Gemälde

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Ernst Penning, Dampfschiff im Sturm

dramatische Küstenszene, mit Dampfschiff auf stürmisch bewegter See, am Kai vor Stadtkulisse, unter unheilvoll bewölktem Himmel, fein lasierende Marinemalerei mit wenigen pastosen Partien, Öl auf Leinwand, links unten signiert, ortsbezeichnet und datiert ”E. Penning Ddrf. 1888”, im prächtigen, ca. 19 cm breiten Goldstuckrahmen mit Lorbeerstab gerahmt (geringe Altersspuren), Falzmaß ca. 94,5 x 131 cm. Künstlerinfo: auch ”Ernst Penning-Dupuis” bzw. irrtümlich ”Ernst Penning-Duprin” dt. Maler (erwähnt 1884–1909), tätig in Düsseldorf, Quelle: Internet.

Lot-No.: 4249
Limit: 600.00 €, Acceptance: 460.00 €

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Apoll mit Muse

Allegorie auf die Musik und den Gesang, rechts im Bild sitzt der spärlich bekleidete Gott der griechisch-römischen Mythologie Apollon, in Gestalt eines jungen Mannes, ins Lyraspiel vertieft, auf einem Stein, ihm wurden in der Antike vielfältige Funktionen zugeschrieben, so war er unter anderem Gott des Lichts – so ist das Haupt des Gottes von Lichtstrahlen umkränzt – und der durch die Lyra versinnbildlichten Künste wie der Musik, Dichtkunst und des Gesangs, in seiner Gegenwart weilt eine der neun olympischen Musen, hierbei handelt es sich wohl um Kalliope, die mit einer schönen Stimme gesegnete Muse der Rethorik, Philosophie, Wissenschaft und epischen Dichtung, welche ein Blatt Papier in der linken Hand hält, dabei erinnert die grazile Darstellung der beiden an ein tanzendes Paar, fein lasierende Genremalerei, Öl auf Holz, um 1800, unsigniert, gering restauriert, stellenweise farbrunzelig, restaurierungsbedürftig, in altem Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 36,5 x 26 cm.

Lot-No.: 4205
Limit: 600.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Johann Erdmann Gottlieb Prestel, Elfspänner in der Puszta

großer, schwer beladener Pferdewagen, mit zahlreichen Zugtieren und vier Mann Besatzung, auf dem Weg durch kaum bewachsene, steppenähnliche Landschaft, unter dunstigem Himmel, für den Künstler typische Komposition mit den im Vordergrund aufragenden Wildblumen, genau beobachtete Tiermalerei, Öl auf Leinwand, um 1840–50, links unten ligierte Signatur ”J Prestel”, Craquelure, im Randbereich Fehlstelle, restaurierungs- und reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 53,5 x 88,5 cm. Künstlerinfo: dt. Pferde- und Landschaftsmaler (1804 Frankfurt am Main bis 1885 Mainz), Sohn und Schüler des Johann Adam Prestel, Studium an der Akademie in München, Weiterbildung in Wien und Ungarn, Studienreisen nach Spanien, Griechenland und Italien, ab 1840 Hofmaler des Herzogs von Nassau, Anfang der 1850er Jahre zum Hofmaler nach Wien berufen, ab 1861 in Mainz ansässig, Quelle: Thieme-Becker, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Wurzbach.

Lot-No.: 4252
Limit: 600.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Fritz Neumann, Kosake zu Pferd

Bildnis eines bewaffneten Reiters im Flusstal, in karger, steiniger Landschaft, minimal pastose Genremalerei, Öl auf Sperrholz, 1. Hälfte 20. Jh., rechts unten signiert ”Fritz Neumann”, gering reinigungsbedürftig, sehr schön im ca. 7 cm breiten Impressionisten-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 51 x 40 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Neumann, dt. Genremaler, Illustrator und Zeichner (ca. 1876 Fürstenberg/Preußen ? bis nach 1930), studierte ab 1884 ”18-jährig” an der Akademie München, Mitglied im Verband Deutscher Illustratoren und im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, tätig in München, Quelle: Matrikel der Akademie München, Saur und Dressler.

Lot-No.: 4372
Limit: 650.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Ferenc Innocent, ”Nach der Demaskierung”

Szene nach dem Maskenball – nach Abnahme der Maske entpuppt sich der sitzende elegante Kavalier als lächelnde junge Frau, im perfekten Herrenkostüm der Zeit des Rokoko, fein lasierende, akademische Genremalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert, ortsbezeichnet und datiert ”Innocent München (18)95”, rückseitig auf dem Keilrahmen gestempelt ”Kunsthaus Bad Kissingen”, rückseitig Pappe als Rückseitenschutz, im prächtigen, ca. 10,5 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 107 x 73 cm, beigegeben Rechnung des Kunsthauses Kissingen zum Gemälde vom 14. August 1970 und Biographie aus Thieme-Becker. Künstlerinfo: auch Franz Innocent, ungarischer Maler, Kirchenmaler, Illustrator und Musikpädagoge (1859 Budapest bis 1934 Pátka), 1877 Schüler von Bertalan Székely von Ádámos in Budapest, weitergebildet bei Christian Griepenkerl in Wien, Charles Verlat in Antwerpen und ab 1880 Studium an der Akademie München bei Sándor (Alexander) von Wagner, 1882–83 Aufenthalt in Rom, anschließend Studienjahr in Paris, avancierte in Ungarn zum gesuchten Portraitisten, 1891 Restaurierungsarbeiten in der Abteikirche Zirc im Bakonywald, tätig in München und Budapest, Quelle: Thieme-Becker, Matrikel der Münchner Akademie, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Bénézit.

Lot-No.: 4239
Limit: 800.00 €, Acceptance: 1000.00 €

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Walter Klose, Morbides Portrait

ein Mann trägt zwei menschliche Schädel, auf eine Decke gebettet, vor sich, abstrahierte Komposition in bleicher Farbgebung, stark pastose Ölmalerei auf Hartfaserplatte, 2. Hälfte 20. Jh., oben rechts signiert und rückseitig, für den Maler typisches, größeres Signum mit Unterstreichung ”Klose”, gerahmt, Falzmaß ca. 68 x 54 cm, Künstlerinfo: deutscher Maler (1921 in Jägerdorf bis 2003 in München), 1937 bis 1939 Besuch der Kunstgewerblichen Fachschule Gablonz, 1940 bis 1944 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler bei Joseph Wackerle, steter Wechsel der Disziplinen innerhalb des Kunstfachs, ab 1950 bevorzugt der Malerei gewidmet, zurückgezogen lebend und Ausstellungen meidend, Quelle: Internet.

Lot-No.: 4336
Limit: 850.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Marie Leonhardi, Mutter mit Kindern im Kücheninterieur

poesievolle, häusliche Szene, der Betrachter des Gemäldes wird in eine rustikale Küche entführt, irdene Krüge, eine Holzwanne mit Kohl, herumliegende Holzscheite und eine zu Boden gefallene Zwiebel künden vom gelebten Alltag, mittig im Raum, gleichsam auf einem Stuhl thronend, sitzt eine in häuslicher Tracht gekleidete junge Frau, eine Schüssel mit Lauch und Möhren im Schoß haltend, das offensichtlich von der Schule heimgekehrte Mädchen, mit Strickzeug und Schultasche, unterbricht die Tätigkeit der Mutter, ein überreichtes Schulheft gibt offenbar Anlass zum Tadel, welcher von ihr mit erhobenem Zeigefinger ausgesprochen wird, die Schürze des Mädchens dient zum Trocknen der Tränen, während hinterm Rücken der Mutter ein frecher Bub die fehlende Aufmerksamkeit der Mutter nutzt, um aus einer Schale leuchtend rote Kirschen zu stibitzen, die fein beobachtete Szene zeigt eine typische ländliche Küche des 19. Jh., ein Tisch mit Stühlen, ein Kachelofen mit Kochfach und gusseisernem Unterteil, diverse Küchengerätschaften, die obligatorische Wäschestange überm Ofen, zum Trocknen der Kleidung, ein gerahmtes Gedenkblatt und ein Türausblick zum Laubengang, mit blühendem Blumentopf, vor gebirgiger Sommerlandschaft vervollständigen die Darstellung, fein lasierende Genremalerei mit sehr schönem Licht, Öl auf Leinwand, links unten teils undeutlich signiert und datiert ”Marie Leonhardi 1856”, Craquelure, etwas restauriert, im originalen Goldstuckrahmen mit erneuerter Vergoldung gerahmt, Falzmaß ca. 53 x 47,5 cm.

Lot-No.: 4243
Limit: 900.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Barocke Schlachtenszene um 1720

dramatisches Geschehen am Fuße einer Burg auf hohem Fels am Fluss, das Gemälde versetzt den Betrachter in die Zeit der Türkenkriege im 17./18. Jh., deren Darstellung sich im Barock breitester Beliebtheit erfreute und die Verteidigung des christlichen Glaubens wie des Abendlandes gegenüber vermeintlich ”Ungläubigen” und ”Barbarei” symbolisierte, mit großer Wahrscheinlichkeit zeigt die Szene eine Episode aus dem Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg, zwei bedeutende Schlachten unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen (1663–1736) sicherten schließlich den Sieg der Habsburger über die Türken, 1716 die Schlacht von Peterwardein und schließlich 1717 die Schlacht von Belgrad, ging es 1716 der österreichischen Kriegspartei noch darum, den wiederholten Angriff der Türken abzuwehren, sollte mit dem Entsatz Belgrads von den Türken und mithin der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt und Festung ein dauerhafter Sieg erreicht werden, welcher schließlich 1718 im Frieden von Passarowitz auch besiegelt wurde, bei der bildlichen Darstellung des Kriegsgeschehens ging es den Künstlern selten um geschichtliche Dokumentation und topographische Richtigkeit, vielmehr standen kompositorische und dramaturgische Belange der Bildfindung, wie im vorliegenden Gemälde, klar im Vordergrund, so wird ein ähnliches Motiv mit rundem Festungsturm am Fluss in einem Gemälde von Jan Pieter van Bredael als ”Schlacht bei Peterwardein” bezeichnet, wahrscheinlicher dürfte jedoch die Eroberung der an Save und Donau gelegenen Festung von Belgrad, mit ihrem charakteristischen Castellan-Turm hier im Bild festgehalten sein, fein lasierende Malerei mit wenig pastosen Partien und effektvollem Licht, Öl auf Leinwand, links im Uferbereich undeutlich signiert ”A. B. G...”, in seiner Komposition, als auch seiner Malweise und raffinierten Lichtführung orientiert sich der nicht zu identifizierende Maler am Werk des berühmten Schlachtenmalers Georg Philipp Rugendas (1666–1762) und dürfte in dessen engerem Umfeld zu suchen sein, zu Vorgehensweise Rugendas bemerkt Wikipedia ”Er lebte vorwiegend in der freien Reichsstadt Augsburg und reiste bis auf seine Lehrjahre wenig. Deshalb nimmt man an, dass die meisten seiner Schlachtenbilder sich nicht auf einen konkreten Ort oder ein Ereignis bezogen, sondern allgemein gemalt und auf Vorrat gehalten werden konnten. Es handelte sich demnach um dekorative Schlachtenbilder, die im Gegensatz zum narrativen oder topographisch-analytischen Schlachtenbild kein besonderes Ereignis wiedergeben, sondern eher für dekorative Zwecke bestimmt waren, anstatt zu dokumentieren. ... Rugendas malte überwiegend dekorative Schlachtenbilder, die sich auf eine kleine Anzahl von Reitern beschränkten und keine wichtigen historischen Persönlichkeiten zeigten. Die nationale Zuordnung von Soldaten wird auch vermieden. Stattdessen verwendete er allgemein die Soldatenmode seiner Zeit. So konnte er frei und ungebunden an inhaltliche und formale Vorgaben sich der Kunst widmen. ... Die Orte der Handlungen spielten sich bei ihm immer um Pferde ab.”, Craquelure, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß ca. 53 x 72,5 cm.

Lot-No.: 4213
Limit: 900.00 €, Acceptance: 1500.00 €

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Prof. Otto Altenkirch, ”Im Herbst”

Blick entlang eines, einer Mauer folgenden Weges, unter bunt verfärbten Laubbäumen, pastose, impressionistische Landschaftsmalerei mit lockerem, breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, links unten signiert ”Otto Altenkirch”, rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt und signiert ”Im Herbst – Otto Altenkirch” sowie undeutlich datiert ”1917. 31 ...”, reinigungsbedürftig, alt gerahmt, Falzmaß ca. 46 x 57 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Bühnenbildner (1875 Ziesar bis 1945 Siebenlehn), 1889–93 Lehre zum Dekorationsmaler in Berlin, hier anschließend als Malergeselle tätig und parallel Zeichenunterricht an der „Freiwilligen Fortbildungsschule“ bei Hugo Händler, Militärdienst und Studienaufenthalt in Osteuropa und Ostpreußen, ab 1897 wieder in Berlin und 1898 Studium an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Berlin bei Paul Vorgang, ab 1900 bei Eugen Bracht, 1902 Wechsel mit Bracht an die Akademie Dresden und seit 1903 dessen offizieller Assistent, studierte in Dresden neben Bracht bei Emanuel Hegenbarth, 1906 Studienabschluss und freischaffend in Dresden, Mitglied der Künstlervereinigung „Die Elbier“, 1910 Gründungsmitglied der „Künstlervereinigung Dresden“ und leitender Hoftheatermaler (Direktor) am königlichen Sächsischen Hoftheater, 1917 von König Friedrich August zum Professor ernannt, 1920 Umzug nach Siebenlehn und freischaffend in Dresden-Neustadt tätig, beschickte ab 1904 die großen Kunstausstellungen Dresden, Berlin und München, 1941 und 1943 Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, Mitglied der Dresdener Kunst-Genossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, AKL, Goldstein, Internetseite zum Künstler und Wikipedia.

Lot-No.: 4289
Limit: 1000.00 €, Acceptance: 5000.00 €

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K. Köppel, Paar Gemälde deutsche Kriegsmarine

einmal Darstellung des Schlachtkreuzers SMS Moltke in der Seeschlacht am Skagerrak, rückseitig bezeichnet ”Molkte n. Augsburg im Gefecht”, als Gegenstück Darstellung eines deutschen Kanonenbootes im Hafen, Öl auf starkem Karton, signiert und datiert ”K. Köppl (19)16”, normale Altersspuren, leicht farbschwundrissig, restauriert, in je durchbrochen gestucktem Florentinerrahmen, Falzmaße ca. 31,5 x 38 cm und 32 x 37,5 cm.

Lot-No.: 4341
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Adriaen van de Velde, attr., Hirtenszene

Blick in abendliche mediterrane Landschaft, am Fuße eines Postaments, mit Darstellung der Allegorie des Nils (in Gestalt eines bärtigen, auf einer Sphinx lagernden Männeraktes mit Füllhorn) hat sich ein Hirte mit seiner Herde aus Schafen und Ziegen neben seinem Maulesel zur Rast niedergelassen, Tier und Mensch scheinen mit der Landschaft zu verschmelzen, wären da nicht einige effektvolle Lichter aus imaginärer Quelle, welche die Tiere der Dunkelheit entreißen, im Gegensatz zur der Dämmerung und mithin dem Schlaf anheimfallender Landschaft, scheint der blaue Himmel mit seinen dramatisch erleuchteten Wolken von dynamischer Ruhelosigkeit zu künden, die Malerei zeigt starke Bezüge zum Werk von Nicolaes Pieterszoon Berchem, welcher van de Velde künstlerisch stark beeinflusste, obgleich nicht gesichert ist, dass Berchem in Italien weilte, schuf er mediterrane Landschaften mit Tierstaffage und antiker Ruinenarchitektur, van de Velde hat in seinen gesicherten Werken wie sein Vorbild, obgleich er definitiv nie in Italien weilte, neben der typischen Landschaft, vielfach auch römische Artefakte als Zitat im Bild verwendet, im vorliegenden Gemälde lässt der Künstler den Hirten samt Herde zu Füßen der Allegorie des Nils rasten, die zwar per se nicht in eine italienische Landschaft gehört, deren Original (eine römische Arbeit aus dem 1. Jahrhundert nach Christi) jedoch in den vatikanischen Museen verwahrt wird und somit einen Bezug zu Rom herstellt, auch die Behandlung des Lichts, die Komposition der Landschaft und die stark kontrastierende Wiedergabe von Himmel und Landschaft finden sich neben der Tierdarstellung im Werk Adriaen van de Veldes, lasierende, teils minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 17. Jh., unsigniert, doubliert, alt restauriert, minimale Craquelure, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön in ca. 10 cm breiter, dunkler Wellenleiste mit vergoldeter Innenkante gerahmt (rückseitig Düsseldorfer Rahmungsetikett um 1910), hier auch altes Messingrahmenschild mit fehlerhafter Zuschreibung ”Adrian van de Velde 1639–1772”, Falzmaß ca. 58 x 50 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler und Radierer (1636 Amsterdam bis 1672 Amsterdam), entstammt bedeutender holländischer Malerfamilie, zunächst Schüler seines Vaters, des Zeichners Willem van de Velde (ca. 1611–1693), später Schüler von Jan Wijnants (auch Jean Wynants, ca. 1632–1684) und Paulus Potter (1625–1654) in Haarlem, beeinflusst von Philips Wouwerman (1619–1668) und Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683), anschließend Rückkehr nach Amsterdam und zunächst Mitarbeit im Atelier von Karel Dujardin (1622–1678), danach freischaffend, teilweise als Staffagemaler (Tiere und Menschen) für Jan Hackaert, Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Meindert Hobbema, David de Koninck, Jan van der Hagen, Adrien Verboom, Guilam Dubois, Jan Hackaert, Frederik de Moucheron, Jan Wijnant und Jan van der Heyden tätig, Quelle: Thieme-Becker, Wikipedia und Allgemeine Deutsche Biographie.

Lot-No.: 4202
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Paul Müller-Kaempff, Norddeutsche Sommerlandschaft

das Motiv kommt in abgewandelter Form regelmäßig im Werk von Paul Müller-Kaempff vor und der Künstler betitelte die Gemälde mit ”Hofstelle mit Kornfeld am Saaler Bodden” bzw. ”Ein Sommertag in Ahrenshoop”, zwei reetgedeckte Bauernkaten, unter mächtigen Laubbäumen, in ebener sonniger Landschaft, mit weiter Wasserfläche des Saaler Boddens im Hintergrund, minimal pastose Landschaftsmalerei in lichter, wie kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1925, links unten signiert ”P. Müller-Kaempff”, rückseitig auf dem Keilrahmen Stempel einer Berliner Malutensilienhandlung, original in schönem Silberstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 60,5 x 80,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler, Zeichner, Lithograph, Entwerfer und Illustrator (1861 Oldenburg bis 1941 Berlin), studierte zunächst 1882 an der Akademie Düsseldorf, 1883–86 Studium bei Gustav Schönleber an der Akademie Karlsruhe und 1886–88 als Meisterschüler von Hans Fredrik Gude an der Akademie Berlin, 1889 erster Aufenthalt im Fischland-Darß-Zingst, hierbei entdeckte er Ahrenshoop für sich und baute hier 1892 sein Haus, die Villa St. Lucas und betrieb 1894–08 die Malschule ”St. Lucas” sowie begründete die Künstlerkolonie Ahrenshoop, 1904 Mitbegründer des Oldenburger Kunstvereins, 1907 Mitbegründer der Vereinigung nordwestdeutscher Künstler, 1906 Ernennung zum Professor, ab 1908 Zweitwohnsitz in Hamburg und Mitglied des Hamburger Kunstvereins, 1909 Bau des Ahrenshooper Kunstkatens, 1914 Rückkehr nach Berlin, Ankauf zahlreicher Werke durch den kaiserlichen Hof in Berlin und vertreten in Museen in Rostock, Oldenburg, Kiel und Hamburg, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Wikipedia.

Lot-No.: 4366
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 2600.00 €

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Bartholomeus Johannes van Hove, Die Postkutsche vor Delft

sommerliche Ansicht eines der ehemals 5 Delfter Stadttore, mit ausfahrender Postkutsche und Passanten, vor dem Hintergrund der Stadt, mit der Nieuwe Kerk (Neuen Kirche), fein lasierend mit spitzem Pinsel festgehaltene Vedutenmalerei im sehr schönen Licht, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”Außerdem malte er Stadt- und Architekturansichten in einer an die holländische Traditionen dieses Fachs anknüpfenden Art und gewann durch seine zahlreichen Schüler ... großen Einfluß auf die holländische Malerei des 19. Jahrhunderts. Marius nennt Hove ”die Basis, auf der, direkt oder indirekt, eine ganze Generation von Künstlern weitergebaut hat”. In seiner Frühzeit pflegte Hove eine sorgfältige, zeichnerische Manier mit zarten, blassen, aber nicht reizlosen Farben.” und das Künstlerlexikon Nagler ergänzt um 1840 ”... in dieser Stadt (Den Haag) gründete er auch seinen Ruf, besonders durch seine Ansichten von Städten, und durch architektonische Darstellungen, in welchen er nicht allein genaues Studium der Perspektive, sondern auch ausgebildeten Sinn für Farbe und ihre Wirkung offenbaret. Seine Werke gehören zu den schönsten ihrer Art, und sie erfreuen durch ungemeine Wahrheit der Darstellung und durch die Sicherheit und Kraft der Handhabung des Pinsels.”, Öl auf Holz, um 1850, rechts unten signiert ”B. J. van Hove”, rückseitig auf der Holzplatte in Blei niederländisch bezeichnet ”Oude Poort Delft” und zwei neuzeitliche Etiketten mit Informationen zu Bild und Künstler, im schönen Goldstuckrahmen mit Messingrahmenschild ”B. J. van Hove” gerahmt, Falzmaß ca. 19 x 25,5 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler, Aquarellist und Lithograph (1790 Den Haag bis 1880 Den Haag), Sohn eines Vergolders und Rahmenmachers, als Kind Radierschüler, später Mitarbeit im väterlichen Geschäft, anschließend Schüler des Dekorationsmalers Johannes Henricus Breckenheimer Junior, schuf ab 1830 Theaterdekorationen für diverse holländische Theater, parallel Hinwendung zur Vedutenmalerei, in welcher er große Meisterschaft erzielte und die er an mehrere Schüler weiter gab, Mallehrer der Prinzessin von Oranien und späteren Königin Sophie, erhielt Aufträge unter anderem von Königin Sophie und dem russischen Zaren, Mitbegründer der Künstlervereinigung ”Pulchri Studio”, beschickte diverse Ausstellungen unter anderem in Berlin, Hamburg und Leipzig, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem Ehrenmitgliedschaft der Akademie Amsterdam, tätig in Den Haag, Quelle: Thieme-Becker, Nagler, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Wurzbach, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert und Boetticher.

Lot-No.: 4235
Limit: 2500.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Louis Douzette, Abenddämmerung am Bodden

1895 kehrte Douzette in den beschaulichen Ort seiner Jugend – Barth – zurück, im vorliegenden Gemälde dürfte uns der Künstler an den der Nacht anheim fallenden, sommerlichen Barther Bodden führen, in dessen Wasser sich die untergehende Sonne in lichten Gelbtönen spiegelt, links verschmilzt eine Fischerkate mit der sich verdunkelnden Landschaft und nur der Rauch, der dem Schornstein entsteigt, kündet von ihren Bewohnern, lediglich am fernen Horizont streift das letzte Licht des schwindenden Tages die Silhouette einer Stadt, mit spitzem Kirchturm und einer Bockwindmühle, möglicher Weise handelt es sich hierbei um den Turm der Sankt Marien-Kirche und die alte, noch 1910 nachweisbare Bockwindmühle von Barth, minimal pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Karton, um 1900, rechts unten signiert ”L. Douzette”, rückseitig undeutliche Annotationen in Blei, gering restauriert, schön in Goldleiste gerahmt, Falzmaß ca. 18 x 25,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Ludwig Christoph Douzette, auf Grund seiner Nachtlandschaften und Stimmungsbilder auch „Mondschein-Douzette“ genannt, französischstämmiger dt. Maler (1834 Tribsees /Neu-Vorpommern bis 1924 Barth), ab 1841 Kindheit in Franzburg, zunächst Lehre zum Stubenmaler beim Vater, 1852 Umzug nach Barth, ab 1856 freischaffend als Stubenmaler in Berlin, ab 1860 regelmäßige Malaufenthalte an der Ostsee, auf dem Darß sowie auf Rügen und autodidaktische Hinwendung zur Kunst, hier Anschluss an die Künstlergruppe von Ahrenshoop, ab 1863 Mitglied im Verein Berliner Künstler, ab 1864 Atelierschüler von Hermann Eschke in Berlin, hier auch beeinflusst von Eduard Hildebrandt, beschickte ab 1864 die Berliner Akademieausstellung und ab 1894 die Große Berliner Kunstausstellung, 1865 Reise per Segelschiff nach Söderhamm und weiter bis Tornio (Torneå) in Schweden, zum Studium der Mitternachtssonne, 1878 Studienreise nach Paris und Bekanntschaft mit der Schule von Barbizon im Wald von Fontainebleau, 1895 Rückkehr nach Barth, 1896 Ernennung zum Professor der Berliner Akademie, ab 1910 Ehrenbürger von Barth, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Künstlerbund Stettin, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Boetticher, Bénézit, Seubert, Müller-Singer und Wikipedia.

Lot-No.: 4229
Limit: 2900.00 €, Acceptance: 3600.00 €

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Prof. Franz Ritter von Defregger, Bildnis Andreas Hofer

in seinem künstlerischen Werk widmete sich Defregger vor allem Portraits, Historien sowie dem ländlich-bäuerlichen Alltag, dem er selbst entstammte und fand auch in der Darstellung des Tiroler Volkslebens und Freiheitskampfes sein zweites bedeutendes Themengebiet, hierzu vermerkt das Austria-Forum: ”Er malte mit Vorliebe sentimental-idealisierte Motive aus dem bäuerlichen Alltagsleben sowie dramatische Szenen aus dem Tiroler Freiheitskampf; wurde dadurch im Münchner Salon zum Publikumsliebling.”, besonders die zum Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend idealisierte tragische Figur des Andreas Hofer (1767–1810) nahm einen breiten Platz im Schaffen des Künstlers ein, bereits 1872 arbeitete der Künstler an seinem Gemälde zum Tiroler Volksaufstand von 1809 ”Das letzte Aufgebot”, in der Folge entstanden mehrere Gemälde mit Szenen aus dem Leben von Andreas Hofer, 1878 schuf Defregger das Monumentalgemälde ”Andreas Hofers letzter Gang”, welches die Ereignisse am 20. Februar 1810, kurz vor Hofers Hinrichtung in Mantua thematisiert, das vorliegende Portrait Andreas Hofers dürfte eine Detailstudie in Vorbereitung dieses Gemäldes sein und zeigt den Kopf des Freiheitskämpfers im Dreiviertelprofil, in der Gesamtkomposition des Monumentalgemäldes findet sich diese Darstellung an zentraler Stelle, in der sich Andreas Hofer, vor der mystisch erleuchteten Wand eines Durchgangs stehend, rückblickend von seinen trauernden Gefährten verabschiedet, das Gemälde ”Andreas Hofers letzter Gang” gehört neben dem ”Letzten Aufgebot” zu Defreggers bekanntesten Schöpfungen und erreichte breite Popularität in zeitgenössischen Fotoreproduktionen des Kunstverlages ”Franz Hanfstaengl” und durch die 1883 vom österreichischen Kunstverein in Wien herausgegebene und von Wilhelm Rohr nach dem Defreggergemälde gestochene Radierung, gekonnt, mit flottem, lasierendem Pinselstrich erfasste, durchgestandene Bildnisstudie, Öl auf Leinwand, um 1878, rechts unten signiert ”Defregger”, Craquelure, etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 62 x 49 cm. Künstlerinfo: ab 1883 Ritter von Defregger, österreichisch-bayerischer Genre- und Historienmaler (1835 Ederhof bei Iselsberg-Stronach bis 1921 München), 1858, nach dem Tod des Vaters, Übernahme des elternlichen Bauernhofes, 1860 Verkauf der Bauernwirtschaft und kurzzeitig Lehre als Bildschnitzer bei Michael Stolz in Innsbruck, von Stolz angeregt ab 1860 Malausbildung in München, zunächst Schüler von Hermann Dyck an der Privatschule des Münchner Kunstgewerbevereins, studierte ab 1861 an der Akademie München bei Hermann Anschütz, 1863–65 Studienaufenthalt in Paris und beeinflusst durch die Schule von Barbizon, 1865 Rückkehr nach München und schließlich nach Osttirol, 1867–70 neben Hans Makart und Gabriel Max Mitarbeiter im Atelier des Münchner Historienmalers Karl von Piloty, ab 1872 Aufenthalt in Bozen und Arbeit an seinem berühmten Gemälde ”Das letzte Aufgebot”, ab 1875 wieder in München und 1878 Berufung durch König Ludwig II. zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Akademie, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem 1883 den bayerischen Kronorden verbunden mit dem persönlichen Adelstitel ”Ritter von”, den preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste sowie 1885 die Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille, 1905 Ehrenbürger von München, 1910 Aufgabe der Lehrtätigkeit, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Matrikel der Münchner Akademie und Wikipedia.

Lot-No.: 4228
Limit: 4500.00 €, Acceptance: 11000.00 €

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