Sächsische Künstler

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Albert Hennig, Vor dem Theaterbesuch

elegant gekleidetes Ehepaar, in einem Raum mit üppiger Obstschale, Aquarell über Filzstift auf leichtem Karton, links unten signiert und datiert „AHennig (19)72“, unter Passepartout montiert, Blattmaß ca. 10,3 x x 14,6 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Fotograf und Graphiker (1907 Leipzig bis 1998 Zwickau), studierte 1932–33 mit Stipendium am Bauhaus Dessau/Berlin bei Joost Schmidt, Mies van der Rohe, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Josef Albers, anschließend arbeitslos, 1935–45 als Bauarbeiter dienstverpflichtet, nach 1945 Gründungsmitglied der Gruppe „Bildender Künstler“ beim Kulturbund Zwickau, ab 1952 Mitglied des VBK der DDR, wegen Auseinandersetzung mit dogmatischen Kulturfunktionären 1952–72 als Betonbauer tätig, in seiner Freizeit wächst ein bedeutendes Werk in der Tradition des Bauhauses, ab 1972 freischaffend und auch in der DDR zunehmende Anerkennung seines Schaffens, erhielt zahlreiche Auszeichnungen u. a. Max-Pechstein-Preis u. Bundesverdienstkreuz, tätig in Zwickau, Quelle: Vollmer, Eisold “Maler in der DDR” und Internet.

Lot-No.: 4929
Limit: 120.00 €, Acceptance: 120.00 €

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Richard Sachs, Winterlandschaft

Blick in tief verschneite vogtländische Winterlandschaft, mit dem Eisenberg bei Pöhl, im Licht der Abenddämmerung, pastose, impressionistische Landschaftsmalerei, hierzu bemerkt Frank Weiß ”So könnte Richard Sachs ... besonders als der Maler der vogtländischen Winterlandschaft und der über ihr liegenden Stimmungen hervorgehoben werden, …”, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert ”Rich. Sachs (19)27”, rückseitig auf dem Keilrahmen signiert ”Sachs Jocketa” und undeutlich betitelt ”Winter ...” sowie Plauener Eigentümer- und Rahmungsetikett, gering reinigungsbedürftig, original in schwarzer Lackleiste (bestoßen) mit Goldinlay gerahmt, Falzmaß ca. Packmaß: ca. 70 x 100 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler und Entwerfer (1875 Plauen bis 1947 Speziallager Jamlitz bei Lieberose), Begründer der vogtländischen Malerfamilie Sachs, bis 1892 Schüler der Königlichen Industrieschule in Plauen (Kunstschule), anschließend Wanderschaft durch Bayern und Tirol, zeitweise in Trient als Klostermaler tätig, 1902 erste eigene Ausstellung, ab 1905 freischaffend in Jocketa tätig, unterhielt hier ein Musterzeichenatelier, Mitglied der ”Malergruppe Vogtland”, zeitweise Lehrer an der Plauener Kunst- und Gewerbeschule, beschickte 1944 die Große Deutsche Kunstausstellung in München, 1945–47 in Bautzen und später im Speziallager Jamlitz bei Lieberose interniert, tätig in Jocketa, Quelle: Familie des Künstlers, Thieme-Becker, Dressler, Müller-Singer und Frank Weiß ”Malerei im Vogtland”.

Lot-No.: 4953
Limit: 150.00 €, Acceptance: 260.00 €

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Frieder Heinze, ”Rote Tropfen”

Komposition aus abstrahierten Figuren und Formen, auf schwarzem Grund, Aquarell und Tusche auf dünnem Papier, an der rechten Blattkante betitelt „Rote Tropfen“ sowie signiert und datiert „Heinze (19)85“, herstellungsbedingt etwas wellig, in Passepartout freigestellt, Blattmaß ca. 48,8 x 74,2 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Graphiker, Bildhauer und Buchkünstler (geboren 1950 in Leipzig), 1966–69 Ausbildung als Maurer mit Abitur, 1969–74 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke, 1974–77 Meisterschüler von Bernhard Heisig und Werner Tübke, ab 1977 Mitglied im VBK der DDR, ab 1980 Zusammenarbeit mit Olaf Wegewitz, Mitinitiator des „1. Leipziger Herbstsalons“, 1983–86 Arbeit am Kunstbuch „unaulutu“, seit 1985 Zusammenarbeit mit der Keramikerin Claudia Rückert, 1989–90 Studienreise nach Mexiko und Kuba, lebt und arbeitet in Groß-Pelsen, Quelle: Eisold „Künstler in der DDR und Internet.

Lot-No.: 4927
Limit: 150.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Gerhard Rudolf Zill, Akt im Atelier

Rückenansicht einer nackten, im Atelier des Künstlers stehenden Frau, mit im Genick verschränkten Armen, malerisch wirkende Kohlezeichnung, rechts unten monogrammiert und datiert „GeZi 1934“, leichte Erhaltungsmängel, ungerahmt, Blattmaß ca. 99 x 68 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner und Gebrauchsgraphiker (geboren 1913 in Leipzig), Sohn des Maler Richard Zill, Studium an der Akademie in Leipzig bei Paul Horst Schulze und Walter Tiemann, während des 3. Reichs fertigte er zahlreiche Propagandaplakate und Portraits von führenden Persönlichkeiten an, war tätig in Markkleeberg, Quelle: Vollmer und Internet.

Lot-No.: 4965
Limit: 150.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Alexander Bertelsson, attr., ”Erntezeit”

abendliche Sommerlandschaft, mit Bauern auf dem Nachhauseweg, expressive, stark pastose Malerei mit breitem Pinselduktus in gedecktem Kolorit, mit wenigen leuchtenden Farbakzenten, hierzu bemerkt AKL ”Bertelsson malte vor allem aus der Erinnerung. Das trifft bereits für Werke von 1933 zu ... Diese zeichnen sich zunächst durch eine zurückhaltendere Farbigkeit aus ... Mehr Leuchtkraft besitzen größere Gruppenbilder zu religiös-sozialen Themen (Erntebauern; Ländlicher Feierabend) und die südlichen Landschaften.” und Vollmer ergänzt ”Bedeutender Kolorist, der expressionistischen Richtung sich nähernd.”, Öl auf Leinwand, auf Keilrahmen aufgespannt, wohl eines der wenigen erhaltenen Frühwerke vor 1933, unsigniert, rückseitig auf dem Keilrahmen bezeichnet ”A. Bertelson – Erntezeit”, Craquelure, Wachsdoublierung in der Fläche gelöst und bis auf Randbereiche entfernt, etwas restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 95 x 143,5 cm. Künstlerinfo: auch Alexander Bertelson, dt.-russischer Maler, Gebrauchsgraphiker und Kunstschriftsteller (1890 Lixna bei Dünaburg/Witebsk bis 1975 Berlin), Schüler der Kunstschule Riga, studierte ab 1910 an der Akademie München, hier Meisterschüler von Heinrich von Zügel, ab ca. 1912 Weiterbildung in Dresden bei Wilhelm Claus, beschickte ab 1913 Ausstellungen in Riga, ab 1914 in Schweden tätig, 1920 Gründer der expressionistischen Dresdner Künstlergruppe ”Die Schaffenden”, 1922 Bekanntschaft und Freundschaft zu Lovis Corinth, 1923 Beteiligung auf Corinths Fürsprache an den Ausstellungen der Berliner Sezession, 1928 Übersiedlung nach Dresden, 1927/28 Herausgeber des ”Dresdener Kunstbuches”, 1933 Aufgabe der Malerei und 1934 Malverbot, ca. 1934–45 Geschäftsführer des Sachsen-Kontors der Nordischen Gesellschaft, 1945 Vernichtung des nahezu gesamten Frühwerkes bei der Zerstörung Dresdens und 1949 Übersiedlung nach Berlin, ab 1967 wieder als Maler schaffend, später am Walchensee tätig, Quelle: AKL, Vollmer, Dressler, Matrikel der Münchner Akademie, Martina Dürkop ”Das Archiv für Religionswissenschaft in den Jahren 1919 bis 1939 ...”, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und Internet.

Lot-No.: 4911
Limit: 150.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Roland Frenzel, Nächtliche Begierde

junge blonde Frau und stehende Gestalt, vor schwarzem Nachthimmel, mit der leuchtenden Sichel des Mondes, impulsive und kraftvolle Arbeit des lange vergessenen Künstlers, Stifte, Kreiden und Tusche auf leichtem Karton, um 1980, links unten schwer lesbar signiert „Frenzel“, ungerahmt, Blattmaß ca. 39,5 x 29,7 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1938 Leipzig bis 2004 Leipzig), 1952–54 Lehre als Maurer und bis 1972 in diesem Beruf tätig, ab 1954 autodidaktische Beschäftigung mit der Malerei, seit 1956 Bekanntschaft mit Walter Bodenthal, Emil Koch und Heinz Müller, 1966–68 Zeichenzirkel bei Thomas Weise und Max Gerhard Uhlig, ab 1972 Mitglied des VBK der DDR, ab 1977 bis an sein Lebensende wiederkehrende schwere Erkrankungen, Werke in verschieden Sammlungen und Museen, Quelle: Internet.

Lot-No.: 4925
Limit: 150.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Prof. Otto Altenkirch, ”Eiche Reinsberg”, Öl/Lwd, ger.

mächtige, stark verzweigte kahle Eiche vor bewölktem Himmel, mit am Stamm platziertem Karren, bereits während seiner Studienzeit ging Otto Altenkirch mit seinem Lehrer Eugen Bracht in die Landschaft bei Siebenlehn und Reinsberg, um zu malen, als der Künstler 1920 nach Siebenlehn in das von seinem Schwiegervater überlassene Haus zog, setzte er sich wiederum bis zu seinem Lebensende intensiv mit der ihn hier umgebenden Landschaft auseinander, pastose Landschaftsmalerei mit kraftvollem Pinselstrich, um 1920–30, rechts unten Ritzsignatur „Otto Altenkirch“, auf Keilrahmen rückseitig nochmals signiert sowie betitelt „Eiche Reinsberg“ und weiterhin teils von der Leinwand verdeckt nummeriert „1924.26“ sowie „ph“, geringe Altersspuren, in ca. 9 cm breiter versilberter Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 28 x 33,5 cm, Maße Keilrahmen ca. 25,5 x 30,2 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Bühnenbildner (1875 Ziesar bis 1945 Siebenlehn), 1889–93 Lehre zum Dekorationsmaler in Berlin, hier anschließend als Malergeselle tätig und parallel Zeichenunterricht an der „Freiwilligen Fortbildungsschule“ bei Hugo Händler, Militärdienst und Studienaufenthalt in Osteuropa und Ostpreußen, ab 1897 wieder in Berlin und 1898 Studium an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Berlin bei Paul Vorgang und ab 1900 bei Eugen Bracht, 1902 Wechsel mit Bracht an die Akademie Dresden und seit 1903 dessen offizieller Assistent, studierte in Dresden neben Bracht bei Emanuel Hegenbarth, 1906 Studienabschluss und freischaffend in Dresden, Mitglied der Künstlervereinigung „Die Elbier“, 1910 Gründungsmitglied der „Künstlervereinigung Dresden“ und leitender Hoftheatermaler (Direktor) am königlichen Sächsischen Hoftheater, 1917 von König Friedrich August zum Professor ernannt, 1920 Umzug nach Siebenlehn und freischaffend in Dresden-Neustadt tätig, beschickte ab 1904 die großen Kunstausstellungen Dresden, Berlin und München, 1941 und 1943 Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, Mitglied der Dresdner Kunst-Genossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, AKL, Goldstein, Internetseite zum Künstler und Wikipedia.

Lot-No.: 4906
Limit: 200.00 €, Acceptance: 1600.00 €

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Albin Enders, Sommerliche Bachaue mit Kühen

Blick in weite, sanft bewegte, sommerlich-sonnige Vogtlandlandschaft, mit weidenden Kühen am Bach, flott erfasste, pastose Landschaftsmalerei mit lockerem, breitem Pinselduktus in sublimer Farbigkeit, Öl auf Malplatte, um 1920, rechts unten ligiert monogrammiert ”AE” und unleserlich datiert, farbschwundrissig, partielle sekundäre Übermalung, etwas restaurierungsbedürftig, schön in Goldleiste gerahmt, Falzmaß ca. 52 x 74,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Radierer (1869 Meßbach bis 1946 Oberweischlitz), frühe Förderung durch seinen Lehrer Louis Riedel (1847–1919), studierte 1884–89 an der Plauener Kunstschule, anschließend zweijähriger Militärdienst, ab 1891 Anstellung im Berliner Druck- und Verlagshaus W. Hagelberg AG als Zeichner chromolithographischer Karten und Luxuspapiere, 1893 Hinwendung zur freien Malerei, unternahm zusammen mit Albin Schlehahn regelmäßig Wanderfahrten in den Schwarzwald, die Fränkische Schweiz, in die Alpen und an die Ostsee, gefördert vom Direktor der Plauener Kunstschule Richard Hofmann und dem Plauener Sammler und Mäzen Robert Wirth, erhielt in München Privatunterricht, studierte an der Akademie Karlsruhe bei Gustav Schönleber und Robert Poetzelberger und 1899–1900 Studium an der Akademie Stuttgart bei Carlos Grethe, ab 1907 freischaffend tätig in Oberweischlitz bei Plauen, Quelle: Vollmer, Dressler, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Müller-Singer, Frank Weiß ”Malerei im Vogtland” und Wikipedia.

Lot-No.: 4921
Limit: 240.00 €, Acceptance: 240.00 €

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Heinz Tetzner, Dezembermorgen

kahle, graubraune Landschaft mit Schneeflecken vor lichtem, in goldenen Farbtönen erstrahlendem Himmel in der Morgendämmerung, Aquarell, rechts unten signiert ”Tetzner”, rückseitig in Blei datiert, signiert und betitelt ”5.12.(19)84 Tetzner Morgen Dezember 84”, geringe Atelier- und Altersspuren, ungerahmt, Blattmaß ca. 49,7 x 66,5 cm, beigegeben Katalog zum Künstler. Künstlerinfo: eigentlich Heinz-Helmut Tetzner, dt. Maler und Graphiker (1920 Gersdorf bis 2007 Gersdorf), 1934–38 Lehre als Musterzeichner an der Textilfachschule Königsberg, 1941 Gasthörer an der Akademie Königsberg bei Alfred Partikel, studierte 1946–51 an der Hochschule Weimar bei Kirchberger, ab 1950 Meisterschüler von Otto Herbig, ab 1955 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, ab 1953 Dozent an der Weimarer Hochschule und ab 1960 Dozent an der Fachhochschule für angewandte Kunst Schneeberg, persönliche Bekanntschaft und Anregung von Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Erich Heckel, erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem den Max-Pechstein-Preis und 1999 das Bundesverdienstkreuz, tätig in der Provence und in Gersdorf in Sachsen, Quelle: Vollmer, Eisold “Künstler in der DDR” und Wikipedia.

Lot-No.: 4961
Limit: 250.00 €, Acceptance: 500.00 €

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Prof. Hermann Vogel, ”Der Wein am Rhein”

Illustration eines Gedichts von Otto (Ottokar) Kernstock, das die Entstehung des Weinanbaus im Rheinland thematisiert, junges Mädchen, als Allegorie des Frühlings, vertreibt, von Zwergen unterstützt, den Winter, handschriftliches Gedicht und Tuschezeichnung mit Weißhöhung über Bleistift, rechts unten signiert ”H. Vogel inv.”, veröffentlicht in der Zeitschrift ”Fliegende Blätter” Nr. 3589, Seite 227 von 1914, Papier gegilbt und etwas fleckig, Bleiweiß partiell oxidiert, original hinter Glas gerahmt, Falzmaß ca. 33,5 x 25,5 cm. Künstlerinfo: dt. Zeichner, Illustrator und Malerpoet (1854 Plauen bis 1921 Krebes), studierte Ostern 1874 kurzzeitig an der Dresdner Akademie, autodidaktisch weitergebildet, 1877–78 Studienreise nach Italien (Rom), schuf zahlreiche Illustrationen, unter anderem für den Verlag Braun & Schneider München, 1909 Ernennung zum Professor, Gründungsmitglied der ”Deutschen Künstlergesellschaft”, tätig in Plauen, Dresden-Loschwitz und Krebes, Quelle: Thieme-Becker, Frank Weiß ”Malerei im Vogtland”, Matrikel der Akademie Dresden, Boetticher und Wikipedia.

Lot-No.: 4905
Limit: 360.00 €, Acceptance: 700.00 €

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Prof. Robert Sterl, Grab unter Bäumen

winterliche Szene am verschneiten Waldrand, mit hohem schmiedeeisernen Kreuz, zu dessen Füßen ein mit grünen Zweigen bedecktes Soldatengrab von einem schlichten Holzkreuz geziert wird, auf dem Holzkreuz ist zu lesen ”Hier ruht in Gott Karl de 'Elsa ...”, Robert Sterl wurde nur sporadisch als Kriegsmaler zum Kriegsdienst im 1. Weltkrieg herangezogen, so unterstand er von Januar bis Juni 1915 mit dem XII. (1. königlich sächsischen) Armeekorps beim Gefecht an Marne und Aisne an der Westfront dem Befehl des sächsischen Generals Karl Ludwig d' Elsa (1849 Dresden bis 1922 Tannenfeld), der Kriegseinsatz führte ihn unter anderem nach Bertoncourt im französischen Département Ardennes, hier entstand vorliegende Darstellung eines Kriegergrabes, welche Sterl ”Seiner Exzellenz de' Elsa ergebenst ...” dedizierte, es erscheint zunächst makaber, dass Sterl dem lebenden Karl Ludwig d' Elsa vorliegende Grabdarstellung ”Hier ruht in Gott Karl de 'Elsa ...” widmet, es ist vielmehr wahrscheinlicher, dass Sterl hier das bereits einige Monate alte Grab des Sohnes von d' Elsa im Bild festhielt, der königlich sächsische Hauptmann Walther Karl Johann 'd Elsa (1877–1914) starb am 24.08.1914 ganz in der Nähe von Bertoncourt in Folge der Eroberung des belgischen Dinant durch sächsische Truppen am 23.08.1914, Sterl befasste sich in jenen Wochen wiederholt mit der Darstellung von Kriegsgräbern, so findet sich im Werksverzeichnis des Graphischen Werks Sterls von Bielefeld 1952 unter der WVZ-Nr. 100 eine Umdrucklitho mit drei Kriegergräbern mit nachfolgender Widmung und Datierung im Stein ”Seiner Exzellenz Edler von der Planitz Robert Sterl 30.III.(1)915”, Mischtechnik (Gouache und Aquarell über Kohle), links unten vom Künstler signiert, datiert und dediziert ”Seiner Exzellenz de 'Elsa ergebenst Robert Sterl – Bertoncourt 12.II.1915”, hinter Glas und Passepartout im Goldstuckrahmen gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 36 x 44 cm. Künstlerinfo: eigentlich Robert Hermann Sterl, dt. Maler, Graphiker und Illustrator (1867 Großdobritz bis 1932 Naundorf bei Pötzscha in der sächsischen Schweiz), studierte 1881–91 an der Dresdner Akademie bei Julius Scholtz, Leon Pohle, Wilhelm Walther und ab 1886 Meisterschüler von Ferdinand Wilhelm Pauwels, der ihn 1888–91 vom Unterricht beurlaubt, gefördert von dem Dresdner Maler und Fabrikanten Eduard Leonhardi, 1888–1904 freischaffend als Landschafts- und Portraitmaler sowie Illustrator, betrieb in seinem Dresdner Atelier eine private Malschule für Damen, 1892 Aufenthalte in Paris in der Nähe von Billancourt/Somme und Meudon sowie Studienaufenthalt in Holland, beeinflusst von Adolph von Menzel, Max Liebermann und Jean-François Millet sowie Gustave Courbet, 1892 erster Aufenthalt in der Willingshäuser Malerkolonie in der Schwalm/Hessen, 1894–1904 regelmäßige Sommeraufenthalte in Wittgenborn in Hessen, ab 1900 mit Carl Bantzer und Wilhelm Claudius Mitglied der Künstlerkolonie Goppeln, ab 1904 Lehrer und 1906–32 Professor an der Dresdner Akademie, 1914 Nachfolger von Carl Bantzer als Leiter eines Malsaals und 1915 Übernahme der Meisterklasse des verstorbenen Gotthardt Kuehl, 1915 und 1917 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsmaler, unternahm mehrere Russlandreisen, Mitglied der Berliner Akademie der Künste, 1894 Gründungsmitglied des Vereins bildender Künstler, aus dem die Dresdner Sezession hervorging, 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe ”Die Zunft”, die 1909 in der Künstlervereinigung Dresden aufging, 1909 außerordentliches Mitglied der Berliner Secession, 1913–30 Mitglied der Dresdner Galeriekommission, Mitglied der Münchner Sezession, des Deutschen Künstlerbundes Weimar und des Hagenbundes Wien, 1927 Ehrendoktorwürde der Leipziger Universität, tätig in Dresden, ab 1919 in Naundorf/Sächsische Schweiz, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Müller-Singer, Bantzer ”Hessen in der deutschen Malerei”, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und Wikipedia.

Lot-No.: 4959
Limit: 400.00 €, Acceptance: 0.00 €

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Curt Querner, attr., Liegender Damenakt

auf einer Matratze ruhende nackte Frau, dem Blick interessiert zum Betrachter gerichtet, lasierende und teils leicht pastose Malerei, Öl auf Pappe, unsigniert, rückseitig bezeichnet „1927 Kurt Querner“ sowie „Curt Querner Akt aus seiner Studienzeit, um 1927 Oel auf Pappe“, minimal restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 30,5 x 43 cm. Künstlerinfo: dt Maler (1904 Börnchen bis 1976 Kreischa), Lehre und Tätigkeit als Schlosser in Glashütte, Freital und Bannewitz, ab 1925 Bekanntschaft mit dem Maler Hermann Lange, 1926 Beginn des Studiums an der Dresdner Akademie bei Richard Müller, Otto Dix und Georg Lührig, Aufgrund der zunehmenden Politisierung des Studiums brach er dies 1930 ab, da er aus einer mittellosen Familie stammte, Finanzierung des Studium durch parallele Arbeit in einer Seilerei und als Verkäufer von Seilerwaren, 1928/29 zahlreiche Fußreisen nach Nürnberg, München, Wien, Salzburg und Prag, Mitglied der ASSO und der KPD, aus der er aber wieder austrat und sich später jeder politischen Vereinigung verwehrte, 1933 Heirat mit Regina Dochel, lebte zwischen 1932–37 in materieller Not, da er kaum Werke verkaufen konnte, 1933 erste Ausstellungsbeteiligung in der Kunsthandlung Kühl in Dresden, 1937 Kollektivausstellung im Kunstsalon Gurlitt, 1940 zum Kriegsdienst eingezogen, ab 1943 in Norwegen stationiert, 1945–47 französische Kriegsgefangenschaft, beim Bombenangriff auf Dresden wurden sein Atelier und nahezu alle bis dahin entstandenen Arbeiten vernichtet, in den 1950er Jahren auch Gestaltung von Wandbildern für verschiedene öffentliche Gebäude, ab 1952 Mitglied im VBK der DDR, 1959 Kunstpreis der Stadt Freital, fortan auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, 1972 Nationalpreis der DDR, 1974 entsteht ein Film für das Fernsehen der DDR über den Künstler, sein Wohnhaus in Börnchen ist heute Museum, Quelle: Vollmer, Eisold - Künstler in der DDR, Wikipedia, Curt Querner-Archiv.

Lot-No.: 4948
Limit: 450.00 €, Acceptance: 750.00 €

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Fredo Bley, ”Mein Wichtigstes”

sommerlicher Blick in einen sonnigen Garten mit Gießkanne, Staffelei, Gartenstuhl und Gartentisch mit Malutensilienkoffer, pastose, expressive Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Hartfaserplatte, links unten signiert und datiert ”Fredo Bley (19)78”, auf dem Rückseitenkarton Kopie der Annotationen Fredo Bleys von der verdeckten Rückseite ”Fredo Bley, Buchwald Vogtland (Ölmalerei 1978) –Mein Wichtigstes–”, mit Passepartout gerahmt, Bildausschnitt ca. 48 x 48 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbands Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1957–64 als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, später in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß ”Malerei im Vogtland” und Internet.

Lot-No.: 4913
Limit: 600.00 €, Acceptance: 2000.00 €

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Fredo Bley, ”Landstraße im Herbst”

bunt verfärbte herbstliche Allee vorm Dorf, pastose, expressive Landschaftsmalerei mit breitem Pinselduktus, in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Sperrholzplatte, links unten signiert, datiert und ortsbezeichnet ”Fredo Bley (19)88 Buchwald”, rückseitig vom Künstler signiert und betitelt ”Fredo Bley Buchwald Vogtland – Landstraße im Herbst –” sowie Maßangabe ”95 x 117,5 Falzmaß”, schön in beiger Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 95 x 117,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Fredo Robert Bley, dt. Maler und Graphiker (1929 Mylau im Vogtland bis 2010 Reichenbach), 1943–46 Lithographenausbildung bei Carl Werner in Reichenbach, 1948–56 Lehre und Tätigkeit als Dekorations- und Schriftenmaler, Anregung durch den Maler Walter Löhner, weitestgehend Autodidakt, seit 1952 Mitglied des Verbands Bildender Künstler (VBK) der DDR, 1957–64 als Ziegelei- und Baufacharbeiter tätig, ab 1966 freischaffend, beschickte zahlreiche Ausstellungen, unter anderem 2002 im neuen Bundeskanzleramt Berlin, tätig in Mylau, später in Buchwald, Quelle: AKL, Eisold “Künstler in der DDR”, Frank Weiß ”Malerei im Vogtland” und Internet.

Lot-No.: 4912
Limit: 900.00 €, Acceptance: 2000.00 €

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August Leonhardi, ”Aus dem Riesengebirge”

sommerliche Gebirgslandschaft, mit Blick von einer Anhöhe auf Bauernhäuser am sonnigen Hang, mit Bauern bei der Heuernte, poesievolle, minimal pastose Landschaftsmalerei in effektvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1910, rechts unten teils ligiert signiert ”ALeonhardi.”, rückseitig altes fragmentarisches Künstleretikett ”August Leonhardi Blasewitz ... 40, Aus dem Riesengebirge (650 M)” (Künstleranschrift laut Dressler 1907, 1909 und 1911/12: ”Blasewitz bei Dresden, Deutsche Kaiser Allee 40”), minimale Craquelure und farbschwundrissig, zwei kleine, fachgerecht hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, etwas restauriert, sehr schön im originalen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 49,5 x 61 cm. Künstlerinfo: eigentlich August Wolfram Christian Leonhardi, dt. Landschaftsmaler (1867 Dresden-Loschwitz bis 1931 Dresden-Loschwitz), Sohn und Schüler des Eduard Leonhardi, studierte 1885–86 an der Akademie Dresden, weitergebildet bei August Fink und Karl Raupp in München, beschickte ab 1889 Ausstellungen, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft und ca. 1888 Mitglied der ”Münchner Mittwochsgesellschaft” um den Münchner Verleger Hugo Bruckmann, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands und in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft sowie der Dresdner Kunstgenossenschaft, bis 1897 in München, danach in Dresden-Blasewitz und später in Dresden-Loschwitz tätig, fand seine Motive in der Rhön, in Böhmen, dem Riesengebirge und der Umgebung von Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Müller-Singer, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und Boetticher.

Lot-No.: 4904
Limit: 950.00 €, Acceptance: 1400.00 €

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Prof. Fritz Beckert, Ansicht Dresden

sommerlicher Blick vom Neustädter Ufer, über die Elbe mit Dampfschiffen, auf die berühmte Altstadtsilhouette von Dresden, mit der Augustusbrücke, der Kunstakademie an der Brühlschen Terrasse, Frauenkirche, Sekundogenitur, Ständehaus, Rathausturm, Hofkirche, Residenzschloss und italienischem Dörfchen, im hellen Sonnenlicht, hierzu bemerkt Prof. Dr.-Ing. Niels-Christian Fritsche ”Fritz Beckert beginnt als impressionistischer Landschaftsmaler mit besonderem Interesse für das naturgetreue Landschaftsbild (Vedute). Die Stimmungsschilderung tritt zurück, als er sich innerhalb der Möglichkeiten der impressionistischen Darstellung zu den strengen Prinzipien der Vedutenmalerei im kunstgeschichtlich tradierten Sinne bekennt und so das architektonische Motiv die Dominanz über die im Bild ausgedrückte Stimmung erhält. ... Fritz Beckert malt sich mit seiner einmaligen Kombination aus impressionistischem Farbauftrag und architektonischer Raumwirkung so zum maßgeblichen Dresdner Architekturmaler des zwanzigsten Jahrhunderts empor. Folgerichtig werden Beckerts Bilder der Stadt Dresden heute in eine Reihe mit den Arbeiten von Canaletto, den Romantikern Caspar David Friedrich, dem Allrounder Carl Gustav Carus sowie dem impressionistischen Maler Gotthardt Kuehl gestellt.”, minimal pastose Vedutenmalerei in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert ”Fritz Beckert 1938”, reinigungsbedürftig, sehr schön im originalen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 70,5 x 100,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Karl Friedrich Beckert, dt. Architektur- und Landschaftsmaler (1877 Leipzig bis 1962 Dresden), Schulbesuch in Plauen, 1894–96 Studium an der Akademie für Graphische Künste Leipzig, 1896 bis 1900 Weiterbildung an der Dresdner Akademie bei Friedrich Preller dem Jüngeren, Meisterschüler von Gotthard Kuehl, Abschluss der Akademie mit Goldmedaille, 1902 Gründung der Künstlergruppe ”Die Elbier”, die 1909 in der ”Dresdner Secession” aufging, ab 1901 regelmäßige Sommeraufenthalte in Franken, Studienreisen durch Bayern, Österreich und Italien, 1905 Versuch der Gründung einer Malerkolonie mit Rudolf Poeschmann und R. Müller-Ehrenberg in Kirchberg/Jagst, seit 1908 Privatdozent und 1925–45 Professor für Architekturmalerei und -zeichnen an der TU Dresden, beschickte 1942–44 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, 1945 Verlust des Ateliers und eines Großteils seines Lebenswerkes bei der Zerstörung von Dresden, Mitglied des Dresdner Denkmalrates, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Wikipedia und AKL.

Lot-No.: 4910
Limit: 1800.00 €, Acceptance: 4000.00 €

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Prof. Otto Altenkirch, ”Heideland”

melancholischer Herbsttag, mit Blick über weite Heideflächen zum Kiefernwald am Horizont, stark pastose, impressionistische Malerei in breiter Spachteltechnik und zurückhaltender Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1930, links unten ritzsigniert ”Otto Altenkirch”, rückseitig auf dem Keilrahmen unter anderem betitelt ”Heideland” und signiert ”Otto Altenkirch”, Das Gemälde ist im Werkeverzeichnis von Maria Petrasch aufgeführt. Der Originaltitel lautet:„Heideland. Der Trompeterwald auf dem Heller im Herbst, gegens Licht, bewölkter Himmel mit Sonnendurchblick“ (WVZ 1921-59-H), Ausgestellt war das Gemälde gleich im Jahr seiner Entstehung im namhaften Kunstsalon Emil Richter (Dezember 1921), Craquelure, etwas restauriert, schön in neuzeitlicher Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 66 x 91 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Bühnenbildner (1875 Ziesar bis 1945 Siebenlehn), 1889–93 Lehre zum Dekorationsmaler in Berlin, hier anschließend als Malergeselle tätig und parallel Zeichenunterricht an der „Freiwilligen Fortbildungsschule“ bei Hugo Händler, Militärdienst und Studienaufenthalt in Osteuropa und Ostpreußen, ab 1897 wieder in Berlin und 1898 Studium an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Berlin bei Paul Vorgang, ab 1900 bei Eugen Bracht, 1902 Wechsel mit Bracht an die Akademie Dresden und seit 1903 dessen offizieller Assistent, studierte in Dresden neben Bracht bei Emanuel Hegenbarth, 1906 Studienabschluss und freischaffend in Dresden, Mitglied der Künstlervereinigung „Die Elbier“, 1910 Gründungsmitglied der „Künstlervereinigung Dresden“ und leitender Hoftheatermaler (Direktor) am königlichen Sächsischen Hoftheater, 1917 von König Friedrich August zum Professor ernannt, 1920 Umzug nach Siebenlehn und freischaffend in Dresden-Neustadt tätig, beschickte ab 1904 die großen Kunstausstellungen Dresden, Berlin und München, 1941 und 1943 Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, Mitglied der Dresdner Kunst-Genossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, AKL, Goldstein, Internetseite zum Künstler und Wikipedia.

Lot-No.: 4907
Limit: 2400.00 €, Acceptance: 6200.00 €

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Prof. Karl Schmidt-Rottluff, Am Waldsee

Blick durch Tannen, auf einen einsamen See, bei dem hier vorliegenden Blatt dürfte es sich um eine Ansicht aus dem Taunus handeln, Karl Schmidt-Rottluff hielt sich seit 1950 wiederholt im Taunus bei Hanna Bekker vom Rath auf, bei einem dieser Aufenthalte wird dieses Blatt entstanden sein, die großformatige Pinselzeichnung gehört zur Gruppe der „Schwarzblätter“, hierzu schreibt Gunther Thiem im Katalog der Ausstellung „Schwarzblätter. Ausstellung zum 90. Geburtstag“ in der Staatsgalerie Stuttgart, 1974/75: ”Die reifste Ernte der Schwarzblätter bringen erst die 60er Jahre. Sie unterscheiden sich von der tonig lavierenden Malweise der 50er Jahre durch den borstigen Auftrag unverdünnter Tusche. Dadurch entsteht eine transparente Struktur, die hinter den Dingen neue Welten öffnet.”, die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung in Berlin registriert, Tuschepinsel auf Papier, 1960er Jahre, links unten in Blei signiert, in über Eck gearbeiteten, versilberten Designerrahmen unter Passepartout gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 38,8 x 52,6 cm, Blattmaß ca. 39,8 x 54 cm. Künstlerinfo: geboren als Karl Schmidt, nannte sich ab 1905 Schmidt-Rottluff, bedeutender dt. Maler, Zeichner, Graphiker, Entwerfer und Plastiker (1884 Rottluff bei Chemnitz bis 1976 Berlin), Klassiker der Moderne und einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus, 1905–06 Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, als Maler und Graphiker Autodidakt, 1905 mit Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden, Arbeitsaufenthalte in Moritzburg bei Dresden, an den Stränden der Nord- und Ostsee, in Hofheim im Taunus, Studienreisen nach Norwegen, Nidden, Rom, Capri, Jugoslawien, Amsterdam, Rotterdam und Ascona, beschickte ab 1910 die Ausstellungen der „Neuen Secession“ Berlin und ab 1912 die des „Blauen Reiters“ in München sowie die Sonderbundausstellung in Köln, 1911 Umzug nach Berlin-Friedenau, 1913 Auflösung der „Brücke“, 1914 Mitglied der Neuen Secession Berlin, 1924 in Paris tätig, 1931–33 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, 1937–45 als „entartet“ diffamiert und Verkauf bzw. Vernichtung eines Großteils der Werke in dt. Museen, 1941 mit Berufsverbot belegt, 1943 in Berlin ausgebombt und Umzug nach Rottluff, 1946 Ehrenbürgerschaft von Chemnitz, 1946 Rückkehr nach Berlin-Zehlendorf, 1947–54 Professur an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg, 1955 Teilnehmer an der documenta 1 in Kassel, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes Weimar und des Österreichischen Künstlerbundes, Quelle: u.a. Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Lot-No.: 4955
Limit: 4500.00 €, Acceptance: 5500.00 €

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