Sächsische Künstler

Katalog-Nr. 4955

Prof. Karl Schmidt-Rottluff, Am Waldsee

Blick durch Tannen, auf einen einsamen See, bei dem hier vorliegenden Blatt dürfte es sich um eine Ansicht aus dem Taunus handeln, Karl Schmidt-Rottluff hielt sich seit 1950 wiederholt im Taunus bei Hanna Bekker vom Rath auf, bei einem dieser Aufenthalte wird dieses Blatt entstanden sein, die großformatige Pinselzeichnung gehört zur Gruppe der „Schwarzblätter“, hierzu schreibt Gunther Thiem im Katalog der Ausstellung „Schwarzblätter. Ausstellung zum 90. Geburtstag“ in der Staatsgalerie Stuttgart, 1974/75: ”Die reifste Ernte der Schwarzblätter bringen erst die 60er Jahre. Sie unterscheiden sich von der tonig lavierenden Malweise der 50er Jahre durch den borstigen Auftrag unverdünnter Tusche. Dadurch entsteht eine transparente Struktur, die hinter den Dingen neue Welten öffnet.”, die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung in Berlin registriert, Tuschepinsel auf Papier, 1960er Jahre, links unten in Blei signiert, in über Eck gearbeiteten, versilberten Designerrahmen unter Passepartout gerahmt, Passepartoutausschnitt ca. 38,8 x 52,6 cm, Blattmaß ca. 39,8 x 54 cm. Künstlerinfo: geboren als Karl Schmidt, nannte sich ab 1905 Schmidt-Rottluff, bedeutender dt. Maler, Zeichner, Graphiker, Entwerfer und Plastiker (1884 Rottluff bei Chemnitz bis 1976 Berlin), Klassiker der Moderne und einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus, 1905–06 Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, als Maler und Graphiker Autodidakt, 1905 mit Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden, Arbeitsaufenthalte in Moritzburg bei Dresden, an den Stränden der Nord- und Ostsee, in Hofheim im Taunus, Studienreisen nach Norwegen, Nidden, Rom, Capri, Jugoslawien, Amsterdam, Rotterdam und Ascona, beschickte ab 1910 die Ausstellungen der „Neuen Secession“ Berlin und ab 1912 die des „Blauen Reiters“ in München sowie die Sonderbundausstellung in Köln, 1911 Umzug nach Berlin-Friedenau, 1913 Auflösung der „Brücke“, 1914 Mitglied der Neuen Secession Berlin, 1924 in Paris tätig, 1931–33 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, 1937–45 als „entartet“ diffamiert und Verkauf bzw. Vernichtung eines Großteils der Werke in dt. Museen, 1941 mit Berufsverbot belegt, 1943 in Berlin ausgebombt und Umzug nach Rottluff, 1946 Ehrenbürgerschaft von Chemnitz, 1946 Rückkehr nach Berlin-Zehlendorf, 1947–54 Professur an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg, 1955 Teilnehmer an der documenta 1 in Kassel, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes Weimar und des Österreichischen Künstlerbundes, Quelle: u.a. Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold „Künstler in der DDR“ und Internet.

Limit:
4500,00 €
Zuschlag:
5500,00 €

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