Hedwig von Lepel-Gnitz, der Sohn Jürgen Heinrich
Brustbildnis des fünfjährigen Sohnes Jürgen Heinrich von Lepel-Gnitz (1884–1964), mit Pelzmütze und Pelzmantel, vor braunem Grund, fein lasierende, partiell gering pastose akademische Portraitmalerei, Öl auf Mahagoniholzplatte, links unten nachträglich bezeichnet und datiert "H. v. Lepel 1891", links oben später hinzugefügtes Familienwappen mit silbernem Schild mit rotem Schrägrechtsbalken, gekrönt von Freiherrenkrone, rückseitig bezeichnet "Juergen Heinrich v. Lepel-Gnitz, geb. 25. Juni 1884 – gemalt 1891 von seiner Mutter", gering restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, Provenienz: Nachfahren der Künstlerin, ungerahmt, Maße ca. 43 x 33,5 cm. Künstlerinfo: geborene Hedwig Laura Amalie Antonie Greve, dt. Genre-, Stillleben- und Portraitmalerin sowie Kopistin und Märchenbuchautorin (1850 Spellbrink bei Osnabrück bis 1925 Weilheim/Oberbayern), erste künstlerische Ausbildung im Umfeld der Düsseldorfer Akademie, in Düsseldorf Schülerin von Konrad Gustav Süs (auch Süß, 1823 Rumeck bis 1881 Düsseldorf, wohl ihrem Onkel), Weiterbildung bei Alexander [Sándor] von Liezen-Mayer (1839–1898) in München, anschließend freischaffend als Portrait- und Genremalerin in Ems, portraitierte vor allem Mitglieder der dt. Hocharistokratie wie Kaiser Wilhelm I., den preußischen Generaloberst der Kavallerie und Feldmarschall sowie Generaladjutant Kaiser Wilhelms I. Walther Freiherr von Loë, Gräfin Clementine von Schlippenbach, den preußischen Justizminister Heinrich von Friedberg und Prinz Heinrich XIII. Reuß-Plauen, 1880 Eheschließung mit dem königlich-preußischen Kammerherrn, Theaterregisseur und ab 1887 Intendanten des Königlichen Hoftheaters in Hannover, Bruno von Lepel-Gnitz (1843–1908), seitdem verehelichte Hedwig von Lepel-Gnitz, 1890 Übersiedlung nach Hannover, beschickte 1875 bis 1890 zahlreiche Ausstellungen in München, Dresden, Hannover, Berlin, Düsseldorf und Bremen, signierte als Malerin auch nach der Eheschließung teilweise noch als "Hedwig Greve", trat ab 1890 zunehmend unter dem Namen Hedwig von Lepel-Gnitz als Märchenbuch-Autorin hervor, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Boetticher, Müller-Singer, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule" und Internet.