten sich Hans Zank und der gelernte Dekorationsmaler und autodidaktisch künstlerisch schaffende Willi Gericke kennen, wurden fortan künstlerische Partner und Lebenspartner, 1921–29 studierten sie gemeinsam an der Kunstschule von Johannes Walter-Kurau in Berlin, die beiden unterhielten bis 1945 gemeinsame Ateliers in Berlin-Spandau und wirkten ab 1945 in Falkensee, sie entwickelten eine voneinander schwer zu unterscheidende Handschrift, signierten selten und fertigten auch Gemeinschaftswerke, welche mitunter mit ”Zank-Gericke”, ”Willihans” oder ”GeZa” signiert bzw. mit ”Z.G.” monogrammiert sind, sie waren Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands und in der Gemeinschaft Märkischer Maler, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Akten der Reichskammer der Bildenden Künste Berlin, Saur und Internet.

Katalog-Nr.: 4593
Limit: 650,00 €, Zuschlag: 700,00 €

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Hans Zank und Willi Gericke, attr., ”Häuser am Hang”

sommerliche Kleinstadtansicht, expressive Malerei in gedeckter, flächiger Farbigkeit, Öl auf Karton, sekundär auf Leinwand aufgezogen, unsigniert, rückseitig mehrfach Gemeinschafts-Nachlassstempel mit handschriftlicher Nummer ”Nachlass Hans Zank *1889 – +1967, Willi Gericke *1895 – +1970, Berliner Maler, Werksverzeichnis Nr. 292” mit Wappen der Galerie Sabatier, beigefügt Zertifikat der Galerie Sabatier, hier betitelt ”Häuser am Hang”, Infos zu Technik und Maßen, Bestätigung der Echtheit als Gemeinschaftswerk, Werksverzeichnisnummer 292 und vom Verfasser des Werksverzeichnisses Heinrich Wolter signiert und datiert ”Kirchlinteln, den 19. Februar 1987”, schön gerahmt, Falzmaß ca. 49 x 44 cm. Künstlerinfo zum Künstlerpaar: Hans Zank, dt. Maler, Glasmaler und Graphiker (1889 Berlin bis 1967 Falkensee) und Willi Gericke, dt. Maler und Graphiker (1895 Spandau bis 1970 Falkensee), Hans Zank absolvierte zunächst eine Lehre zum Glasmaler und 1908–12 ein Studium an der Akademie Leipzig, 1919 lernten sich Hans Zank und der gelernte Dekorationsmaler und autodidaktisch künstlerisch schaffende Willi Gericke kennen, wurden fortan künstlerische Partner und Lebenspartner, 1921–29 studierten sie gemeinsam an der Kunstschule von Johannes Walter-Kurau in Berlin, die beiden unterhielten bis 1945 gemeinsame Ateliers in Berlin-Spandau und wirkten ab 1945 in Falkensee, sie entwickelten eine voneinander schwer zu unterscheidende Handschrift, signierten selten und fertigten auch Gemeinschaftswerke, welche mitunter mit ”Zank-Gericke”, ”Willihans” oder ”GeZa” signiert bzw. mit ”Z.G.” monogrammiert sind, sie waren Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands und in der Gemeinschaft Märkischer Maler, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Akten der Reichskammer der Bildenden Künste Berlin, Saur und Internet.

Katalog-Nr.: 4592
Limit: 650,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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C. W. Graham, See im Gebirge

idyllische Berglandschaft, mit Blick vom steinigen, mit Farnen bewachsenen Ufer über einen See mit Insel, zur Bergsilhouette im morgendlichen Dunst, fein mit spitzem Pinsel lasierend festgehaltene Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten signiert ”C. W. Graham”, Craquelure, restauriert, in alter, ca. 7 cm breiter Berliner Leiste gerahmt, Falzmaß 51,5 x 76,5 cm.

Katalog-Nr.: 4504
Limit: 750,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Wilhelm Künl, Conradin von Schwaben erhält sein Todesurteil

das Gemälde thematisiert das tragische Schicksal des jungen Konrad (genannt Conradin) von Hohenstaufen (1252–1268), als Sohn des deutschen Königs Konrad IV. und der Elisabeth von Wittelsbach sowie letzter legitimer, männlicher Erbe aus der Dynastie der Staufer, sollte Konrad nach seines Vaters Tod 1254 dessen Nachfolge als deutscher König, Herzog von Schwaben, König von Jerusalem und König von Sizilien antreten, der unter Vormundschaft gestellte Zweijährige verlor jedoch zunehmend an Macht, als er auch noch sein staufisches Erbe in Süditalien, auf Betreiben von Papst Clemens IV. und Karl I. von Anjou, verlieren sollte, zog Konrad 1268 mit einem Heer von 3000 Verbündeten nach Italien, um seine Besitztümer zu sichern, am 23.08.1268 unterlag Konrad in der Schlacht bei Tagliacozzo den Truppen Karls I. von Anjou, dieser ließ Konrad und seinen Jugendfreund Friedrich I. von Baden (1249–1268) sowie weitere Begleiter des jungen Monarchen am 29.10.1268 auf der Piazza del Mercato in Neapel hinrichten, auch wenn Konrad nur wenig Spuren in der deutschen Geschichte hinterließ, wurde er als letzter und zudem ”guter, junger Staufer” seit dem Mittelalter verehrt, spätestens ab Ende des 18. und im Lauf des 19. Jh. wurde Konrad zum Träger des deutschen Nationalgedankens stilisiert, ihm wurden Denkmale errichtet, Gedichte, Oden und Prosatexte gewidmet und Conradin Kreutzer (1780–1849) schrieb um 1805 seine tragische Oper ”Conradin von Schwaben”, auch wenn Konrad wohl nie einen Gerichtsprozess bekommen hat, hat sich in der Legende die auch in unserem Bild festgehaltene Szene überliefert, wonach Konrad beim Schachspiel mit Friedrich I. von Baden beider Todesurteil erhielt, bereits Johann Heinrich Tischbein befasste sich 1784–85 in drei Gemälden ”Konradin von Schwaben und Friedrich von Baden vernehmen ihr Todesurteil” mit diesem Thema und im 19. Jh. folgten weitere Künstler, wie Anton von Werner, Pauline Soltau und Hermann Freihold Plüddemann, die Szene zeigt den jungen Konrad in königlicher Robe am Tisch mit einem Schachspiel, in seiner rechten Hand hält er ein lateinisch mit ”Sententia mori Conradius de Hohenstauffen (dt.: Todesurteil des Conrad von Hohenstaufen) ...” überschriebenes Schriftstück, zu seiner Linken sucht Friedrich I. von Baden Trost bei seinem Leidensgefährten, als Hinweis auf den Ort des Geschehens ist durch das vergitterte Zellenfenster der Feuer speiende Vesuv zu erkennen, anrührende, fein lasierende Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1850, rechts unten signiert ”Wilh. Künl pinx.”, Craquelure, Fehlstellen in der Leinwand teils hinterlegt, restaurierungsbedürftig, original im sehr schönen Biedermeier-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 50,5 x 41 cm. Künstlerinfo: sudetendt. Portrait- und Historienmaler (1811 Jungbunzlau [Mladá Boleslav] bis nach 1867), Sohn eines Militärarztes, Bruder des Malers Paul (Pavel) Franz Künl (1817 Jungbunzlau bis 1871 Laibach), durchlief wohl wie sein Bruder die Kadettenschule in Laibach und wandte sich später der Kunst zu, tätig in Laibach [Ljubljana], 1866 in Klagenfurt am Wörthersee als Fotograf erwähnt, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Katalog-Nr.: 4473
Limit: 750,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Friedrich von Keller, Straßenmusikant

der aus ärmlichsten Verhältnissen stammende Künstler musste sich seine Ausbildung schwer erarbeiten, nur durch Fleiß und Können gelang ihm schließlich eine Karriere, die ihm neben Reputation auch Wohlstand bescherte, nichtsdestotrotz stellte sich der Künstler, nach zeitweiliger Betätigung auf dem Gebiet religiöser Genremalerei, gegen akademische Traditionen und fand seine Sujets zunehmen in den sozial schwachen Schichten der Kleinbürger und Arbeiter, das vorliegende Motiv zeigt einen älteren Mann auf einer Holzbank vor morbider Hauswand mit Resten eines Aushangs, der Dargestellte – wohl ein Straßenmusikant – hat seine Violine unter den linken Arm geklemmt, sein Regenmantel und sein Zylinder scheinen das stille, bescheidene Vergnügen des Mannes nicht nur vor den Unbilden des Wetters zu schützen, er gönnt sich offenbar eine Spielpause und nimmt keine Notiz vom Betrachter, vielmehr kramt er in seiner Westentasche wohl nach einer Münze, um das bereits weitestgehend geleerte Glas vor ihm auf der Bank beim Wirt zu bezahlen, die atmosphärisch dichte, wie erzählerische Malerei, kommt mit wenig Requisiten aus und verzichtet gänzlich auf künstlichen Pathos, nicht zuletzt die keck an den Zylinder gesteckte Tonpfeife unterstreicht die humorvoll-anekdotenhafte Poesie, die diesem Kabinettstück eigen ist, das Gemälde ist in der Münchner Zeit des Künstlers um 1880 entstanden und gehört zu seinen seltenen Genrebildern, welche den Einfluss seines Freundes Franz von Defregger nicht ganz verleugnen können, bereits in München und Dachau entdeckte Keller das Arbeitermilieu als das ihm gemäße Sujet und fortan schuf er unabhängig von Courbet Darstellungen von Steinbrechern und Hammerschmieden, das Motiv des Straßenmusikanten jedoch scheint ihn zunächst in diesen 1880er Jahren besonders fasziniert zu haben, so wurde 2014 im Auktionshaus Nagel ein nahezu gleich großes Gemälde ”Dorfmusikant” mit unserem Motiv versteigert, jenes Gemälde war mit ”1880” datiert und zeigt unseren Geiger ohne Regencape, in gleicher Haltung auf einer Holzbank, im Unterschied zu unserem Gemälde öffnet sich bei jenem jedoch am rechten Bildrand der Blick in eine verräucherte Gastwirtschaft, fein erfasste, minimal pastose Genremalerei in fein abgestimmter, zurückhaltender Farbigkeit, Öl auf Holz, rechts unten signiert ”Fr. Keller München”, rückseitig auf der Malplatte undeutlicher Stempel ”... London” und nummeriert ”CG 225” bzw. ”GLWAA530” sowie neuzeitliches Etikett ”Galerie Schlichtenmaier, Schloss Dätzingen, Grafenau”, minimal farbschwundrissig, unten mittig kleine Fehlstelle, gering restaurierungsbedürftig, original im aufwendig gravierten und gepunzten Goldstuckrahmen (etwas berieben), hier rückseitig originales Etikett ”Konrad Barth & Comp. Vergolderwaaren-Geschäft München”, Falzmaß ca. 35 x 24 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Keller, ab 1909 Friedrich von Keller, dt. Maler (1840 Ludwigsburg-Neckarweihingen bis 1914 Abtsgmünd), zunächst Fabrikarbeiter, Malergehilfe und schließlich Lehre zum Dekorationsmaler, studierte 1867–71 mit königlichen Stipendium an der Akademie Stuttgart bei Heinrich Franz Gaudenz von Rustige und Bernhard von Neher, 1871 Übersiedlung nach München und freischaffend tätig, parallel Besuch einer Kunstschule und 1871–74 Weiterbildung in Historienmalerei als Meisterschüler von Wilhelm von Lindenschmit dem Jüngeren, unterhielt Freundschaft zu Franz Defregger, Hans Thoma und Franz von Stuck, fand seine Landschaftsmotive in der Umgebung von Dachau und entdeckte die Steinbrüche in Polling bei Weilheim mit ihren Steinbrechern als bildwürdiges Thema, 1878 entstand erstes Steinbrecherbild, fortan schrittweise Loslösung von akademischer Genremalerei, hin zu impressionistischem Realismus, unternahm Studienreisen nach Italien, Frankreich, Ägypten und Palästina, 1883 Berufung als Professor an die Akademie Stuttgart, ab 1901 deren Direktor, 1909 Ehrung mit dem Großkreuz der Württembergischen Krone und Erhebung in den persönlichen Adelsstand sowie 1913 Ehrung mit der großen goldenen Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft durch den Württembergischen König, seit 1912 Ehrenbürger von Abtsgmünd, 1913 Pensionierung und Übersiedlung nach Abtsgmünd, Mitglied im Deutschen Künstlerbund Weimar, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Bruckmann ”Münchner Maler des 19. Jh.”, Nagel ”Schwäbisches Künstlerlexikon”, Müller-Singer, Boetticher und Internet.

Katalog-Nr.: 4476
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 1400,00 €

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Constantin Stoiloff, Trojka von Wölfen verfolgt

tief verschneite, russische Winterlandschaft mit Pferdeschlitten in rasanter Fahrt, lasierende Genremalerei, Öl auf Sperrholz, um 1920, rechts unten signiert ”C. Stoiloff”, rückseitig in Blei undeutlich bezeichnet ”Baumgartner”, gerahmt, Falzmaß 26 x 35,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Adolf Baumgartner verwandte für seine russischen Sujets das Pseudonym ”Constantin Stoiloff” oder ”Baumgartner-Stoiloff”, bulgarisch-österreichischer Stillleben-, Historien-, Landschafts- und Genremaler (1850 Linz bis 1924 Wien), Vater von Adolf Baumgartner (1893–1939) dem Jüngeren, studierte in den 1880er Jahren an der Akademie in Sankt Petersburg, fertigte bevorzugt Reiter-, Kutsch- und Schlittenszenen in russischer Landschaft, Quelle: AKL, Fuchs, Saur und Internet.

Katalog-Nr.: 4536
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Flucht nach Ägypten

biblische Darstellung Mariens, mit dem schlafenden Christuskind im Arm, auf einem von Josef geführten Esel reitend, vor sommerlicher Gebirgslandschaft, hierzu bemerkt das Matthäusevangelium (Mt. 2, 13–14) ”... da erscheint ein Engel des Herrn dem Josef im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich es dir sage! Denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubringen. Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten.”, qualitätvolle, feinst erfasste akademische, religiöse Genremalerei in der Tradition der Präraffaeliten, Öl auf parkettierter Holzplatte, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Bereibungen und Kratzer, reinigungs- und restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 92 x 73,5 cm.

Katalog-Nr.: 4468
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Wilhelm Schütze, Paar Kinderportraits, 1880

Bildnisse zweier, den Betrachter anblickenden, Mädchen als Pendants, dabei Kniestück eines Mädchens mit Hut im hellen geblümten Kleid und Rosen in den Händen im Profil nach links sowie Kniestück eines Mädchens mit Haube im rosa Kleid und Fruchtschale im Profil nach rechts, lasierende, teils minimal pastose Genremalerei, Öl auf Leinwand, rechts bzw. links unten signiert ”W. Schütze München” und 1 x unscheinbar datiert ”1880”, rückseitig je originales Münchner Rahmungsetikett, 1x Fehlstelle in der Leinwand, etwas restaurierungsbedürftig, als Pendants in Goldstuckleiste (defekt) gerahmt, Falzmaße je ca. 28 x 22 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Lithograph (1840 Kaufbeuren bis 1898 München), studierte ab 1859 an der Akademie München, zeitweise Schüler von Alexander (Sándor) von Wagner, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Matrikel der Münchner Akademie und Internet.

Katalog-Nr.: 4489
Limit: 850,00 €, Zuschlag: 1800,00 €

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Großes Blumenstillleben um 1900

üppiges Blumenarrangement aus Rosen, Schneeballblüten, Nelken und Jasmin, vor antikem Säulenfragment in abendlicher, parkähnlicher Sommerlandschaft, das Gemälde ist wohl nicht nur als eine Darstellung des Sommers an sich anzusehen, sondern hier offenbart sich dem Betrachter auch eine Allegorie auf das Leben, nicht nur die satte Vegetation und die in voller Pracht stehenden Blüten weisen auf die Üppigkeit der Jahreszeit, auch die reifen Kirschen und Pfirsiche, der warm in abendlichen Farben strahlende Himmel und die munter agierenden Enten scheinen auf den Sommer als die ”Blütezeit” des Lebens hinzudeuten, effektvolle, minimal pastose Dekorationsmalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, unsigniert, Craquelure, Leinwand gering gedellt, Keilrahmen holzwurmstichig und Eckverbindung defekt, ungerahmt, Maße ca. 113 x 120 cm.

Katalog-Nr.: 4720
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Friedrich Preller der Jüngere, attr., Bauernkaten

stiller, sommerlicher Winkel im Dorf mit morbiden, reetgedeckten Hütten im hellen Sonnenlicht, studienhaft-flott erfasste Malerei, Öl auf Karton, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, das wohl ursprünglich ovale Motiv wurde nachträglich in den Zwickeln ergänzt, rückseitig gestempelt ”Nachlass Friedrich Preller”, gerahmt, Falzmaß ca. 32,5 x 49,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschafts- und Marinemaler (1838 Weimar bis 1901 Dresden-Blasewitz), Sohn und Schüler Friedrich Preller des Älteren (1804–1878), ab 1851 Atelierschüler seines Vaters, 1859–62 mit seinem Vater Studienreise nach Italien, hier Aufenthalt in Rom und Exkursionen nach Neapel und Sizilien, 1864–66 erneute Italienreise, 1866 Rückkehr und Übersiedlung nach Dresden, hier freischaffend im eigenen Atelier, ab 1876 zunehmen erfolgreich, 1880 Berufung als Professor an die Dresdner Akademie, unternahm weitere Studienreisen nach Italien, Rügen und Griechenland, tätig in Dresden-Blasewitz, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4515
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Landsknechtsszene, Barock

zünftiges Lagerleben einer Söldnertruppe, mit Marketenderinnen in der Tracht des 17. Jh., vor Zeltkulisse in abendlicher Gebirgslandschaft, links finden sich Paare zum Tanz vor einem Zelt ein, rechts davon huldigen zwei Reiter dem Getränk in einem Tonkrug, mittig haben sich zwei Familien mit Säuglingen zur Rast niedergelassen, während ein Mann mit erlegter Ente am Gürtel grüßend hinzutritt, daneben stillt ein Pferd seinen Hunger an der Heuraufe, während am rechten unteren Bildrand eine Frau mit Kind genüsslich an ihrer Tonpfeife schmaucht, effektvolle, minimal pastose Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1700, unsigniert, Craquelure, doubliert, gering alt restauriert, sehr schön in ca. 9 cm breiter, niederländischer Wellenleiste mit schmalen Goldkanten gerahmt, Falzmaß ca. 45 x 81,5 cm.

Katalog-Nr.: 4464
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Gesellschaft vor antikem Tempel, Barock

Blick in düstere mediterrane Sommerlandschaft, mit Personenstaffage vor mit Säulen geschmücktem Bauwerk und Hirten mit ihren Tieren am bzw. im Wasser, pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, wohl Italien, um 1700, unsigniert, Craquelure, doubliert, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 76 x 114 cm.

Katalog-Nr.: 4466
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Prof. Eugeniusz Markowski, Diavoletto

tanzender Kobold mit Zigarre, das Thema des ”Diavoletto (dt. Kobold)” beschäftigte den Künstler wiederholt in seinem expressiven, malerischen Werk, in welchem er nach eigener Aussage ”... persönlich in erster Linie an grotesken und scharfen Kontrasten interessiert (war), die heute zwischen der rasant wachsenden technologischen Entwicklung und der Unveränderlichkeit der primitiven und elementaren menschlichen Leidenschaften und Triebe existieren.”, sparsam karikaturhafte Malerei in erdigen, rotbraunen Farbtönen unter Einbeziehung der Malgrundfarbigkeit, Öl auf Rupfen, um 1980, rechts oben signiert ”E. Markowski”, gerahmt, Falzmaß: 80,5 x 60 cm. Künstlerinfo: polnischer Maler, Zeichner, Graphiker, Bühnenbildner, Pädagoge, Journalist und Diplomat (1912 Warschau bis 2007 Warschau), studierte bis 1938 an der Akademie Warschau bei Tadeusz Pruszkowski, emigrierte während des 2. Weltkriegs nach Italien, arbeitete 1940–50 als Journalist und im diplomatischen Dienst in Rom, 1950–55 in Ottawa in Kanada, schloss sich in Italien der Künstlergruppe ”Libera Associazione Arti Figurative” an, mit der er wiederholt ausstellte, 1955 Rückkehr nach Polen und fortan künstlerisch tätig, 1960–69 Direktor der Abteilung für internationale Zusammenarbeit am polnischen Ministerium für Kultur, vertrat 1963 Polen auf der Biennale in Sao Paulo, 1969–84 Professor für Malerei an den Akademien Warschau und Poznan [dt. Posen] sowie Bühnenbildner in Warschau und Danzig, vertreten in Kunstsammlungen in Warschau, Krakau, Posen, Lodz, Sao Paolo, Prag, Houston und Chicago, Quelle: polnische Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 4738
Limit: 1000,00 €, Zuschlag: 1500,00 €

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Prof. Otto Niemeyer-Holstein, Vereiste Ostsee

das prägende Element im Leben von Otto Niemeyer-Holstein war seine Liebe zur Ostsee, an der See aufgewachsen, würde sich sein Lebensweg auch hier auf Usedom vollenden, so bemerkte Holstein einmal ”Hier auf der Insel bleibe ich, wenn ich zu Bach gehe – für immer. In Benz wird mein Platz sein, nahe der Mühle. Grzimeks Knabe, der jetzt vorn im Garten steht, soll an mein Grab kommen, das Antlitz beschatten, in die Ferne träumen – zum Meer, zur Ostsee, meiner großen Geliebten, die mich täglich gefordert und nie enttäuscht hat.”, nach einigen turbulenten Lebensjahren, die den Künstler durch diverse Städte und Länder führten, sollte der Künstler ab 1933 sein selbst geschaffenes Refugium in Lüttenort auf Usedom finden, der Rückzug hierhin geschah nicht ganz freiwillig, vielmehr zog sich der begeisterte Segler vor den Unbilden der braunen Machthaber an seine geliebte See zurück und überlebte diese Zeit in innerer Emigration, Lüttenort wurde ihn zum Lebensmittelpunkt und zur Passion, fortan bildeten die Ostsee und ihre Küstenbewohner das vornehmliche Sujet seines Schaffens, das vorliegende Gemälde, das den Betrachter die Schönheit der winterlichen Ostsee vor Augen führt, lässt die Kälte und Rauheit des Meeres erahnen, am Strand türmen sich die Meereswogen als zu Eis erstarrten Skulpturen und verwandeln den Strand in eine bizarre Märchenlandschaft, die vereiste See schien Niemeyer 1969 besonders fasziniert haben, so schuf er 1969 vom gleichen Standort ein großformatigeres Gemälde ”Vereiste Ostsee I”, das sich heute im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet und 2016 als Aufmacher der Ausstellung zum 120. Geburtstag des Künstlers in Lüttenort diente, pastose Malerei, Öl auf Karton, rechts unten monogrammiert ”ONH” und datiert ”(19)69”, rückseitig vom Künstler dediziert ”Für Johannes, Dein Freund und Kollege Otto 1.10.1971”, hinter Glas gerahmt, Falzmaß 21 x 30,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Otto Niemeyer, verwandte ab 1917 den Künstlernamen ”Otto Niemeyer-Holstein” und monogrammierte seine Werke fortan mit ”ONH”, dt. Maler und Graphiker (1896 Kiel bis 1984 Koserow), zunächst 1914–15 Kriegsfreiwilliger als Husar im 1. Weltkrieg, 1916 Genesungsaufenthalt in der Schweiz, hier erster Unterricht in Malerei bei Otto Wyler, tätig im Engadin und dem Tessin, Kontakt zum Künstlerkreis von Ascona, 1924 Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Der große Bär“, unternahm in der Folge Studienreisen nach Italien, Jugoslawien, Spanien und Frankreich, verkehrte mit Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky und Schüler der Malschule von Arthur Segal, zeitweise in Stocksee tätig, 1922 kurzzeitig Weiterbildung bei Curt Witte an der Akademie Kassel, ab 1926 in Berlin tätig, hier Weiterbildung bei Willy Jaeckel und Arthur Segal, beschickte bis 1933 zahlreiche Ausstellungen in Berlin, Bielefeld, Bremen, Dessau, Halle/Saale, Lübeck, Marburg, Wien sowie in Italien und der Schweiz, nach 1933 Entfernung seiner Arbeiten aus deutschen Museen und zunehmende Behinderung seiner Arbeit, ab 1933 zunächst Sommeraufenthalte, ab 1939 ganzjährig in seinem Anwesen ”Lüttenort” auf Usedom in Koserow und Zempin tätig, 1943 Dienstverpflichtung zum Eisenbahnschaffner, nach 1945 wieder intensives Schaffen, unternahm Studienreisen nach Bulgarien, Italien, Rumänien, Polen, China, die Sowjetunion und ins Tessin, 1964 Ernennung zum Professor, ab 1969 Mitglied der Akademie der Künste der DDR, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, Ehrenmitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, Quelle: Vollmer, Dressler, Eisold ”Künstler in der DDR” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4671
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 2200,00 €

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Josef Huttary, Kinderportrait

Mädchen mit Pelzmütze, im dunklen Mantel mit Spitzenkragen, vor herbstlicher Brüstung und weitem Landschaftsausblick, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”Malte aus dem Leben der Montenegriner in der Art des Jaroslav Cermák, vor allem aber Portraits in Öl und Pastell in einer weichen, liebenswürdigen Manier.”, lasierende, partiell pastose Bildnismalerei, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert ”J. Huttary 1882”, mehrere Fehlstellen in der Leinwand hinterlegt, restauriert, schön gerahmt, Falzmaß ca. 130,5 x 83 cm. Künstlerinfo: eigentlich Joseph Willibald Huttary, tschechischer Portrait- und Genremaler (1841 Cesky Dub [Böhmisch Aicha] bis 1890 Prag), zunächst Ausbildung in Tabor, später Kunststudium an den Akademien Prag und Wien, anschließend Weiterbildung in Paris, hier beeinflusst von Jaroslav Cermák, bereiste zusammen mit Jaroslav Cermák Montenegro und gewann die Gunst des montenegrinischen Fürsten und späteren Königs Nikola I. Petrovic Njegoš, nach seiner Rückkehr als Portraitist in Karlsbad [Karlovy Vary] tätig, später in Prag, Quelle: Thieme-Becker, tschechische Wikipedia, Österreichisches Biographisches Lexikon und Geburts- und Taufregister der Stadt Cesky Dub.

Katalog-Nr.: 4486
Limit: 1400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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