Gemälde

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”Die vier Erdteile” nach Peter Paul Rubens

alte Kopie nach dem 1615 entstandenen großformatigen (209 x 284 cm) Gemälde ”Die Vier Erdteile”, das heute im Kunsthistorischen Museum Wien verwahrt wird, das allegorisch aufgeladene Bild, welches jeweils die Flussgötter der Hauptströme mit einer mythologischen Frauenfigur des Kontinentes in trauter Einigkeit unter einer Art Baldachin zeigt, präsentiert den Wissensstand der Entstehungszeit, in der man von vier Erdteilen ausging, links an höchster Stelle mit hellem Inkarnat thront eine vielfach als ”Europa” wohl fehlinterpretierte Nymphe mit dem Flussgott der Donau Danuvius, welcher ein Ruder in der Hand hält, durch eben diese Darstellung und die im Vergleich zu den anderen Allegorien höchste Positionierung der beiden Figuren sollte seinerzeit der kulturelle Führungsanspruch Europas verdeutlicht werden, links zu Europas Füßen, auf eine Urne gestützt, mit einer dunkelhäutigen Frau im Arm, erscheint der Flussgott des Nils Neilos, welcher samt des im Vordergrund dargestellten Krokodils für Afrika steht, die Abgewandtheit des als Rückenakt dargestellten Neilos verweist auf die seinerzeit nicht bekannte Quelle des Flusses, gleichwohl die Ähren auf seinem Haupt für die Fruchtbarkeit seines Landes stehen, mittig im Hintergrund erscheint der Flussgott des Rio de la Plata mit einer Kokosnuss in der Hand sowie einem Kranz roter Pfefferschoten im Haar und symbolisiert Amerika und schließlich rechts die Darstellung Asiens mit der Allegorie des nach seinerzeitigem europäischen Verständnis männlichen Flussgottes des Ganges, welcher in Indien durch die hinduistische Göttin Ganga verkörpert wird, im Vordergrund säugt als augenscheinlichster Hinweis auf Asien eine Tigerin ihre Jungen, lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, wohl um 1700, unsigniert, alt doubliert, Craquelure, partiell stärker restauriert, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß 74,5 x 101,5 cm.

Katalog-Nr.: 4200
Limit: 1900,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Verteidigung des Christentums

allegorische Szene einer Stadtgöttin (links) mit Kreuz und Wappenfahne im Schutze eines katholischen Feldherrn mit Orden vom Goldenen Vlies, dessen Hand mittig auf dem ”Buch mit Sieben Siegeln” ruht, möglicherweise handelt es sich hier um Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736) oder Ludwig Wilhelm von Baden-Baden genannt Türkenlouis (1655–1707), rechts Darstellung eines angreifenden Osmanen und des aus dem Bild schreitenden Antichrists mit Teufelsmaske und dunkler Halbmondfahne, im Hintergrund tobt eine Schlacht zwischen österreichischen Truppen und Osmanen, überschwebt wird die Szene von einem Heiligen mit Monstranz und Heiliger Dreifaltigkeit, es handelt sich wohl um Johannes den Presbyter, den Autor des Johannesevangeliums und der Offenbarung des Johannes, auf die das Gemälde programmatisch hinweist, Öl und Goldbronze auf Leinwand, um 1700, unsigniert, Craquelure, restauriert, wachsdoubliert, minimal restaurierungsbedürftig, gerahmt (defekt), Falzmaß 140 x 99 cm.

Katalog-Nr.: 4201
Limit: 0,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Mariä Geburt, Barock, um 1700

Darstellung der Geburt Marias, der Mutter Jesu, Blick ins dämmrige Interieur auf vordergründig sichtbare Wiege mit Maria als Säugling, von zwei Hebammen umsorgt und von Engeln bestaunt, von links hinten nähert sich mit einer Binde in der Hand eine weitere Amme dem Neugeborenen, um das Kind seinerzeitigem Brauch gemäß zu wickeln, rechts hinter den Ammen wird schemenhaft Joachim, der Vater Marias in einem Buch lesend sichtbar, dahinter erscheint im Wochenbett liegend die Mutter Mariä Anna, von einer Hebamme betreut, im Vordergrund stehen links ein Waschbecken und rechts eine Wasserkanne, als für eine Geburt notwendige Utensilien, über der Szene schweben am Himmel Engel mit weißen Lilien als Zeichen der Unschuld, zwei andere wiederum tragen den glockenförmig als Monogramm ”M” stilisierten Namenszug ”Maria”, der in ähnlicher Form an der Wiege des Kindes zu erkennen ist, gering pastose, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, doubliert, alt restauriert, Craquelure, gering restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß 84,5 x 44,5 cm.

Katalog-Nr.: 4202
Limit: 690,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Maria mit dem Jesuskind

Bildnis Mariens im Typus Hodegetria, mit dem Jesuskind auf dem linken Arm und einer Rose in der Rechten, eben jene Rose hat im vorliegenden Gemälde mehrere Bedeutungen, das im Arm seiner Mutter liegende Jesuskind zeigt mit seiner linken Hand auf die Rose in Marias Rechter, die rechte Hand Jesu weist auf seine Mutter und verdeutlicht so die sinnbildliche Einheit Marias mit der Rose, Maria wird in der christlichen Ikonographie auf Grund ihrer unbefleckten Empfängnis als ”Rose ohne Dornen” bzw. ”geheimnisvolle Rose” beschrieben und verehrt, jedoch scheint auch Maria mit in sich gekehrtem Blick ihrem Kind die Rose zu zeigen, die auch zum Symbol Jesu wurde, wobei die Blüte für die Auferstehung, die Dornen jedoch für die Passion Christi stehen, barocke christliche Genremalerei mit breitem, pastosem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, wohl 17. Jh., unsigniert, rechts unten sekundär hinzugefügtes Monogramm ”AD” oder ”AB”, geringe Craquelure und minimal farbschwundrissig, wachsdoubliert, restauriert, gerahmt, Falzmaß ca. 63,5 x 51 cm.

Katalog-Nr.: 4203
Limit: 380,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Maria mit dem Jesuskind

Darstellung Mariens im Typus Dexiokratusa, mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm, im hochovalen Bildausschnitt, die Szene wird von links oben in warmes Licht getaucht und vermittelt eine innige Verbundenheit der Dargestellten, lasierende, barocke Genremalerei, Öl auf Leinwand, wohl Italien, 18. Jh., Craquelure, unsigniert, hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, gering restauriert, weitere Fehlstellen in der Leinwand, restaurierungsbedürftig, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 61,5 x 51 cm.

Katalog-Nr.: 4204
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Geißelung Christi

biblische Szene der Passion Christi mit Darstellung des Jesus von Nazaret an der Geißelsäule, minimal pastose, religiöse Genremalerei, Öl auf Holz, wohl 18. Jh., unsigniert, Erhaltungsmängel, ungerahmt, Maße 28 x 24,5 cm.

Katalog-Nr.: 4205
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Büßende Maria Magdalena

Blick ins spärlich von einer Ölfunzel erleuchtete Interieur, mit der spärlich bekleideten Maria von Magdala beim Studium neben einem Totenkopf unter roter Vorhangdraperie, lasierende, barocke Genremalerei mit effektvollem Licht, Öl auf Leinwand, wohl 18. Jh., unsigniert, wachsdoubliert, geringe Craquelure, stärker restauriert, sehr schön gerahmt, Falzmaß ca. 47 x 36,5 cm.

Katalog-Nr.: 4206
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Beim Kartenspiel

abendliche Interieurszene mit häuslicher Gesellschaft im Schein einer Kerze, der Künstler lässt den Betrachter an einer intimen Szene eines Kartenspiels teilhaben und lenkt durch geschickte Lichtführung die Aufmerksamkeit auf die beiden, in feiner Robe wiedergegebenen Frauen mittleren Alters, währen die mittig am Tisch sitzende Dame voll in ihre Karten vertieft ist, scheint die links Dargestellte ihrem hinter ihr stehendem Mann mit Tonpfeife um Rat zu ersuchen, die übrigen am Tisch versammelten Männer scheinen nur dezent angedeutet den Kreis der ins Spiel vertieften Protagonisten zu vervollständigen, es handelt sich hier wohl um die Darstellung einer jüdischen Gesellschaft, so trägt der rechts im Hausmantel in Rückenansicht wiedergegebene, bärtige Mann eine für gläubige Juden vorgeschriebene Kippa und auch die offensichtlich verheirateten Frauen verbergen nach jüdischer Tradition ihr Haupthaar sorgsam unter einer Haube, das Gemälde besticht durch die trefflich in realistischer Stofflichkeit erfasste Kleidung der Frauen mit ihren Schleifen, Spitzen und den edel schimmernden Seidendamaststoffen, fein lasierende Genremalerei mit schönem Licht, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 18. Jh., unsigniert, Craquelure, partiell farbschwundrissig, gering restaurierungsbedürftig, im sehr schön passenden, neoklassizistischen Vergolderrahmen, Falzmaß 43,5 x 57,5 cm.

Katalog-Nr.: 4207
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Rauferei im Wirtshaus

Blick ins dämmrige Interieur einer Schankwirtschaft mit drei kämpfenden Zechbrüdern, effektvolle, minimal pastose Genremalerei im Stil des 17. Jh., Öl auf Leinwand, unsigniert, Fehlstellen in der Leinwand, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß 18,5 x 15,5 cm.

Katalog-Nr.: 4208
Limit: 0,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Schlummernde Sennerin

Halbfigurenbildnis einer leger gekleideten jungen Frau, mit Hut und einer Sichel in der Hand, im Gras ruhend, minimal pastose, barocke Genremalerei, Tondo, Öl auf Holz, 18. Jh., unsigniert, minimale Altersspuren, ungerahmt, Durchmesser ca. 38 cm.

Katalog-Nr.: 4209
Limit: 220,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Künstlerfamilie Roos, attr., Hirtenlandschaft

am Fuße einer antiken Ruine lagernde Hirten mit ihrer Herde aus Schafen, Ziegen, Pferd und Rind vor weiter sommerlicher Campagnalandschaft, das Gemälde besticht gleichwohl durch seine ausgewogene Komposition, seine trefflich erfasste und atmosphärisch eingefangene Landschaft, wie auch in den zahlreichen liebevollen Details, so erfährt die weitestgehend kontemplative Szenerie durch zwei kämpfenden Ziegen links im Vordergrund eine gewisse Belebung, auf dem Felsen darüber scheint ein Hirtenjunge seiner Begleiterin einen Spreißel aus dem Zeh zu entfernen, während sich im Hintergrund am Fuße der Ruine ein etwas pummeliger älterer Mann anschickt, einen Ziegenbock zu besteigen, um ihn als Reittier zu nutzen, und schließlich schenkt ein im Vordergrund im Wasser eines Flusses stehendes Rind dem Betrachter des Gemäldes einen verträumten Blick, poesievolle, lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, wohl 17. Jh., unsigniert, die Arbeit erinnert an die Hirtenlandschaften der Künstlerfamilie Roos, die mit Johann Heinrich Roos (1631–1685), dessen Sohn Philipp Peter Roos (1651–1705), genannt Rosa da Tivoli und dem Joseph Roos (1726–1805, Urenkel des Johann Heinrich Roos) die bedeutendsten Tiermaler ihrer Zeit hervorbrachte, gerade in der Erfassung der Tiere und Staffagefiguren und ihrer Einbettung in die weite, italienisch anmutende Landschaft, der Behandlung des Lichts, des diagonalen Bildaufbaus und der erzählerischen Details lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich um ein Werk des Johann Heinrich Roos handeln könnte bzw. aus dessen Umfeld oder dessen Nachfolge stammt, Craquelure, alt doubliert, Retuschen im Randbereich, alt in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß 89 x 113 cm.

Katalog-Nr.: 4210
Limit: 3500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Beim Kesselflicker

abendliche Szene vorm Haus, mit Magd und Kesselflicker, eine gerissene Kupferschüssel begutachtend, links im Vordergrund lagern weitere Zeugnisse des Meisters Handwerkskunst, während im Hintergrund Lehrbuben auf Arbeit warten bzw. in selbige vertieft sind, poesievolle, erzählerische, fein lasierende Genremalerei in barocker Tradition, Öl auf Leinwand, wohl 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, gering farbschwundrissig und Craquelure, alt hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, restauriert, in ca. 12,5 cm breiter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß 48 x 53 cm.

Katalog-Nr.: 4211
Limit: 460,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Bildnispendants Mönch und Nonne

Brustbildnis einer verschleierten Ordensschwester im Habit, ein Buch in der Hand haltend und mit geschlossenen Augen himmelwärts blickend, dazu Pendant eines bärtigen, tonsurierten Mannes im Mönchshabit, lasierende Malerei, Öl auf Holz, um 1800, unsigniert, rückseitig neuzeitliches Etikett ”Eigentum: Der Magistrat der Stadt Alsfeld”, geringe Altersspuren, alt als Pendants gerahmt, Falzmaß je ca. 31 x 23 cm.

Katalog-Nr.: 4212
Limit: 0,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Mönchsportrait

Kopfbildnis eines alten bärtigen, tonsurierten Mannes mit andächtig geschlossenen Augen, fein mit spitzem Pinsel in altmeisterlicher Tradition lasierend festgehaltene Malerei, Öl auf Holz, 20. Jh., unsigniert, rückseitig mehrfach gestempelt ”Galerie Bora” sowie Kunsthandlungsetikett Frankfurt am Main, schön mit historisierender Leiste, Samtpassepartout und Goldinlay gerahmt, Falzmaß ca. 12,5 x 9,5 cm.

Katalog-Nr.: 4213
Limit: 0,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Albert Otto, Kopie nach Meissonier

Darstellung eines jungen französischen Soldaten mit Säbel und Dreizack im Interieur, versonnen aus dem Fenster blickend und an seinem Pfeifchen ziehend, Kopie nach Jean Louis Ernest Meissonier (1815–1891), Öl auf Holzplatte, um 1920, rechts unten signiert ”Albert Otto” mit Zusatz ”Dd. (Düsseldorf)”, in breiter goldbronzierter Leiste gerahmt, Falzmaß 72,5 x 42,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschafts- und Genremaler sowie Kopist (1885 Oberbrechen bis 1975 Bad Sassendorf), Studium an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, anschließend Wanderjahre und danach als freier Künstler und Restaurator in Düsseldorf tätig, Quelle: Internet.

Katalog-Nr.: 4214
Limit: 340,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Paar Tondos Italien um 1700

zwei Gegenstücke idealer, mediterraner Sommerlandschaften mit Personenstaffage, effektvolle, min. pastose barocke Malerei, Öl auf gedrehter Holzplatte, unsigniert, rückseitig Spuren von Siegellack, restauriert, als Pendants in alten, vergoldeten Rundrahmen mit geschnitzter Bekrönung gerahmt (restauriert, minimal restaurierungsbedürftig), Innendurchmesser je ca. 19 cm.

Katalog-Nr.: 4215
Limit: 1400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jan Frans van Bloemen, attr., Arkadische Sommerlandschaft

abendlicher Blick in eine üppig grüne südliche Landschaft mit Personenstaffage vor antiken Ruinen, der um 1688 in Rom eintreffende Jan Frans van Bloemen war von der ewigen Stadt derart angetan, dass er die folgenden Jahre seines Lebens hier verbrachte und fortan die Schönheit Roms sowie der umgebenden Campagna Romana studierte und sie in seinen Bildern verewigte, in intensiven Naturstudien erarbeitete er sich das Wesen der Landschaft und komponierte sie – wie schon Jahre zuvor Claude Lorrain (1600–1682) – neu, indem er sie kapriziös idealisierte und damit Sehnsuchtsbilder schuf, die in ihrer Anmut die Wirklichkeit weit übertrafen, so entführt der Künstler den Betrachter in vorliegendem Gemälde in eine idyllische, kontemplative Abendlandschaft voll ausgewogener Erhabenheit, einer Bühne gleich, die rechts von einem mächtigen Laubbaum und links von einem Hügel mit Turm begrenzt ist, wird der Blick in die Tiefe des Gemäldes hin zu antiken Ruinen vor imposanter Gebirgskulisse gelenkt, das warme, von links einfallende Licht der späten Sonne erleuchtet die Landschaft dezent und verleiht ihr geheimnisvolle Verschwiegenheit, im Kontrast hierzu überspannt ein von duftigen Wolken durchzogener, hellblauer Himmel die Szenerie und formt eben jene atmosphärisch weiten Landschaften, die dem Künstler seinen Beinamen ”Orizzonte (dt. Horizont)” einbrachten, welchen er auch später als Künstlername verwandte, erst auf dem zweiten Blick wird man der im Vordergrund agierenden Personen gewahr, einige ruhen am Fluss, der wohl den Tiber symbolisiert, auch die Frau am Brunnen, welche den des Wegs daherkommenden Pilger eine Wasserschale reicht, scheint unverbindlich die Idylle zu ergänzen, geschickt platziert hier der Maler die biblische Episode von ”Christus mit der Samariterin am Brunnen” in römische Campagnalandschaft und betont die Figuren durch ein mystisches Leuchten ihrer Gewänder und ihres Inkarnats, jene Episode, die zum Festhalten am christlichen Glauben ermahnt, stellt eine gekonnt eingeflochtene Botschaft des Künstlers für den des Bilderlesens kundigen Betrachter seiner Zeit dar, auch die allgegenwärtigen Ruinen dürften nicht nur als eine Karikatur römischer Landschaft verstanden werden, sondern stehen ebenso für die Ehrfurcht vor der Vergangenheit sowie einem eindringlichen ”Memento mori” als Hinweis für die Vergänglichkeit allen irdischen Seins, der Künstler war dafür bekannt, dass er in den durchweg seiner Phantasie entsprungenen Landschaften zumeist wiedererkennbare Architekturen Roms einfügte, derartige geistreiche Kompositionen fanden den regen Beifall seiner Zeitgenossen und der geachtete Künstler fand Aufnahme in der renommierten Künstlervereinigung ”Virtuosi del Pantheon” der päpstlichen Akademie der schönen Künste, so mag es nicht nur Zufall sein, dass nahezu im Zentrum des Gemäldes die Silhouette des Pantheons von Rom festgehalten ist, die Übersetzung des Namens des Heiligtums ”alles Gott” manifestiert wiederum ein christliches Bekenntnis, gleichwohl die wiedererkennbare Darstellung des antiken Bauwerkes sicher auch persönlichen Stolz durchscheinen lässt, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, um 1730, unsigniert, rückseitig altes gedrucktes, italienisches Inventaretikett ”Proveniente dal Museo della Villa Borghese ... Sala: ... No. ...”, hierzu bemerkt Wikipedia: ”Villa Borghese ... Die Galerie, die zu den berühmtesten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt zählt, geht zurück auf die Sammeltätigkeit von Kardinal Scipione Borghese (1577–1633) ... Die Sammlung blieb bis ins 19. Jahrhundert bis auf wenige Verluste ziemlich vollständig erhalten und erhielt zusätzlich wertvolle Zugänge. Zu gravierenden Verlusten kam es im Zuge der Eheschließung zwischen Camillo Borghese und Pauline Bonaparte, der Schwester Napoleons. Auf Druck Napoleons musste der Herzog eine Reihe von Kunstwerken verkaufen.” und AKL ergänzt: ”Gemälde von ihm (Jan Frans van Bloemen) sind z.B. in den Sammlungen ... und der Villa Borghese vertreten.”, weiterhin altes handschriftliches Etikett ”Johann Franz van Bloemen – Palazzo Borghese – 30. III. 1892”, Craquelure, alt doubliert, auf Keilrahmen des 19. Jh., wenige Retuschen, im prächtigen Historismus-Goldstuckrahmen (gering bestoßen) mit Messingrahmenschild ”J. Fr. van Bloemen – (1662 – 1748)” gerahmt, Falzmaß: 71,5 x 137,5 cm. Künstlerinfo: auch Gian Francesco Vanblommen, genannt „Orizzonte” oder ”Horizonti”, flämischer Maler, Zeichner und Radierer in der Nachfolge Gaspard Dughets (1662 Antwerpen bis 1749 Rom), wohl zunächst Schüler seines älteren Bruders Pieter van Bloemen (1657 Antwerpen bis 1720 Antwerpen), um 1681 Schüler des Antoni Goubau, 1682 Studienaufenthalt in Paris, 1684 Reise zu seinem Bruder Pieter van Bloemen nach Lyon, hier Schüler von Adriaen van der Cabel, reiste schließlich zusammen mit Pieter van Bloemen über Turin nach Rom, wo sie ca. 1688 anlangten, 1690 traf auch der jüngste Bruder Norbert van Bloemen (1670 Antwerpen bis ca. 1746 Amsterdam) zu Studien in Rom ein, nach gemeinsamer Zeit kehrte Pieter 1693 nach Antwerpen und Norbert vor 1724 nach Amsterdam zurück, Jan Frans van Bloemen blieb jedoch bis zum Lebensende in Rom ansässig, er wurde hier Mitglied der niederländischen Künstlergemeinschaft ”Bentvueghels”, unternahm von Rom aus Studienreisen nach Neapel, Sizilien und Malta, erlangte in Rom hohes Ansehen und erhielt zahlreiche Aufträge für die Ausgestaltung römischer Paläste und Villen, er war unter anderem für die Königin von Spanien Elisabetta Farnese, den römischen Adel und den Papst tätig, ca. 1732 Aufnahme in die Malergilde Accademia di San Luca, Mitglied der Künstlervereinigung „Virtuosi del Pantheon”, vertreten in den Sammlungen Colonna, Raspigliosi, Doria Pamphilij und der Villa Borghese, Quelle: AKL, Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4216
Limit: 18000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Hirtenlandschaft

Schäfer mit Herde unter Laubbäumen in weiter sommerlicher Gebirgslandschaft mit zu Tal stürzendem Fluss, wohl Ansicht des Rheinfalls bei Schaffhausen, minimal pastose, teils lasierende Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, rückseitig undeutlich bezeichnet ”E. R. A...ent Pinx it 1741”, Craquelure, alt hinterlegter Riss in der Leinwand, restauriert, gerahmt, Falzmaß 73,5 x 53,5 cm.

Katalog-Nr.: 4217
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Max Ring, attr., Romanze

neapolitanischer Fischerknabe an felsiger Küste, eine Nereide im Arm haltend, lasierende, teils minimal pastose Genremalerei, Öl auf Karton und Holz, unten mittig monogrammiert und datiert ”MR v. (19)86”, rückseitig ungeprüfte Zuschreibung ”Ring, Max geb. 1857”, Malschichtverluste, gering restaurierungsbedürftig, in Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß 30 x 20 cm. Künstlerinfo: dt.-jüdischer Genre- und Bildnismaler (1857 Lublinitz/Oberschlesien bis 1925 Berlin), 1878 Aufenthalt in Rom, studierte an der Akademie Berlin bei Paul Thumann, 1880–84 Studium an der Akademie Dresden bei Leon Pohle und Meisterschüler bei Theodor Grosse, weitergebildet an der Kunstschule Karlsruhe, hier Meisterschüler von Ferdinand Keller und 1894 Studium an der Académie Julian in Paris, Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Verein Berliner Künstler, tätig in Berlin, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Dressler, Müller-Singer und Noack ”Das Deutschtum in Rom”.

Katalog-Nr.: 4218
Limit: 400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Unterweisung Jesu

sommerliche Hofszene mit Darstellung des kindlichen Jesus im roten Gewand neben seiner Mutter Maria, seinem Pflegevater Josef bei der Zimmerarbeit zuschauend, miniaturhafte religiöse Genremalerei, Öl auf Karton, 19. Jh., rechts unten monogrammiert ”A.D.”, rückseitig altes Handlungsetikett Paris, minimal reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 9,5 x 12 cm.

Katalog-Nr.: 4219
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jesus am Kreuz

Darstellung des gekreuzigten Jesus von Nazareth auf dem Hügel Golgota vor der Stadtkulisse Jerusalems, unter dramatisch verdunkeltem Himmel, lasierende, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, Ende 19. Jh., unsigniert, geringe Craquelure, restauriert, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß 74 x 44 cm.

Katalog-Nr.: 4220
Limit: 400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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L. Foset, General Blücher

Portrait des preußischen Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt (1742 Rostock bis 1819 Krieblowitz) in Uniform, mit ordenbehangener Brust, fein lasierende Bildnismalerei, Öl auf Leinwand, 19. Jh., rückseitig auf der Leinwand signiert ”peint par L. Foset à Mons”, teildoubliert, hier rückseitig, teils unleserlich, in kyrillischer Schrift russisch betitelt ”Gen. Blücher ...”, geringe Craquelure und farbschwundrissig, Fehlstellen in der Leinwand restauriert, in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 35 x 27 cm.

Katalog-Nr.: 4221
Limit: 500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Karl Christian Andreae, attr., Rastende Wanderer

Bildnis zweier junger Italiener in sonniger sommerlicher Gebirgslandschaft mit Fernblick auf eine Befestigungsanlage auf hohem Bergrücken, lasierende, teils minimal pastose, fein mit spitzem Pinsel erfasste Genremalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, wohl um 1890, links unten signiert ”C. Andreae”, rückseitig unleserliche alte Tuscheannotationen auf dem Keilrahmen, Craquelure, minimal restauriert, ungerahmt, Falzmaß 34,5 x 30 cm. Künstlerinfo: auch Carl Christian Andreä, dt. Maler, Zeichner, Bibelillustrator, Radierer und Restaurator (1823 Köln-Mülheim am Rhein bis 1904 Gut Helenaberg bei Sinzig an der Ahr), Zeichenunterricht in der Kupferstichgalerie Katz in Köln, studierte 1839–44 an der Akademie Düsseldorf bei Karl Ferdinand Sohn und Meisterschüler bei Wilhelm von Schadow, 1845–48 Studienaufenthalt in Rom, mit zeitweisen Reisen nach Neapel und Sorrent, hier Freundschaft zu den Nazarenern Peter Cornelius, Friedrich Overbeck, Edward Jakob von Steinle und Karl Lindemann-Frommel, 1848 kurzzeitig Rückkehr nach Hannover, 1848–53 erneut in Rom, 1853–57 in Berlin, hier Freundschaft zu den Gebrüdern Grimm, 1857 Übersiedlung nach Dresden und engen Kontakt zu Ludwig Richter, Julius Schnorr von Carolsfeld, Eduard Bendemann und Julius Hübner sowie tätig für den sächsischen Hof, Mitglied des sächsischen Altertumsvereins, 1859 Gründer und langjährig Vorsitzender der Vereinigung für Kirchliche Kunst, tätig für Graf Stolberg-Wernigerode und Kirchenrestaurierungen im Auftrag des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, von diesem zum Professor ernannt und Ehrung mit dem Wendischen-Kronen-Orden von Mecklenburg-Schwerin, 1881 Rückkehr aufs elterliche Gut Helenaberg bei Sinzig, später Ausmalung des Domes in Fünfkirchen, Quelle: AKL, Thieme-Becker, Bruckmann ”Düsseldorfer Malerschule” und Internet.

Katalog-Nr.: 4222
Limit: 400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Begegnung in Sommerlandschaft

abendliche Szene mit Bauern und Pferden sowie Bauersfrau mit Schubkarre auf Weg am Feldrain, poesievolle, lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, um 1890, links unten undeutlich signiert ”G. Calter”?, rückseitig neuzeitliches Etikett ”Eigentum: Der Magistrat der Stadt Alsfeld” und mehrfach gestempelt ”Galerie Bora”, doubliert, minimal restaurierungsbedürftig, lose gerahmt, Falzmaß 55 x 42,5 cm.

Katalog-Nr.: 4223
Limit: 0,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Franz Kels, Studie zur ”Westfälischen Bauernhochzeit”

poesievolle Szene eines ländlichen Brautzuges vor sommerlicher Dorfkulisse im warmen Sonnenlicht, die im Dorf mit ihrem Gefolge eintreffenden Brautleute werden von Musikanten, Mägden mit Rindern und einem aufgeregt dahereilenden Hund begrüßt, links über dem Dach einer Scheune flattert ein Schwarm Tauben als Sinnbild der Liebe, Treue und des Friedens in die Lüfte, flott, minimal pastos erfasste Studie oder Fassung zu dem leicht verändert ausgeführten und im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindlichen großformatigen (116,5 x 159 cm) Gemälde ”Westfälische Bauernhochzeit” von 1856, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”... Malte vorwiegend ”gemütvolle” Darstellungen aus dem Familienleben der rhein.-westf. Landleute (Westf. Bauernhochzeit 1856; Elternfreuden, 1862, usw.) ...”, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert ”F. Kels”, auf Karton aufgezogen, Fehlstellen in der Leinwand alt retuschiert, gering restaurierungsbedürftig, in ca. 15 cm breiter Gründerzeit-Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 40 x 63 cm. Künstlerinfo: geboren als Franciscus Laurentius Hubertus Keltz, nannte sich auch Franz Peter Kels, dt. Portrait- und Genremaler (1828 Düsseldorf-Derendorf bis 1893Düsseldorf), studierte 1844-1855 an der Akademie Düsseldorf, hier Anfangs Schüler der Bau- und Gipsklasse, ab 1847 Schüler von Carl Ferdinand Sohn und ab 1851 Schüler von Friedrich Wilhelm von Schadow, zunächst Portraitmaler 1850 Hinwendung zur Genremalerei, 1848 Gründungsmitglied des Künstlervereins ”Malkasten” Düsseldorf und bis 1883 dessen Mitglied, tätig in Düsseldorf, Quelle: Familienforschung Manfred Kels, Boetticher, Müller-Singer, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Saur und Thieme-Becker.

Katalog-Nr.: 4224
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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