Ida Braubach, ”Partie an der Lahn”
idyllische, noch unberührte Flusslandschaft mit baumbestandener Binneninsel, am flachen Ufer liegt ein Holzkahn im Dickicht, ein bürgerlich gekleideter Angler geht mit seinem Hund auf dem nahen Fußpfad, der in das im Hintergund liegende nahe Dorf führt, dessen Dächer nur vom Kirchturm überragt werden, unmittelbar dahinter erhebt sich ein Berg, der den Fluss zu einer Biegung zwingt, möglicherweise Balduinstein an der Lahn, leicht pastose, mit spitzem Pinsel ausgeführte Ölmalerei auf Leinwand, zurückhaltende Farbigkeit, um 1890, unten links signiert ”I. Braubach”, rückseitig alt bezeichnet ”Ida Braubach – Darmstadt – Partie an der Lahn – M. 200”, Craquelure, restauriert, Erhaltungsmängel, in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 35,5 x 49,5 cm. Künstlerinfo: deutsche Genre- und Landschaftsmalerin (1830 Hanau bis 1918 Darmstadt), der frühe Wunsch Malerin zu werden, scheiterte am Wiederstand des Vaters, nach dessen Tod 1862 Hinwendung zur Malerei und Umzug nach Offenbach, 1864–67 Lehre in Paris im Atelier von Léon Cogniet (1794–1880), verkehrt hier im Kreis der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Luise Büchner (Schwester von Georg Büchner), der Malerin und Schriftstellerin Clara Biller, Anton Dieffenbachs, Alexander Weils und Gustav Dorés, 1866 erste Medaille, in Paris Bekanntschaft mit dem deutsch-amerikanischen Maler Adolf Vogt, 1867 Übersiedlung mit Vogt nach Quebec und später nach Montreal in Kanada, wurde hier 1870 einziges weibliches Mitglied der 1867–73 existierenden ”professional Society of Canadian Artists”, 1871 Tod von Adolf Vogt und 1873 Rückkehr nach Deutschland, wohnte danach bei ihren Schwestern in Stettin bzw. Weimar, schließlich Übersiedlung nach Offenbach, 1875–1905 Mitglied der Kronberger Malerkolonie, hier freundschaftlich verbunden und künstlerisch gefördert von Anton Burger, Jacob Fürchtegott Dielmann und Philipp Rumpf, 1885 Studienreise in den Schwarzwald und nach 1891 nach München, Malaufenthalte in Hirzenhain, Gutach und Wertheim am Main, ab 1905 in Darmstadt ansässig, 1908 Reise nach Rom, 1910 letzter Aufenthalt in Kronberg, 1911–15 Kuraufenthalte in Salzhausen Quelle: Behling-Manigold ”Die Malweiber – Unerschrockene Künstlerinnen um 1900”, Nerlich ”Pariser Lehrjahre”, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Wiederspahn ”Die Kronberger Malerkolonie” und Wikipedia.