Gemälde

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Prof. Hans Christiansen, Herrenportrait

Bildnis eines elegant gekleideten jungen Herrn mit Zigarette, vor grünlichem Grund, Öllasuren auf Karton, links unten ligiertes Monogramm und Datierung „HC (19)29“, einige kleine Retuschen, vornehmlich im Randbereich Altersspuren, ungerahmt, Maße ca. 100 x 73 cm. Künstlerinfo: eigentlich Hans Heinrich Christiansen, dt. Maler, Grafiker, Schriftsteller und Kunstgewerbler (1866 Flensburg bis 1945 Wiesbaden), zunächst Malerlehre anschließend Italienreise und Malergehilfe in Hamburg, 1887–88 Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule, 1895 Aufgabe des Malerberufs und Studium an der Akademie Julian Paris, 1899 Berufung durch Großherzog Ernst Ludwig von Hessen an die Darmstädter Künstlerkolonie, deren Begründer er wird, schuf Beiträge für die Zeitschrift ”Jugend”, ab 1902 als Maler in Paris, ab 1911 Professor an der Kunstgewerbeschule Wiesbaden, ab 1933 Malverbot, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1900 Goldmedaille in Paris und 1904 Grand Prix in St. Louis, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, in der Schleswig-Holsteinischen Künstlergenossenschaft und im Deutschen Werkbund, tätig in Paris und Wiesbaden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Katalog-Nr.: 5097
Limit: 750,00 €, Zuschlag: 750,00 €

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Bei der Wahrsagerin

Blick in dämmrige, morbide Spelunke, mit alter Frau am Tisch, einer sitzenden vornehmen Dame mit Zofe aus Karten und Kaffeesatz die Zukunft deutend, qualitätvolle, fein lasierende, historisierende Genremalerei, Öl auf alter, aus zwei Brettern zusammengefügter Holzplatte, wohl 19. Jh., links unten undeutlich monogrammiert ”M.G.”, rückseitig Fragment eines roten Lacksiegels, geringe Craquelure, Malgrund leicht gewölbt und etwas holzwurmstichig, restauriert, minimal restaurierungsbedürftig, sehr schön original im ca. 10 cm breiten, über Eck gearbeiteten Goldstuckrahmen um 1860 gerahmt (bestoßen), Falzmaß ca. 51,5 x 42 cm.

Katalog-Nr.: 5009
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Raffaele de Grada, ”Straße in der Campagna”

Blick entlang einer menschenleeren, sommerlich-sonnigen Dorfstraße, minimal pastose Landschaftsmalerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, um 1930, links unten signiert ”R. de Grada”, rückseitig auf der Leinwand nochmals signiert und italienisch betitelt ”Raffaele de Grada – Strada di Campagna”, Craquelure, Farbplatzer, etwas restaurierungsbedürftig, schön in ca. 9 cm breiter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 55,5 x 70 cm. Künstlerinfo: auch Raphael bzw. Raphaele oder Raffael de Grada, irrtümlich auch ”de Gracha”, italienischer Landschaftsmaler (1885 Mailand bis 1957 Mailand), 1890–92 Aufenthalt in Argentinien, 1892–1899 in der Lombardei ansässig, ab 1899 in Zürich in der Schweiz lebend, Schüler der Kunstgewerbeschule Zürich, studierte ab 1904 an der Akademie Dresden, hier Meisterschüler von Eugen Bracht, 1905–07 Weiterbildung an der Akademie in Karlsruhe bei Hugo Julius Bergmann und Gustav Schönleber, 1908–15 in Zürich freischaffend und Mitglied der schweizerischen freien Künstlervereinigung Secession, 1915 Rückkehr nach Italien, 1918–20 in San Gimignano tätig, später in Settignano bei Florenz, 1922 Umzug nach Giramonte bei Arcetri und schließlich ab 1930 in Mailand, 1931–39 Lehrer an der Kunstgewerbeschule ”ISIA” in Monza, später Professor an der Kunstakademie in Mailand, 1932 Ehrung mit dem Ricci-Preis, beschickte Ausstellungen in Zürich, die Sezession in München, die Biennale Venedig, Mailand und Turin, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Schülerlisten der Dresdner Akademie, Sikart, Dressler, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und italienische Wikipedia.

Katalog-Nr.: 5117
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Anna Peters, Ovales Stillleben mit Nelken

gekonnt erfasster Strauß roter, weißer und rosa Nelken auf einer Tischplatte, das Gemälde dürfte zum Lebensende der Künstlerin entstanden sein, Peters, die sich zunächst der streng naturalistischen Malweise verpflichtet fühlte, entwickelte in späteren Jahren den ihr eigenen locker-impressionistischen Malstil, so gelang es der Künstlerin im vorliegenden, impressionistischen Gemälde geradezu routiniert wie keck, mit wenigen flott hingeworfenen, teils angedeuteten pastosen Pinselstrichen und unter Einbeziehung der Farbigkeit des Malgrunds, ein stimmungsvolles Blumenstück zu erschaffen, Öl auf Karton, um 1920, links unten undeutlich signiert ”Anna Peters”, original gerahmt, Falzmaß ca. 37 x 46,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Anna Pietronella Antonia Peters, dt. Blumen-, Stillleben und Landschaftsmalerin (1843 Mannheim bis 1926 Stuttgart-Sonnenberg/Möhringen), ab 1845 in Stuttgart, Tochter und Schülerin des niederländischen Landschaftsmalers Pieter Francis Peters junior, beeinflusst von ihrem Onkel Christian Mali und Anton Braith, unternahm zahlreiche Studienreisen, unter anderem nach Italien, Interlaken/Schweiz, Holland, Bayern, den Schwarzwald, Biberach an der Riß, Bodensee, Thüringer Wald und Südtirol, ungewöhnlich für ihre Zeit, war sie bereits mit 26 Jahren eine anerkannte und wirtschaftlich erfolgreiche Künstlerin und dekorierte Räume in den königlichen Schlössern Stuttgart und Friedrichshafen, 1880–1921 Mitglied des Vereins Berliner Künstlerinnen, dessen Ausstellungen sie 1880–1906 beschickte, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, 1893–1919 Gründungsmitglied und zeitweise Vorsitzende des Württembergischen Malerinnenvereins, beschickte Ausstellungen in Stuttgart, Berlin, Dresden, Kensington, London, Düsseldorf, Antwerpen, Köln, Madrid, München (Glaspalast) und Wien (Weltausstellung 1873), 1918 Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft des Königreiches Württemberg, tätig in Stuttgart und regelmäßige Sommeraufenthalte auf Schloss Köngen, Quelle: Thieme-Becker, Scheen, Müller-Singer, Dressler, Nagel ”Schwäbisches Künstlerlexikon”, ”Käthe, Paula und der ganze Rest”, Boetticher, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 5173
Limit: 1100,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Adriaen van de Velde, attr., Hirtenszene

Blick in abendliche mediterrane Landschaft, am Fuße eines Postaments mit Darstellung der Allegorie des Nils (in Gestalt eines bärtigen, auf einer Sphinx lagernden Männerakts mit Füllhorn), hat sich ein Hirte mit seiner Herde aus Schafen und Ziegen neben seinem Maulesel zur Rast niedergelassen, Tier und Mensch scheinen mit der Landschaft zu verschmelzen, wären da nicht einige effektvolle Lichter aus imaginärer Quelle, welche die Tiere der Dunkelheit entreißen, im Gegensatz zu der Dämmerung und mithin dem Schlaf anheimfallenden Landschaft, scheint der blaue Himmel, mit seinen dramatisch erleuchteten Wolken, von dynamischer Ruhelosigkeit zu künden, die Malerei zeigt starke Bezüge zum Werk von Nicolaes Pieterszoon Berchem, welcher van de Velde künstlerisch stark beeinflusste, obgleich nicht gesichert ist, dass Berchem in Italien weilte, schuf er mediterrane Landschaften mit Tierstaffage und antiker Ruinenarchitektur, van de Velde hat in seinen gesicherten Werken, wie sein Vorbild, obgleich er definitiv nie in Italien weilte, neben der typischen Landschaft, vielfach auch römische Artefakte als Zitat im Bild verwendet, im vorliegenden Gemälde lässt der Künstler den Hirten samt Herde zu Füßen der Allegorie des Nils rasten, die zwar per se nicht in eine italienische Landschaft gehört, deren Original (eine römische Arbeit aus dem 1. Jahrhundert nach Christi) jedoch in den vatikanischen Museen verwahrt wird und somit einen Bezug zu Rom herstellt, auch die Behandlung des Lichts, die Komposition der Landschaft und die stark kontrastierende Wiedergabe von Himmel und Landschaft, finden sich neben der Tierdarstellung im Werk Adriaen van de Veldes, lasierende, teils minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 17. Jh., unsigniert, doubliert, alt restauriert, minimale Craquelure, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön in ca. 10 cm breiter dunkler Wellenleiste mit vergoldeter Innenkante gerahmt (rückseitig Düsseldorfer Rahmungsetikett um 1910), hier auch altes Messingrahmenschild mit fehlerhafter Zuschreibung ”Adrian van de Velde 1639–1772”, Falzmaß ca. 58 x 50 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler und Radierer (1636 Amsterdam bis 1672 Amsterdam), entstammt bedeutender holländischer Malerfamilie, zunächst Schüler seines Vaters, des Zeichners Willem van de Velde (ca. 1611–1693), später Schüler von Jan Wijnants (auch Jean Wynants, ca. 1632–1684) und Paulus Potter (1625–1654) in Haarlem, beeinflusst von Philips Wouwerman (1619–1668) und Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683), anschließend Rückkehr nach Amsterdam und zunächst Mitarbeit im Atelier von Karel Dujardin (1622–1678), danach freischaffend, teilweise als Staffagemaler (Tiere und Menschen) für Jan Hackaert, Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Meindert Hobbema, David de Koninck, Jan van der Hagen, Adrien Verboom, Guilam Dubois, Jan Hackaert, Frederik de Moucheron, Jan Wijnant und Jan van der Heyden tätig, Quelle: Thieme-Becker, Wikipedia und Allgemeine Deutsche Biographie.

Katalog-Nr.: 5014
Limit: 1100,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Julia Beck, Das Akademiemodell

Brustbildnis eines charaktervollen, bärtigen jüngeren Mannes, mit freiem Oberkörper, im Dreiviertelprofil, vor dunklem Grund, Beck bannte ihr Modell noch ganz in akademischer Tradition auf den Malgrund, das Gemälde ist links oben undeutlich mit ”Paris (18)79” datiert und dürfte somit unmittelbar nach Ankunft der Künstlerin in Paris in ihrem Gemeinschaftsatelier in Montparnasse entstanden sein – in einer Zeit der Suche nach dem eigenen Stil, bereits 1880 debütierte die Künstlerin mit einem Selbstportrait im Pariser Salon und fand mit diesem Gemälde breite Anerkennung, das im vorliegenden Bildnis erkennbare solide Handwerk wird ihr künftig in zahlreichen naturalistischen Portraitaufträgen den Lebensunterhalt sichern, auch wenn sich die Künstlerin vor allem in ihren Landschaften schon längst von jeder akademischen Malweise gelöst hatte und hier einen lichten, impressionistischen Malstil bevorzugte, minimal pastose Portraitmalerei, Öl auf Leinwand und Karton, links oben signiert ”Julia Beck”, Altersspuren, gerahmt, Falzmaß ca. 62 x 49,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Augusta Lovisa Julia Beck, deutschstämmige schwedische Malerin, Buchgestalterin und Graphikerin (1853 Stockholm bis 1935 Vaucresson), studierte 1872–78 Malerei an der Akademie Stockholm, hier mit Mitstudentinnen Herausgeberin der Zeitschrift ”Palettskrap” und Freundschaft zu Eva Bonnier, Karin Begöö, Julia Strömberg und Jenny Nyström, neben dem Studium fertigte Beck Entwürfe für Buchgestaltungen und Glückwunschadressen für den väterlichen Buchbindereibetrieb, anschließend Reise nach Frankreich und Übersiedlung nach Paris, unterhielt hier in Montparnasse ein Gemeinschaftsatelier mit den skandinavischen Malerinnen Harriet Bach, Anna Munthe-Norstedt und Hildegard Thorell, ab 1882 zeitweise in der kleinen schwedischen Künstlerkolonie in Grez-sur-Loing bei Paris tätig, 1883–84 Studium an der Académie Julian Paris bei Alfred Stevens, Léon Bonnat und Jean-Léon Gérôme, 1888 Erwerb eines Hauses in Vaucresson bei Paris, hier fortan wirtschaftlich erfolgreich freischaffend, regelmäßige Reisen nach Schweden, in die Normandie, nach Honfleur, Flamanville, Saint-Martin-du-Tertre/Val-d’Oise, Rouen und Paris, 1927 längerer Aufenthalt in Schweden, beschickte 1889 die Pariser Weltausstellung, regelmäßig in den bedeutenden Pariser Salons vertreten, darüber hinaus Ausstellungen in Wien, Chicago, Stockholm und Malmö, 1904 Ernennung zum Offizier und 1934 zum Ritter der französischen Ehrenlegion, Quelle: AKL, Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 5019
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jules Magy, Orientalische Hirten

berittene und verschleierte Hirten in karger, versteppter Landschaft, mit ihren Tieren an der Tränke, flott mit lockerem Pinselduktus erfasste Genremalerei, Öl auf Holz, um 1870, rechts unten signiert ”Jules Magy” und undeutliche französische Dedikation ”á mon ami J. de B...”, rückseitig bezeichnet ”Magy Jules”, restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön im alten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 33 x 46,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Jules Èdouard de Magy, frz. Landschafts- und Historienmaler sowie Orientalist (1827 Metz bis 1878 Marseille), Schüler des provenzialischen Malers Èmile Loubon, beschickte Ausstellungen in Nancy und 1852–76 den Salon des artistes français in Paris, tätig in Marseille, Quelle: Thieme-Becker, Bénézit und frz. Wikipedia.

Katalog-Nr.: 5034
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Thomas Herbst, attr., Niederdeutsches Hallenhaus

Blick über tiefgrüne Weide, zum altehrwürdigen Bauernhaus hinter Bäumen, in sonniger Sommerlandschaft, pastose, impressionistische Malerei mit lockerem, breitem Pinselduktus in kraftvoller Farbigkeit, Öl wohl auf Karton und Sperrholzplatte, um 1910, unsigniert, rückseitig von fremder Hand bezeichnet ”Thomas Herbst Hamburg Nachlass”, etwas restaurierungsbedürftig, hinter Glas im Goldstuckrahmen (bestoßen) gerahmt, Falzmaß ca. 30 x 44 cm. Künstlerinfo: eigentlich Thomas Ludwig Herbst, genannt ”Kuhherbst”, dt. Maler (1848 Hamburg bis 1915 Hamburg), studierte 1865–66 am Städelschen Institut Frankfurt am Main bei Jakob Becker, 1866–69 Atelierschüler von Carl Constantin Heinrich Steffeck an der Akademie Berlin, hier Beginn einer Freundschaft zu Max Liebermann und Wechsel mit diesem an die Kunstschule Weimar und bis1873 Schüler von Charles Verlat und Ferdinand Pauwels, 1873–76 in Düsseldorf tätig und Studienreisen nach Holland, 1876–77 mit Liebermann Studienaufenthalt in Paris, hier beeinflusst von Mihály von Munkácsy, László Paál und Eugen Jettel, 1878–84 zusammen mit Liebermann in München, hier Anschluss an den Kreis um Wilhelm Leibl und schließlich 1884 Niederlassung in Hamburg und freischaffend sowie als Zeichenlehrer an der „Gewerbeschule für Frauen“ tätig, 1897 Gründungsmitglied des Hamburgischen Künstlerklubs, 1906 Studienreise mit Friedrich Ahlers-Hestermann durch Holstein, Quelle: Thieme-Becker, Rump, Singer, Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 5125
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 3900,00 €

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Prof. Hans Christiansen, ”Trettach bei Oberstdorf”

die still dahinfließende Trettach, mit letzten Schneeresten an ihrem Ufer, vor saftig grünen Berghängen mit einsamem Bergbauernhof und teils von Schnee bedeckten Berggipfeln, ein Motiv, das den Künstler intensiv beschäftigt, so wurde 2011 eine kleinere Fassung des Gemäldes in Köln auf einer Auktion versteigert, Landschaftsmalerei in kraftvoller, frischer Farbigkeit mit teils pastosem Farbauftrag, Öl auf Leinwand, rechts unten ligiertes Monogramm und Datierung „HC (19)23), rückseitig auf Leinwand bezeichnet und betitelt „Hans Christiansen Wiesbaden „Trettach bei Oberstdorf“, auf Keilrahmen Galerieetikett „Galerie Remmler & Co.“, handschriftliche Nummer 5543, Stempel „Hans Christiansen Wiesbaden“ und handschriftliche Nummern 9 und 13, teilweise farbschwundrissig, zwei restaurierte Einrisse, ungerahmt, Maße ca. 82 x 65,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Hans Heinrich Christiansen, dt. Maler, Grafiker, Schriftsteller und Kunstgewerbler (1866 Flensburg bis 1945 Wiesbaden), zunächst Malerlehre anschließend Italienreise und Malergehilfe in Hamburg, 1887–88 Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule, 1895 Aufgabe des Malerberufs und Studium an der Akademie Julian Paris, 1899 Berufung durch Großherzog Ernst Ludwig von Hessen an die Darmstädter Künstlerkolonie, deren Begründer er wird, schuf Beiträge für die Zeitschrift ”Jugend”, ab 1902 als Maler in Paris, ab 1911 Professor an der Kunstgewerbeschule Wiesbaden, ab 1933 Malverbot, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1900 Goldmedaille in Paris und 1904 Grand Prix in St. Louis, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler, in der Schleswig-Holsteinischen Künstlergenossenschaft und im Deutschen Werkbund, tätig in Paris und Wiesbaden, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Katalog-Nr.: 5096
Limit: 1400,00 €, Zuschlag: 1400,00 €

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Richter, Wildfütterung

im vorliegenden Winterbild entführt der Künstler den Betrachter in ein Wildgehege mit Rot- und Dammwild bei der Fütterung, minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, rechts unten teils unleserlich bezeichnet und datiert ”... Richter Wien (18)75”, Craquelure, auch im Bereich der Signatur restauriert, schön in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 76,5 x 114 cm.

Katalog-Nr.: 5040
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Heiliger Antonius von Padua

Darstellung der Vision des heiligen Antonius von Padua (1195–1231), er galt als wortgewandter, wie überzeugender Redner, mit dessen enormer Bibelvertrautheit und Glaubwürdigkeit bekehrte er zahlreiche Atheisten zum christlichen Glauben, was ihm den Beinamen ”Hammer der Ketzer” eintrug, als Ordensprovinzial der Romagna in Padua gelang es ihm, eine große Anhängerschar hinter sich zu versammeln und das Christentum, wie auch die Romagna erreichten eine erste Blütezeit, der Franziskanermönch wurde auf Grund der zahlreichen ihm zugeschriebenen Wunder bereits 11 Monate nach seinem Tod von Papst Gregor IX. heiliggesprochen, er wird als Patron von Padua, Lissabon, Hildesheim und Paderborn verehrt, wird als Schutzheiliger in verschiedensten Lebenslagen angerufen und gilt als Patron der Armen, Liebenden, der Ehe, Bäcker, Bergleute, Schweinehirten, der Reisenden, Pferde und Esel, größter Popularität erfreut er sich als Heiliger für das Wiederauffinden verlorener Dinge, so avancierte Antonius schnell zu einem der bekanntesten und beliebtesten Schutzheiligen und erfährt in zahlreichen Kirchen breiteste Verehrung, die vorliegende Darstellung spielt auf die überlieferte Legende an, wonach Antonius bei seinem Förderer Graf Tiso von Camposampiero verweilte, als dieser Nachts den Mönch aufsuchen wollte, um ihn nach seinem Befinden zu befragen, drang aus der Kammer des Mönchs ein heller Lichtschein, ein Feuer vermutend öffnete der Graf die Tür und fand den lächelnden Antonius in trauter Zweisamkeit mit dem strahlenden Christuskind, wobei der Lilienzweig in der Hand des Mönchs seine Reinheit im Leben und Glauben versinnbildlicht, lasierende, religiöse Genremalerei im Hochformat, mit oberem Rundbogenabschluss, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, rückseitig auf der Rahmung und Keilrahmen teils unleserliche alte Jahreszahl ”17(6)8” oder ”1708”, Altersspuren, doubliert, restauriert, original im mit Akanthusranken verzierten, vergoldeten und versilberten Rahmen (Erhaltungsmängel) gerahmt, Falzmaß ca. 132 x 79 cm.

Katalog-Nr.: 5005
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Wilhelm Imkamp, abstrakte Komposition

das vorliegende Gemälde ist ein typisches Werk des Künstlers der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, als er sich mit dem Werk seines Lehrers Lyonel Feininger auseinandersetzte, hierzu schreibt Wikipedia ”Dabei entstanden Bilder, deren konstruktive Formgebilde architektonischen Charakter haben und in der Farbe meist etwas zurückhaltend sind.”, pastos aufgetragene Ölfarbe, partiell mit plastischen Kammzugstrukturen, Öl auf grobem Rupfen, links unten signiert und datiert ”W. Imkamp (19)45”, schön gerahmt, Falzmaß ca. 40,5 x 50,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Graphiker (1906 Münster bis 1990 Stuttgart), ab 1920 Schüler der ”Gipsklasse” und ab 1922 Malstudien im Aktsaal an der Kunstgewerbeschule Münster, studierte 1926–29 mit Stipendium des Landes Westfalen am Staatlichen Bauhaus Dessau bei Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Lyonel Feininger, 1929–30 Weiterbildung in Paris, ab 1930 freischaffend in Essen/Ruhr, 1933–39 offiziell ausschließlich als Portrait- und Landschaftsmaler tätig – die abstrakte Kunst entsteht im Verborgenen, um einem drohenden Berufsverbot zu entgehen, 1939 Umzug nach Gießen, 1939–45 Kriegsdienst, beschickte 1939–43 die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutsche Kunst mit realistischen Portraits, er fand hier regen Beifall der NS-Führung und wurde als ”Kriegsmaler” an die Westfront verpflichtet, 1944 Zerstörung des Ateliers in Gießen und Umzug nach Allendorf/Lumda, 1948 Umzug nach Asperg, 1949 Mitglied der Künstlervereinigung ”Die Schanze” in Münster, 1951 Mitglied der Künstlervereinigung ”Gruppe sw” und Mitglied im Verband Bildender Künstler Württemberg, 1952–58 Jurymitglied im Stuttgarter Kunstverein, 1953 Umzug nach Stuttgart und 1963 Bau eines Atelierhauses auf dem Stuttgarter Killesberg, 1979 Verleihung des Professorentitels, Quelle: Vollmer, Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 5130
Limit: 1700,00 €, Zuschlag: 2800,00 €

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Edgard Pillet, Federbild ”Astrolabe”

zentraler roter, flächiger Kreis (abstrahiertes Astrolabium) auf Hintergrund in Grautönen, geometrische Federkomposition, 1972, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 83,5 x 67,5 cm. Künstlerinfo: frz. Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), Vertreter des Neokubismus und der Abstraktion, studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Benezit.

Katalog-Nr.: 5266
Limit: 3600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Edgard Pillet, Federbild ”Anacardier”

halbzentrale graue Ellipse auf rotem Untergrund, geometrische Federkomposition 1973, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 103 x 75 cm. Künstlerinfo: frz. Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), Vertreter des Neokubismus und der Abstraktion, studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Benezit.

Katalog-Nr.: 5264
Limit: 3600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Edgard Pillet, Federbild ”Olibrius Marin”

sechsgliedrige, farbenfrohe Abstraktion auf blauem Grund, geometrische Federkomposition 1973, rückseitig signiert und bezeichnet, geringe Altersspuren, unter Glas gerahmt, Maße ges. ca. 102,3 x 83 cm. Künstlerinfo: frz. Maler, Bildhauer und Architekt (1912 St. Christoly-de-Médoc bis 1996 Paris), Vertreter des Neokubismus und der Abstraktion, studierte ab 1928 an der École des Beaux-Arts in Bordeaux und ab 1931 in Paris, nach dem Krieg für verschiedene Künstlerzeitschriften tätig, in den 1950er Jahren als Kunstlehrer in den USA, farbenprächtiger Stil, experimentierte in den 1970er bis 1980er Jahren mit einem breiten Spektrum an Materialien, Quelle: Benezit.

Katalog-Nr.: 5265
Limit: 3600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Bildnis des William Cecil 1. Baron Burghley

Brustbildnis eines würdevollen älteren, weißbärtigen Herrn mit hohem schwarzen Hut, an dem ein Schmuckstück mit Portraitmedaillon befestigt ist, weißer Halskrause in Gestalt eines Mühlsteinkragens und schwarzem Mantel mit roten Innenfutter, vor dunklem Grund, bei dem Dargestellten William Cecil (1521–1598) handelt es sich um einen der bedeutendsten britischen Staatsmänner des elisabethanischen Zeitalters, er wurde als einziger Sohn des Richard Cecil Lord of the Manor von Burghley in Bourne/Lincolnshire geboren, studierte 1535–40 Rechtswissenschaft in Cambridge, anschließend tätig für die Honourable Society of Gray’s Inn (Anwaltskammer) in London, avancierte zum persönlichen Sekretär von Edward Seymour, 1. Duke of Somerset, einem Bruder der künftigen Königin Jane Seymour, später diente er sich als erster Staatssekretär in der Regierung von John Dudley, 1. Duke of Northumberland an und wurde dessen engster Vertrauter, Dudley betraute Cecil mit der Verwaltung der Grundstücke der Prinzessin Elisabeth, 1550 zum Ritter geschlagen, erlangte er durch fortwährenden Wechsel der politischen wie religiösen Lager, Verrat und Intrige eine stetig wachsende Machtfülle, zeitweilig diente der zum Katholizismus konvertierte Protestant als Diplomat der katholischen Königin Maria I., um später erneut zum Protestantismus zu wechseln und ab 1558 im Dienste der protestantischen Königin Elisabeth I. von England zu stehen, für Elisabeth I. wurde Cecil der engste Berater und Vertraute und sie bezeichnete ihn als ”ihren Intellekt”, sie erhob ihn 1571 zum Baron Burghley, übertrug ihm 1572 das Amt des Lord High Treasurer (Lordschatzmeister) und ernannte ihn zum Vorsteher des Court of Wards (Vermögensverwalter königlicher und hochadliger Mündel), beide Ämter, die ihm zu eigenen Gunsten den Zugriff auf erhebliche Vermögen ermöglichten, verbunden mit geschickten Spekulationen, ließen ihn zu unermesslichem Reichtum kommen und ermöglichten ihm, schuldenfrei seine privaten Schlossbauprojekte umzusetzen, unter Elisabeth I. unterstützte er maßgeblich deren Bemühungen um eine Neuordnung der Anglikanischen Kirche, bekämpfte fortan den Katholizismus als politische Gefahr und war maßgeblicher Befürworter der Hinrichtung Maria Stuarts, Cecil hält auf vorliegendem Gemälde einen weißen Stock als Zeichen seiner Amtsgewalt in der rechten Hand, dem lateinischen Schriftzug am oberen Bildrand ”ÆTA SVÆ 76 – 1597 (dt.: Im Alter von 76 (Jahren) – 1597)” ist zu entnehmen, dass das Bildnis den greisen Baron im letzten Lebensjahr zeigt, dünn lasierende Malerei über hell grundiertem Malgrund und partiell durchscheinender Vorzeichnung, Öl auf alter, partiell mit Leinen hinterklebter Holzplatte, unsigniert, von oben mittig senkrechter Spannungsriss in der Holzplatte, etwas alt restauriert, stellenweise Schollenbildung und zeltförmige Ablösung der Malschicht, partiell Malschichtverlust, restaurierungsbedürftig, sehr schön im Tabernakelrahmen um 1900 (mit Altersspuren) nach Renaissancevorbild gerahmt, Falzmaß ca. 57,5 x 44 cm.

Katalog-Nr.: 5006
Limit: 4800,00 €, Zuschlag: 5500,00 €

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Oscar Dominguez, ”La Peintre et la Modèle”

abstrahierte, auf Flächen reduzierte Darstellung eines auf die Staffelei blickenden Malers und eines Modells mit rotem Apfel zu seiner Seite, figurale Komposition in einem nicht näher definierten gelben Raum mit heller Rückwand, die im unteren linken Bereich angeordnete Malerpalette verleiht dem Gemälde, im Zusammenspiel mit der schwarzen Fläche der Haare des Modells und dem roten Apfel einen kontemplativen Einklang, Öl auf Leinwand, 1951, rechts unten signiert „Dominguez“, auf Rahmenrückseite Auktionsaufkleber von Ketterer Kunst für Auktion 315, auf Keilrahmen handschriftlich bezeichnet „JgH“, Literatur siehe Rodolfo de Sosa „Dominguez Catalogue Raisonne tome 1“, hier Nummer 230 auf Seite 242 sowie handschriftliche Bestätigung von Rodolfo de Sosa auf der Rückseite einer Fotografie des vorliegenden Werkes, vom 3. Februar 1994, fachgerecht gereinigt und min. restauriert, in Rahmen mit Leinenpassepartout gerahmt, Maße Keilrahmen ca. 65 x 46 cm. Künstlerinfo: eigentl. Óscar Domínguez Palazón, bedeutender spanischer Künstler des Surrealismus (1906 San Cristóbal de La Laguna/Teneriffa bis 1958 Paris), Jugend in La Laguna und Tacoronto, ab 1927 lebte er bei seiner Tante in Paris, 1928 Militärdienst auf Teneriffa und zusammen mit der Malerin Lily Guetta erste Ausstellung seiner Arbeiten im „Circulo de Bellas Artes de Santa Cruz de Tenerife“ und hier Beginn der Freundschaft mit Eduardo Westerdahl, 1929 ließ er sich in Paris nieder, 1931, durch den Tod seines Vaters, hielt er sich wiederum auf Teneriffa auf und stellte hier im „Circulo de Bellas Artes de Santa Cruz de Tenerife“ seine ersten surrealistischen Arbeiten aus, 1933 entstehen neben seiner Malerei auch Entwürfe für Buchumschläge, zum Beispiel für die Monographie Willi Baumeister, die Eduardo Westerdahl herausgab und die Beschäftigung mit der Technik der Decalcomanía, 1925 unterzeichnete er das Surealistische Manifest, 1936 Teilnahme an Ausstellungen in Paris, London und New York und letztmaliger Aufenthalt auf Teneriffa, durch Ausbruch des Bürgerkriegs versteckte sich der Künstler auf der Insel und im September durch falsche Papiere Rückkehr nach Paris, 1938 Teilnahme an der von Paul Éluard, André Breton und Marcel Duchamp initiierten Ausstellung „Exposition Internationale du Surréalisme“, 1939 ging er nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs nach Perpignan und anschließend nach Château de Air Bel bei Marseille, 1941 Rückkehr nach Paris und geheime Zusammenarbeit mit der Surrealistengruppe „La Main à Plume, 1942 Veröffentlichung seiner kunsttheoretischen Abhandlung „La Pétrification du Temps“, 1943 erste Einzelausstellung in Paris, hierfür schrieb Paul Éluard das Vorwort, 1944 entwarf er die Kostüme und das Bühnenbild für „Die Fliegen“ von Jean-Paul Sartre, 1945 Heirat mit Maud Bonnaud und Personalausstellungen in New York und Paris sowie wiederholte Teilnahme am „Salon des Intépendants in Paris, 1946 reiste der Künstler aufgrund der Ausstellung „Arte de la España republicana, Artistas Españoles de la Escuela de París“ in die Tschechoslowakei, 1947 entstehen 32 Radierungen als Illustrationen für die Neuauflage von Paul Éluard „Poésie et Verité“, 1948 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an und Einzelausstellungen in Bratislava, Mailand und Prag, 1949 gemeinsamer Aufenthalt mit Pablo Picasso an der Cote d´Azur, nach dem Tod von Paul Éluard 1952 litt er immer häufiger an psychischen Problemen, 1954 wiederum Einzelausstellung in Paris und Ankauf eines Gemäldes durch den Französischen Staat, 1955 Retrospektive im Palast der Schönen Künste in Brüssel, 1957 letzte Einzelausstellung, in der Silvesternacht auf 1958 wählte der Künstler den Freitod, Quelle: Bénézit, Vollmer, Wikipedia und Internet.

Katalog-Nr.: 5104
Limit: 20000,00 €, Zuschlag: 22000,00 €

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