Gemälde

Lot-No. 4380

Anna Peters, Großes Blumenstück

stiller Winkel auf dem Bauernhof, mit morbidem Weidenkorb und irdenem Krug, inmitten eines üppigen Blütenarrangements aus roten Mohn, gelben und roten Tulpen, Goldregen, roten Pfingstrosen, Schneeballblumen, Margeriten und Stiefmütterchen, zunächst dem streng realistischen Malstil verpflichtet, fand Anna Peters zum Ende des 19. Jh. zu dem ihr eigenem, mit lockerem Pinselduktus eingefangenem, Impressionismus, welcher ihren flott und authentisch erfassten Blumenstücken jenen unverkennbaren Reiz verlieh und die Anerkennung ihrer Zeitgenossen, wie ihren Nachruhm sicherte, so war der Erwerb eines Gemälde von Anna Peters bereits zu ihren Lebzeiten eine kostspielige Angelegenheit – 300–800 Mark erzielte die Künstlerin um 1880 für ihre Werke, wohingegen das Tageseinkommen eines Arbeiters zwischen 80 Pfennigen und 3,50 Mark lag, die Künstlerin arbeitete meist im kleinen Format, so dass das vorliegende, ungewöhnlich große Gemälde aus ihrem Œvre eine seltene Rarität darstellt, pastose, partiell lasierende Stilllebenmalerei in fein abgestimmter, kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1920, rechts unten signiert ”Anna Peters”, rückseitig Fragmente zweier originaler Künstleretiketten, etwas reinigungsbedürftig, im sehr schönen, ca. 5,5 cm breiten Goldstuckrahmen in Gestalt einer Fruchtgirlande gerahmt (bestoßen), Falzmaß ca. 81 x 105 cm. Künstlerinfo: eigentlich Anna Pietronella Antonia Peters, dt. Blumen-, Stillleben und Landschaftsmalerin (1843 Mannheim bis 1926 Stuttgart-Sonnenberg/Möhringen), ab 1845 in Stuttgart, Tochter und Schülerin des niederländischen Landschaftsmalers Pieter Francis Peters junior, beeinflusst von ihrem Onkel Christian Mali und Anton Braith, unternahm zahlreiche Studienreisen, unter anderem nach Italien, Interlaken/Schweiz, Holland, Bayern, den Schwarzwald, Biberach an der Riß, Bodensee, Thüringer Wald und Südtirol, ungewöhnlich für ihre Zeit, war sie bereits mit 26 Jahren eine anerkannte und wirtschaftlich erfolgreiche Künstlerin und dekorierte Räume in den königlichen Schlössern Stuttgart und Friedrichshafen, 1880–1921 Mitglied des Vereins Berliner Künstlerinnen, dessen Ausstellungen sie 1880–1906 beschickte, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, 1893–1919 Gründungsmitglied und zeitweise Vorsitzende des Württembergischen Malerinnenvereins, beschickte Ausstellungen in Stuttgart, Berlin, Dresden, Kensington, London, Düsseldorf, Antwerpen, Köln, Madrid, München (Glaspalast) und Wien (Weltausstellung 1873), 1918 Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft des Königreichs Württemberg, tätig in Stuttgart und regelmäßige Sommeraufenthalte auf Schloss Köngen, Quelle: Thieme-Becker, Scheen, Müller-Singer, Dressler, Nagel ”Schwäbisches Künstlerlexikon”, ”Käthe, Paula und der ganze Rest”, Boetticher, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Wikipedia.

Limit:
500.00 €
Acceptance:
7000.00 €

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