Gemälde

Katalog-Nr. 4372

Johann Anton Castell, Schloss Chillon

sommerliche Ansicht des Genfersees mit der berühmten, mittelalterlichen Wasserburg "Schloss Chillon [frz.: Château de Chillon]" und Villeneuve im Hintergrund, vor der Kulisse der abstrahiert wiedergegebenen "Dents du Midi [dt. Zähne des Südens]" genannten Bergkette der Walliser Alpen, während auf dem See Segelboote und ein Dampfschiff ihre Bahn ziehen, einem Schornstein des Schlosses gemächlich Rauch entsteigt, treiben Hirten ihre Herde auf staubiger Uferstraße dem Bildbetrachter zu, das Gemälde besticht durch seine dramatische Komposition, während links der Weg mit dem Schloss Chillon und die Alpengipfel im warmen Licht der späten Sonne leuchten, braut sich rechts mit tief hängenden, grau-violetten Wolken ein unheilvolles Gewitter zusammen und ein abgebrochener Baum rechts im Vordergrund kündet von Stürmen vergangener Tage, der Künstler verbildlicht so gekonnt die Naturgewalten, deren ambivalente Erscheinungen das Leben bestimmen, Reinhard Wegner vermerkt zum Künstler "... Der Maler Johann Anton Castell gehört jener Generation Dresdner Künstler an, die auf die berühmten Begründer der romantischen Malerei Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus folgten. ... Mit den sorgfältig komponierten und fein ausgeführten Landschaften gehörte er um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu den gefragten und bedeutenden Malern der Dresdner Romantik. ...", stimmungsvolle, lasierende, teils gering pastose Malerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1840, für Castell ist in der Literatur keine Reise nach Frankreich, Italien oder der Schweiz belegt – dennoch entstanden 1841 ein Gemälde vom Comer See "Lago di Como" und ein Gemälde vom Rheinfall bei Schaffhausen, links unten ligiert signiert "JACastell", alt doubliert, etwas restaurierungsbedürftig, in alter Goldstuckleiste in Zweitverwendung gerahmt, Falzmaße ca. 59 x 79 cm. Künstlerinfo: auch Johann Anton Castelli, dt. Landschaftsmaler und Kopist (1810 Dresden bis 1867 Dresden), studierte 1827–28 an der Akademie Dresden, ab 1829 Weiterbildung bei Johan Christian Clausen Dahl in Dresden, unternahm Studienreisen durch Böhmen, das Salzkammergut (1831) und Tirol sowie nach Wien, beeinflusst von Caspar David Friedrich, beschickte die Dresdner Akademieausstellungen, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Schülerlisten der Dresdner Akademie, Boetticher, Bénézit und Wikipedia.

Limit:
700,00 €
Zuschlag:
1200,00 €

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