Darstellung eines ärmlich gekleideten Tiroler Bauern in lichter Sommerlandschaft liegend, seinen Durst an einer kleinen Quelle stillend, pastose Genremalerei mit breitem Pinselduktus in zurückhaltender Farbigkeit, das gut erhaltene Gemälde ist unrestauriert und wurde neuzeitlich gerahmt, lichte Rahmenmaße ca. 32 x 47 cm, das vorliegende Motiv “Die Quelle” entspringt eben jener von Dr. Hammer beschriebenen Spätphase und schien den Künstler ab 1923 nachhaltig zu beschäftigen, so verzeichnet das Werksverzeichnis von Wilfried Kirschl im Band II, auf den Seiten 569-570 unter den Nummern M590 bis M603 allein 13 Fassungen unterschiedlicher Größe und Ausführung des vorliegenden Motivs, weitere Varianten der “Quelle” kamen in den zurückliegenden Jahren auf dem Auktionsmarkt zum Ausruf und erfreuten sich regen Interesses, allen gemein ist die gespiegelte Wiedergabe der hier vorliegenden Szene, Egger-Lienz zeigt in dieser scheinbar flott skizzierten, in seiner Verknappung der Details an Skulpturen Constantin Meuniers erinnernden Szene einen Mann unbekannten Alters, bäuchlings auf karger Wiese liegend, seine schlichte Kleidung aus Holzpantinen, Hose, Hemd und Hut verorten ihn im bäuerlichen Milieu, die Wiese auf der er liegt, ist in der Sonne verdorrt, nur ein kleiner Quell im ausgemergelten Boden verspricht Labung und Leben, die Figur erscheint nicht nur physisch, sondern auch ideell dieser seiner Heimatscholle besonders nah und nimmt auch die Mühsal eben jener unbequemen, gar demütigen Haltung auf sich, um an das kostbare Nass zu gelangen, sie steht somit emblematisch für das harte, schlichte, entbehrungsreiche Leben der ländlichen Bevölkerung, der sich Egger-Lienz zeitlebens verbunden und verpflichtet sah, aus der Sicht des im Überfluss Lebenden wird diese Szene unverständlich bleiben - sie erschließt sich nur dem, der wie Egger-Lienz im Ersten Weltkrieg die Not ständig vor Augen hatte, als sogar vermeintliche Selbstverständlichkeiten Luxus waren, Egger-Lienz huldigt in seinem Gemälde nicht nur dem schlichten Bauernstand, sondern vielmehr auch der, neben dem Wasser, alles Leben spendenden heimatlichen Scholle, wenn Dr. Josef Garber ein Jahr vor Entstehung unseres Gemäldes in der Zeitschrift “Schlern” vom 01.06.1923 schrieb “... Dabei wird der Bauer allerdings mehr als zu einer zufälligen Erscheinung im gesellschaftlichen Leben. Egger verkörpert in ihm den Menschen überhaupt. Seine Bauern werden die Träger jener unmittelbaren Zusammenhänge der Menschheit mit Gott und der Natur, die diese Menschenklasse in ihrem gott- und naturnahem Dasein zwanglos zum Symbol der ewigen Gesetze des Werdens, Seins und Vergehens prägt. ...”, so nahm er die Quintessenz vorliegenden Motives dezidiert vorweg, das vorliegende Gemälde entstand wenige Monate vor dem überraschend frühen Tod des Künstlers und kann gleichsam als Mahnung zur Ehrfurcht vor der Natur und Vermächtnis betrachtet werden, Öl auf Platte, links unten betitelt “Die Quelle” und rechts unten signiert und datiert “Egger-Lienz [19]24”, so eindringlich das Motiv ist - so tragisch stellt sich auch die mit dem Gemälde verbundene Provenienz des Werkes dar, das Gemälde stammt aus dem Besitz der Franzi Grundtner (eigentlich Franziska, geboren am 25.12.1889 in Peuerbach), die junge Frau und der akademische Maler Rudi Grundtner heirateten am 26.01.1914 in Sarntheim, beide schätzten zu diesem Zeitpunkt bereits den Maler Albin Egger-Lienz, wie aus beigegebener Originalkorrespondenz hervorgeht, luden sowohl Braut als auch Bräutigam den Maler zu ihrer Hochzeit ein, Egger-Lienz konnte, wie er in zwei Schreiben mitteilte, der Einladung nicht nachkommen, in der Folge entspann sich ein sehr persönlicher Briefwechsel von Franzi Grundtner mit der Ehefrau Laura Egger-Lienz (11.06. 1877 Wien bis 22.10.1967 Wien), so gibt der Briefwechsel auch darüber Auskunft, dass nach Geburt der Tochter Hertha der Vater und Ehemann Rudi Grundtner seine zu diesem Zeitpunkt im thüringischen Ilmenau ansässige Familie in Stich ließ und unbekannt verzog, im Briefwechsel beklagt Frau Grundtner ihre schwierige Situation und ersucht Frau Egger-Lienz danach ihr, soweit bekannt, die neue Anschrift ihres Ehemannes zukommen zu lassen - was schließlich auch geschah, auch der - offensichtlich noch mit Rudi Grundtner verkehrende Albin Egger-Lienz ließ sein Mitgefühl für Franzis Schicksal über seine Frau Laura bestellen, so schreibt diese in einem Brief vom 3.01.1925 “Sehr geehrte Frau Grundtner! ... Mir tut es von Herzen leid, Sie leidend und in so traurigen Verhältnissen zu wissen und auch mein Mann möchte Ihnen so gerne ein wenig behilflich sein, aus diesem Grunde sendet er mit gleicher Post eine kleine Skizze von seiner Hand an Sie ab, in der Hoffnung, daß sie dieselbe vielleicht an irgend eine Persönlichkeit (Arzt, Fabrikant oder dergl.) aus Ihren Umgangskreisen verkaufen könnten und Ihnen daraus vielleicht eine kleine materielle Hilfe werden könnte; mein Mann meint Sie sollten für die Arbeit etwa 200 Goldmark verlangen. ... Ihre Laura Egger-Lienz”, tatsächlich findet sich im beigegebenen Nachlasskonvolut auch ein Packpapierfragment, welches von Albin Egger-Lienz an “Franziska Grundtner, Ilmenau in Thüringen, Topfmarkt 12/1” adressiert und am 7.01.1925 in Bozen abgestempelt wurde. Der in unterschiedlichen Zuständen vorliegende Nachlass besteht je aus einer Visitenkarte von Laura und Albin Egger-Lienz, einem Zeitungsausschnitt der “Münchner Illustrierten Presse” und der “Deutschen Illustrierten” mit Beiträgen zum Tod des Künstlers, einer Kopie der Todesannonce von Albin Egger-Lienz, einer Kopie von Fotos, der Verheiratungsanzeige des Ehepaar Grundtner und Dokumenten von Franziska Grundtner, darüber hinaus fünf Fotos des Ehemanns mit Automobilen sowie 20 Briefen und Karten meist von Laura Egger-Lienz. Künstlerinfo: eigentlich Ingenuin Albuin Trojer, 1877 Annahme des Vaternamens Egger, nannte sich ab ca. 1891 als Künstler nach dem Ort seiner Kindheit Albin Egger-Lienz, bedeutender österreichischer Maler, Zeichner, Illustrator, Freskant und Graphiker (1868 Stribach bei Lienz in Tirol bis 1926 St. Justina-Rentsch bei Bozen), zunächst Lehre zum Kirchenmaler bei seinem Vater, dem Kirchenmaler und Fotografen Georg Egger und gefördert vom Maler Hugo Engl, studierte 1884-93 an der Akademie München bei Karl Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm von Lindenschmit dem Jüngeren, beeinflusst von Franz von Defregger, Alois Gabl, Mathias Schmid, Ferdinand Hodler und Jean-François Millet, anschließend freischaffend in München,1899 Übersiedlung nach Wien, 1909-10 Mitglied der Wiener Secession, 1912-13 Professor an der Großherzoglichen Kunstschule Weimar, als Professor an die Wiener Akademie, 1924-25 Ausgestaltung der Kriegergedächtniskapelle in Lienz mit Fresken, 1900-26 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus) und Gründungsmitglied des Hagenbundes, beschickte seit 1894 regelmäßig die Große Berliner Kunstausstellung, den Glaspalast München, das Wiener Künstlerhaus und die Wiener Secession sowie die Weltausstellung in Paris 1900 und ab 1922 die Bozner Kunstbiennalen, 1925 zum Ehrendoktor der Universität Innsbruck und zum Ehrenbürger von Lienz ernannt, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur “Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon”, “Der Schlern” vom 01.06.1923, Matrikel der Münchner Akademie, Dressler, Deutsche Biographie und Wikipedia.
Lot-No.: 49
Limit: 70000.00 €, Acceptance: 125000.00 €
Schnapsflasche, 17. Jh., blaues Glas, eingestochener Boden mit Rippenrosette, Birnenform, besetzt mit zehn Reihen umlaufend angeordneter Warzen, ungepunzter Zinnverschluss, Schraubdeckel fehlt, H 17 cm. Quelle: Museum für Kunsthandwerk Frankfurt am Main, Europäisches und außereuropäisches Glas, 1973, S. 123, Nr. 281.
Lot-No.: 34
Limit: 1500.00 €, Acceptance: 4200.00 €
2. Hälfte 19. Jh., signiert A. Frilli, Marmor, ausdrucksstark gearbeiteter Akt der von Hephaistos aus Lehm geschaffenen Pandora, lediglich mit einem Tuch sich unzulänglich verhüllend, in der Hand die soeben von Jupiter erhaltene, noch ungeöffnete "Büchse der Pandora", sehr qualitätvoll gearbeitet und gut erhalten, rückseitig lediglich winzige Kratzspuren, H ca. 132 cm. Info: Pandora war ein Teil der Strafe für die Menschheit, nachdem Prometheus das Feuer gestohlen hatte, Pandora heiratete Epimetheus und erhielt von Zeus die Büchse, die sie den Menschen unter der Prämisse, sie niemals zu öffnen, schenken sollte, sie öffnete die Büchse direkt nach Ihrer Hochzeit jedoch selbst und entließ so zahlreiche Übel in die Welt, die vorher frei von diesen gewesen war. Quelle: Internet. Künstlerinfo: Antonio Frilli (um 1850 bis 1920?) war tätig in Florenz, gehörte zu den Künstlern, die sich intensiv an zahlreichen römischen Vorbildern bedienten. Um 1876 gründete er eine Werkstatt in Florenz, die sich auf die Anfertigung fein ausgeführter Skulpturen in Marmor und Alabaster spezialisierte. Frauenakte, Büsten, aber auch mythologische Szenen und Reproduktionen antiker Plastiken zählten zum Œuvre von Frilli. Lit. vgl: Allgemeines Künstlerlexikon, Internationale Künstlerdatenbank, XLV, 2005.
Lot-No.: 53
Limit: 11000.00 €, Acceptance: 11000.00 €
signiert Lienhart Miller und datiert 1611, klappbares hochrechteckiges Gehäuse aus Elfenbein, graviert und farbig gefasst, Messingmontierungen, Grundplatte mit rundem Horizontalzifferblatt mit Stundeneinteilung, in die ursprünglich ein Kompass eingelassen war, der scharnierte Deckel trägt innen ein vertikales Zifferblatt mit Stundeneinteilung, als Schattenwerfer diente ein zwischen den beiden Platten gespannter Faden, mit dem verschiedene Polhöhen eingestellt werden konnten, zusätzlich sind oberhalb des vertikalen Zifferblatts auf waagerechten Linien die Tierkreiszeichen mit den jeweiligen Tageslängen angegeben, unterhalb des runden Horizontalzifferblattes sind zwei weitere Zifferblätter ins Elfenbein graviert, von denen eines die italienischen Stunden, das andere die babylonischen Stunden zeigt, die Deckelaußenseite zeigt eine floral verzierte sechzehnteilige Windrose, die Unterseite der Grundplatte trägt eine kreisförmige Umrechnungstabelle für Mond- und Sonnenstunden, nicht ganz komplett, Altersspuren, Maße 9 x 5,5 cm. Info: Miller wurde 1580 geboren und ist nach 1652 verstorben, er war tätig zwischen 1602 und 1651, eine vergleichbare Arbeit Millers findet sich u.a. in der Sammlung des Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg.
Lot-No.: 21
Limit: 1800.00 €, Acceptance: 4500.00 €
2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Marmor und Serpentin, äußerst qualitätvolle Ausführung der berühmten Ariadne auf dem Panther, die laut Johann Heinrich Dannecker symbolisch für die Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit steht, Darstellung der Braut des Dionysos als Akt, mit weich fallenden Tüchern ruhig auf der gefährlichen Raubkatze thronend, auf mehrteiliger Serpentinsäule, sehr gut erhalten, H Skulptur ca. 60 cm, H gesamt ca. 170 cm. Info: Das Original gilt als populärste deutsche Skulptur des 19. Jahrhunderts und befindet sich in der Skulpturensammlung des Liebighauses in Frankfurt. Nach Fertigstellung in Stuttgart und dem Verkauf bezog sie 1814 das erste Museum Frankfurts. Es wurde vom Käufer Simon Moritz von Bethmann für die Skulptur ein eigens zu diesem Zweck geplantes Gebäude, das "Odeon", erbaut. 1856 zog die Gruppe in den Privatbesitz des Bethmanns um und wurde dort im "Ariadneum", einem Annex des Landhauses der Familie, mit weiteren bekannten Kunstwerken ausgestellt, bis sie in der Brandnacht vom 4. auf den 5. Oktober 1943 mit dem gesamten Gebäude in Flammen aufging und stark beschädigt verblieb. Erst 1977 trauten sich Restauratoren an die aufwendige Restaurierung. Heute befindet sich die Skulptur im Liebighaus in Frankfurt. Quelle: Liebighaus. Künstlerinfo: deutscher Bildhauer (1758 Stuttgart bis 1841 ebenda), Sohn eines Stallknechts und Kutschers im Dienste des württembergischen Herzogs, ab 1771 „Militärische Pflanzschule“ Stuttgart, zunächst als Balletttänzer, bald als Bildhauereleve, die „Militärische Pflanzschule“ wurde 1773 zur Militärakademie umgenutzt und später als Hohe Karlsschule zur Universität erhoben, bis 1780 dort, lernte neben den Bildhauern Johann Valentin Sonnenschein (1749-1828) und Pierre François Lejeune (1721-1790) die Maler Adolf Friedrich Harper (1725-1806) und Nicolas Guibal (1725-1784), unter dem Leiter der Künstlerfakultät, mit Abschluss der Akademieausbildung zum Hofbildhauer bei lebenslanger Dienstverpflichtung ernannt und mit ersten, meist dekorativen Aufträgen betraut, 1783-1785 herzogliches Stipendium für Aufenthalt in Paris, Arbeit im Atelier von Augustin Pajou (1730-1809), vier Studienjahre in Rom, 1790 Professur an der Hohen Karlsschule, ab 1794 private Lehrtätigkeiten nach Aufhebung der Hohen Karlsschule, oberste Direktion der 1829 in Stuttgart neu gegründeten, anfänglich mit der Real- und Gewerbeschule verbundenen, 1832 institutionell entflochtenen K. Kunstschule, angesehener Bürger Stuttgarts, sein Haus am Schlossplatz war ein kultureller Mittelpunkt der Stadt. Seine Werke wurden von internationalem Publikum wahrgenommen und zahlreich kopiert. Quelle: Internet.
Lot-No.: 54
Limit: 12000.00 €, Acceptance: 0.00 €
Modell Oyster Perpetual, um 2006, Gehäuse und Armband mit Faltschließe in 750/1000 Gelbgold, Referenznummer 116688, Seriennummer M229377, großer Yachttimer mit blau emaillierter Lünette, Automatikwerk, kleiner Sekunde, Chronograph, Yachttimer mit Countdown bis 10 Minuten, wasserdicht bis 100 m, Leuchtzeiger und -ziffern, funktionstüchtig, mit Box und Papieren, sehr guter Zustand, ein Ersatzglied für das Armband beigegeben, D 45 mm, G ca. 256 g.
Lot-No.: 61
Limit: 24500.00 €, Acceptance: 26000.00 €
Modell PO1, Seriennummer 4245, 1930er Jahre, schweres Nickel-Gehäuse mit schwarzer Onyxplatte und ovalem handgefertigten Glasdom, hochfeines Atmoswerk mit Quecksilber-Wärmekraft-Motor, Patent Reutter, versilbertes Ziffernblatt mit radial aufgedruckten arabischen Ziffern, in sehr gutem unrestaurierten Originalzustand, Werk läuft, Maße 27 x 34 x 16 cm. Info: Die Atmos von Jaeger-LeCoultre ist eine der schönsten und auch technisch anspruchsvollsten Uhren überhaupt. Die Idee eine Uhr zu bauen, die man nie aufziehen muss und quasi ewig läuft, die ihre Laufenergie nur von Luftdruck- und Temperaturschwankungen bekommt, wurde von dem Ingenieur Jean-Léon Reutter Ende der 1920er Jahre in die Tat umgesetzt. Diese ersten Atmosuhren mit einem Quecksilbermotor sind heute sehr begehrte Sammleruhren und sehr selten. Jaeger-LeCoultre hat dieses Patent gekauft und weiterentwickelt. In den 1930er Jahren wurde der Quecksilbermotor von dem noch heute eingesetzten Lachgasmotor abgelöst. Lit. vgl.: Jean Lebet „Von der Luft leben - Die Geschichte der Pendeluhr Atmos".
Lot-No.: 72
Limit: 15000.00 €, Acceptance: 0.00 €
1902, signiert, Gießerstempel H. Noack Friedenau-Berlin, Bronze dunkel patiniert, zwei friedlich grasende Schafe in leicht bewegter Oberflächengestaltung, auf rechteckiger, naturalistisch gestalteter Plinthe, auf dunklem Marmorsockel, dieser bestoßen, sonst gut erhalten, H Bronze ca. 14 cm, G gesamt ca. 18 cm. Künstlerinfo: bedeutender deutscher Tierbildhauer und Graphiker (1869 Groß-Auheim bis 1921 Berlin), ab 1888 in Berlin, 1894-98 im Atelier von Reinhold Begas tätig, 1888 Mitglied und ab 1902 im Vorstand der Berliner Sezession, eines Zusammenschlusses von Künstlern wie Max Liebermann, Louis Tuaillon u. Walter Leistikow, viele nationale sowie internationale Ausstellungen, etwa in Paris, St. Louis oder Venedig. Quelle: Thieme-Becker.
Lot-No.: 57
Limit: 5000.00 €, Acceptance: 0.00 €
Venedig 17./18. Jh., Hartholz geschnitzt und farbig bemalt, muschelförmiger Sitz getragen von fein geschnitztem Fabelwesen mit Engelsflügeln und Bocksbeinen, aufwendige polychrome Malerei, Sitz mit geometrischem Dekor, die Beine mit Schuppenmotiven verziert, originale Verstrebung aus Schmiedeeisen, altersbedingte Fehlstellen in der Malschicht, trocknungsrissig, ältere Restaurierungen, H 90 x B 91 x T 55 cm.
Lot-No.: 11
Limit: 2000.00 €, Acceptance: 2200.00 €
aus der Oper Friedenstag, im Kopf Autograph "Meinem lieben getreuen Johannes Oertel, Richard Strauss, Garmisch 1. Sept. 1937", für den Verleger Johannes Oertel, das Blatt ist oben links mit der Nummer 134 versehen, geringe Flecken im unteren Bereich, Rückseite leer, unmontiert in modernem Rahmen, Blattmaße ca. 40 x 30 cm.
Lot-No.: 18
Limit: 5000.00 €, Acceptance: 5000.00 €
gepunzt Joh. Martin I. Satzger, Meister 1737-1785, gedreht-gerippte Form mit originaler Vergoldung, reich verziert mit Rokokomotiven, jagdlichen Tiermotiven und Rocaillen, vollplastisch ausgearbeitete Blütenranken und ein verstärkter geschweifter Rand, sehr schöner musealer Originalzustand, L 22,5 cm, G ca. 979 g. Quelle: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, Verlag C. H. Beck, S. 367, Nr. 2291.
Lot-No.: 32
Limit: 6900.00 €, Acceptance: 5000.00 €
Ehrenpreis seiner Majestät des Königs "dem Gewinner des Kaiserpreises in der offenen Wettfahrt des Berliner Yacht-Clubs am 5. September 1908 auf dem Müggelsee", Silber gestempelt Halbmond, Krone, 800, unleserliche Herstellermarke eventuell Lutz & Weiss Pforzheim, Silber teilvergoldet, reich verziert mit Palmetten und Rocaillen, eingerollten Volutenhenkeln mit Früchten, bekrönt von einem Dreimaster unter vollen Segeln mit Besatzung, abgehängt ein Anker, am Bugspriet ein stehender Löwe mit Hamburger Stadtwappen, Ruderblatt als Delphinkopf ausgearbeitet, am Rumpf Putten mit Posaunen, dazu originale Urkunde in Silber mit emaillierter Fahne, unter Glas in geschwärzter Leiste gerahmt, rückseitig Messingetikett "Körner & Proll Hoflieferanten Berlin", eine Fahne etwas verbogen, sonst sehr schöner Originalzustand ohne Beschädigungen, Maße: H Schiff 59 cm, Urkunde total 43 x 34,5 cm.
Lot-No.: 31
Limit: 18000.00 €, Acceptance: 0.00 €
2. Hälfte 20. Jh., Weißgold geprüft 750/1000, mittig besetzt mit einem intensiv blauen Aquamarin von 14 x 30 mm, umgeben von unzähligen Brillanten von schätzungsweise 5 ct, auch als Anhänger zu tragen, Maße ca. 54 x 42 mm, G ca. 43,9 g.
Lot-No.: 67
Limit: 9000.00 €, Acceptance: 0.00 €
neuzeitlich, Gelbgold gestempelt 750, rundes Gehäuse von D 20 mm, seitlich Schriftzug Bulgari, Quarzwerk, Armspange aus Goldsegmenten, D ca. 50 mm, G ca. 93 g.
Lot-No.: 62
Limit: 3900.00 €, Acceptance: 0.00 €
massive Golddose, französische Feingehaltspunze ab 1919 für Gegenstände aus Gold mit einem Feingehalt von 920, 840 und 750/1000, Schriftzug “Cartier Paris, London, New York”, Modellnummer 01138, feinst gravierter Schuppendekor, scharnierter Klappdeckel, Verschluss emailliert, seitlich aufklappbares Streichholzfach mit integrierter Reibefläche, ehemaliger Saphirbesatz am Verschluss fehlt, geringe Gebrauchsspuren, L 9,5 cm, G ca. 160 g.
Lot-No.: 59
Limit: 8000.00 €, Acceptance: 0.00 €
um 1900, Golfe-Juan in Vallauris, Prägemarken und Pinselsignatur, Dekor Lucien Levy-Dhurmer, ebenfalls signiert, graues Steinzeug mit horizontalem Rillendekor, gebauchter Stand, darüber konisch verlaufend, Lüsterglasur in Ochsenblut und gelblich-grünen Tönen, sehr guter Originalzustand, H 18 cm, D unten 24 cm. Quelle: Horst Makus, Französische Kunstkeramik 1860–1920, Wasmuth 2015, S. 348 ff.
Lot-No.: 97
Limit: 5000.00 €, Acceptance: 0.00 €
Frankreich, um 1900, der Abriss mit aufgelegter Glasplatte und geritzter Signatur, Opalglas, blau und grün überfangen, der Dekor hochgeätzt poliert und graviert, der Fond mit handgeschnittener Marteléoptik, am Standfuß geschliffene Olivbänder, bauchig, mit schlankem Hals, der Dekor bestehend aus Blättern und Dolden, innen Gebrauchsspuren, am Boden ein kaum sichtbarer Spannungsriss, insgesamt guter Originalzustand, H 63 cm.
Lot-No.: 95
Limit: 4800.00 €, Acceptance: 0.00 €
Entwurf um 1900, für Bakalowits & Söhne Wien, Ausführungen der Schirme Meyer's Neffe attr., an textilem Kabel abgehängter Reif aus Messing, mit fünf Kugelschirmen aus Milchglas mit in Intercalaire eingesetzten roten Punkten, an floraler Fassung mit Schalter, die Kabel verziert mit je drei godronierten Kugeln aus Opalglas, Elektrik rest.bed., zwei Blätter einer Fassung beschädigt, ein Lampenschirm mit winzigem Chip am Fassungsrand, alle anderen in perfektem Zustand, H 120 cm, D 60 cm. Quelle: Ausst.-Kat. Koloman Moser 1868-1918, Leopold-Museum Wien, München 2007, S. 208, Abb. einer vierflammigen Hängelampe für Mosers Privathaus in Wien; 1000 Lights 1878 to 1959, Taschen Verlag, S. 102/103, dort gleiche Schirme und ähnliche Halterungen.
Lot-No.: 85
Limit: 9000.00 €, Acceptance: 0.00 €
um 1660/65, dunkelbrauner Steinzeugscherben, genetzt und dunkelbraun glasiert, reliefierte Palmetten im Halbkreis, dazwischen kleine reliefierte Engelsköpfe, umlaufende Ornamentbänder, dreifarbig bemalt und vergoldet, Zinnmontur bestehend aus Fußring, fünf Gurtreifen und versilbertem übergreifenden Deckel, mittig Portrait des sächsischen Kurfürsten im umlaufenden Blütenband, die Daumenrast als geflügelter Maskaron, Montur vermutlich von Samuel Günther d. Ä., Vergoldung etwas berieben, restauriert mit Ergänzungen, H 22 cm.
Lot-No.: 38
Limit: 6800.00 €, Acceptance: 0.00 €
zweistufig, auf schräg gestellten geschweiften Beinen, passige Tischplatten, die untere mit Bronzegriffen, Nussbaum mit unterschiedlichen Edel- und exotischen Hölzern intarsiert, auf den Platten unterschiedliche Pflanzen, auf der oberen Platte auf der Fläche verteilt ein Zitat aus dem Alten Testament, Buch der Propheten (Jesaja, Kapitel 61 Vers 11) in Form einer „marqueterie de bois“ „SICVT HORTUS semen suum germinat, sic Deus germinabit Justitiam“ und Is für Isaiie (Buch Jesaia), in einer Kartusche signiert und datiert: Gallé anno D(omini) 1898, florale Griffe aus braun patinierter Bronze, ein identisches Exemplar befindet sich im Musée d`Orsay Paris, das Möbel befindet sich in sehr gutem Zustand, Maße: 83 x 89 x 63 cm. Lit. vgl.: Tillier, Émile Gallé Le verrier dreyfusard, Paris 2004, Nr. 8 sowie Ausst.-Kat. Émile Gallé, Jugendstilmeister aus Nancy, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2005, Nr. 81. Info: Das Zitat aus dem Buch Jesaja wurde von Gallé bewusst als Appell an das mit dem Fall befasste französische Gericht mit Hinweis auf die laufende Verhandlung gegen den französischen General Alfred Dreyfus gewählt: „Wie im Garten die Saat aufgeht, so wird Gott die Gerechtigkeit aufkeimen lassen.“. Ein Exemplar dieses in kleiner Serie hergestellten Möbels war ebenfalls 2005 im Musée de l'Ecole de Nancy anlässlich der Ausstellung „Émile Gallé et l'affaire Dreyfus“ zu sehen. Weitere Dokumente zu dem Thema finden sich im Internet. Anmerkung: Die sog. Dreyfus-Affäre, mit einer Schlammschlacht von falschen Beschuldigungen wegen angeblicher Spionage, gegen den von rechtsradikalen und antisemitischen Teilen der Militärführung Frankreichs beschuldigten General Alfred Dreyfus spaltete Frankreich in zwei Lager. Zum einen die Befürworter der Anklage und zum anderen liberale und intellektuelle Teile der Bevölkerung, die den General für unschuldig hielten. Zu den letzteren (den sogenannten „Dreyfusards“) gehörte ganz vehement der Jugendstilkünstler Émile Gallé, der unter anderem mit dem Schriftsteller und Publizisten Émile Zola zugunsten von Dreyfus Stellungnahmen abgab. Darüber hinaus schuf Gallé während dieser Zeit spezielle Kunstwerke, in denen auf den falsch beschuldigten Dreyfus indirekt in Form von Gedichtzeilen oder Zitaten aufmerksam gemacht wurde. Dazu gehört dieser Teetisch ebenso wie zahlreiche geschnittenen Gläser mit Inschriften (sogenannte „verrerie parlante“).
Lot-No.: 84
Limit: 4600.00 €, Acceptance: 0.00 €
wohl Potsdam oder Berlin, um 1820, Mahagoni auf Nadelholz furniert, fein ziselierte vergoldete Messingbeschläge, Darstellung zweier Schwäne, jeweils ein Wappen haltend, schmaler vierschübiger Korpus getragen von fein geschnitzten vergoldeten Löwentatzen, die Platte mit architektonisch gestaltetem Aufbau und Bandeinlagen, wohnfertig restauriert, H 92 x B 89 x T 48 cm.
Lot-No.: 3
Limit: 2000.00 €, Acceptance: 2000.00 €
Neapel, um 1750, passig geschweifter Korpus mit leicht überlappendem, scharniertem Deckel, aufwendig aus Schildpatt geschnitzt, umlaufend überaus reich in Gold-Piqué-Technik verziert, gravierte Einlegearbeiten aus Gelbgold, filigrane Chinoiserien darstellend, gerahmt von zartem Rankwerk, Intarsien partiell angelöst, sonst guter Zustand, Maße 2,5 x 6,5 x 4,5 cm.
Lot-No.: 22
Limit: 7500.00 €, Acceptance: 0.00 €
wohl Mannheim, um 1760, Nussholz auf Nadelholz furniert, Möbel à trois corps, Schubkastenfronten und Füllungen mit Würfelmarketerie, unterer dreischübiger Schubladenkorpus seitlich und vorn gebaucht sowie geschwungen, darüber schräg gestellte Schreibplatte mit dahinter liegendem einfachen Eingericht, Aufsatz mit zwei Türen, geschweifter Giebel mit Kartusche, der Innenraum des Aufsatzes bietet acht Schubläden, die übrigen Freiflächen sind mit Stoff bespannt, fachmännisch restauriert, Schlüsselschilder ergänzt, so auch die Stoffbespannung im Innenraum des Aufsatzes, Maße 241 x 132 x 73 cm. Quelle: Kreisel und Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Band 2, Abb. 621.
Lot-No.: 7
Limit: 7500.00 €, Acceptance: 9000.00 €
Braunschweig, um 1780-90, Aufsatzsekretär à trois corps, das Kommodenteil als verkröpfter Korpus mit drei großen Schubkästen, darüber eingezogenes Schreibfach mit großer Schreibklappe, oberhalb davon der Aufsatz mit zwei Türen, flankiert von verkröpften Lisenen, den oberen Abschluss bildet ein kräftiger Dreiecksgiebel, die Flächen sind gerahmt und mit sehr lebhaftem Nussholz furniert, die Anordnung der Furniere betont jeweils das entsprechende Bauteil in besonderer Weise, zudem sind die Flächen mit ovalen Marketerien versehen, dargestellt werden neben dem für die Zeit so typischen Trophäenschmuck auf den Seiten Obelisken und weibliche Allegorien (Schreibklappe), die Büroeinteilung aus Eschenholz hinter der Schreibklappe ist mit offenem Mittelfach eher schlicht gehalten, deutlich aufwendiger ist die innere Gestaltung des Aufsatzes, ein weiteres Eingericht öffnet sich mit von Säulen flankierten Schubfächern und einer als Rollo ausgeführten Mitteltür, Bandintarsien verzieren die Vorderstücke der kleinen Schubkästen und Postamente der Säulen, wohnfertig restauriert, Schlüssel ergänzt, Maße: H 209 x B 132 x T 61 cm. Quelle: Georg Himmelheber, „Die Kunst des deutschen Möbels", Band III, Landesmuseum Braunschweig, Abb. 73.
Lot-No.: 2
Limit: 6000.00 €, Acceptance: 11000.00 €
wohl Augsburg, um 1580, Gehäuse partiell in Palisander furniert, die klappbare Schreibplatte beidseitig mit allerfeinsten Architekturszenen intarsiert unter Verwendung von verschiedensten Edelhölzern, teils farbig gebeizt und brandschattiert, die Vorderansicht zeigt eine Tempelruine, welche sich die Natur bereits zurückerobert hat mit verschiedenstem Pflanzenbewuchs, im Hintergrund eine Stadtansicht, die Schreibplatte innen zeigt einen Putto mit Früchteschale und Hund vor Stadtansicht, gerahmt von Musikinstrumenten, floralem und architektonischem Zierrat, Innenleben mit drei verschließbaren Türen und elf Schubkästen aus Esche als Blindholz, restauriert, Schloss und Schlüssel der Schreibplatte ergänzt, auf später angefertigtem Gestell, hochwertiges Ziermöbel von musealer Qualität, Maße 60 x 89 x 41 cm. Quelle: Kreisel-Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. I, S. 225; H. Flade, Intarsia - Europäische Einlegekunst aus sechs Jahrhunderten, Dresden/München 1986 sowie H. Michaelsen/R. Buchholz, Vom Färben des Holzes. Holzarbeiten aus der Antike bis zur Gegenwart, Petersberg 2006.
Lot-No.: 5
Limit: 15000.00 €, Acceptance: 0.00 €