"Fête champêtre"
vor allem der absolutistische französische Hof des 17./18. Jh. liebte die Unterhaltung und die Zerstreuung in ländlicher Umgebung der Gärten von Versailles, er inszenierte dazu formal ungezwungene, doch tatsächlich genau durchchoreographierte Festlichkeiten und Maskeraden, die als "Fête champêtre [dt.: Fest auf dem Feld]" vielfach als Sujet Eingang in Gemälde von Malern wie Jean-Baptiste Pater, Atoine Watteau, Nicolas Lancret und François Boucher fanden, die Szene entführt den Betrachter in einen naturnahen Landschaftspark, nur eine Vase auf hohem Postament verrät die kultivierende menschliche Intervention in die sonst urwüchsige Sommerlandschaft, im Schatten mächtiger Laubbäume hat sich eine herrschaftliche Gesellschaft niedergelassen und wohnt den Darbietungen eines Dudelsackspielers und eines Tänzers mit Kastagnetten bei, lediglich ein Liebespaar am linken Bildrand frönt, unbeeindruckt vom sonstigen Geschehen, ihren eigenen amourösen Interessen, gering pastose Malerei, Öl auf nachträglich gesperrter Holzplatte, unsigniert, rückseitig Etikett "»Fete Galante« n. Boucher Ende 18. Anf. 19. Jh.", alte Retuschen, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 42 x 59,5 cm.