Strauß roter Rosen in bauchiger brauner Vase vor lichtem Grund, gering pastose, expressive Malerei in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Sperrholzplatte, 1. Hälfte 20. Jh., rechts unten signiert "Gust. Schmidt", gerahmt, Falzmaße ca. 50,5 x 35 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Zeichenlehrer (1879 Chemnitz bis 1944 München?), Schüler der Kunstgewerbeschulen Nürnberg und Zürich, Studium an der Akademie Leipzig, weitergebildet bei Welti in Zürich und bei Lovis Corinth in Berlin, tätig als Zeichenlehrer und Professor in München, beschickte 1938 und 1941 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, Quelle: Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler und Internet.
Katalog-Nr.: 4452
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 20,00 €
in dunklem Interieur vor weißem hängenden Laken ein bärtiger Fischer mit Pfeife, beim Anzünden des Ofens, gelungener Einblick in das raue Fischerleben mit impressionistischem Duktus bei gedeckter Farbigkeit mit schönen Kontrasten, Öl auf Sackleinen, um 1920, links unten signiert "Schönnenbeck", rückseitig auf dem Rahmen Klebeetikett der Hamburger Kunsthandlung "peter meyerdiercks", restauriert, Rahmen neuzeitlich, Falzmaße ca. 51,5 x 39,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1869 Halver-Stenkenberg bis 1965 Waldbröl), 1887–1894 an der Kunstakademie Düsseldorf unter Adolf Schill und Peter Janssen, 1902 mit Stipendium Reise nach Italien, 1918 Professor an der Akademie Düsseldorf, Mitglied des Künstlervereins Malkasten, motivischer Fokus auf Genrebilder, Portraits und Lithografien, Quelle: Thieme-Becker, Bestandsliste Künstlerverein Malkasten und Schülerliste der Kunstakademie Düsseldorf.
Katalog-Nr.: 4453
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 130,00 €
der sommerliche Blick vom Taunus herab, mit den Silhouetten von Oberursel und Frankfurt, mit breitem Pinselduktus ausgeführte, locker-luftige Landschaftsstudie in bester impressionistischer Manier, Öl auf Leinwand, links unten signiert "G. Schraegle" sowie datiert "1913", kleine Restaurierungen im Randbereich sowie eine Leinwandrestaurierung in der Bildmitte, etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 70 cm. Künstlerinfo: eigentlich Gustav Peter Franz Schraegle, dt. Maler (1867 Bürgel/Offenbach bis 1925 Frankfurt am Main), studierte 1885–91 an der Akademie Stuttgart bei Jakob Grünenwald, Friedrich von Keller und Gustav Igler, ab 1895 in Frankfurt am Main ansässig, erhielt 1904 Medaille auf der Weltausstellung St. Louis, Mitglied der Freien Künstlervereinigung Baden, im Deutschen Künstlerbund Weimar und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Weizsäcker-Dessoff, Schmaling "Künstlerlexikon Hessen-Cassel 1777–2000", Müller-Singer und Internet.
Katalog-Nr.: 4454
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 190,00 €
expressives Tulpenstillleben in gläserner Vase, rückseitig expressives Frauenportrait (eventuell Selbstportrait?), pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, 1. Hälfte 20. Jh., vorderseitig links unten signiert "Sinterhauf", etwas restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 64,5 x 58,5 cm. Künstlerinfo: irrtümlich auch Sinterhaff, auch Anne Sinterhauf, dt. Malerin, Graphikerin, Illustratorin und Zeichnerin (erwähnt 1928 bis 1986), stammte aus Fölschnitz/Gemeinde Ködnitz im Landkreis Kulmbach in Oberfranken, studierte ab Sommersemester 1928 an der Münchner Akademie, lieferte 1936 Beiträge für die Münchner Zeitschrift "Jugend", 1945 als Gründerin eines Chores in der Evangelisch-Lutherischen Heilandskirche Unterhaching erwähnt, beschickte 1977–86 die Ausstellungen der "Galerie der Künstler" des Bundes Bildender Künstler München und Oberbayern e.V., tätig wohl in Unterhaching bei München, Quelle: Zeitschrift "Jugend", Matrikel der Münchner Akademie und Internet.
Katalog-Nr.: 4455
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 130,00 €
alte Bauersfrau vor reetgedecktem Bauernhaus in sommerlicher Landschaft, Gouache auf Karton, um 1980, rechts unten undeutlich monogrammiert, im Designerrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 68 cm. Künstlerinfo: eigentlich Heinrich Arrigo Franz (Florian?) Wittler, nannte sich Heinz oder Heinrich Wittler bzw. Arrigo Wittler, dt. Maler (1918 Heeren-Werve/Kamen bis 2004 Worpswede), studierte an der Akademie München Malerei und Kunstgeschichte, Privatschüler von Christian Rohlfs, Eberhard Viegener und Otto Pankok, Weiterbildung an den Universitäten Heidelberg und Zürich, anschließend freischaffend in Ateliers in München und im Tannheimertal in Tirol, Teilnahme am 2. Weltkrieg und bis 1947 russische Kriegsgefangenschaft, anschließend Abgeordneter in Nordrhein-Westfalen, Mitte der 1950er Jahre Umzug nach Italien und 24 Jahre tätig auf Procida und Ischia, in den 1970er Jahren Atelier in Matrum bei Cloppenburg im Oldenburger Raum, 1986 Eröffnung einer Galerie in Grän im Tannheimertal, unterhielt bis 2000 Ateliers in München, im Tannheimer Tal, in Worpswede, Matrum bei Cloppenburg, Niederhörne/Wesermarsch, in Meran, im Bayerischen Wald, im Allgäu, auf Procida und auf Ischia im Golf von Neapel, 2000 Aufgabe der Ateliers bis auf die Ateliers im Tannheimertal und in Bad Oberdorf im Allgäu, 2002 Umzug nach Worpswede und Aufgabe der verbliebenen Ateliers, beschickte zahlreiche Ausstellungen, Ehrung 1952 mit dem Kunstpreis „Jung-Westfalen“, verwendete im Frühwerk ein Monogramm "Si", signierte im Hauptwerk später meist "Arrigo", lebte nach eigener Aussage "auf Reisen", Quelle: Vollmer, Homepage des Künstlers und Internet.
Katalog-Nr.: 4456
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 200,00 €
Herr im grauen Anzug und mit blauer Krawatte vor rotem Hintergrund sitzend, den Blick unverwandt gen Betrachter gerichtet, expressionistisches Werk, Öl auf Leinwand, 1. Hälfte 20. Jh., links unten signiert "CHristiansen", rückseitig von Hand nummeriert "791/48", auf dem Rahmen Etikettfragmente, in breitem, dunkel gebeiztem Holzrahmen mit schmaler heller Einlage, Falzmaße ca. 81 x 65 cm.
Katalog-Nr.: 4457
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 150,00 €
in flacher Landschaft zwei Reiter in klassischer Kluft, flott erfasste Studie in postimpressionistischem Duktus, wohltemperiertes Colorit, Öl auf Malkarton, Mitte 20. Jh., Falzmaße ca. 45,5 x 45,5 cm.
Katalog-Nr.: 4458
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 100,00 €
flott erfasste Kopfbildnisstudie eines Jungen mit graugrüner Jacke vor lichtgrauem Grund, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand und Karton, um 1900, unsigniert, etwas reinigungsbedürftig, Randbereich mit Atelierspuren, gerahmt, Falzmaße ca. 38 x 35 cm.
Katalog-Nr.: 4459
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 650,00 €
ausdrucksstarkes Portrait einer eleganten Dame mit versonnenem Seitenblick, einen schwarzen Mantel mit grünem Schal und einen blauen Hut mit breiter Krempe und Fasanenfeder tragend, eine Portraitstudie, die mit ihrem breiten, selbstbewusst-spontanen Pinselduktus durchaus auf das Umfeld der Münchner "Scholle" verweisen könnte, Öl auf Leinwand, Anfang 20. Jh., vereinzelt kleinere Retuschen und Farbabplatzung im Bereich des Schals mittig unten, ungerahmt auf Keilrahmen, Falzmaße ca. 44 x 36 cm.
Katalog-Nr.: 4460
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 80,00 €
Halbfigurenbildnis einer jungen sitzenden Frau im dämmrigen Interieur, studienhaft-flott, pastos erfasste Portraitmalerei mit sehr breitem Pinselduktus in zurückhaltender, melancholischer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, wohl nachträglich beschnitten und auf neueren Keilrahmen aufgespannt, unsigniert, rückseitig auf der Leinwand alt, teils unleserlich bezeichnet und datiert "Paul Si... 1927", Craquelure, verso wie recto Atelierspuren, ungerahmt, Maße ca. 101 x 83,5 cm.
Katalog-Nr.: 4461
Limit: 130,00 €, Zuschlag: 140,00 €
Bildnis eines Herrn mit Lederhose, vor einem sommerlichen, nur angedeuteten leuchtenden Kornfeld, im Hintergrund Gehöfte, moderne, flott erfasste, reduktionistische Portraitmalerei mit charaktervollem Pinselstrich, Öl auf Leinwand, rechts unten schwer leserlich signiert "Karl M[...] sowie datiert "[19]38", kleines Loch in der Leinwand mittig unten, im Bereich des rechten Kinns sowie des rechten Kragens retuschiert, im versilberten, profilierten Rahmen schön präsentiert, Falzmaße ca. 46, 5 x 38, 5 cm.
Katalog-Nr.: 4462
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 100,00 €
zwei sich umarmende nackte Mädchen im lichten Atelier, in das Studium einer Zeichnung vertieft, pastose Malerei des Jugendstils mit breitem Pinselduktus in sublimer Farbigkeit, das Motiv existiert in einer nahezu identischen unsignierten Variante, bei dieser lässt der rückseitige Stempel "Karl Anwander München Fabrik & Handlung von Zeichnen & Malutensilien" eine Münchner Provenienz im Umkreis der Künstlervereinigung Scholle vermuten, Öl auf Malplatte, rechts oben monogrammiert und datiert "SK [19]07", rückseitig unleserlich signiert und datiert "1907" sowie Annotation "Naturgoldrahmen lasiert" und nummeriert "6139", etwas farbschwundrissig, gering alt retuschiert, original gerahmt, Falzmaße ca. 50 x 35,5 cm.
Katalog-Nr.: 4463
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 850,00 €
großformatige expressionistische Darstellung zweier Katzen, zur Rechten ein rot-gelbes Tier in geduckter Position, mit neckischem Blick und in Hab-Acht-Stellung die weiße Katze anblickend, diese, auf einer grünen Decke liegend, die Gefährtin aus verschlafenen Augen musternd, das berühmteste Werk des deutschen Expressionismus mit dieser Motivik ist sicher Franz Marcs "Weiße Katze" aus dem Jahr 1912, Marc hatte sich früh auf Tierdarstellungen konzentriert, sie wurden zu seinem zentralen Ouevre, ihm ging es darum, dass innere Wesen des Tieres zu ergründen und zu vergegenwärtigen, Marcs schlafende weiße Katze strahlte Heimeligkeit und Wärme aus, wirkte durch ihr Weiß gleichzeitig als Zeichen der Unschuld und darob fast übernatürlich, auch in vorliegendem Werk treten uns die beiden Katzen gerade aufgrund der expressiven Farbwahl und der virtuosen expressiven Formensprache als beseelte Wesen entgegen – die weiße Katze mag für die menschliche Unschuld stehen, die durch die ständig "zum Sprung bereiten" Verlockungen des modernen Lebens herausgefordert werden, Tiere avancierten zum charakteristischen Motiv des Expressionismus und damit ähnlich wie das expressionistische Motiv der Religion zum Symbol für die Suche der künstlerischen Moderne nach der Ursprünglichkeit des Lebens nach der Jahrhundertwende, Öl auf Leinwand, 1. Drittel 20. Jh., Craquelure, Frühschwund, etwas restaurierungsbedürftig, ungerahmt auf Keilrahmen, Falzmaße ca. 71 x 95 cm.
Katalog-Nr.: 4464
Limit: 150,00 €, Zuschlag: 2600,00 €
Blick durch lichten Kiefernwald in weite gebirgige Sommerlandschaft, unter effektvoll bewölktem Himmel, lasierende, teils gering pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Karton,1. Hälfte 20. Jh., rechts unten im Bereich alter Retuschen undeutlich bezeichnet "Fid 11", alt restauriert, in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaße ca. 32 x 24 cm.
Katalog-Nr.: 4465
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 240,00 €
der Betrachter steht am Waldrand im Schatten der Bäume, die bis auf die vor ihm liegende Wiese reichen, unter dem blauen Himmel am Horizont tun sich in mattem Gelb Kornfelder auf, vereinzelt setzen Bäume und Sträucher dunkelgrüne Farbakzente in der sonnenbeschienen Flur, schön angelegte impressionistische Szenerie mit pastosem Farbauftrag, Öl auf Leinen auf Holz kaschiert, rechts unten teils vom Rahmen verdeckt signiert "W. MU[...]" sowie datiert wohl "[19]09", kleine Retusche am Wiesenrand links oben, etwas reinigungsbedürftig, passend gerahmt, Falzmaße ca. 34,5 x 50,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Willibald Mulot, dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Illustrator (1889 Wiesbaden bis 1982 Wiesbaden), studierte 1906-14 an der Akademie Düsseldorf, hier Meisterschüler bei Eugen Dücker, vertreten in der Städtischen Galerie Wiesbaden, beschickte die Ausstellungen des Nassauischen Kunstvereins, Vorstandsmitglied der Vereinigung Wiesbadener Künstler, Mitglied des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden, der Künstlergruppe "Das Eiland" Düsseldorf und des Reichsverbandes bildender Künstler, beschickte 1938-42 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, tätig in Wiesbaden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Müller-Singer, Ries, Bénézit und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4466
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 280,00 €
abstrahierte Landschaft, mit breitem, pastosem Duktus und in kontrastiv-expressiver Farbgebung, Öl auf Leinwand, Anfang 20. Jh., rückseitig mit Etikett und handschriftlicher Nummerierung früherer Ausstellung "32", minimaler, punktueller Frühschwund, gerahmt, Falzmaße ca. 51 x 65,5 cm.
Katalog-Nr.: 4467
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 260,00 €
herbstliches Erntefeld mit vereinzelten Büschen unter blauem Himmel, im Hintergrund monumentaler bewaldeter Berg, mit breitem Pinselduktus gleichsam impulsiv wie souverän erfasste Landschaftsstudie, Öl auf Malkarton, rechts unten monogrammiert "W.R." sowie datiert "[19]21", vereinzelt Retuschen und Craquelure, schöner Holzrahmen der Zeit, Falzmaße ca. 27 x 17 cm.
Katalog-Nr.: 4468
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 200,00 €
Blick vom Meeresufer auf eine von Bergen gesäumte Bucht mit Küstensiedlungen, im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelten Paul Signac und Georges Seurat die neue Ausdrucksform des Pointilismus, ähnlich wie Seurat mit seinen Küstenpartien von der Bretagne oder etwas später Théo van Rysselberghe mit seinen Darstellungen vom Strand bei Saint-Tropez und dem Ärmelkanal schafft der leider unbekannte Pointillist hier eine kontrastive Wirkung zwischen dem Blau der Berge und den verschiedenen farblichen Abstufungen des Wassers, dies gelingt ihm durch das direkte Nebeneinandersetzen der Farben, somit verortet sich der Künstler bewusst, sowohl motivisch als auch darstellerisch, auf der Höhe der Moderne in seiner Zeit, Öl auf Leinwand, um 1900, rückseitig auf dem Keilrahmen auf Etikett handschriftlich nummeriert "290 38", alt restauriert und wohl spätere Bespannung auf den Keilrahmen, Leinwand doubliert, etwas reinigungsbedürftig, ungerahmt, Falzmaße ca. 61 x 88 cm. Provenienz: westdeutscher Privatbesitz, ehemals aus dem Besitz des Malers Fritz Weber-Kiffe, auf der Grundlage einer naturwissenschaftlichen Untersuchung kamen Dr. und Prof. Dr. Elisabeth und Erhard Jägers in ihrem Gutachten vom 25.8.2004 zu folgendem Schluss: "Alle nachgewiesenen Malmaterialien waren um 1890 bekannt und als Künstlermaterialien weit verbreitet. Das Bindemittel ist nach seinen spektroskopischen Daten durchpolymerisiert und gleichmäßig gealtert. Somit sprechen die Ergebnisse der Malmaterialbestimmung nicht [...] gegen eine Entstehung in den Jahren um 1890.", laut schriftlicher Erklärung Fritz Weber-Kiffes vom August 2000 wurde das Bild von dessen Eltern im Jahre 1927 auf deren Hochzeitreise bei einem Kunsthändler in Marseille erworben und stamme von der Hand des Pointillisten George Seurat.
Katalog-Nr.: 4469
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 42000,00 €
ab Mitte der 1880er Jahre begannen sich Künstler wie Georges Seurat oder Paul Signac von der naturnahen, spontanen Auffassung ihrer impressionistischen Vorbilder zu emanzipieren, es ging ihnen darum, Bilder zu schaffen, die sich vom individuellen Ausdruck des Impressionismus abhoben - und etwas Objektives ausdrückten, Seurat befasste sich mit Farbtheorie, mit der Leuchtkraft von Pigmenten, und gelangte darüber zu der Erkenntnis, dass Farben, die sich sonst in ihrer Intensität kaum unterscheiden, im Auge des Betrachters dann eine kontrastive Wirkung entwickeln, wenn sie direkt nebeneinander gesetzt werden, es war diese Erkenntnis die Geburtsstunde des von ihm so genannten "Divisionismus", der von der zeitgenössischen Kritik aber oft verächtlich bzw. karikierend "Pointillismus" genannt wurde, und doch stieß dieser Stil, in der Kunstgeschichte heute oft auch Neoimpressionismus genannt, das Tor zur Moderne früher und entschlossener auf als jede andere Kunstrichtung, bedeutete seine Programmatik doch die endgültige Abstraktion der künstlerischen Darstellung von der Anschauung in der Natur, daher folgten Seurat und Signac auch zügig andere, darunter Charles Angrand, Henri-Edmond Cross, Albert Dubois-Pillet, Maximilien Luce, Hippolyte Petitjean, Alfred William Finch, Théo van Rysselberghe, oder auch Paul Baum und Curt Herrmann, mit einem frühen Verfechter des Pointillismus um die Zeit der Jahrhundertwende und somit einem bemerkenswerten Zeugnis der Kunstgeschichte der Moderne haben wir es auch in dem vorliegenden Werk zu tun, der leider unbekannte Pointillist versetzt uns nach Venedig, das etwa auch Cross oder Signac immer wieder Motive lieferte, Provenienz: westdeutscher Privatbesitz, ehemals aus dem Besitz des Malers Fritz Weber-Kiffe, auf der Grundlage einer naturwissenschaftlichen Untersuchung kamen Dr. und Prof. Dr. Elisabeth und Erhard Jägers in ihrem Gutachten vom 11.8.2004 zu folgendem Schluss: "Alle nachgewiesenen Malmaterialien waren um 1900 bekannt und als Künstlermaterialien weit verbreitet. Das Bindemittel ist nach seinen spektroskopischen Daten durchpolymerisiert und gleichmäßig gealtert. Somit sprechen die Ergebnisse der Malmaterialbestimmung nicht [...] gegen eine Entstehung in den Jahren um 1900.", laut schriftlicher Erklärung Fritz Weber-Kiffes vom August 2000 wurde das Bild von dessen Eltern im Jahre 1927 auf deren Hochzeitreise bei einem Kunsthändler in Marseille erworben als Werk des Pointillisten Henri Edmond Cross, Öl auf Leinwand, um 1900, rückseitig auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett "290 37", Druckstelle in der Leinwand in der linken unteren Bildhälfte, etwas Craquelure und vereinzelt Retuschen, Bespannung auf dem Keilrahmen wohl nachträglich, ungerahmt, Falzmaße ca. 50,5 x 67 cm.
Katalog-Nr.: 4470
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 17500,00 €
vor türkiser Tapete mit floralem Muster eine chinesisch anmutende Vase mit Blumen, davor ein Arrangement mit Südfrüchten, gering pastose postimpressionistische Malerei in saturierender Farbigkeit, Akzente zum Teil mit spitzem Pinsel ausgeführt, Öl auf Leinwand, unten rechts schwer leserlich signiert sowie datiert "[19]38", minimales Craquelure im Bereich der rechten oberen Tapete, im Bereich der Früchte etwas farbschwundrissig, gerahmt, Falzmaße ca. 65,5 x 50,5 cm.
Katalog-Nr.: 4471
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 0,00 €
auf einem Tisch vor gewelltem, schwarz-weißem Vorhang Zitronen in verschiedenen Reifegraden, Perlenketten und eine Tasse mit Goldrand, pastoser, etwas an die Münchner "Scholle" erinnernder Farbauftrag mit eingängigem Colorit, rückseitig ebenso qualitätvolle Studie einer von Bäumen gesäumten Dorfstraße, Öl auf Leinen auf Karton kaschiert, unten rechts monogrammiert "FM." sowie datiert "[19]17.", rückseitig Etikettfragment, Retuschen im Randbereich und Wölbung des Malträgers, silberfarbene Jugendstilleiste der Zeit, Falzmaße ca. 39 x 49 cm.
Katalog-Nr.: 4472
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 240,00 €
farbenfrohe abstrakte Komposition im Stil des Informel, pastoser Farbauftrag, zum Teil in Spachteltechnik ausgeführt, zum künstlerischen Wirken Baron-Renouards bemerkt die französische Kunsthistorikerin Lydia Harambourg, Autorin der 2020 erschienenen Monographie zum Künstler: "Seine Bilder sind poetische Landschaften, die gleichzeitig innerlich, labyrinthisch und kosmisch sind. Die leuchtenden und musikalischen Werke dieses Koloristen verherrlichen den geistigen Reichtum und die Fülle eines Menschen und eines Künstlers, dessen Sprache einem natürlichen Humanismus entspringt.", Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 20. Jh., unten mittig signiert "Baron Renouard", rückseitig auf dem Keilrahmen von Künstlerhand betitelt sowie nummeriert "10007", Etikettfragment und weitere unleserliche Annotationen, in schmaler schwarzer Holzleiste gefasst, Falzmaße ca. 65,5 x 81 cm. Künstlerinfo: frz. Maler und Schriftsteller (1918 Vitré bis 2009 Courbevoie), Enkel des Malers Charles Paul Renouard, Diplom an der Nationalen Hochschule für dekorative Künste in Paris, dort Schüler von Jan Raymond Legueult, Maurice Brianchon und François Desnoyer, in der 2. Hälfte der 1940er Jahre erste Ausstellungen, figurative Arbeiten für die Zeitschrift ACE (Art, Culture, Economy), die Revue Occident und Mitbegründer der Revue de la Danse, 1948 Gewinn des Preises der Stadt Venedig, Studienreisen durch Europa, 1961 Ausstellung in der Galerie Charpentier und 1967 in Montreal im französischen Pavillon, Ehrenmitglied der Nika-Ausstellung in Tokio, auf Bitten von André Malraux organisierte er den sechzigsten Jahrestag des Fauvismus 1965 ebenda, seit den 1960er Jahren gehören Glasfenster, Mosaike und Wandteppiche zu seinem Repertoire, seit Ende der 1970er Jahre Ausstellung seiner Wandteppiche in San Francisco, Berlin, Chicago, Brüssel, Washington und in Frankreich, hier vor allem im Großen Palast und im UNESCO-Haus, Mitglied des Französischen Komitees für Bildende Künste bei der UNESCO, es entstehen Kontakte zu Veira Da Silva, Sonia Delaunay, Eddy Legrand, Roger Chastel, Manessier, Poliakoff, Gérard Schneider, Singier, Togo, Jacques Villon, aber auch Henri Bosco, Albert Camus, Ionesco, sein malerischer Stil ist geprägt durch das Informel sowie beeinflusst durch den Geist der neuen Pariser Schule, Quelle: Website des Künstlers.
Katalog-Nr.: 4473
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 750,00 €
expressive, sommerliche Strandszene mit zwei Figuren unter effektvoll bewölktem Himmel, pastose Malerei mit breiten Pinselduktus bzw. Spachteltechnik in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Malplatte, rückseitig signiert und datiert "Alexander Bertelson 1969" und Atelierspuren, beigegeben Unterlagen des Vorbesitzers zum Gemälde, gerahmt, Falzmaße ca. 50 x 70 cm. Künstlerinfo: auch Alexander Bertelson, dt.-russischer Maler, Gebrauchsgraphiker und Kunstschriftsteller (1890 Lixna bei Dünaburg/Witebsk bis 1975 Berlin), Schüler der Kunstschule Riga, studierte ab 1910 an der Akademie München, hier Meisterschüler von Heinrich von Zügel, ab ca. 1912 Weiterbildung in Dresden bei Wilhelm Claus, beschickte ab 1913 Ausstellungen in Riga, ab 1914 in Schweden tätig, 1920 Gründer der expressionistischen Dresdner Künstlergruppe "Die Schaffenden", 1922 Bekanntschaft und Freundschaft zu Lovis Corinth, 1923 Beteiligung auf Corinths Fürsprache an den Ausstellungen der Berliner Sezession, 1928 Übersiedlung nach Dresden, 1927/28 Herausgeber des "Dresdner Kunstbuches", 1933 Aufgabe der Malerei und 1934 Malverbot, ca. 1934–45 Geschäftsführer des Sachsen-Kontors der Nordischen Gesellschaft, 1945 Vernichtung des nahezu gesamten Frühwerks bei der Zerstörung Dresdens und 1949 Übersiedlung nach Berlin, ab 1967 wieder als Maler schaffend, später am Walchensee tätig, Quelle: AKL, Vollmer, Dressler, Matrikel der Münchner Akademie, Martina Dürkop "Das Archiv für Religionswissenschaft in den Jahren 1919 bis 1939 ...", Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon" und Internet.
Katalog-Nr.: 4474
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 220,00 €
Halbfigurenbildnis eines weißhaarigen Malers, im dunklen Raum an der Staffelei sitzend, vergleiche "Friedrich von Bömches – Leben und Schicksal", Seite 213, hier ein ähnliches »Selbstportrait« von 1990 (Verlag Gronenberg), pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, partiell in Spachtel- und Ritztechnik in gedeckter dunkler Farbigkeit, Öl auf Malplatte, rechts oben unleserlich signiert und datiert "[19]94", rückseitig diverse, teils unleserliche Annotationen wie "Mit besten Grüßen ... [20]03", gerahmt, Falzmaße ca. 100 x 75 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Ritter Bömches von Boor, rumänisch-dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Fotograf (1916 Kronstadt [Brașov] bis 2010 Wiehl), künstlerisch Autodidakt, 1938 Wehrdienst und anschließend Kriegsdienst im 2. Weltkrieg, Kriegseinsatz in Stalingrad, von dort als rumäniendeutscher Kriegsgefangener bis 1950 als Zwangsarbeiter zu Steinbrucharbeiten im Donezbecken/Ukraine verpflichtet, parallel entstehen erste Zeichnungen, anschließend Rückkehr nach Rumänien, schuf in der Folge ein umfangreiches künstlerisches Werk, ca. 1978 Übersiedlung nach Wiehl in die BRD, erhielt diverse Ehrungen wie den rumänischen Merit Cultural 4. Klasse und 1987 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, tätig in Wiehl im Oberbergischen Kreis. Quelle: Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4475
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 450,00 €
Bildnis einer jungen langhaarigen Frau, im Sessel sitzend, pastose Malerei, teils in Spachtel- und Ritztechnik in zurückhaltender Farbigkeit, Öl auf Leinwand, rechts oben unleserlich signiert und datiert "[19]76", rückseitig rumänisches Ausstellungsetikett, hier unter anderem rumänische Künstleranschrift, betitelt und datiert "Bömches, Friedrich, [Strada] Lungă Nr. 67, Brașov – »Portret de fata [dt: Portrait eines Mädchens]« ... 1976", gerahmt, Falzmaße ca. 99,5 x 59 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Ritter Bömches von Boor, rumänisch-dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Fotograf (1916 Kronstadt [Brașov] bis 2010 Wiehl), künstlerisch Autodidakt, 1938 Wehrdienst und anschließend Kriegsdienst im 2. Weltkrieg, Kriegseinsatz in Stalingrad, von dort als rumäniendeutscher Kriegsgefangener bis 1950 als Zwangsarbeiter zu Steinbrucharbeiten im Donezbecken/Ukraine verpflichtet, parallel entstehen erste Zeichnungen, anschließend Rückkehr nach Rumänien, schuf in der Folge ein umfangreiches künstlerisches Werk, ca. 1978 Übersiedlung nach Wiehl in die BRD, erhielt diverse Ehrungen wie den rumänischen Merit Cultural 4. Klasse und 1987 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, tätig in Wiehl im Oberbergischen Kreis. Quelle: Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4476
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 0,00 €