Gemälde

...

Linde, Geschwister im Garten

Doppelbildnis eines Mädchens mit ihrem kleinen, etwas erhöht sitzenden Bruder, der eine weiße Mohnblume in seiner rechten Hand nach oben streckt, vor dunkler, parkähnlicher Landschaft mit mächtigen Bäumen, lasierende Malerei mit wenigen pastosen Akzenten, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts auf dem Blatt signiert „Linde“, Craquelure, retuschiert, in prächtigen, bis zu 14 cm breiten, geschwungen gearbeitetem Goldstuckrahmen gerahmt, dieser mit geringen Erhaltungsmängeln, Falzmaß ca. 82 x 69,5 cm.

Lot-No.: 4335
Limit: 950.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Johann Erdmann Gottlieb Prestel, Elfspänner in der Puszta

großer, schwer beladener Pferdewagen mit zahlreichen Zugtieren und vier Mann Besatzung, auf dem Weg durch kaum bewachsene, steppenähnliche Landschaft, unter dunstigem Himmel, für den Künstler typische Komposition mit den im Vordergrund aufragenden Wildblumen, genau beobachtete Tiermalerei, Öl auf Leinwand, um 1840–50, links unten ligierte Signatur ”J Prestel”, Craquelure, im Randbereich Fehlstelle, restaurierungs- und reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 53,5 x 88,5 cm. Künstlerinfo: dt. Pferde- und Landschaftsmaler (1804 Frankfurt am Main bis 1885 Mainz), Sohn und Schüler des Johann Adam Prestel, Studium an der Akademie in München, Weiterbildung in Wien und Ungarn, Studienreisen nach Spanien, Griechenland und Italien, ab 1840 Hofmaler des Herzogs von Nassau, Anfang der 1850er Jahre zum Hofmaler nach Wien berufen, ab 1861 in Mainz ansässig, Quelle: Thieme-Becker und Wurzbach.

Lot-No.: 4341
Limit: 1000.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Schlafende Venus mit Cupido

blonde Venus, auf blauem Tuch ruhend, den Kopf in die linke Hand gestützt, auf einem roten Kissen, der unbeflügelte Cupido hat sein Gesicht vom Betrachter abgewendet und schläft, am Schoss der Venus angelehnt, die Szene wird von zwei Eroten beobachtet, im Vordergrund necken sich zwei Vögel, der Hintergrund in dunklen Farben gehalten, nur die Figurengruppe wird erleuchtet, feine Ölmalerei auf Leinwand, wohl 19. Jh., unsigniert, rückseitig auf Keilrahmen ungeprüfte Zuschreibung ”Albone de Boulogne”, Craquelure, doubliert, Retuschen, geringe Erhaltungsmängel, in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 27,5 x 23,5 cm.

Lot-No.: 4306
Limit: 1000.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Zweiteiliges religiöses Andachtsbild

das vorliegende Gemäldepaar bezieht sich aufeinander und wurde original in zwei Teilen gefertigt, links begegnet uns Johannes der Evangelist (auch Johannes der Theologe), welcher traditionell auch mit Jesu Lieblingsjünger gleichgesetzt wird, er hält ein Buch als Zeichen der Autorenschaft des Johannesevangeliums in der Rechten und in der Linken einen Kelch mit Schlange, hierzu berichtet die Legenda Aurea, dass Johannes, da er nicht heidnischen Göttern opfern wollte, dazu aufgefordert wurde, einen Kelch mit Gift zu trinken, Johannes soll ein Kreuz über eben jenen Kelch geschlagen und diesen gefahrlos geleert haben, nachdem das Gift in Gestalt einer Schlange entwichen war, zu Füßen Johannes sitzt der Adler als ein weiteres Attribut des Apostels, rechts neben Johannes steht die ins Gebet versunkene Gottesmutter Maria, das zweite Gemälde zeigt den auf Maria folgenden Jesus Christus, der wie seine Mutter Maria in ein rotes Wams mit blauem Mantel gekleidet ist, er erhebt die rechte Hand zum Segen, während er in seiner Linken als Zeichen des Sieges über den Tod einen Kreuzstab mit Kreuzfahne hält, im Hintergrund hinter Jesus ist die Kreuzigung Jesu auf Golgatha dargestellt, rechts neben Jesus steht der Apostel Petrus, seine Attribute das Buch, als Verteidiger des rechten Glaubens, und den Schlüssel, als Verwalter des Zutritts zur Himmelspforte, in den Händen haltend, neben den zentralen Gestalten des Neuen Testamentes, Jesus und Maria, wurden den beiden mit Johannes Evangelista und Petrus somit die prägendsten Apostel des Christentums zur Seite gestellt, pastose religiöse Dekorationsmalerei, Öl auf Leinwand und Spannrahmen, Ende 19. Jh., unsigniert, Craquelure, alt repariert, beide Leinwände mit Faltspuren und partiellen Farbverlusten, vor allem das Gemälde mit Maria mit mehreren, teils hinterlegten Fehlstellen in der Leinwand, je restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße je ca. 240 x 200 cm.

Lot-No.: 4362
Limit: 1100.00 €, Acceptance: 1700.00 €

Mehr Informationen...

...

Prof. Ferdinand Schauss, Mutter mit Kind im Wald

sommerlicher Weg, von Laubbäumen gesäumt, wohl Partie im Park von Schloss Bellevue in Berlin, minimal pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, links unten datiert und ortsbezeichnet und signiert ”Bellevue d. 15.8.(18)63 F. Schauss”, laut Vorbesitzerangaben aus dem Nachlass der Enkelin des Künstlers, Craquelure, ungerahmt, Maße ca. 52,5 x 42 cm. Künstlerinfo: auch Schauß, dt. Bildnis- und Genremaler (1832 Berlin bis 1916 Berlin), studierte an der Akademie Berlin bei Carl Steffeck, ab 1856 Schüler von Léon Cogniet an der École des beaux Arts in Paris, unternahm Studienreisen nach England, Holland, Belgien, Italien und Spanien, 1874–76 Professor an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar, 1876 Rückkehr nach Berlin, beschickte die Großen Berliner Kunstausstellungen und 1869–1916 die Ausstellungen im Glaspalast München, Mitglied im Verein Berliner Künstler, tätig in Berlin, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Müller-Singer, Klunzinger-Seubert, Seubert, Saur, Dressler, Scheidig ”Die Weimarer Malerschule” und Wikipedia.

Lot-No.: 4349
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 1500.00 €

Mehr Informationen...

...

Otto Rudolf Hessler, Römischer Nachmittag

Innenhof einer römischen Villa, mit blühenden Bäumen und Sträuchern, im Mittelpunkt der Szenerie dem Betrachter abgewandte junge Frau, beim Spiel der Aulos, der Hausherr mit seiner Gattin verfolgen, auf einer steinernen Kline ruhend, davor ein dreibeiniges Tischchen stehend, gespannt die Darbietung, währenddessen eine junge Frau im rechten Bereich des Bildes, in Gedanken versunken, an einer Pithos lehnt, im Hintergrund steht an der Gartenwand eine Herme, die Inspiration für das hier vorliegende Gemälde fand der Künstler wohl auf seiner Studienreise durch Italien, detailreiche, farblich fein abgestimmte Genremalerei, Öl auf Leinwand, rechts oben signiert und datiert „O. Hessler(18)93“, minimale Retuschen, geringe Erhaltungsmängel, in ca. 11 cm breiter, gestuckter, durchbrochen gearbeiteter, und vergoldeter Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 76 x 97 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1858 Leipzig, letzte Erwähnung 1930), Studium an den Akademien in Leipzig und Karlsruhe, Schüler von Ferdinand Keller, war tätig in München und Paris, Studienreise durch Italien, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Bötticher und Singer.

Lot-No.: 4331
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 1200.00 €

Mehr Informationen...

...

Rheinfall von Schaffhausen

Blick von einer Anhöhe flussaufwärts, auf den Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz, mit Schloss Laufen, im unteren rechten Bereich ist ein kleiner Hafen zu erkennen, von dort bringen Ruderer einige Schaulustig direkt an das zu dieser Zeit schon über die Grenzen der Schweiz bekannte Naturschauspiel, minimal pastose Landschaftsmalerei, 17./18. Jh., Craquelure, Leinwand auf Pressspanplatte kaschiert, teils unfachmännische Retuschen, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 56,5 x 72 cm.

Lot-No.: 4321
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

William Merritt Chase, Portrait einer jungen Frau

Portrait einer jungen Frau mit nach oben gestecktem, langem braunen Haar und wachem, in die Ferne schweifendem Blick vor dunklem, für den Künstler so typischem lasierenden Hintergrund, das Gesicht der Portraitierten erfasste der Künstler mit gekonnten, in seiner Farbwahl wohl überlegten Pinselstrichen, Ölfarben auf auf Leinwand, um 1900, im linken Bereich, auf der Höhe des Halsbands, Ritzsignatur „Chase“, auf Leinwand rückseitig Stempel in Form einer Malerpalette und hierauf bezeichnet PREPARED BY F.W. DEVOE & Co. NEW YORK MANUFAKTURERS AND IMPORTERS OF ARTIST`S MATERIALS“ , auf Rahmen verschiedene handschriftliche und gestempelte Nummern, unrestaurierter Zustand, im Bereich des Gesichts kleiner Farbverlust und im unteren Bereich größerer Farbabrieb, gerahmt im Goldstuckrahmen der Zeit, Falzmaß ca. 51,5 x 41,5 cm. Künstlerinfo: bedeutender us-amerikanischer Portrait- und Landschaftsmaler (1849 Eilliamsburg bis 1916 New York), 1861 Umzug seiner Familie nach Indianapolis, ab 1867 Lehre als Maler, ab 1869 Studium an der National Academy of Design in New York bei Joseph Oriel Eaton und Lemuel P. Wilmarth, 1871 Umzug nach St. Louis, Förderer ermöglichten ihm eine zweijährige Studienreise durch Europa, ab 1872 Studium an der Akademie in München bei Karl von Piloty und Alexander von Wagner, hier Freundschaft mit John Henry Twachtman und Frank Duveneck, 1876 erhielt der Künstler auf der Weltausstellung in Philadelphia die Goldmedaille für sein in München entstandenes Gemälde „Keying Up.the Court Jester“, 1877 neunmonatiger Aufenthalt in Venedig, 1878 Rückkehr nach New York sowie von 1878–96 und 1907–11 Lehrer an der Art Students League of New York, 1891 Gründung der Shinnecock Hills Summer School, die sich vornehmlich auf die Plein-Air-Malerei konzentrierte, im Zeitraum von 1891–1902 unterrichtete Chase hier etwa 1000 Studenten, vornehmlich wohlhabende Amateure aus dem nahegelegenem New York, zu seinen bekanntesten Schülern zählten Edward Hopper, Marsden Hartley Georgia O´Keeffe, Charles Demuth, Edmund Graecen, Howard Chandler Christyund Rockwell Kentin, in den Folgejahren entwickelte sich aus der Schule eine Künstlerkolonie, 1885–95 Präsident der Society of American Artists, 1886 Heirat mit Alice Gerson, aus dieser Ehe entstanden 8 Kinder, sowohl seine Kinder als auch seine Frau standen Chase häufig Modell, in New York übernahm er das Atelier von Albert Bierstadt, welches er in New York zu einem Treffpunkt der Kunstszene etablierte, 1895 schloss er jedoch dieses wieder, um Kosten zu sparen, nach dem Tod von John Henry Twachtman nahm Chase 1902 seinen Platz in der Künstlervereinigung „Ten American Painters“ ein, Werke von Chase befinden sich weltweit in zahlreichen bedeutenden Sammlungen und Museen, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit, AKL, Matrikelbücher der Münchner Akademie, Wikipedia und Internet.

Lot-No.: 4402
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 9500.00 €

Mehr Informationen...

...

Grünfeldt, Venedigansicht

idealisierte Ansicht des Canal Grande, mit Blick Richtung Palazzo Balbi und den Kirchturm der Basilika Santa Maria Gloriosa dei Frari und regem Bootsverkehr auf dem Kanal, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., unten links signiert ”Grünfeldt”, Craquelure, doubliert, kleine Retuschen, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß ca. 61 x 95 cm.

Lot-No.: 4329
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Ruhende Odaliske

auf einem mit schwerem Tuch drapierten Diwan liegende nackte, junge Frau in Betrachtung ihres Schmucks vertieft, pastose Malerei in fein abgestufter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, rechts unten unleserlich signiert und datiert „M. Oles… 1942“, Etikett auf Rückseite „Einrahmungswerkstätte und Kunsthandlung Franz Weisz, Wien III, Erdbergstraße 25“, restauriert, leichte Erhaltungsmängel, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß 85,5 x 132,5 cm.

Lot-No.: 4561
Limit: 1400.00 €, Acceptance: 1400.00 €

Mehr Informationen...

...

Wladimir Illjitsch Gladky, ”Olymische Produktion”

1980 fanden in Moskau die 22. Olympischen Sommerspiele statt, die Szene zeigt Frauen in einer Werkhalle der Textilproduktion beim bedrucken von Stoffbahnen mit dem russischen Schriftzug ”Moskwa [Moskau]” neben dem Maskottchen der Spiele einem Bären Namens ”Mischka”, flott erfasste, pastose Malerei des Sozialistischen Realismus mit breitem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand und neuzeitlichem Keilrahmen, links unten kyrillisch signiert und datiert ”W. Gladky (19)80”, rückseitig links oben russisch signiert ”B. I. Gladky” und russische Angabe des Geburtsjahres ”1929 g. r.”, rechts oben undeutlich russisch betitelt und datiert ”1980”, Leinwand wellig, Craquelure, etwas restauriert, ungerahmt, Maße 146 x 146 cm. Künstlerinfo: auch Vladimir Ylych Gladkiy, ukrainischer Maler, Graphiker und Illustrator (1929 in Dnepropetrovsk [auch: Dnipro] geboren), studierte bis 1952 an der Kunstschule Odessa, Meisterschüler von A. Muchnik und Mihail Dmitrijewitsch Todorov, beschickte ab 1954 ukrainische und ab 1957 gesamtsowjetische Ausstellungen, Quelle: Internet.

Lot-No.: 4425
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Johann Böss, Der Lautenspieler

in das Spiel seines Instrumentes vertiefter älterer Herr mit Rauschebart, in eleganter historisierender Kleidung, mit spitzem Pinsel ausgeführte Malerei mit gekonnter Behandlung des Lichtes, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert „Joh. Böss (1)856“, auf Rahmen Messingschild „Prof. J. Böss“ und rückseitig Klebeetikett mit Nummer 5866, dezentes Craquelure, geringe Retuschen, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt in prächtigen, ca. 16 cm breiten, profilierten, gestuckten und neu vergoldeten Rahmen, dieser mit leichten Altersspuren, Falzmaß ca. 105 x 84,5 cm. Künstlerinfo: österreichischer Maler und Zeichner (um 1822 Budapest bis 1861 Wien), 1839–43 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, 1846–59 mehrmals in Serbien tätig, Quelle: AKL und Internet.

Lot-No.: 4322
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

K. Köppel, Paar Gemälde Deutsche Kriegsmarine

einmal Darstellung des Schlachtkreuzers SMS Moltke in der Seeschlacht am Skagerrak, rückseitig bezeichnet ”Molkte n. Augsburg im Gefecht”, als Gegenstück Darstellung eines deutschen Kanonenbootes im Hafen, Öl auf starkem Karton, signiert und datiert ”K. Köppl (19)16”, normale Altersspuren, leicht farbschwundrissig, restauriert, in je durchbrochen gestuckten Florentinerrahmen, Falzmaße ca. 31,5 x 38 cm und 32 x 37,5 cm.

Lot-No.: 4461
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Tamara Georgievna Danilenko, Ansicht Poltava

Demonstration vorm 1969 errichteten Heldendenkmal für die Opfer des Großen vaterländischen Krieges in der ukrainischen Stadt Poltava (auch ”Poltawa”), geschaffen von den Bildhauern E. M. Kuntsevich und I. V. Mezentsev, bunte Menschenmenge mit Soldaten, ordensgeschmückten Veteranen, Pionieren und jungen Frauen in folkloristischer Tracht, inmitten eines Fahnenmeeres vor Heldendenkmal mit Schriftzug ”Poltawa”, in sommerlicher Landschaft, pastose Malerei des Sozialistischen Realismus mit breitem, lockerem Pinselduktus, Öl auf Leinwand und neuzeitlichem Keilrahmen, rechts unten kyrillisch signiert und datiert ”Danilenko T. (19)83”, rückseitig undeutliche kyrillische Bezeichnung und Nummer 980268, Leinwand wellig, Craquelure, etwas restauriert, ungerahmt, Maße 147 x 147 cm. Künstlerinfo: auch Tamara Georgiivna Danilenko, ukrainische Malerin (geboren 1937 in Krasnodon Region Luhansk), studierte bis 1963 an der staatlichen Kunsthochschule Kiew, hier Meisterschülerin von Vladimir Nikolaevich Kostecki, Mihail Ivanovich Hmelko und Vasiliy Ivanovich Zabashta, 1965–1979 und 1994–2001 tätig an der Shevchenko-Schule, ab 1974 Mitglied im sowjetischen Künstlerverband, Quelle: Internet.

Lot-No.: 4408
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Prof. Hans Christiansen, Herrenportrait

Bildnis eines elegant gekleideten jungen Herrn mit Zigarette, vor grünlichem Grund, Öllasuren auf Karton, links unten ligiertes Monogramm und Datierung „HC (19)29“, einige kleine Retuschen, vornehmlich im Randbereich Altersspuren, ungerahmt, Maße ca. 100 x 73 cm. Künstlerinfo: meist nur Hans Christiansen, bedeutender dt. Maler, Grafiker, Schriftsteller und Kunstgewerbler (1866 Flensburg bis 1945 Wiesbaden), zunächst Malerlehre, anschließend Italienreise und Malergehilfe in Hamburg, 1887–88 Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule, 1895 Aufgabe des Malerberufs und Studium an der Akademie Julian Paris, 1899 Berufung durch Großherzog Ernst Ludwig von Hessen an die Darmstädter Künstlerkolonie, deren Begründer er wird, schuf Beiträge für die Zeitschrift ”Jugend”, ab 1902 als Maler in Paris, ab 1911 Professor an der Kunstgewerbeschule Wiesbaden, ab 1933 Malverbot, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1900 Goldmedaille in Paris und 1904 Grand Prix in St. Louis, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, in der Schleswig-Holsteinischen Künstlergenossenschaft und im Deutschen Werkbund, tätig in Paris und Wiesbaden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 4404
Limit: 1600.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Hilla von Rebay, Mädchenportrait

den Betrachter anblickendes Mädchen, mit Blumenkranz im Haar, vor dunkel blaugrün changierendem Hintergrund, pastose Portraitmalerei in teils leuchtender Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1920, rechts oben signiert „v. Rebay“ (teils um den Rand), in ihren Berliner Jahren fertigte die Künstlerin zahlreiche Portraits an, im Archiv der Guggenheim Foundation existiert eine Fotografie der Künstlerin aus ihrem Berliner Atelier von 1914 mit zahlreichen Portraits an den Wänden, retuschiert, gerahmt, Falzmaß ca. 45 x 38 cm. Künstlerinfo: dt-amerikanische Malerin, Mäzenin und Gründungsdirektorin der Salomon R. Guggenheim Foundation New York (1890 Straßburg bis 1967 Westport/USA), 1907–13 Studium an der Académie Julian in Paris und in München, enge Freundschaft mit Georges Braque, 1916 Bekanntschaft mit Hans Arp in Zürich, gehörte in Berlin zu den um Herwarth Walden versammelten Künstlern und Freundschaft mit Otto Nebel, Wassily Kandinsky und Rudolf Bauer, Mitglied der Novembergruppe, 1927 Übersiedlung nach New York, 1928 Bekanntschaft mit Salomon R. Guggenheim, 1936 Organisation der „non-objective art“-Wanderausstellung, 1943 begann Hilla von Rebay zusammen mit Frank Lloyd Wright die Planung des heutigen Guggenheim-Museums, 1947 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft, bis 1952 Leiterin der Guggenheim Foundation und zog sich anschließend aus der Öffentlichkeit zurück und war selbst 1959 zur Eröffnung des Guggenheim-Museums nicht anwesend, Quelle: Vollmer, Wikipedia und Internet.

Lot-No.: 4493
Limit: 1800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

In der Nacht

vor der Scheibe des in warmem Gelb leuchtenden Vollmonds stehender Jüngling, mit antikisierendem Gewand, an seiner Seite ein auf der Brüstung ruhender Adler, teils lasierende Malerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links unten ligiertes Monogramm und datiert „FL 1902“, Craquelure, teils mit Ablösungen, restauriert, restaurierungsbedürftig, in Vergolderleiste gerahmt, Falzmaß ca. 81,5 x 54,5 cm.

Lot-No.: 4563
Limit: 2500.00 €, Acceptance: 2500.00 €

Mehr Informationen...

...

Prof. Hans Christiansen, ”Trettach bei Oberstdorf”

die still dahinfließende Trettach mit letzten Schneeresten an ihrem Ufer, vor saftig grünen Berghängen mit einsamem Bergbauernhof und teils von Schnee bedeckten Berggipfeln, ein Motiv, das den Künstler intensiv beschäftigt, so wurde 2011 eine kleinere Fassung des Gemäldes in Köln auf einer Auktion versteigert, Landschaftsmalerei in kraftvoller, frischer Farbigkeit mit teils pastosem Farbauftrag, Öl auf Leinwand, rechts und ligiertes Monogramm und Datierung „HC (19)23), rückseitig auf Leinwand bezeichnet und betitelt „Hans Christiansen Wiesbaden „Trettach bei Oberstdorf“, auf Keilrahmen Galerieetikett „Galerie Remmler & Co.“, handschriftliche Nummer 5543, Stempel „Hans Christiansen Wiesbaden“ und handschriftliche Nummern 9 und 13, teilweise farbschwundrissig, zwei restaurierte Einrisse, ungerahmt, Maße ca. 82 x 65,5 cm. Künstlerinfo: meist nur Hans Christiansen, bedeutender dt. Maler, Grafiker, Schriftsteller und Kunstgewerbler (1866 Flensburg bis 1945 Wiesbaden), zunächst Malerlehre, anschließend Italienreise und Malergehilfe in Hamburg, 1887–88 Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule, 1895 Aufgabe des Malerberufs und Studium an der Akademie Julian Paris, 1899 Berufung durch Großherzog Ernst Ludwig von Hessen an die Darmstädter Künstlerkolonie, deren Begründer er wird, schuf Beiträge für die Zeitschrift ”Jugend”, ab 1902 als Maler in Paris, ab 1911 Professor an der Kunstgewerbeschule Wiesbaden, ab 1933 Malverbot, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1900 Goldmedaille in Paris und 1904 Grand Prix in St. Louis, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, in der Schleswig-Holsteinischen Künstlergenossenschaft und im Deutschen Werkbund, tätig in Paris und Wiesbaden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Lot-No.: 4403
Limit: 2800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

”Piazza San Marco”

historisierende Darstellung des Markusplatzes mit Figurenstaffage und Blick auf dem Markusturm mit der neuen Prokuration im Hintergrund sowie im linken Bereich der Markusdom mit Teilen des Dogenpalastes, teilweise mit spitzem Pinsel ausgeführte Vedutenmalerei, Öl auf Leinwand, im unteren Bereich rechts betitelt „Piazza San Marco“ und links bezeichnet sowie datiert „Venezia, estate `27“, restauriert, etwas reinigungsbedürftig, in mit Eckkartuschen versehenen, ca. 10 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, mit einigen Abplatzern, Falzmaß ca. 64 x 87,5 cm.

Lot-No.: 4578
Limit: 3500.00 €, Acceptance: 3500.00 €

Mehr Informationen...

...

Edgard Pillet, Federbild ”Olibrius Marin”

sechsgliedrige farbenfrohe Abstraktion auf blauem Grund, geometrische Federkomposition 1973, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 102,3 x 83 cm, Künstlerinfo: neo-kubistischer/abstrakter Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Bénézit.

Lot-No.: 4488
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Edgard Pillet, Federbild ”Astrolabe”

zentraler roter flächiger Kreis (abstrahiertes Astrolabium) auf Hintergrund in Grautönen, geometrische Federkomposition, 1972, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 83,5 x 67,5 cm, Künstlerinfo: neo-kubistischer/abstrakter Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Bénézit.

Lot-No.: 4489
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Edgard Pillet, Federbild ”Anacardier”

halbzentrale graue Ellipse auf rotem Untergrund, geometrische Federkomposition 1973, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 103 x 75 cm, Künstlerinfo: neo-kubistischer/abstrakter Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Bénézit.

Lot-No.: 4487
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Otto Speckter, attr., Besuch im Pferdestall

Hund, eine Katze durch einen Stall mit zwei Pferden jagend, erzählerische Tiermalerei mit leicht pastosen Effekten, Öl auf Weißblech, Mitte 19. Jh., unsigniert, rückseitig in Farbe geritzt „Speckter Hamburg“, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 21,5 x 26 cm. Künstlerinfo: dt Maler, Zeichner und Radierer (1807 Hamburg bis 1871 Hamburg), übernahm 1834 die lithographische Anstalt des Vaters, illustrierte in den folgenden Jahren zahlreiche Bücher verschiedener Genre, war 1832 Gründungsmitglied des Hamburger Kunstvereins, Künstlerinfo: Thieme-Becker, Wikipedia.

Lot-No.: 4354
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Nicolaes Berchem, Abend im Gebirge

umgeben von ruhenden Tieren, auf einem Felsblock sitzender älterer Mann, mit sinnendem Blick auf eine zu seinen Füßen ruhende jüngere Frau, das Licht der untergehenden Sonne taucht die bergige Ideallandschaft vornehmlich in warme Brauntöne, obwohl nicht gesichert ist, dass der Künstler jemals Italien bereiste, komponierte er bei dem vorliegenden Gemälde eine mediterran anmutende Landschaft mit über eine Schlucht führender Brücke und auf einem Felssporn stehendem Haus in für Italien typischer Architektur, lasierende, teils mit spitzem Pinsel ausgeführte Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 17. Jh., rechts unten schwer lesbar signiert „N Berchem“ oder Monogramm „NB“, beigeben Bildbeschreibung von Didier Bodart vom April 2008 in Kopie und handschriftliches Gutachten aus dem Jahre 1933, ebenfalls in Kopie, auf Rückseite des Keilrahmens schwer lesbarer Stempel „F. J. Driebe Restaurateur ...“ und Reste eines alten Ausstellungsetikettes, alt doubliert, gleichmäßige, leichte Craquelure, vornehmlich im Randbereich Retuschen, in ca. 10,5 cm breiten Vergolderrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 49,7 x 67,1 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler und Radierer (1636 Amsterdam bis 1672 Amsterdam), entstammt bedeutender holländischer Malerfamilie, zunächst Schüler seines Vaters, des Zeichners Willem van de Velde (ca. 1611–1693), später Schüler von Jan Wijnants (auch Jean Wynants, ca. 1632–1684) und Paulus Potters (1625–1654) in Haarlem, beeinflusst von Philips Wouwerman (1619–1668) und Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683), anschließend Rückkehr nach Amsterdam und zunächst Mitarbeit im Atelier von Karel Dujardin (1622–1678), danach freischaffend, teilweise als Staffagemaler (Tiere und Menschen) für Jan Hackaert, Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Meindert Hobbema, David de Koninck, Jan van der Hagen, Adrien Verboom, Guilam Dubois, Jan Hackaert, Frederik de Moucheron, Jan Wijnant und Jan van der Heyden tätig, Quelle: Thieme-Becker, Wikipedia und Allgemeine Deutsche Biographie.

Lot-No.: 4302
Limit: 6000.00 €, Acceptance: 0.00 €

Mehr Informationen...

...

Diptychon mit Passionsszenen um 1500

die beiden vorliegenden Gemäldetafeln stammen laut Vorbesitzerangaben aus dem Besitz der Köstritzer Linie des Fürstenhauses Reuß und zeigen zwei Szenen aus der Passion Christi, zunächst sehen wir Jesus im Garten Gethsemane, beim Gebet am Ölberg, es ist Nacht, Jesus ist sich seines Schicksals bewusst und obgleich er seine drei ihn begleitenden Jünger bat, für ihn zu wachen, sind alle in tiefen Schlaf gesunken, rechts neben Jesus sieht man die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Jesu Lieblingsjünger Johannes, im Vordergrund schläft Petrus, seinen Kopf auf einen Stein gebettet, Jesus in der Bildmitte jedoch reckt seine Hände in Kummer und Gebet gen Himmel, um das von Gott – seinem Vater – ihm zugedachte Schicksal, in Gestalt eines Kelches auf hohem Fels zu empfangen, er hadert mit Gott und seiner Bestimmung, der er sich jedoch gehorsam zu unterwerfen gedenkt, so schreibt die Bibel im Matthäusevangelium (Mt. 26,36–42) „Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Gethsemane nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete. Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.”, geschickt verstand der Schöpfer vorliegender Szene, den Text der Bibel zu verbildlichen und ihn darüber hinaus mit sprechender Symbolik anzureichern, zunächst fällt den Betrachter der morbide Zaun mit dem geöffneten Gartentor ins Auge, er zitiert das Gegenteil des ”Hortus conclusus (verschlossener Garten)” – eben jenes Aufenthaltsorts von Jesu Mutter Maria, welcher um 1400 zum Paradiesgärtlein uminterpretiert wurde, Jesu Garten Gethsemane ist kein paradiesischer Ort – das Übel und die Laster dieser Welt hatten auch hier ungehinderten Zugang, darüber hinaus ist die formale Konstruktion der Szene interessant, der Fels, der Gartenzaun und nicht zuletzt die Gestalt des Petrus und des neben Petrus liegenden Säbels beschreiben einen Kreis, in dessen Mitte, einem Quell gleich, Jesus zu entspringen scheint, Jesus wird hier als geistiger und spiritueller Mittelpunkt dieser Welt verbildlicht, wie das Bibelwort (Johannes 4,14) ausführt ”Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.”, der neben Paulus ruhende Säbel indes geleitet den bibelkundigen Betrachter in die folgende Szene der Verhaftung Jesu, als Petrus im Handgemenge Malchus, dem Diener des Hohepriesters, ein Ohr abschlagen wird, die zweite Tafel führt in das Prätorium des römischen Statthalters Pontius Pilatus und zeigt die Dornenkrönung Jesu, im Zentrum der Darstellung thront der gedemütigte Jesus, während ihn die Schergen zum Spott in einen vermeintlichen Königsmantel kleideten, mit Dornenkrone und Binsenzepter ausstatten und verhöhnen, hierüber ist bei Matthäus (27,27–30) zu lesen ”Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf.”, die biblische Schilderung der Szene visualisierend, werden die Gesichter der Henkersknechte unmenschlich und zu Fratzen verzerrt wiedergegeben, beide Bildtafeln scheinen von ein- und demselben Maler gefertigt zu sein, dieser bediente sich einiger Kunstgriffe, um die Tafeln, den Ansprüchen der Zeit gemäß, gut ”lesbar” und die handelnden Personen allgemein erkennbar zu machen, so verwandte er z.B. für Jesus in beiden Gemälden, obgleich die Bibel in der Dornenkrönungsszene ein purpurrotes Gewand bezeugt, ein schlichtes dunkelblaues Gewand und folgt damit der Tradition spätmittelalterlicher Christusdarstellungen, Blau (vor allem Ultramarin) galt seinerzeit als eine der teuersten Farben, welche vornehmlich bedeutenden Sujets vorbehalten war, darüber hinaus war Blau die Farbe des weiten Himmels und der Unergründlichkeit der Meere und stand in der mittelalterlich-christlichen Farbensymbolik für die Vermittlung zwischen irdischer, himmlischer und göttlicher Sphäre und steht somit für die genuine Rolle Jesu, die Darstellung und Typisierung der einzelnen Protagonisten entspricht den Passionsdarstellungen der Zeit um 1500, die Entstehung der Tafeln dürfte, aufgrund der malerischen Ausführung, als auch der Form und Größe der Maltafeln, mit aus der Platte herausgearbeiteter Rahmung, im flandrischen Brügge vermutet werden, sie müssten somit durch einen Zeitgenossen von Hieronymus Bosch (1450–1516), Lucas Cranach dem Älteren (1472–1553), Hans Memling (1433/40–1494) oder Hans Holbein dem Älteren (1465–1524) gefertigt worden sein, charakteristisch für die Malerei der ausgehenden Gotik wie der Frührenaissance ist die Wiederentdeckung der Perspektive, bis zum 15. Jahrhundert entbehrten Gemälde oft jeder räumlichen Darstellung, erst Malerarchitekten wie Filippo Brunelleschi (1377–1446) und nachfolgenden Künstlern wie Leonardo da Vinci (1452–1519) in seinem ”Abendmahl” von 1495 oder Albrecht Dürer (1471–1528) in seinem Lehrbuch ”Underweysung der messung mit dem zirckel un richtscheyt” von 1525 gelang es, den Problemen der perspektivischen Darstellung auf den Grund zu gehen, unsere beiden Passionstafeln verdeutlichen auf frappierende Weise diese Entwicklung, während das ”Gebet Jesu im Garten Gethsemane“ noch perspektivisch wenig überzeugend gelöst wurde, kam bei ”Jesu Dornenkrönung” bereits die Zentralperspektive zur Anwendung, hierbei bediente man sich in der Anfangszeit gern schräg in den Hintergrund führender Linien, wie gliedernder Fußbodenkacheln, und unverhältnismäßig schräg gestellter Wände, nun ist es zum heutigen Zeitpunkt schwer rekonstruierbar, ob die beiden Tafeln ursprünglich zu einem kompletten Passionszyklus gehörten oder, wie vom Vorbesitzer durch Hörensagen überliefert, die Seitenflügel eines nicht mehr vorhandenen Altarschreins waren, da beide Tafeln rückseitig nicht gestaltet sind, ist eine derartige Verwendung jedoch eher unwahrscheinlich, wahrscheinlicher dürfte es sein, dass beide Gemälde ein Diptychon bildeten, so sind beide Tafeln nahezu deckungsgleich, die Aussparungen für die nicht mehr vorhandenen Scharniere liegen auf gleicher Ebene und auch die mittigen Löchlein auf den den Scharnieren gegenüber liegenden Seiten deuten auf Spuren eines ehemals vorhandenen Riegels hin, der beide Tafeln im zusammengeklappten Zustand zusammen hielt, ob nun beide Tafeln als Zweitverwendung aus einem Passionszyklus herausgelöst und zum Diptychon umgestaltet wurden, oder direkt für diesen Zweck geschaffen wurden, bleibt wohl ein Geheimnis des Objekts, geht man davon aus, mit vorliegenden Bildtafeln ein bis auf die fehlenden Scharniere vollständig erhaltenes Diptychon vorliegen zu haben, wirft die bildliche Darstellung weitere spannende Fragen auf, die weiterer Forschung bedürfen, so irritiert zunächst die ”falsche” Reihenfolge der Passionsszenen – bringt man den Scharnieraussparungen folgend, beide Tafeln an die ehemals zugedachte Position, erscheint mit der ”Dornenkrönung” links, in Leserichtung gesehen, eine spätere Passionsszene vor der rechts angeordneten früheren Szene ”Gebet im Garten Gethsemane”, einer weiteren eingehenden Betrachtung muss die Dornenkrönungsszene unterzogen werden, hinter Jesu und seinen Peinigern erscheinen rechts im Hintergrund zwei biblische Gestalten, welche als der römische Statthalter der Provinzen Judäa und Samaria Pontius Pilatus (links) und der jüdische Hohepriester Kaiphas (rechts) zu identifizieren sind, in zeitgenössischen Darstellungen dieser Szene fehlen beide vielfach, hin und wieder wohnt Pontius Pilatus der Dornenkrönung bei, ganz selten – wie z.B. in Holbeins des Älteren ”Grauer Passion” bzw. seiner ”Dornenkrönung” von 1501, dem Zyklus des ”Meisters der Karlsruher Passion”, wie dem Zyklus des ”Meisters der Kappeler Tafeln” – sind Pontius Pilatus und Kaiphas gemeinsam dargestellt, im vorliegenden Gemälde erscheint Pilatus im typischen orientalischen Gewand mit Gerichtsstab, den er zum Zeichen seiner Halsgerichtsbarkeit über Jesus hält, die Bibel berichtet, dass Pontius Pilatus sich schwertat mit dem Todesurteil über Jesus, als treibende Kraft hinter diesem Urteil standen der jüdische Hohe Rat mit seinem Hohepriester Kaiphas, die Jesus der Gotteslästerung bezichtigten, da dieser Rat jedoch nicht über die hohe Gerichtsbarkeit, das Urteil über Leben und Tod, verfügte, drängten sie den römischen Statthalter zu eben jener Verurteilung Jesu, somit ward Kaiphas meist hinter Pilatus stehend, als eigentlicher Grund der Verurteilung, verewigt, weit spannender als die Darstellung an sich, sind im vorliegenden Gemälde jedoch die Art und Weise der Darstellung des Kaiphas, gewöhnlich wird dieser mit - den antisemitischen Konventionen und Vorurteilen der Zeit folgend - ”typisch jüdischer” Physiognomie in würdevoller, doch nicht zuordenbarer Robe verbildlicht und mit seiner Rechten, seine Schuld abweisend, auf Pilatus zeigend dargestellt, ganz anders im vorliegenden Werk - Kaiphas Gesichtszüge sind füllig, jedoch keineswegs jüdisch karikiert und seine Kleidung besteht aus einer dunkelblauen, mit Hermelin verbrämten Robe und entsprechendem Pelzkragen sowie einer an einen Fürstenhut erinnernden Kopfbedeckung, nun wurden zu allen Zeiten Handelnde der Bibel oft in der zeitgenössischen Mode der Entstehungszeit der Malerei dargestellt, von Interesse dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass noch 1530 die Reichskleiderordnung die Verwendung von Pelzen für Stände und Schichten regelte, so war das Tragen von Hermelin ausschließlich Kaisern, Königen und Fürsten vorbehalten, bleibt die Frage, warum wurde ein jüdischer, im christlichen Kontext negativ besetzter Protagonist des Neuen Testaments in fürstlicher Robe dargestellt?, betrachtet man die Figurengruppe Pilatus-Kaiphas, so erscheinen beide Figuren auf Grund ihrer Einordnung in die räumliche Konzeption, als auch ihrer malerischen Umsetzung als nachträgliche Hinzufügung zur ursprünglichen Bildkomposition, sowohl in der Erfassung der Physiognomie der Dargestellten, als auch der durch Licht und Schatten modellierten Plastizität der Kleidung bestehen augenscheinliche Unterschiede, auch im Bereich der Füße beider Personen ist das sonst im gesamten Gemälde korrekt durchkonstruierte Bild der Fußbodenkacheln nachträglich verändert worden, diese Beobachtung wirft weitere Fragen auf – kann es sein, dass diese Figuren zeitnah zur Entstehung der Tafeln der Komposition beigefügt wurden und wenn ”Ja”, warum?, eine mikroskopische Untersuchung durch Leipziger Restauratoren brachte auf erstere Frage vorerst keine schlüssige Antwort, bestätigt jedoch auf Grund der Alterungsspuren der Malschicht das hohe Alter der vermutlichen Ergänzung, weiteren Aufschluss würden perspektivisch zu veranlassende Infrarot- und Röntgenuntersuchungen bringen, die Untermalungen bzw. das Vorhandensein oder Fehlen von Vorzeichnungen sichtbar machen können, so ist die Annahme der späteren Hinzufügung der Pilatus-Kaiphas-Gruppe zunächst eine spannende, jedoch hypothetische Vermutung, bleibt die Frage nach dem ”Warum würde man diese Figuren in genau dieser Gestalt der Szene beigefügt haben?”, zur Beantwortung dieser Frage könnte ein Blick auf die geschichtlichen Ereignisse der Entstehungszeit der Gemälde weiterhelfen, die Bildtafeln dürften vor oder zu Beginn der Reformation entstanden sein – eben jener kirchlichen Erneuerungs- und Abspaltungsbewegung, welche 1517 mit Dr. Martin Luthers (1483–1546) legendären Thesenanschlag zu Wittenberg begann, offiziell bis zum Augsburger Reichs- und Religionsfrieden 1555 reichte, praktisch jedoch bis zum Ende des 30-jährigen Krieges 1648 währte, vor allem die frühen Jahre der Reformation waren geprägt von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Karl V. (1500–1558) und der katholischen Kirche auf der einen Seite und den, von im Schmalkaldischen Bund vereinten lokalen Fürsten, unterstützten Protestanten um Luther auf der anderen Seite, so erfuhr Luther und die Reformation Unterstützung durch den sächsisch-ernestinischen Kurfürsten Friedrich III. den Weisen (1463–1525) und seiner Nachfolger Johann des Beständigen (1468–1532) sowie dessen Sohn Friedrich I. des Großmütigen (1503–1554), alle diese Kurfürsten sind mit bärtigem Antlitz überliefert, ihnen standen auf katholischer Seite der auf der Moritzburg in Halle an der Saale residierende Erzbischof von Mainz und mithin geistliche Kurfürst und Erzkanzler des Heiligen römischen Reiches Albrecht von Brandenburg (1490–1545), als ranghöchster geistlicher Würdenträger der katholischen Kirche auf deutschem Territorium entgegen, welcher stets bartlos dargestellt wurde, betrachten wir nun den im vorliegenden Gemälde der Dornenkrönung im kurfürstlichen Ornat wiedergegebenen, feisten, wie bartlosen Kaiphas und vergleicht seine Gesichtszüge mit denen Albrecht von Brandenburgs, ist auf Grund der Ähnlichkeit zu vermuten, dass mit dieser Figur Albrecht von Brandenburg gemeint sein könnte, eben jener, der aufgrund seiner, bei den Augsburger Fuggern aufgenommenen Kredite, sich eine für damalige Verhältnisse unglaubliche wie unzulässige Ämterfülle und Macht erkaufen konnte, eben jener Albrecht von Brandenburg, der trotz des christlichen Gelübdes der Armut und Ehelosigkeit mit Konkubinen in Luxus lebte und so den Widerspruch aufrechter Christen, wie des Augustinermönches Dr. Martin Luther heraufbeschwörte, eben jener Albrecht von Brandenburg, der im Schulterschluss mit dem römischen Papst Leo X. den Ablasshandel des Dominikanermönches Johann Tetzel (1460–1519) in seinem Herrschaftsbereich unterstützte, um 50 % der Einnahmen zur Tilgung seiner immensen Schulden zu verwenden und so nicht unwesentlich zum Ausbruch der Reformation beitrug, zunächst setzte sich der humanistisch gebildete Albrecht noch vermittelnd zwischen den religiösen Bewegungen ein und weckte kurzzeitig verhaltene Hoffnungen in Luther, Albrecht beteiligte sich jedoch bereits 1525 an der Gründung des antireformatorischen Dessauer Bundes und wurde nach seiner Vertreibung aus seiner Hallenser Residenz 1541 zum erbitterten Gegner Luthers und der Reformation, Albrecht avancierte zur Schmähfigur der Reformation, so argumentierte Luther im Angesicht der Bedrohung christlichen Glaubens durch die Türkenkriege (1521–1543), im Hinblick auf den Papst und die katholische Kirche, man möge zunächst den ”inneren Türken” besiegen und brandmarkte so Papst wie Türken gemeinsam als ”Antichristen”, betrachtet man nun das hier zum Diptychon gefügte Gemäldepaar vor den geschichtlichen Hintergründen der Entstehungszeit, findet man eine mögliche Erklärung für die Art und Weise der Darstellung, allgemein betrachtet, versinnbildlicht die links angeordnete ”Dornenkrönung” die Verhöhnung des Christentums, wie die rechts angeordnete Szene von ”Jesu Gebet im Garten Gethsemane” den unmittelbar bevorstehenden Verrat an Jesus Christus ankündigt, mit Einfügung der Figuren des Pontius Pilatus und des Kaiphas in die Dornenkrönung erfährt die Szene weitere Brisanz und benennt die im christlichen Verständnis wahren Schuldigen am Kreuztod Jesu, indem der Künstler nun Kaiphas die Gestalt Albrecht von Brandenburgs verleiht, identifiziert er ihn und die durch ihn vertretene Katholischen Kirche als eigentlichen Antichrist und Verräter am Christentum und erhebt subtile Anklage, so könnte auch die Haltung der rechten Hand des Kaiphas diese These stützen, gewöhnlich zeigt sie schuldzuweisend auf Pilatus, im vorliegenden Fall zeigt sie jedoch von diesem weg, über den Bildrand hinaus, auf die Gebetsszene Jesu im Garten Gethsemane, möglicherweise stellt so der Künstler eine Verbindung beider Szenen her, rechtfertigt so deren ”verkehrte” Anordnung und bringt Albrecht von Brandenburg mit dem von den Protestanten beklagten Verrat am Christentum in Verbindung, nun sind beide Passionsszenen per se eindrucksvolle wie kunsthistorisch wertvolle Zeugnisse religiöser Frömmigkeit, in Anbetracht der Tatsache, dass die protestantische Überformung überkommender katholischer Altar- und Bildwerke auf dem Gebiet der Reformation durchaus opportun sowie üblich war und sich die aus der Ikonographie der Tafeln ablesbaren Hypothesen bestätigen würden, stellte das Diptychon darüber hinaus ein spannendes wie seltenes Zeitzeugnis der reformatorischen Ereignisse des frühen 16. Jahrhunderts dar, fein lasierende Malerei mit wenigen, pastosen Effekten und schönem Licht, Öl und Eitempera über hellem Bolus auf Eichentafeln, mit zurückliegendem Malgrund und direkt aus der Platte gearbeiteter rahmender, vergoldeter Profilierung (Hohlkehle mit Wulst und abschließender schmaler Platte, oberen Rundbogenabschluss und zur Basis in einem Wasserschlag einlaufendem Profil), unsigniert und undatiert, beide Tafeln craqueliert, 2010 restauriert (Risse in den Platten geklebt, Malerei und Vergoldung gefestigt und angelegt, Fehlstellen im Rahmungsprofil, der Vergoldung und der Malerei retuschiert, Fotos der Restaurierung und knapper Restaurierungsbericht der Restaurierungsrechnung auf CD beigegeben), Abbildung je ca. 33,5 x 22,5 cm, Plattenmaße mit Rahmungsprofil je ca. 40,5 x 29 x 1,8 cm.

Lot-No.: 4300
Limit: 8000.00 €, Acceptance: 11000.00 €

Mehr Informationen...

Upcoming events

How does an auction work