Gemälde

Katalog-Nr. 4529

Rudolf Stangelberger, Am Gebirgssee

in der 2. Hälfte des 19. Jh. erlebte der Alpinismus regen Zuspruch, von dieser Leidenschaft schien auch der Wiener Lehrer und Landschaftsmaler Rudolf Stangenberger erfasst worden sein, der in seinen Gemälden vielfach seine heimatliche Bergwelt in leidenschaftlich erfassten Landschaftsausschnitten verewigte, das vorliegende, auf Fernwirkung konzipierte, mit flottem, pastosem wie breitem Pinselduktus impressionistisch festgehaltene Motiv lässt eine unmittelbare Entstehung vor Ort vermuten, so gelang es dem Künstler, die Licht- und Wettersituation dieser Momentaufnahme glaubhaft zu schildern, im Zentrum des Gemäldes verheißt eine kleine steinerne Schutzhütte – in majestätischer, jedoch unwirtlicher Gebirgslandschaft – Schutz vor den Unbilden der Natur, die der Künstler nahezu philosophisch im Bild einfängt, während das Dach der Schutzhütte und die links angeordneten Felspartien im hellen, friedlichen Sonnenlicht erglühen, dominieren die rechte Bildhälfte mit ihren, im kalten Blaugrau erfassten Regen- und Nebelschwaden eher bedrohliche Momente, erst auf dem zweiten Blick wird man der in der Mode um 1900 gekleideten Alpinisten gewahr, die sich an der Hütte und am Seeufer in stiller Betrachtung niedergelassen haben, Stangelberger ordnet sie bewusst farblich der Bergwelt unter und lässt sie so symbolisch mit dieser eins werden, auf Grund des frühen Todes des Künstlers blieb das von seinen Wiener Zeitgenossen geschätzte Oeuvre überschaubar, anlässlich seines Todes am 16. März 1917 schrieb die ”Reichspost” in ihrem Nachruf: ”Ein bodenwüchsiger Landschaftsmaler, dessen eigenartig kraftvolles Schaffen in begeisterter Liebe zur heimatlichen Alpenwelt wurzelte, ein Künstler, der aus dem Lehrstand hervorgegangen, hat Stangelberger seinem lieben Wien dauernde Kunstwerke hinterlassen. Wir begegnen seinen Arbeiten im Wiener Rathause, im Festsaal des Lehrerhausvereines, in der Bahnhofshalle des Südbahnhofes, aber auch in den Sälen der von Ausflüglern gern besuchten Hotels und Schutzhäuser.”, Öl auf Leinwand, um 1910, links unten signiert ”Stangelberger Rudolf”, rückseitig Rahmungsetikett Bruneck, Craquelure, minimal restaurierungsbedürftig, original in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 69,5 x 100 cm. Künstlerinfo: österreichisch-ungarischer Pädagoge und Landschaftsmaler (vor 1890 bis 16.03.1917 Wien), zunächst Lehramtsstudium, später Hinwendung zur Malerei, machte sich vor allem als Hochgebirgsmaler einen Namen, Quelle: Müller-Singer, Nachruf zum Tode des Künstlers in der ”Reichspost”, Info Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie und Internet.

Limit:
150,00 €
Zuschlag:
300,00 €

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