Gemälde

Lot-No. 4556

Rudolf Höckner, Alte Brücke in Saalfeld

Novemberstimmung an der alten, 1890 abgerissenen Brücke über die Saale in Saalfeld, wie ein Relikt aus der Vergangenheit beherrscht die Brücke mit ihren Pfeilern und mächtigen Eisbrechern trutzig die Szene, die kleinen Fachwerkhäuser der Stadt verbergen sich geradezu hinter dem Bauwerk, die Stimmung ist melancholisch, die beiden unscheinbaren Passanten auf der Brücke sind so grau wie der wolkenverhangene Himmel, der in seiner Farbigkeit mit der Trostlosigkeit der Steinmassen zu wetteifern sucht, das Gemälde erinnert in seiner malerischen Auffassung an das Gemälde ”Die alte Saalfelder Brücke” von Carl Arp, welches 1889 entstand und heute in den Kunstsammlungen Weimar verwahrt wird, lediglich der Standort weicht geringfügig von dem Arps ab, Arp studierte mit Höckner in der Malklasse von Theodor Hagen an der Kunstschule Weimar und so ist es gut möglich, dass beide Gemälde während eines gemeinsamen Malaufenthaltes in Saalfeld zeitgleich entstanden sind, stimmungsvolle, minimal pastose Malerei in silbrig-grauer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links unten unscheinbar signiert ”R. Höckner”, Craquelure, reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß 32,5 x 44,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Rudolf Woldemar Höckner, dt. Landschaftsmaler und Zeitungsreporter (1864 Rittergut Hilmersdorf bei Wolkenstein in Sachsen bis 1942 Bad Mergentheim), nach dem frühen Tod des Vaters 1872 Umzug nach Freiberg und 1877 nach Leipzig, hier bis 1885 Schüler der Thomasschule, 1885–86 Studium der Theologie in Tübingen und Leipzig, 1886–90 Studium an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Theodor Hagen und beeinflusst von Christian Rohlfs, anschließend mit Stipendium Reise durch Süddeutschland (Förderung durch Charles Palmié in München) nach Italien, 1891 Rückkehr und freischaffend in Weimar, 1891 Übersiedlung nach Flensburg und 1895–1905 parallel zur Malerei als Reporter für Segelsport für die ”Nord-Ostsee-Zeitung” in Kiel tätig, 1905 schließlich Umzug nach Niendorf bei Hamburg und bis 1909 Anstellung als Lokalredakteur bei den ”Hamburger Nachrichten”, wandte sich ab 1907 wieder verstärkt der Malerei zu, 1915–41 in Wedel ansässig, 1929 Ehrenmitglied des Altonaer Künstlervereins, 1939 Ehrenbürger von Wedel, 1941 Übersiedlung nach Bad Mergentheim, beschickte den Glaspalast München, die Großen Berliner Kunstausstellungen, Mitglied der Ekensunder Malerkolonie und im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, ”Der neue Rump”, Boetticher und Wikipedia.

Limit:
480.00 €
Acceptance:
480.00 €

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