Sächsische Künstler

Lot-No. 4064

Paul Schneider, Obststillleben

auf einem Tisch mit grauer Tischdecke, in einem kleinen Körbchen Birnen und Äpfel, nebst halb gefülltem Sektglas und Deckelvase, sehr seltene Malerei des berühmten erzgebirgischen Schnitzers, seinen Schülern an der Annaberger Schnitzschule zufolge ist Schneiders Liebe zum Material in folgendem Ausspruch verbürgt: "Schnitze nie ein Holz zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz", Öl auf Malkarton, 1. Viertel 20. Jh., rechts unten signiert "P. SCHNEIDER", rückseitig Etikett der Rahmenhandlung "MAX WILCKE" aus Annaberg, goldfarbener Jugendstilrahmen, Falzmaße ca. 31 x 41,5 cm. Beigegeben: Künstlerbiographie von Ingolf Leisl und Hans-Joachim Schmiedel. Künstlerinfo: dt. Kunstschnitzer (1892 Annaberg bis 1975 Annaberg-Buchholz), gilt als einer der bedeutendsten erzgebirgischen Schnitzkünstler, als Sohn eines Annaberger Schlossermeisters kam er früh mit dem Schnitzen in Berührung und fertigte vor allem Bergleute und Bergmannsdarstellungen, 1914 war er Gründungsmitglied des 1914 gegründeten Schnitzvereins Frohnau, ab 1920 wurde das Schnitzen zu seinem Haupterwerb, da er in der Inflationszeit seinem erlernten Beruf als Konditor nicht mehr nachgehen konnte, ab 1921 bis zur kriegsbedingten Schließung 1944 Schnitzlehrer an der gewerblichen Schule in Annaberg, die heute nach ihm benannt ist, schnitzte während der NS-Zeit auch erzgebirgische Figuren für hochrangige NS-Funktionäre, 1935 Aufnahme in die Reichskammer der Bildenden Künste, nach dem 2. Weltkrieg zeitweise Ausgrenzung von öffentlichen und staatlichen Aufträgen, von 1947 bis 1958 war er Leiter der Schnitzschule Annaberg und in der Volkshochschule tätig, Schneider schnitzte eine Vielzahl erzgebirgstypischer Figuren, darunter Bergleute, Waldarbeiter, Holz- und Beerensammler, Pilzsucher und historische Figuren, später widmete er sich Motiven mit größeren Gestaltungsvarianten wie zum Beispiel Krippen, Leuchtern und Pyramiden, seine Werke finden sich heute im Bergbaumuseum Bochum und dem Erzgebirgsmuseum sowie der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz, für die Christuskirche Oelsnitz schuf er die Weihnachtskrippe, in der Peter- und Paul-Kirche Vielau findet sich ein bergmännischer Kanzelträger von ihm, Quelle: Jörg Nicklaus, "Paul Schneider – Kunstschnitzer 1892–1975" und Ingolf Gleisl/Hans Joachim Schmiedel, "Paul Schneider – aus seinem Leben und Schaffen".

Limit:
120.00 €
Acceptance:
140.00 €

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