Eugène Boudin, attr., Nordfranzösische Küstenpartie
steinige raue Küste mit massiven Steinhäusern unter effektvoll bewölktem Himmel, im Vordergrund Personenstaffage, sobald das Frühjahr anbrach, konnte man Boudin an den Küsten Nordfrankreichs sehen, wie er seine Staffelei aufstellte, um das sich unmittelbar vor seinem Auge vollziehende Spiel der Wolken über der See festzuhalten, die Küsten seiner Heimat, der Normandie, sowie der Bretagne suchte er jährlich auf, Boudin gilt als Pionier der Plein-air-Malerei sowie des Impressionismus, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten signiert "E. Boudin", rückseitig Etikettfragment sowie Stempelnummerierung wohl früherer Ausstellung "13", dazu einige handschriftliche Annotationen, hinterlegte Leinwandstelle, Craquelure, minimale Farbverluste insbesondere im Randbereich, reinigungsbedürftig, ungerahmt auf Keilrahmen mit Erstbespannung, Maße ca. 29,5 x 48 cm. Nicht im WVZ Schmit. Künstlerinfo: frz. Maler, Zeichner und Vorläufer des Impressionismus (1824 Honfleur bis 1898 Deauville), ab seinem 22. Lebensjahr als freischaffender Maler tätig, durch Stipendium der Stadt Le Havre ab 1851 Studium in Paris, Studienreisen nach Flandern, Venedig, in die Bretagne und nach Südfrankreich, Freundschaft mit den Malern Constant Troyon, Johan Barthold Jongkind und Gustave Courbet, 1858 machte er Bekanntschaft mit Claude Monet, dem er die Plein-air-Malerei näherbrachte, Monet zollte Boudin seinen höchsten Respekt, indem er urteilte, dass er seine Entwicklung hin zum Maler Boudin schulde, ab 1859 regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon, 1974 Teilnahme an der ersten Ausstellung der Impressionisten im Studio des Pariser Fotografen Nadar, ab 1881 Lehrer von Louis Braquaval, in seinem Heimatort Honfleur befindet sich heute das Musée Eugène Boudin, Boudin hatte maßgeblichen Einfluss auf die malerische Moderne, darunter vor allem für den Einzug der Plein-air-Malerei und die Entwicklung des Impressionismus, Quelle: Benezit, Thieme-Becker und Website Musée Eugène Boudin.