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Seltener Nautiluspokal

Hanau, um 1900, gepunzte Nürnberger Stadtmarke und eine Menschenkopfpunze nach vorn, Silber geprüft, mit Resten alter Vergoldung, getrieben und ziseliert, auf Kugelfüßen, der Stand durchbrochen gestaltet, mit Neptun und Nixe reliefiert, seitlich zwei Hornbläser, getragen von einem Reiter auf Pferd mit Nixenschwanz, die Muschel mit reliefierten scharnierten Gurtbändern fixiert, darauf Frauenköpfe, schauseitig eine Nymphe mit Blütenranken, bekrönt von reitendem Neptun mit Dreizack, seltenes Kunstkammerobjekt nach Vorbild des 17. Jahrhunderts, kaum sichtbarer Riss am Nautilus, sonst guter altersgemäßer Zustand, H 40 cm.

Katalog-Nr.: 26
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 2800,00 €

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Übergroßer Silberhumpen

Hamburger Stadtmarke des frühen 18. Jh., Meisterpunze Johan Grüno, tätig von 1677 bis 1718, gepunzt schreitender Greif nach links im Wappen mit den Buchstaben JG, ornamental geprägt, getrieben, fein ziseliert und graviert sowie vergoldet, reich verziert mit Rocaillenmotiven, Früchten und Blüten, mittig eine offene Wappenkartusche, flankiert von zwei Putten mit Palmzweig und Vogel, Fußzone und Deckel mit umlaufendem Blätterband, auf dem Deckel eine gewölbte Rosette, geteilte gerollte Volutenrast, großer hohler Ohrengriff mit kleinem Wappenschild als Abschluss, H 21 cm, G ca. 1123 g.

Katalog-Nr.: 27
Limit: 6900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Russland kaiserliche Eidose mit Doppeladler

in Kyrillisch gepunzt "MC" im Oval, wohl Maria Semenova (1896-1908 in Moskau tätig), Silberstempel 84 Zolotniki, innen komplett vergoldet, die Außenseite vielfarbig emailliert in Weiß, Grün, Türkis, Blau und Rot, Blüten in feiner Einlegearbeit aus silbernem Kordeldraht in traditionell russischer Stilistik, oben bekrönter Doppeladler als Staatswappen des russischen Kaiserreiches, etwas Alterscraquelé, sonst sehr schöner vollständiger Zustand, L 11 cm, G ca. 211 g.

Katalog-Nr.: 28
Limit: 6000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Seltene schlesische Silberkanne

aus dem Münster St. Peter und Paul von Liegnitz 1669, gestiftet von Johan Thlan, Stadtmarke und Meisterpunze Christian Meissner (Meister ab 1658), Tremulierstrich, Inschrift am Boden: "Diese Kanne hat zu Zierung Des Gottes Dinsts bey dem Altar zu S. Petter und Paul in Liegnitz verEhret Johan Thlan Bürger und handels man Ao 1669 den 8. Aprill Seines Alters 60. Jahre.", ähnliche Inschrift im Deckel, Silber fein getrieben und ziseliert, florale Motive, vertikale Bänder, breiter ausgestellter Fuß, Ausguss verziert mit einem Maskaron, Traube als Deckelknauf, zweigeteilte Daumenrast, mit eingerollten Bändern und Puttengesicht, hohl gearbeiteter Henkel mit aufgelegtem Perlband, vergoldet, alt repariert, insgesamt gut erhaltener Zustand, H 27 cm, G ca. 1260 g. Quelle: Erwin Hintze, Schlesische Goldschmiede, Otto Zeller Verlag Osnabrück 1979, ähnliche Kanne im Kunstgewerbemuseum zu Dresden, Arbeit des Leberecht Krebs in Liegnitz datiert 1673.

Katalog-Nr.: 29
Limit: 19000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prunkvoller Hamburger Deckelbecher

gepunzt Hans Ulrich Röhrs, tätig um 1700-1716, Hamburger Stadtpunze und ein weiterer holländischer Prüfstempel, Silber dickwandig getrieben und aufwendig graviert sowie ziseliert, teilvergoldet, innen komplett vergoldet, schauseitig das Wappen einer Hamburger Innung mit Anker, Hufeisen und Beil, seitlich je zwei Kartuschen mit verschiedenen Figuren und Engeln, rückseitig Soldaten und Herrscher im Blattkranz, hohl gearbeitete Kugelfüße, der Deckel mit korrespondierendem Dekor, umlaufenden Ornamentbändern und figürlichen Darstellungen, am Boden Gravur: "HANS MORDER 1620, No 28-30 3/4 Loht" schöner unbeschädigter musealer Zustand, H 20 cm, G ca. 440 g.

Katalog-Nr.: 30
Limit: 9500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Bedeutender Silberpokal Kaiser Wilhelm II.

Ehrenpreis seiner Majestät des Königs "dem Gewinner des Kaiserpreises in der offenen Wettfahrt des Berliner Yacht-Clubs am 5. September 1908 auf dem Müggelsee", Silber gestempelt Halbmond, Krone, 800, unleserliche Herstellermarke eventuell Lutz & Weiss Pforzheim, Silber teilvergoldet, reich verziert mit Palmetten und Rocaillen, eingerollten Volutenhenkeln mit Früchten, bekrönt von einem Dreimaster unter vollen Segeln mit Besatzung, abgehängt ein Anker, am Bugspriet ein stehender Löwe mit Hamburger Stadtwappen, Ruderblatt als Delphinkopf ausgearbeitet, am Rumpf Putten mit Posaunen, dazu originale Urkunde in Silber mit emaillierter Fahne, unter Glas in geschwärzter Leiste gerahmt, rückseitig Messingetikett "Körner & Proll Hoflieferanten Berlin", eine Fahne etwas verbogen, sonst sehr schöner Originalzustand ohne Beschädigungen, Maße: H Schiff 59 cm, Urkunde total 43 x 34,5 cm.

Katalog-Nr.: 31
Limit: 18000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Barockes Augsburger Silberbecken

gepunzt Joh. Martin I. Satzger, Meister 1737-1785, gedreht-gerippte Form mit originaler Vergoldung, reich verziert mit Rokokomotiven, jagdlichen Tiermotiven und Rocaillen, vollplastisch ausgearbeitete Blütenranken und ein verstärkter geschweifter Rand, sehr schöner musealer Originalzustand, L 22,5 cm, G ca. 979 g. Quelle: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, Verlag C. H. Beck, S. 367, Nr. 2291.

Katalog-Nr.: 32
Limit: 6900,00 €, Zuschlag: 5000,00 €

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Seltene Flasche Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg

wohl Tambacher Glashütte, um 1700, farbloses Glas, ausgekugelter Abriss mit fein geschliffenem Blütenmotiv am Boden, facettierte Kanten, allerfeinster Mattschliff mit großen Blüten, teilpoliert und graviert, die Kanten mit Perlmotiven verziert, vergoldete Silbermontierung mit höfischem Wappen des Fürstentum Pfalz-Neuburg mit Buchstaben JW CF N (Johann Wilhelm Kurfürst Neuburg), äußerst seltene Antiquität in Bestzustand, H 22 cm. Info: Johann Wilhelm Joseph Janaz von der Pfalz, auch „Jan Wellem“ genannt (1658 Düsseldorf bis 1716 ebenda), entstammte der jüngeren Neuburger Linie der Wittelsbacher. Er war seit 1679 als Johann Wilhelm II. Herzog von Jülich und Berg und ab 1690 auch Erzschatzmeister des Heiligen Römischen Reiches, Pfalzgraf-Kurfürst von der Pfalz und Pfalzgraf-Herzog von Pfalz-Neuburg. Quelle: Internet Museum Digital und Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, stilistisch eng verwandt ist auch eine Gruppe von brandenburgischen Flaschen im Bayerischen Nationalmuseum München, datiert 1690 bis 1706. Lit. vgl.: Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. 2, 1982, Kat. 805-810, S. 271-274, Tafel 247-249.

Katalog-Nr.: 33
Limit: 4500,00 €, Zuschlag: 4500,00 €

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Alpenländische "Warzenflasche"

Schnapsflasche, 17. Jh., blaues Glas, eingestochener Boden mit Rippenrosette, Birnenform, besetzt mit zehn Reihen umlaufend angeordneter Warzen, ungepunzter Zinnverschluss, Schraubdeckel fehlt, H 17 cm. Quelle: Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main, Europäisches und außereuropäisches Glas, 1973, S. 123, Nr. 281.

Katalog-Nr.: 34
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 4200,00 €

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Zwölf Spitzkelche aus dem Besitz Zar Nikolaus II.

um 1915, Hersteller wohl Gräflich Schaffgott'sche Josephinenhütte Schreiberhau, farbloses Glas, gewölbter Scheibenfuß, angesetzter massiver Schaft, konisch verlaufend, eingestochener Luftblasendekor, feinster Mattschliff teilweise poliert, bekröntes Monogramm mit römischer Ziffer II in Weinlaubkranz, ungebrauchte Vitrinenobjekte in Bestzustand, H je 20,5 cm.

Katalog-Nr.: 35
Limit: 3900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Waldenburger Tüllenkanne von 1587

brauner Scherben handabgedreht, graue, teils eingefärbte Salzglasur, eiförmig mit eingezogenem Rand, eine Gurtfurche im schmalen Hals, das Mittelstück von Wandrillen eingefasst, Reliefauflagen, mittig Doppeladler, an den Seiten die Kreuzigung und die Beweinung Christi, einseitig noch ein Blumenrelief alter Waldenburger Krüge, die Zinnmontur bestehend aus Standring, Furchenband, Tüllenfassung mit Klappdeckel, übergreifendem Deckel mit kleiner Kugel sowie Zinnband vom Gelenk über den Henkel an den Fußring, Gravur S.G. 1587, am Lippenrand ein winziger Oberflächenchip, für dieses Alter jedoch beste Erhaltung, H 20 cm.

Katalog-Nr.: 36
Limit: 2900,00 €, Zuschlag: 3300,00 €

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Paar seltene Dippoldiswalder Walzenkrüge

um 1700, dunkelbraunes Steinzeug, tiefbraun glasiert, vierfarbig bemalt, die Vergoldung teilweise erhalten, schauseitig ein Fürstenpaar, geometrische Reliefs und umlaufende Ornamentbänder, Fußringe aus Zinn, übergreifende Deckel mit unterschiedlichen Drückern, einer mit Besitzermonogramm "I.I.C.", dieser gepunzt Meister Hans Klemm Marienberg, geboren 1869, am Fürstenkrug zwei Zinngurte am Henkel (alt repariert), am Fürstinnenkrug über dem Stand ein Eisenband zur Stabilisierung, insgesamt guter altersgemäßer Zustand ohne größere ersichtliche Mängel, H 19 und 20 cm.

Katalog-Nr.: 37
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Dippoldiswalder Birnenkrug mit Johann Georg II.

um 1660/65, dunkelbrauner Steinzeugscherben, genetzt und dunkelbraun glasiert, reliefierte Palmetten im Halbkreis, dazwischen kleine reliefierte Engelsköpfe, umlaufende Ornamentbänder, dreifarbig bemalt und vergoldet, Zinnmontur bestehend aus Fußring, fünf Gurtreifen und versilbertem übergreifenden Deckel, mittig Portrait des sächsischen Kurfürsten im umlaufenden Blütenband, die Daumenrast als geflügelter Maskaron, Montur vermutlich von Samuel Günther d. Ä., Vergoldung etwas berieben, restauriert mit Ergänzungen, H 22 cm.

Katalog-Nr.: 38
Limit: 6800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Christian Dietricy, "Die Taufe des Eunuchen"

afrikanische Szene mit Einheimischen in herrschaftlicher Tracht, der Taufe eines Mannes am Wasserloch durch einen Missionar beiwohnend, die Szene besticht durch ihre geradezu märchenhafte Anmutung und den Zauber der Exotik ferner Länder, die nicht zuletzt in der Darstellung kostbarer Gewänder und Utensilien fußt, Dietricy gelang es zudem, mittels dramatischer Beleuchtungseffekte, den religiösen Akt effektvoll hervorzuheben, bei der Gestaltung seiner Figuren dürfte sich der Künstler mangels eigener Anschauung unter anderem Anregung in der Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten – dem "Grünen Gewölbe"–geholt haben, die seit 1724 öffentlich zugänglich war, der hier präsentierte "Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurangzeb" von Johann Melchior Dinglinger (1664–1731) sowie der sogenannte "Mohr mit Smaragdstufe" von Dinglinger und Balthasar Permoser (1651–1732) weisen deutliche Parallelen zur Gestaltung der Figuren im Gemälde Dietricys auf und zeigen das zeittypische Verständnis von fremden Kulturen, wenngleich diese ethnologisch sicher nicht korrekt erfasst waren, bereits 1740 fertigte Dietricy eine dem vorliegenden Gemälde stark ähnelnde Fassung des Themas als Radierung und nannte sie laut Nagler (1836) "Die Taufe des Eunuchen", fein lasierende Historienmalerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Holz, unten rechts der Mitte in Rot monogrammiert und datiert "D. 1767", restauriert, im späteren Goldstuckrahmen, Pendant zur nachfolgenden Position, Falzmaße ca. 28 x 38,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Christian Wilhelm Ernst Dietrich, auch Christian Guillaume Ernest Dietricy, Dietrici, Dietricij oder Dietericy, dt. Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher (1712 Weimar bis 1774 Dresden), zunächst Schüler seines Vaters, des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar, ab 1724 Ausbildung zum Malerradierer bei Johann Alexander Thiele in Dresden, ab 1728 mit Thiele in Arnstadt, später wieder in Weimar tätig, 1738 Rückkehr nach Dresden, hier Förderung durch Heinrich Graf Brühl und Carl Heinrich von Heinecken, unternahm Studienreise nach Holland, 1741 Ernennung zum Hofmaler, 1743 Italienreise auf königliche Kosten, in Folge der Italienreise Annahme des Künstlernamens "Dietricy", 1748 Ernennung zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, befreundet mit Anton Graff, Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki und Johann Georg Wille, ab 1764 Direktor der Meißner Zeichenschule und 1765 Prof. an der Dresdner Kunstakademie, Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 39
Limit: 3500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Christian Dietricy, Krankenheilung

vielfigürliche Szene in einem Tempel, eine versammelte Gruppe Kranker und Siechender bittet einen alten Mann in weißer Tunika mit blauem Mantel um Heilung, die nicht näher mit Attributen charakterisierte Figur des Heilers könnte auf Grund der Ähnlichkeit der Gesichtszüge (vgl. die überlieferten Portraitholzschnitte von Tobias Stimmer und Augustin Hirschvogel) den Schweizer Arzt, Alchemisten und Naturphilosophen Theophrastus Bombast von Hohenheim (um 1493–1541), genannt Paracelsus, darstellen, auch der Apostel Petrus kann in Betracht gezogen werden, so verzeichnet Nagler für das Jahr 1740 eine Radierung "Die Heilung des Kranken durch den Apostel", fein lasierende Historienmalerei mit effektvollem Licht, Öl auf Holz, unten rechts signiert "Dietricij" und datiert, im Bereich der Datierung alte Retusche mit fehlerhafter Ergänzung, die originale Substanz der Datierung zeigt "176?", restauriert, im späteren Goldstuckrahmen, Pendant zur vorhergehenden Position, Falzmaße ca. 28,5 x 39 cm. Künstlerinfo: eigentlich Christian Wilhelm Ernst Dietrich, auch Christian Guillaume Ernest Dietricy, Dietrici, Dietricij oder Dietericy, dt. Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher (1712 Weimar bis 1774 Dresden), zunächst Schüler seines Vaters, des Hofmalers Johann Georg Dietrich in Weimar, ab 1724 Ausbildung zum Malerradierer bei Johann Alexander Thiele in Dresden, ab 1728 mit Thiele in Arnstadt, später wieder in Weimar tätig, 1738 Rückkehr nach Dresden, hier Förderung durch Heinrich Graf Brühl und Carl Heinrich von Heinecken, unternahm Studienreise nach Holland, 1741 Ernennung zum Hofmaler, 1743 Italienreise auf königliche Kosten, in Folge der Italienreise Annahme des Künstlernamens "Dietricy", 1748 Ernennung zum Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, befreundet mit Anton Graff, Adrian Zingg, Daniel Chodowiecki und Johann Georg Wille, ab 1764 Direktor der Meißner Zeichenschule und 1765 Prof. an der Dresdner Kunstakademie, Ehrenmitgliedschaften der Akademien in Augsburg, Bologna und Kopenhagen, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 40
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Ludwig Mecklenburg, Mondnacht in Venedig

Nocturne am Canal Grande, der seit dem Barock vornehmlich in der Musik verwandte Begriff des "Nocturne [dt.: Nacht werdend]" im Sinne von "Nachtgesang" wurde im übertragenen Sinne vielfach auch in der bildenden Kunst verwandt und erfährt in vorliegendem Gemälde ein treffliches Exempel, nächtliche Stille liegt über der Lagunenstadt, der Maler dieses reizenden Kabinettstücks setzt den Betrachter seines Werkes in einen Kahn auf dem Canal Grande, zwischen den ankernden Segelbooten und Gondeln streicht der Blick übers stille Wasser zur Benediktinerabtei San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel jenseits des San Marco-Beckens, rechts erhebt sich die Dogana da Mar, das ehemalige Zollgebäude, mit seinem markanten Turm an der Spitze der Insel Dorsoduro, dort wo Canal Grande und der Giudecca-Kanal ins San-Marco-Becken münden, weiter rechts am Bildrand erscheint schemenhaft die mächtige Kuppel der Kirche Santa Maria della Salute, links, vom fahlen blaugrauen Mondlicht erleuchtet, säumen herrschaftliche Palazzi den Kanal, im Zentrum des Gemäldes jedoch ruht die runde Scheibe des Mondes, der mystisch von Wolken und einer schwachen Regenbogenaura umfangen wird und taucht die ganze Szene mithin in ein effektvolles Licht, das Gemälde atmet Stille und Kontemplation, lediglich einige im roten Widerschein der Kerzen erleuchtete Fenster der Palazzi und sonstiger Gebäude künden von der Gegenwart ihrer Bewohner, erst auf dem zweiten Blick wird man beim genauen Hinsehen der Schiffer und Gondolieri gewahr, die ungerührt ihrer Tätigkeit nachzugehen scheinen oder dem spektakulären Naturschauspiel beiwohnen, das Gemälde besticht durch seine große Raffinesse, so gelang es dem Maler mit der Position des Mondes nahezu am Schnittpunkt der Diagonalen im Gemälde einen geradezu hypnotischen Ruhepol zu schaffen und durch dessen leichte Verschiebung nach oben der Komposition zusätzlich Spannung zu verleihen, auch die Lichtführung wurde bedacht gewählt und erschöpft sich durchaus nicht in einer allgemein romantischen Erleuchtung der Szenerie, vielmehr stilisiert Ludwig Mecklenburg den Mond mit seiner Aura zu einer symbolischen, geradezu göttlichen Erscheinung, deren Licht sich in der Eingangstür zur darunter liegenden Kirche San Giorgio Maggiore fortsetzt und sich schließlich übers Wasser bis zum Betrachter des Gemäldes ergießt und ihn somit ins Bildgeschehen einbezieht, darüber hinaus ist es sicher kein malerischer Zufall, dass die auf dem Turm der Dogana da Mar befindliche bewegliche Statue der Schicksals- und Glücksgöttin Fortuna direkt zum Mond weist, kompositorisch bediente sich der Künstler eines Kunstgriffs, die realistisch aufgenommene Architektur und Topographie würde der Szene mit den links dargestellten Palazzi ein Ungleichgewicht verleihen, welches er durch die im Bild festgehaltene Spitze der Insel Dorsoduro und vor allem durch die rechts ins Bild ragenden Segel und Masten der Fischerboote vor der Kuppel von Santa Maria della Salute gekonnt ausglich, fein lasierende, romantische Vedutenmalerei mit feinster Farbabstufung und gekonnten Lichteffekten, bereits früh rühmten seine Zeitgenossen den jungen Künstler wegen seiner luministischen Brillanz und Akkuratesse, so schreibt ein Rezensent zur Berliner Kunstausstellung 1850 im Deutschen Kunstblatt "... Aber als ob diese Canaletto´sche Kühle einmal zu Venedig gehörte, so pflegt sie selten den Nerly´schen Ansichten zu fehlen. Und doch haben wir bei dieser Gelegenheit eine Darstellung der Piazetta [von Venedig] von [Ludwig] Mecklenburg zu erwähnen, welche in vollster Sonnenglorie brennend, durch seine gelungene Ausführung die angenehmste Wirkung hervorbrachte. ..." und das Künstlerlexikon Müller-Klunzinger würdigt den Künstler 1864 "... das Innere des Domes in Mailand mit trefflicher Perspektive; Parthie aus dem Kreuzgang S. Bernardino in Verona; einige kleine Architekturstücke bei Mondbeleuchtung mit feiner Zeichnung und gutem Tone ..." und ergänzt 1870 "... bringt fortwährend malerische Architekturbilder in pikanter Durchführung, die sich dem Besten auf diesem Gebiete anreihen ...", Öl auf Leinwand, um 1860, rechts unten signiert und ortsbezeichnet "L. Mecklenburg München", Craquelure, gereinigt und etwas restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 70,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Heinrich Louis Christian Mecklenburg, dt. Landschafts-, Veduten- und Architekturmaler, Graphiker und Lithograph (1820 Hamburg bis 1882 München), Schüler des Hamburger Vedutenmalers und Kupferstechers Johann Joachim Faber, bereiste wie sein Lehrer mehrere Jahre Italien und hielt sich länger in Venedig und Verona auf, zunächst tätig in Hamburg, ab 1843 zusammen mit Ferdinand Piloty Studium an der Akademie München, danach in München freischaffend, Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832, beschickte Ausstellungen in Bremen, Hannover, München, Berlin und Hamburg, vertreten in der Münchner Pinakothek, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Matrikel der Münchner Akademie, Wikipedia, "Der neue Rump", Müller-Klunzinger, Müller-Singer, Seubert, Deutsches Kunstblatt und Boetticher.

Katalog-Nr.: 41
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 3800,00 €

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Sommerliche Gebirgslandschaft

weiter Blick, von einer leichten Anhöhe entlang eines Hohlweges, über Weiden mit Kühen am Dorfrand, zur Bergkette im warmen Licht der späten Sonne, unter effektvoll bewölktem Himmel, fein lasierende Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, um 1870, unsigniert, laut Vorbesitzerangabe möglicherweise aus dem Umfeld von Friedrich Preller dem Älteren oder Jüngeren, Craquelure, etwas restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen der Zeit (gering bestoßen) gerahmt, Falzmaße ca. 84 x 114 cm.

Katalog-Nr.: 42
Limit: 5000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Oswald Achenbach, Nächtlicher Blick auf den Vesuv

Blick von der Festung Sant’Elmo über eine hoch über dem Meer gelegene Terrasse, mit im Gespräch versunkenen Personen im Mondenschein, das Gemälde wird dominiert von einer mächtigen Akazie, welche den Blick auf den hell leuchtenden Mond verwehrt und dennoch das fahle Mondlicht durch ihre feingliedrigen Zweige brechen lässt, der Blick schweift in die Ferne, vorbei an den Lichtern Neapels über den vom Mondlicht illuminierten Golf von Neapel mit dem Castel dell’Ovo, hin zur imposanten Silhouette des Vesuvs, aus dessen Krater gemächlich Rauch zum Himmel aufsteigt, die gedämpften Farben und die wenigen gekonnt gesetzten Lichter verleihen dem Gemälde eine kontemplative Ausstrahlung, das Motiv unseres Gemäldes findet sich im Werk von Prof. Oswald Achenbach mehrmals, so wurde eine Fassung im Querformat und bei Tagesanbruch aus dem Jahre 1884 im November 2018 bei Ketterer versteigert und eine Fassung mit nahezu gleichem Bildausschnitt bei Tage aus dem Jahre 1880 im November 2012 bei Van Ham veräußert, lasierende Landschaftsmalerei mit minimalen pastosen Akzenten, Öl auf Leinwand, links unten signiert und nicht ganz eindeutig datiert „Osw. Achenbach 1880“, rückseitig auf Leinwand Nummer „X26561“ und auf Keilrahmen „(15278)“, Retuschen und kleines verschlossenes Loch, ansprechend gerahmt, Falzmaße ca. 61,4 x 52,4 cm. Künstlerinfo: bedeutender dt. Landschafts- und Genremaler, Zeichner, Graphiker sowie Schauspieler, Regisseur und Bühnenmaler (1827 Düsseldorf bis 1905 Düsseldorf), 1829 in München, 1830 wieder in Düsseldorf und bereits mit 8 Jahren Studium an der Düsseldorfer Akademie, studierte hier 1835–42 bei Josef Wintergerst und Rudolf Wiegmann, parallel Schüler seines älteren Bruders Andreas Achenbach (1815–1910), 1843 Reise nach Oberbayern und Nordtirol, ab 1844 Mitglied im Verein Düsseldorfer Künstler, 1845 Reise mit Albert Flamm nach Oberitalien, 1848–1905 Gründungsmitglied der Düsseldorfer Künstlervereinigung "Malkasten", beschickte ab 1850 Ausstellungen in Düsseldorf und unterhielt ein Schüleratelier, 1850 Italienreise mit Albert Flamm und Aufenthalte in Nizza, Genua, Rom und Olevano in den Albaner Bergen, hier Bekanntschaft mit Arnold Böcklin, Heinrich Dreber und Ludwig Thiersch, ab 1852 Ehrenmitglied der Akademie Amsterdam, ab 1853 Mitarbeiter der "Düsseldorfer Monatshefte" und des "Düsseldorfer Künstleralbums", beschickte 1855 die Pariser Weltausstellung und 1859–68 den Pariser Salon, 1861 Ehrenmitglied der Akademie St. Petersburg und 1862 der Akademie Rotterdam, 1862–71 Professur an der Düsseldorfer Akademie, 1863 Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion durch Napoleon III., erhielt weitere Ehrungen wie 1866 den Guadeloupe-Orden durch Kaiser Maximilian von Mexiko und 1869 das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens vom hl. Michael, unternahm weitere Studienreisen in den Teutoburger Wald, Belgien, Holland und nach der Schweiz, 1871 neunmonatiger Italienaufenthalt (Capri, Ischia, Amalfi, Sorrent, Castellammare di Stabia) und Ehrenmitglied der Münchner Akademie, schuf Sammelbilder für den Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck, 1882 erneut in Italien (Florenz, Rom, Neapel, Sorrent), 1884 Ehrenmitglied der Akademie Stockholm, 1885 und 1895 in Oberitalien, 1890 Kronenorden 2. Klasse,1897 Ernennung zum Ehrenbürger von Düsseldorf und 1898 Roter Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", AKL, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Bénezit, Boetticher, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 43
Limit: 20000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Piazza San Marco in Venedig im Mondlicht

stimmungsvolle Nachtlandschaft mit Passanten im hellen Mondenschein auf der Piazzetta, mit den beiden den Stadtheiligen Markus und Theodorus gewidmeten Säulen mit dem Markuslöwen links und rechts Todaro auf einem Krokodil posierend vor der Biblioteca Marciana und dem links sichtbaren, effektvoll illuminierten Dogenpalast, vereinzelt erhellen Fackeln die Szenerie, die sich zum Bacino di San Marco mit Segelschiffen und Gondeln öffnet und am Horizont den Blick auf die der Insel Giudecca vorgelagerte Insel San Giorgio Maggiore mit dem imposanten Turm und der Kuppel der gleichnamigen Benediktinerabtei frei gibt, Friedrich Nerly der Ältere (1807 Erfurt bis 1878 Venedig) schuf zahlreiche Ansichten der Lagunenstadt und wählte auch mehrere Male vorliegendes Motiv mit nahezu identischer Lichtstimmung und Staffage, fein lasierende Vedutenmalerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Leinwand, um 1860, unsigniert, rückseitig auf altem Keilrahmen originale Tuscheannotationen zum Maß des Keilrahmens, fachgerecht geschlossene Fehlstelle in der Leinwand, Retuschen, randdoubliert, im originalen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 76 x 110,5 cm.

Katalog-Nr.: 44
Limit: 6800,00 €, Zuschlag: 4000,00 €

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Walter Langley, Der Fotograf kommt

Fotograf beim Aufbau seines Apparates, beobachtet von der Dorfbevölkerung, Genremalerei in warmer, freundlicher Farbigkeit, Aquarell, Ende 19. Jh., rechts unten signiert „Walter Langley“, rückseitig auf Etikett maschinenschriftlich bezeichnet „Walter Langley, R.I. Water Colour „A View on the Conway Road.“ Well known English Oil and Water colourist.", partiell braunfleckig, unter Passepartout und hinter Glas gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 54 x 69 cm. Künstlerinfo: englischer Maler und Mitbegründer der Newlyn School (1852 Birmingham/West Midlands bis 1922 Penzance/Cornwall), 1867–73 Lehre als Lithograph, 1873–75 Designstudium an der Kensington Art School in London, anschließend Rückkehr nach Birmingham, ließ sich 1882 als einer der ersten Künstler in Newlyn, einem kleinen Fischerdorf nieder, ab 1883 Mitglied des Royal Institute of Painters in Water Colours und der Royal Society of Arts, 1892–1919 regelmäßig Beteiligung an Ausstellungen in der Royal Academy, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 45
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Josef Mánes, Rosenkranzmadonna

Maria mit dem Jesuskind im Arm, welches einen Rosenkranz in seinen Händen hält, umgeben von einem Strahlenkranz und der Darstellung des Lebens- und Leidensweges von Jesus und Maria in 15 Bildern, eingefasst in einen weiteren Rosenkranz, historisierende Malerei, Öl auf Kupfertafel, um 1870, im unteren Bereich signiert „Jos. Mánes“, leichte Altersspuren, gerahmt, Falzmaße ca. 127 x 82 cm. Künstlerinfo: böhmischer Maler (1820 Prag bis 1871 ebenda), Sohn des Malers Antonin Mánes und Neffe des Direktors der Prager Akademie Wenzel Mánes, Lehre bei seinem Vater, 1835–44 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Prag bei Christian Ruben und František Tkadlík, ging anschließend zwei Jahre nach München, nach seiner Rückkehr 1846 lebte er zwei Jahre auf Schloss Tschech bei Graf Friedrich Silva-Tarouca, von hier aus Reisen nach Polen, Slowakei und Mähren, 1848 Beteiligung an der nationalen Erhebung, 1857 Russlandreise, 1860 Reise nach Italien, von der er seelisch erkrankt zurückkehrte, 1862 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Umělecká beseda“, 1866 Ausführung der Malereien am Kalendarium der Prager Rathausuhr (Aposteluhr), entwarf auch Fahnen und Uniformen für verschiedene Vereine, in Prag wurde eine Brücke nach ihm benannt und die tschechische Post gab mehrere Briefmarken heraus, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 46
Limit: 8500,00 €, Zuschlag: 8500,00 €

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Prof. Ludomir Sleńdzinski, Freundinnen im Park

zwei junge Frauen, mit Strohhüten und Sommerkleidern, in inniger Vertrautheit in lichter Parklandschaft sitzend, gering pastose Malerei, Öl auf Leinwand, wohl 1930er Jahre, links von oben nach unten signiert "Ludomir Sleńdzinski", Craquelure, etwas restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, in alter Goldstuckleiste (bestoßen) gerahmt, Falzmaße ca. 87 x 70 cm. Künstlerinfo: auch Ludomir Wincentevich Slendzinski, russisch: Слендзинский Людомир Викентьевич, russisch- polnischer Maler, Freskant, Plastiker und Pädagoge (1889 Vilnius [dt. Wilna] Ortsteil Zarzecze bis 1980 Krakau [polnisch: Kraków]), galt als einer der führenden Vertreter der Vilnius-Schule, Enkel des Malers Aleksander Sleńdziński (1803-1878) und Sohn des Malers Wincenty Sleńdziński (1837-1909), aufgewachsen im Stadtteil Šnipiškės von Vilnius und auf dem Gut Koczany in der Kowieńszczyzna in Litauen, studierte 1909 zunächst an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität St. Petersburg und wechselte 1910-16 zur Malerei an die Akademie St. Petersburg zu Dmitri Nikolajewitsch Kardowski, anschließend 1917-19 auf der Krim und in Dnipro sowie Uman, 1920-23 Aufenthalte in Warschau und Vilnius, 1923-25 in Rom, unternahm Studienreisen nach Frankreich, Spanien, Italien, England sowie nach Afrika und in den Nahen Osten, ab 1925 Professor für Malerei an der Fakultät für Bildende Künste der Stefan-Batory-Universität in Vilnius, vertrat Polen als Maler im Kunstwettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam, ab 1930 Mitglied des Warschauer Rates des Instituts für Kunstpropaganda, während des NS-Besetzung zunächst weiter in Vilnius und schließlich Deportation ins Zwangsarbeitslager Prawianiszki in Litauen, 1945 Übersiedlung nach Krakau und bis 1960 Anstellung als Lehrer an der Technischen Universität, 1948-56 Vizerektor und später Rektor, vertreten in den polnischen Nationalmuseen in Warschau und Krakau sowie in Museen in San Francisco, Stockholm, Rom, Bytom [dt. Beuthen in Oberschlesien], Moskau, Pittsburgh und Wien, beschickte unter anderem 1928 die Wiener Secession und den "Salon d’Automne" in Paris, 1926, 1932 und 1936 auf der Biennale in Venedig vertreten, Teilnahme an den Weltausstellungen 1935 in Brüssel und 1937 in Paris, weitere Ausstellungen in Warschau, Riga, München, Brüssel, Budapest, Berlin, Prag und Tallin, 1920 Mitbegründer der Künstlergesellschaft Vilnius [Wileńskie Towarzystwo Artystów Plastyków] und bis 1939 deren Präsident, ab 1923 Mitglied der Künstlervereinigung "Rytm", Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit und Internet.

Katalog-Nr.: 47
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 6700,00 €

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Maria Caspar-Filser, "Strauß mit Wiesenblumen"

farbenfrohes Blumenstillleben mit Trollblumen in hoher Vase vor grünem Grund, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, rechts unten monogrammiert "M C-F", rückseitig auf dem Keilrahmen diverse Annotationen in Bleistift, hier unter anderem betitelt "Wiesenblumen" sowie Künstleranschrift "Frau Prof. Maria Caspar-Filzer, München, Elisabethstr. 38 IV" und neuzeitliches Etikett "Maria Caspar-Filser, Strauß mit Wiesenblumen, 1922, ... Werknummer: 2229 ...", Craquelure, partiell Lösung der Malschicht, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 56 x 42,5 cm. Künstlerinfo: geborene Maria Filser, ab 1907 verheiratete Maria Caspar-Filser, dt. Malerin und Graphikerin (1878 Riedlingen bis 1968 Brannenburg), Kindheit und Jugend in Riedlingen, Bad Buchau, Ulm, Heidenheim sowie Balingen, 1896–1903 Ausbildung zur Malerin an der Damenmalakademie in Stuttgart bei Friedrich von Keller und Gustav Igler, weitergebildet bei Ludwig von Herterich an der Münchner Damenmalakademie, 1905 Studienaufenthalt in Paris, 1907 Ehe mit dem Maler und Akademieprofessor Karl Caspar (1879–1956), tätig in Balingen, ab 1909 in München, ab 1910 korrespondierendes Mitglied der "Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs" und vertreten auf der Ausstellung Darmstadt–Mathildenhöhe, 1911 sowie 1913–14 Aufenthalt in Italien, 1909–1936 und 1950–64 Mitglied und zeitweise Vorstand im Deutschen Künstlerbund (später Berufsverband bildender Künstler), 1911 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Sema", 1913 als einzige Frau Gründungsmitglied der Neuen Münchner Sezession, 1913–14 mit ihrem Mann Aufenthalt in der Villa Romana in Florenz, 1918 Gründungsmitglied der Vereinigung Münchner Graphiker "Die Mappe", 1921–23 zeitweise am Bodensee tätig, erhielt 1925 als erste deutsche Malerin den Professorentitel verliehen, Lehrauftrag an der Münchner Akademie, 1928 Teilnahme an der Biennale Venedig, tätig in München und regelmäßige Sommeraufenthalte in Hödingen/Überlingen, ab 1936 vom NS-Regime als "entartet" diffamiert, Entfernung ihrer Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen und Vernichtung ihrer Werke, 1938 Entlassung ihres Mannes als Akademieprofessor, 1939 Rückzug ins Ferienhaus nach Brannenburg, 1944 Zerstörung der Münchner Wohnung, 1947 Ehrung mit dem Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München, 1948 Teilnahme an der Biennale Venedig, 1951 Ernennung zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1959 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste und Ehrung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, ab 1916 Mitglied der Berliner Secession und im Stuttgarter Künstlerbund, beschickte den Münchner Glaspalast, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", AKL, Müller-Singer, Nagel "Schwäbisches Künstlerlexikon" und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 48
Limit: 2000,00 €, Zuschlag: 3900,00 €

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5048 Prof. Dr. h.c. Albin Egger-Lienz, “Die Quelle"

Darstellung eines ärmlich gekleideten Tiroler Bauern in lichter Sommerlandschaft liegend, seinen Durst an einer kleinen Quelle stillend, pastose Genremalerei mit breitem Pinselduktus in zurückhaltender Farbigkeit, das gut erhaltene Gemälde ist unrestauriert und wurde neuzeitlich gerahmt, lichte Rahmenmaße ca. 32 x 47 cm, das vorliegende Motiv “Die Quelle” entspringt eben jener von Dr. Hammer beschriebenen Spätphase und schien den Künstler ab 1923 nachhaltig zu beschäftigen, so verzeichnet das Werksverzeichnis von Wilfried Kirschl im Band II, auf den Seiten 569-570 unter den Nummern M590 bis M603 allein 13 Fassungen unterschiedlicher Größe und Ausführung des vorliegenden Motivs, weitere Varianten der “Quelle” kamen in den zurückliegenden Jahren auf dem Auktionsmarkt zum Ausruf und erfreuten sich regen Interesses, allen gemein ist die gespiegelte Wiedergabe der hier vorliegenden Szene, Egger-Lienz zeigt in dieser scheinbar flott skizzierten, in seiner Verknappung der Details an Skulpturen Constantin Meuniers erinnernden Szene einen Mann unbekannten Alters, bäuchlings auf karger Wiese liegend, seine schlichte Kleidung aus Holzpantinen, Hose, Hemd und Hut verorten ihn im bäuerlichen Milieu, die Wiese auf der er liegt, ist in der Sonne verdorrt, nur ein kleiner Quell im ausgemergelten Boden verspricht Labung und Leben, die Figur erscheint nicht nur physisch, sondern auch ideell dieser seiner Heimatscholle besonders nah und nimmt auch die Mühsal eben jener unbequemen, gar demütigen Haltung auf sich, um an das kostbare Nass zu gelangen, sie steht somit emblematisch für das harte, schlichte, entbehrungsreiche Leben der ländlichen Bevölkerung, der sich Egger-Lienz zeitlebens verbunden und verpflichtet sah, aus der Sicht des im Überfluss Lebenden wird diese Szene unverständlich bleiben - sie erschließt sich nur dem, der wie Egger-Lienz im Ersten Weltkrieg die Not ständig vor Augen hatte, als sogar vermeintliche Selbstverständlichkeiten Luxus waren, Egger-Lienz huldigt in seinem Gemälde nicht nur dem schlichten Bauernstand, sondern vielmehr auch der, neben dem Wasser, alles Leben spendenden heimatlichen Scholle, wenn Dr. Josef Garber ein Jahr vor Entstehung unseres Gemäldes in der Zeitschrift “Schlern” vom 01.06.1923 schrieb “... Dabei wird der Bauer allerdings mehr als zu einer zufälligen Erscheinung im gesellschaftlichen Leben. Egger verkörpert in ihm den Menschen überhaupt. Seine Bauern werden die Träger jener unmittelbaren Zusammenhänge der Menschheit mit Gott und der Natur, die diese Menschenklasse in ihrem gott- und naturnahem Dasein zwanglos zum Symbol der ewigen Gesetze des Werdens, Seins und Vergehens prägt. ...”, so nahm er die Quintessenz vorliegenden Motives dezidiert vorweg, das vorliegende Gemälde entstand wenige Monate vor dem überraschend frühen Tod des Künstlers und kann gleichsam als Mahnung zur Ehrfurcht vor der Natur und Vermächtnis betrachtet werden, Öl auf Platte, links unten betitelt “Die Quelle” und rechts unten signiert und datiert “Egger-Lienz [19]24”, so eindringlich das Motiv ist - so tragisch stellt sich auch die mit dem Gemälde verbundene Provenienz des Werkes dar, das Gemälde stammt aus dem Besitz der Franzi Grundtner (eigentlich Franziska, geboren am 25.12.1889 in Peuerbach), die junge Frau und der akademische Maler Rudi Grundtner heirateten am 26.01.1914 in Sarntheim, beide schätzten zu diesem Zeitpunkt bereits den Maler Albin Egger-Lienz, wie aus beigegebener Originalkorrespondenz hervorgeht, luden sowohl Braut als auch Bräutigam den Maler zu ihrer Hochzeit ein, Egger-Lienz konnte, wie er in zwei Schreiben mitteilte, der Einladung nicht nachkommen, in der Folge entspann sich ein sehr persönlicher Briefwechsel von Franzi Grundtner mit der Ehefrau Laura Egger-Lienz (11.06. 1877 Wien bis 22.10.1967 Wien), so gibt der Briefwechsel auch darüber Auskunft, dass nach Geburt der Tochter Hertha der Vater und Ehemann Rudi Grundtner seine zu diesem Zeitpunkt im thüringischen Ilmenau ansässige Familie in Stich ließ und unbekannt verzog, im Briefwechsel beklagt Frau Grundtner ihre schwierige Situation und ersucht Frau Egger-Lienz danach ihr, soweit bekannt, die neue Anschrift ihres Ehemannes zukommen zu lassen - was schließlich auch geschah, auch der - offensichtlich noch mit Rudi Grundtner verkehrende Albin Egger-Lienz ließ sein Mitgefühl für Franzis Schicksal über seine Frau Laura bestellen, so schreibt diese in einem Brief vom 3.01.1925 “Sehr geehrte Frau Grundtner! ... Mir tut es von Herzen leid, Sie leidend und in so traurigen Verhältnissen zu wissen und auch mein Mann möchte Ihnen so gerne ein wenig behilflich sein, aus diesem Grunde sendet er mit gleicher Post eine kleine Skizze von seiner Hand an Sie ab, in der Hoffnung, daß sie dieselbe vielleicht an irgend eine Persönlichkeit (Arzt, Fabrikant oder dergl.) aus Ihren Umgangskreisen verkaufen könnten und Ihnen daraus vielleicht eine kleine materielle Hilfe werden könnte; mein Mann meint Sie sollten für die Arbeit etwa 200 Goldmark verlangen. ... Ihre Laura Egger-Lienz”, tatsächlich findet sich im beigegebenen Nachlasskonvolut auch ein Packpapierfragment, welches von Albin Egger-Lienz an “Franziska Grundtner, Ilmenau in Thüringen, Topfmarkt 12/1” adressiert und am 7.01.1925 in Bozen abgestempelt wurde. Der in unterschiedlichen Zuständen vorliegende Nachlass besteht je aus einer Visitenkarte von Laura und Albin Egger-Lienz, einem Zeitungsausschnitt der “Münchner Illustrierten Presse” und der “Deutschen Illustrierten” mit Beiträgen zum Tod des Künstlers, einer Kopie der Todesannonce von Albin Egger-Lienz, einer Kopie von Fotos, der Verheiratungsanzeige des Ehepaar Grundtner und Dokumenten von Franziska Grundtner, darüber hinaus fünf Fotos des Ehemanns mit Automobilen sowie 20 Briefen und Karten meist von Laura Egger-Lienz. Künstlerinfo: eigentlich Ingenuin Albuin Trojer, 1877 Annahme des Vaternamens Egger, nannte sich ab ca. 1891 als Künstler nach dem Ort seiner Kindheit Albin Egger-Lienz, bedeutender österreichischer Maler, Zeichner, Illustrator, Freskant und Graphiker (1868 Stribach bei Lienz in Tirol bis 1926 St. Justina-Rentsch bei Bozen), zunächst Lehre zum Kirchenmaler bei seinem Vater, dem Kirchenmaler und Fotografen Georg Egger und gefördert vom Maler Hugo Engl, studierte 1884-93 an der Akademie München bei Karl Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm von Lindenschmit dem Jüngeren, beeinflusst von Franz von Defregger, Alois Gabl, Mathias Schmid, Ferdinand Hodler und Jean-François Millet, anschließend freischaffend in München,1899 Übersiedlung nach Wien, 1909-10 Mitglied der Wiener Secession, 1912-13 Professor an der Großherzoglichen Kunstschule Weimar, als Professor an die Wiener Akademie, 1924-25 Ausgestaltung der Kriegergedächtniskapelle in Lienz mit Fresken, 1900-26 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus) und Gründungsmitglied des Hagenbundes, beschickte seit 1894 regelmäßig die Große Berliner Kunstausstellung, den Glaspalast München, das Wiener Künstlerhaus und die Wiener Secession sowie die Weltausstellung in Paris 1900 und ab 1922 die Bozner Kunstbiennalen, 1925 zum Ehrendoktor der Universität Innsbruck und zum Ehrenbürger von Lienz ernannt, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur “Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, “Der Schlern” vom 01.06.1923, Matrikel der Münchner Akademie, Dressler, Deutsche Biographie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 49
Limit: 70000,00 €, Zuschlag: 125000,00 €

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Prof. Fritz Erler, Das Mädchen mit der Rose

dunkel gekleidetes Mädchen mit im Wind zerfallender Rose in ihrer Hand, in einem von Mauern begrenzten Garten, Blatt aus dem sechs Blätter umfassenden Zyklus „Erste Liebe“, Aquarell und Tusche auf Papier, um 1898, rückseitig Ausstellungsetikett vom Haus der Kunst für die Ausstellung „Sezession“ im Jahre 1964, gleichmäßig gebräunt, hinter Glas in über Eck gearbeiteter Vergolderleiste gerahmt, Blattmaße ca. 48,2 x 60,7 cm. Lit. vgl.: Christina Schroeter „Fritz Erler Leben und Werk“, Abbildung Seite 95 und Katalog zur Ausstellung „Secession-Europäische Kunst um die Jahrhundertwende“ im Haus der Kunst München, 1964, Seite 35, Nummer 144. Künstlerinfo: bedeutender deutscher Maler, Graphiker, Entwerfer, Kunstgewerbler und Bühnenbildner (1868 Frankenstein/Schlesien bis 1940 München), studierte 1886–90 bei Albrecht Bräuer an der Kunstschule Breslau, anschließend kurze Aufenthalte in Berlin und München, meist jedoch in Schlesien (Breslau), 1892–94 an der Académie Julian in Paris, ab Ende 1892 erste kunstgewerbliche Entwürfe, 1895 Rückkehr nach München, unternahm Studienreisen nach Rügen und an die Riviera, 1896 Mitbegründer der Zeitschrift „Jugend“, 1899 Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Die Scholle“, im Ersten Weltkrieg offizieller Kriegsmaler und Propagandakünstler, ab 1918 in Utting–Holzhausen am Ammersee tätig, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem den Glaspalast München, erhielt diverse Ehrungen, zum Beispiel das Ritterkreuz des Bayrischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst, Ehrenmitglied der Akademien der Bildenden Künste München, Brüssel und Mailand, korrespondierendes Mitglied der Wiener Secession und des Salon d’Automne Paris, Mitglied des Deutschen Werkbundes und der Münchner Sezession, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Katalog-Nr.: 50
Limit: 8000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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