Gemälde

Katalog-Nr. 4315

Fritz Ebel, Sommerliches Bachtal

im Schatten üppig grüner Laubbäume ergießt sich in flachen Kaskaden, wegbahnend zwischen mächtigen Steinen, ein Waldbach, das fein abgestufte Waldesdunkel erlaubt einen Durchblick zum Waldrand, der eine sonnige Lichtung erahnen lässt, die Landschaft verheißt Kühle und Stille, die wohl nur durch das Murmeln des Baches dezent gebrochen wird, mit vorliegendem Gemälde beweist sich der auch ”Maler des deutschen Waldes” genannte Künstler in seinem ureigenen Sujet, von der erzählerischen Spätromantik seines Lehrers August Lucas entwickelte sich Ebel im Verlaufe seines Lebens zum Naturalisten, den in seinem späteren Schaffen impressionistische Züge nicht fremd waren, das vorliegende Gemälde dürfte seiner späteren Schaffensphase angehören, in der sich die Akkuratesse realistischer Naturauffassung zu Gunsten eines lockereren, summarischem Pinselduktus zurücknimmt und atmosphärische Lichtwirkung hervorzaubert, jedoch auch in unserem Bild wird die Landschaft in der Tradition der Romantik durch die anekdotische Gegenwart eines auf schattigem Weg daherkommenden Jägers mit Hund ”belebt”, dessen man erst auf dem zweiten Blick gewahr wird, hierzu bemerkt Bruckmann ”Er fand seine Motive beim Vogelsberg, in der Rhön, im Harz und im Spessart. ... Ausgewogene Baumarrangements korrespondieren mit einer einheitlich-harmonischen Grün-Braun-Grau-Farbskala. Eine friedvolle Atmosphäre erfüllt die Natur, mit der die sparsame und häufig blau-weiß-rot gekleidete Figurenstaffage in vollem Einklang steht.”, minimal pastose Landschaftsmalerei in sublimer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1890, rechts unten signiert ”F. Ebel”, Malerei im unteren Bereich gering berieben, etwas restaurierungsbedürftig, schön im originalen, ca. 14 cm breiten Goldstuckrahmen (geringe Erhaltungsmängel) gerahmt, Falzmaß ca. 48,5 x 68 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Carl Werner Ebel, dt. Landschaftsmaler (1835 Lauterbach/Hessen bis 1895 Düsseldorf), genannt ”Maler des deutschen Waldes”, zunächst Apothekerlehre und Tätigkeit als Apothekengehilfe in Osterode am Harz, 1855 Privatschüler des Malers August Lucas in Darmstadt, 1857–61 Studium an der Akademie Karlsruhe bei Johann Wilhelm Schirmer, ab 1862 freischaffend in Düsseldorf, hier Wohn- und Ateliergemeinschaft mit Eugen Bracht, Carl Harveng und August Kessler, unternahm Studienreisen ins bayerische Hochland, nach Tirol, Südfrankreich und Italien, beschickte ab 1864 die Berliner Akademieausstellungen sowie Kunstausstellungen in Düsseldorf, Karlsruhe, Wien und den Kunstverein Barmen, 1884 Beteiligung und Medaille zur Kristallpalastausstellung in London, 1862–95 Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein ”Malkasten”, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Boetticher, Müller-Singer, Seubert, Mülfahrt, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Kataloge der Berliner Akademieausstellungen und Wikipedia.

Limit:
800,00 €

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