Gemälde

Katalog-Nr. 4359

Ferdinand Leeke, Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg

im Jahre 1889 erhielt der Künstler von Siegfried Wagner (1869–1930) den Auftrag, Gemälde nach Opern seines Vaters Richard Wagner (1913–1883) zu schaffen, fortan bildete die Beschäftigung mit Wagners Themen einen Schwerpunkt im Schaffen des Künstlers und machten ihn weit über Deutschland hinaus berühmt, die Wagner-Darstellungen manifestierten nachhaltig das Erscheinungsbild der von Wagner geschaffenen Opern- und Mythenwelt, hierzu schrieb das Richard Wagner-Museum Bayreuth anlässlich einer Leeke-Ausstellung 2016: ”Verbreitung und damit Verfestigung erfuhr das Bild eines „germanischen“ Wagner in den Gouachen des Malers Ferdinand August Leeke (1859–1937), die Siegfried Wagner Ende des 19. Jahrhunderts im Andenken an seinen Vater beim Künstler in Auftrag gab. Sie dienten als Druckvorlagen für aufwendige Mappenwerke und unzählige Postkarten.” und Michael Weiser ergänzt in seiner Ausstellungsrezension ”Ferdinand Leeke ist schuld daran, dass Wagners Figuren hohen Wiedererkennungswert erhielten ... In unzähligen Mappen und auf Postkarten wurden die Darstellungen massenhaft unter die Leute gebracht. ... Im Ausland waren die Drucke gefragt, in Deutschland aber Herzenssache.”, das vorliegende Gemälde mit einer Szene aus ”Tannhäuser” zitiert die berühmten Fresken von Moritz von Schwind und entführt den Betrachter in den Sängersaal auf der Wartburg mit den versammelten Landgrafen nebst Sängern vor der Sängerlaube, die Ritter haben in ihren Beiträgen die Liebe besungen, bevor Tannhäuser an die Reihe kommt, dieser erkennt, eingedenk seiner Erfahrungen im Venusberg, dass seine Konkurrenten keine Kenntnis von wahrer Sinnlichkeit besitzen, als er nun an die Reihe kommt, seinen Beitrag beizusteuern, bekennt er sich zu seinem Aufenthalt im Venusberg und zieht sich damit wegen Abgötterei den Zorn der hier Versammelten zu, nur die Fürsprache seiner Geliebten Elisabeth, der Nichte des Landgrafen, bewahrt ihn vor der Verdammung durch den Fürsten, mit skizzenhaft-flottem, teils pastosem Pinselduktus über schwarzer Kontur festgehaltene Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1920, links unten signiert ”Ferdinand Leeke München”, rückseitig Nummernetikett 956, minimal reinigungsbedürftig, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß 107,5 x 146,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Ferdinand August Leeke, dt. Maler und Illustrator (1859 Burg bei Magdeburg bis 1937 Nürnberg), aufgewachsen in Neustadt-Magdeburg, widmete sich zunächst dem Baufach, studierte ab 1882 an der Münchner Akademie bei Alexander von Liezen-Mayer, Alexander von Wagner und Johann Caspar von Herterich, widmete sich dem Historienbild sowie der Genre- und Portraitmalerei, tätig als Illustrator, unter anderem für die „Gartenlaube“ und die „Deutschen Heldensagen“, schuf 1889–98 im Auftrag von Siegfried Wagner Szenen aus Opern von Richard Wagner, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, arbeitete zeitweise in Trauttmannsdorff bei Meran in Südtirol, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Matrikel der Münchner Akademie, Saur, Bruckmann, Müller-Singer und Wikipedia.

Limit:
800,00 €
Zuschlag:
3000,00 €

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