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Katalog-Nr. 3784

Pieter Gerardus van Os, "Stier mit Schafen"

weiter Blick in sanft bewegte Sommerlandschaft mit grasenden Tieren am Fuße einer Kopfweide, handkolorierte Radierung, unten mittig unter der Darstellung signiert "P. G. van Os ad viv. delin. et fecit. [dt.: P. G. van Os nach dem Leben gezeichnet und hergestellt]", darunter niederländisch und frz. betitelt "De Hollandsche Stier en Schaapen [dt.: Der Holländische Stier mit Schafen]", darunter teils vom Falz verdeckt Verlagsangaben Amsterdam und London sowie datiert "Published [dt.: herausgegeben] 1803", das Blatt ist bei Nagler 1841 wie folgt verzeichnet "... dann haben wir von P. van Os auch geistreich radierte Blätter: ... 10) De Hollandsche Stier en Schappen, Taureauet brevis, ... es gibt von diesem Hauptblatte äusserst seltene Aetzdrücke ... erschienen 1803 bei E. Maaskamp zu Amsterdam." und zum Sujet vermerkt Nagler "... Zeichner und berühmter Thiermaler ... Nach wenigen Jahren [der Not] fing er aber wieder an, sein Lieblingsfach zu betreiben, das heißt Landschaften mit Rindern, Schaafen [sic.] und anderem Vieh zu malen, und hierin hat sich van Os in der Folge einen fast europäischen Ruf gegründet. Er ist von grosser Correktheit der Form, ein trefflicher Colorist, ... [er schuf] Landschaften mit Thieren, welche mit allgemeinem Beifalle aufgenommen und in den vorzüglichsten Cabineten aufgestellt wurden. ... Seine Gemälde sind ... immer noch im hohen Preise. So wurde1839 bei der Auktion der Bilder des Professors Bleuland ein Viehstück mit 1530 fl. [1530 fl = 1530 Niederländische Gulden, entspricht heute ca. 40.000 €] bezahlt. Auch treffliche Zeichnungen finden sich von diesem Künstler, die ebenfalls in bedeutenden Werthe stehen. ..." , rückseitig diverse Annotationen und neuzeitliches Etikett mit Info zum Blatt, schön hinter Glas im alten furnierten Rahmen, Falzmaße ca. 44 x 55 cm. Künstlerinfo: niederländischer Miniatur-, Portrait-, Tier- und Landschaftsmaler, Zeichner, Radierer und Lithograph (1776 Den Haag bis 1839 Den Haag), entstammt mütterlicherseits und väterlicherseits alteingesessenen Künstlerfamilien, Schüler seines Vaters Jan van Os (1744-1808), studierte 1794-95 an der Haager Zeichenakademie, schulte sich als Kopist an den Werken der Tiermaler Paulus Potter (1625-1654) und Karel Dujardin (1622-1678), Erwerb von Kopien nach Potter durch Wilhelm V. von Oranien, nach seiner Ausbildung als Zeichenlehrer in Amsterdam tätig, um 1800 Hinwendung zur Landschaftsmalerei mit Vieh, er unterhielt ein Schüleratelier in Amsterdam, 1813-14 als Hauptmann Freiwilliger in den Napoleonischen Befreiungskriegen, in der Folge entstanden einige militärische Szenen, von denen Zar Alexander I. 1813 ein Gemälde für die Eremitage erwarb, ab 1816 wieder Hinwendung zur Tiermalerei, 1814-19 in 's-Graveland, danach in Hilversum, seit 1829 wieder in Den Haag tätig, ab 1820 Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Akademien zu Antwerpen und Amsterdam sowie diverser Künstlergenossenschaften, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Wurzbach, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Nagler, Scheen und Wikipedia.

Limit:
80,00 €
Zuschlag:
190,00 €

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