Zeichnungen, Aquarelle u. Mischtechniken

Lot-No. 3609

Prof. Ferdinand von Piloty, attr., Szene aus Schillers "Die Räuber"

Blick ins dezent von Kerzen illuminierte nächtliche Schlossinterieur, mit dem verzweifelten alten Grafen Moor im Lehnstuhl, welcher eben die Nachricht vom vermeintlichen Tod seines Sohnes Karl erfuhr, dem Klagelied zur Laute von Amalia, der Braut Karls lauschend (2. Akt, 2. Szene), Piloty lieferte die Illustrationen zu "Die Räuber", der 1877 im Auftrag Johann Georg Fischers erschienenen Ausgabe von Werken Friedrich Schillers (vgl. beigegebene Info) und beschickte 1879 den Münchner Glaspalast mit sechs Zeichnungen zu Schillers "Die Räuber", laut beigegebener Kopie der Katalogseite verbildlichte er auch unter Nr. 1373 "II. Akt 2. Scene" – möglicherweise handelt es sich hierbei um das vorliegende Blatt, stimmungsvoll-melodramatisch Darstellung in gedeckter Farbigkeit und mit raffiniertem Licht, Mischtechnik (Aquarell und Gouache), unsigniert, auf Unterlagekarton aufgezogen, hier rückseitig neben Atelierspuren in Blei bezeichnet "Ferdinand v. Piloty", hinter Glas und Passepartout gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 31 x 23,5 cm. Künstlerinfo: genannt Ferdinand von Piloty der Jüngere, dt. Maler, Freskant, Lithograph und Illustrator (1828 München bis 1895 München), Sohn und Schüler des Malers und Lithographen Ferdinand Piloty des Älteren (1786–1844), studierte ab 1843 an der Akademie München, weitergebildet bei seinem Schwager Karl Schorn, stand später stark unter dem Einfluss seines älteren Bruders Carl Theodor von Piloty (1826–1886), unternahm Studienreisen nach Rom, Venedig, Paris und Wien, schuf Fresken im Ratssaal in Landsberg am Lech und im Nationalmuseum München sowie Supraporten für Schloss Herrenchiemsee, Ausmalungen zu Wagnerthemen für Schloss Neuschwanstein und Linderhof, nachhaltige Berühmtheit sicherte ihm das 1865 entstandene Gemälde des 20-jährigen bayerischen "Märchenkönigs" Ludwig II. im Krönungsmantel, beschickte unter anderem den Münchner Glaspalast, erhielt Ehrungen wie die Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft, Ehrenmitglied diverser Akademien (u. a. München) und wurde zum königlichen Professor ernannt, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Boetticher, Matrikel der Münchner Akademie, Hyacinth Holland "Allgemeine Deutsche Biographie", Nagler Monogrammistenlexikon, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Glaspalastkataloge und Wikipedia.

Limit:
80.00 €
Acceptance:
150.00 €

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