Gemälde

Katalog-Nr. 4145

Carl Mittenzwey, Mutter mit Sohn

Halbfigurenbildnis einer im Lehnstuhl sitzenden Frau mittleren Alters, im spätbiedermeierlichen schwarzen Seidenkleid mit Goldbrosche und Spitzenbesatz, ihr schwarzes Haar unter einer Spitzenhaube verbergend, neben ihr, in inniger Vertrautheit, steht ein blonder Knabe im Anzug und blickt wie die Dame freundlich zum Betrachter, laut Vorbesitzerangaben wohl Bildnis einer Plauener Fabrikantenfamilie, lasierende, teils minimal pastose Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert "C. Mittenzwey 1855", zum Künstler vermerkt Fritz von Uhde in einem Interview mit Georg Muschner (1906/07) "... Dankbar gedenke ich eines Mannes, der damals auch in unser Haus kam und meine Schwester und auch mich im Zeichnen und Malen unterrichtete: Mittentzwei, ein ganz merkwürdiger Kerl, der in Belgien studiert hatte und nun in Zwickau Leute malte, ein geistvoller Mensch, ein Original und sehr anregend für uns. ...", reinigungs- und gering restaurierungsbedürftig, Pendant zu vorhergehender Position, original im prächtigen, ca. 12 cm breiten Goldstuckrahmen (etwas restaurierungsbedürftig) der Zeit gerahmt, Falzmaße ca. 101 x 73,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Gottlob Mittenzwey, auch Karl Gottlob Mittenzweij, Mittenzwei, Mittentzwei, Mittentzweij oder Mittentzwey, dt. Portrait-, Landschafts- und Vedutenmaler sowie Zeichner und Kunstpädagoge (1822 Reichenbach im Vogtland bis 1890), studierte ab 1842 an der Akademie Dresden, weitergebildet in Antwerpen, später in Zwickau als Portraitmaler und Zeichenlehrer am Zwickauer Gymnasium tätig, Privatlehrer des jungen Fritz von Uhde, lieferte 1859 die Zeichnungen für die Lithographien des "Albums der Obererzgebirgischen Staats-Eisenbahn", Initiator zur Gründung des Zwickauer Kunstvereins und langjähriger Stadtverordneter in Zwickau, Quelle: Adreßbuch der Kreisstadt Zwickau 1854, Schülerlisten der Dresdener Akademie, Rudolf von Arps-Aubert "Carl Gottlob Mittenzwey: ein Zwickauer Porträtmaler des 19. Jahrhunderts", Dick-Brüggenthies-Münzel "Der Erfinder des Mittenzwey-Okulars: Moritz Mittenzwey (1836-1889)", Ulf Küster in "Fritz von Uhde - Vom Realismus zum Impressionismus" und Internet.

Limit:
200,00 €
Zuschlag:
400,00 €

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