Allart van Everdingen, attr., Landschaft mit Wasserfall
imposante herbstliche skandinavische Gebirgslandschaft, mit eindrucksvoll zwischen Felsen und Gebäuden zu Tale stürzendem Fluss, 1640–44 reiste Allart van Everdingen nach Schweden und Norwegen, die skandinavischen Eindrücke waren zeitlebens prägend für sein künstlerisches Schaffen, so fertigte er auch später in Holland mit Vorliebe norwegische bzw. schwedische Landschaften, deren rauen, mystischen und ungestümen Charakter er meisterlich in düsteren und schweren Farben festzuhalten verstand, die er mit effektvollen Lichtern – wie im vorliegenden Bild bei der Darstellung des Wassers – belebte, Everdingen steht somit in der malerischen Tradition der Zeit und wetteiferte in seinen skandinavischen Motiven mit Jacob van Ruisdael (1628/29–1682) und fand einen Nachahmer in Jacob Coning (1648–1724), fein lasierende Landschaftsmalerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, 17. Jh., unsigniert, rückseitig auf dem jüngeren Keilrahmen frz. bezeichnet "signé en bas à droite Everdingen [dt.: signiert unten rechts Everdingen]" und neuzeitliches Etikett "Allart van Everdingen (1621–1675)", alt doubliert, partiell stärker retuschiert, gering restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 69 x 61 cm. Künstlerinfo: auch Aldert oder Allaert van Everdingen, niederländischer Landschaftsmaler, Aquarellist, Zeichner, Buchdrucker, Radierer und Sammler (1621 Alkmaar bis 1675 Amsterdam), studierte zunächst Theologie, parallel Schüler von Roelant Savery in Utrecht, weitergebildet bei Pieter de Molyn [Molijn] in Haarlem, 1640–44 Studienreise nach Schweden und Norwegen, anschließend Rückkehr nach Holland, ab 1645 Meister und Mitglied der Lukasgilde Haarlem, ab 1651 in Amsterdam tätig, 1657 Bürgerrecht von Amsterdam, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Allgemeine Deutsche Biographie, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Wurzbach und Wikipedia.