Zeichnungen, Aquarelle u. Mischtechniken

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Prof. Sascha Schneider, attr., Mosaikentwurf

gebannt den Betrachter entgegen blickender junger Mann, im blauen Talar mit applizierten Kreuzen, vor in Silber und Gold gehaltenem Mosaik mit eingearbeiteten Schriftzug „Sascha Schneider“, Farben und Stifte auf Karton, Anfang 20. Jh., rückseitig in blauer Kreide die Nummern 3385 und 20, geringe Altersspuren, hinter Glas gerahmt, Falzmaß ca. 49 x 68,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Rudolph Karl Alexander Schneider, russisch-dt. Maler, Bildhauer, Zeichner, Graphiker und Illustrator (1870 Sankt Petersburg bis 1927 Swinemünde), Kindheit als Sohn eines Redakteurs und Druckereibesitzers, Kinderjahre in der Deutschenkolonie St. Petersburg, ab 1881 in Zürich und kurz darauf in Dresden ansässig, 1889–93 Studium an der Akademie Dresden bei Leonhard Gey, 1903 Studienabbruch und Gemeinschaftsatelier mit Richard Müller in Dresden, 1898–99 Aufenthalt in Florenz, Freundschaft zu Max Klinger, Oscar Zwintscher und Hans Unger, ab 1900 eigenes Atelier in Meißen, ab 1903 Freundschaft mit Karl May, welcher ihn mit einem Wandgemälde ”Der Chodem” und kurz darauf mit der Neugestaltung der Buchdeckelabbildungen für seine Romane beauftragte, 1904–08 Berufung zum Professor an die Kunstschule Weimar, 1908 Flucht nach Italien, Reise mit Robert Spieß in den Kaukasus, kurzzeitig Rückkehr nach Leipzig und anschließend bis 1914 in Florenz, ab 1914 im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz und in Dresden-Hellerau tätig, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.

Lot-No.: 3825
Limit: 600.00 €, Acceptance: 2800.00 €

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Ernst Kreidolf, Käfertreffen unter Pilzen

sich unter Pilzen und Kerbel versammelnde bunte Käfer, wohl Illustration zu „Blumenmärchen“ von Ferdinand Avenarius, Deckfarben auf leichtem Karton, Ende 19. Jh., rechts unten signiert „E. Kreidolf“, auf schwarzem Unterlagekarton montiert und hierauf teils unleserlich bezeichnet „3.1. F. Avenarius“ sowie nochmals signiert „E. Kreidolf“, rückseitig angedeutete Skizze in Blei, unter Passepartout freigestellt und hinter Glas gerahmt, Blattmaß ca. 21 x 24,6 cm. Künstlerinfo: eigentlich Ernst Konrad Theophil Kreidolf, Schweizer Maler, Graphiker, Schriftsteller und Illustrator (1863 Bern bis 1956 Bern), ab 1868 in Tägerwilen bei den Großeltern aufgewachsen, 1879–83 Lithographenlehre an der Pecht´schen lithographischen Anstalt in Konstanz, 1883–85 Hospitationsschüler an der Kunstgewerbeschule München, verdiente seinen Lebensunterhalt mit Portraitzeichnungen für die Verbrecherkartei der Münchner Polizei und mit gebrauchsgraphischen Illustrationen, 1886–89 zunächst Schüler einer Münchner Privatschule und ab Oktober 1886 Studium an der Akademie München bei Gabriel von Hackl und Ludwig von Löfftz, 1889–95 Übersiedlung nach Partenkirchen, hier Bekanntschaft mit der Fürstin von Schaumburg-Lippe, die seine Schülerin wurde und ihn an den Hof in Bückeburg einlud, ab 1895 verstärkt Hinwendung zur Illustration, erlangte Berühmtheit durch seine Märchen- , Kobold- und vermenschlichte Blumendarstellungen, unternahm Studienreisen durch Italien, Holland und Deutschland, zeitweise in Paris, 1895–1916 in München ansässig, anschließend in Bern, Mitglied der Vereinigung Schweizer graphischer Künstler „Die Walze“, beschickte ab 1901 die Ausstellungen im Münchner Glaspalast, die Ausstellungen der Münchner Sezession und weitere große Kunstausstellungen in Dresden, Düsseldorf, Zürich, Venedig und Karlsruhe, Mitglied im Verein Deutscher Buchgewerbekünstler Leipzig und im Bund zeichnender Künstler Münchens, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Matrikel der Akademie München und Internet.

Lot-No.: 3806
Limit: 1200.00 €, Acceptance: 1200.00 €

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Ludwig Meidner, ”Der Berthke”

leicht seitliches Portrait eines Herren mit festem Blick, entstanden 1916, als Meidner, erst in diesem Jahr zum Kriegsdienst eingezogen, als Dolmetscher im Lager für französische Kriegsgefangene in Merzdorf bei Cottbus (heute Stadtteil von Cottbus) arbeitete, die hier angebotene Arbeit stammt wohl ursprünglich aus dem 2002 in der Auktion 822 als Lot 324 im Auktionshaus Lempertz angebotenen Skizzenbuch, hierin befand sich unter anderem eine Arbeit, die als „Gefreiter Berthke von Oben gesehen ließt einen Schundroman!“ bezeichnet war, weiterhin ist ein Portrait im Profil, ebenfalls von 1916, im selben Format bekannt, siehe Auktionshaus Grisebach, Auktion 302, Los 1205, hier betitelt „Männerkopf im Profil nach links“ WVZ Presler PR02-4.X, Tuschefeder über Bleistift auf Papier, im unteren Bereich betitelt „Der Berthke Merzdorf/Cottbus“, ligiertes Monogramm und Datierung „LM 1916“, im Passepartoutausschnitt gebräunt, lose unter Passepartout montiert und hinter Glas gerahmt, Blattmaß ca. 27,4 x 18,6 cm. Künstlerinfo: dt.-jüdischer Maler, Zeichner, Graphiker und Dichter (1884 Bernstadt an der Weide bis 1966 Darmstadt), 1901–03 Maurerlehre, studierte 1903–05 an der Kunst- und Gewerbeschule Breslau, 1905–06 Modezeichner in Berlin, parallel Radierunterricht im Atelier von Hermann Struck in Berlin, 1906–07 Studium an der Académie Julian und im Atelier Cormon in Paris, ab 1908 in Berlin tätig, 1912 Gründung der Gruppe ”Die Pathetiker”, in Berlin Mitarbeit an expressionistischen Zeitschriften wie ”Der Sturm”, ”Die Aktion”, ”Die Weißen Blätter” und ”Der Feuerreiter”, 1914 kurzzeitig in Dresden ansässig, später in Berlin-Halensee, ab 1933 als ”entartet” diffamiert und mit Arbeits- und Ausstellungsverbot belegt, 1935–38 Zeichenlehrer am jüdischen Realgymnasium ”Jawne” in Köln, 1938 Emigration nach London, 1940–41 Internierung als feindlicher Ausländer, 1953 Rückkehr nach Frankfurt am Main, später Atelier in Hofheim am Taunus und ab 1963 in Darmstadt, Mitglied der Berliner Secession und im Künstlerbund Schlesien, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Wikipedia.

Lot-No.: 3808
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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