Sächsische Künstler

Katalog-Nr. 4407

Rudolf Schuster, attr., An der Felsküste

Blick vom erhöhten Standort, über zerklüftete Felsen mit spärlicher Vegetation, weiß gekalkte Mauern und Klippen an der Küste, über stilles Meer mit weitem Horizont, im hellen Sonnenlicht, wohl Strand der ligurischen Küste bei Nervi (Genua), stimmungsvolle, gering pastose, Landschaftsmalerei mit partiell breitem Pinselduktus erfasst, Schuster galt als einer der begabtesten und letzten Schüler Ludwig Richters, bereits 1874 ermunterte Richter seinen Schüler – er möge unbedingt nach Italien reisen „um den Gegensatz unserer einfachen nordischen Gegenden umso geschärfter auffassen zu können.“, Schuster folgte nach Jahren in Oberbayern und in den deutschen Mittelgebirgen im Jahre 1879 Richters Rat und begab sich – als Maler bereits gefestigt – auf seine erste Studienreise nach Italien, anders als sein Lehrer Ludwig Richter und mancher in Rom wirkender Deutschrömer, die in Italien die Vorlage für zu komponierende, romantische Ideallandschaften fanden, erfasste Schuster die Landschaft ohne arrangierte kompositorische Zugaben in ihrem Wesen und ihrer natürlichen Großartigkeit und Sinnlichkeit, das vorliegende Gemälde ist beredtes Zeugnis hierfür und dürfte unmittelbar vor Ort in Öl auf Leinwand entstanden sein, unsigniert, rückseitig neuzeitliche Infos des Vorbesitzers zum Gemälde mit lückenloser Provenienz bis zu Rudolf Schuster zurückverfolgbar "Dieses Gemälde ... erbte Paul-Leander Schuster (1854–1919) ein Bruder v. Rudolf Schuster. Es war bis 2020 immer in Familienbesitz. Nicht signiert u. bezeichnet. Es wurde nach [19]45 auf Grund fehlender Wohnraum in Berlin wohl stark beschnitten evt. Signaturen abgeschnitten. In der Dipl. Arbeit v. 1961 M. Krause wird es unter Nr. 128 beschrieben „m. s./w. Abb. Nr. 25. Wohl Nervi um 1879", das Gemälde wurde links, rechts und unten beschnitten und auf neueren Keilrahmen aufgezogen, sehr schön in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaße ca. 48 x 72 cm. Künstlerinfo: eigentlich Rudolf Heinrich Schuster, dt. Maler und Illustrator (1848 Markneukirchen im Vogtland bis 1902 ebenda), Kindheit und Schulbesuch in Plauen, studierte ab 1863 an der Akademie Dresden, 1867–73 einer der talentiertesten Atelierschüler von Ludwig Richter, anschließend Aufenthalt in München und beeinflusst von Eduard Schleich und Adolf Heinrich Lier, unternahm zahlreiche Studienreisen nach Böhmen, der Schweiz, Tirol, Italien, Österreich, dem Erzgebirge und der Eifel, 1875–76 in Düsseldorf tätig, zeitweise in Stuttgart, 1882–85 im Riesengebirge, 1886–88 in Berlin, 1891–94 in Dresden Teplitz, 1894–96 in Weimar, 1898–1900 in Meran und krankheitsbedingt ab 1900 in Markneukirchen, Quelle: Thieme-Becker und Frank Weiß „Malerei im Vogtland“.

Limit:
800,00 €
Zuschlag:
900,00 €

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