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Katalog-Nr. 3904

Giovanni Battista Piranesi, Blatt aus ”Carceri”

Gefängnisansicht mit hohen Gewölben und imposanten Treppenanlagen, Blatt zwei aus der erstmals 1750 bei Giovanni Bouchard in Rom erschienen, 14 Blatt umfassenden Folge „Carceri“, bei dem hier vorliegenden Blatt dürfte es sich um einen Abzug der um 1761 erschienen, von Piranesi nochmals überarbeiteten Platten handeln, hierbei hatte der Künstler die Hell-Dunkelwerte stark überarbeitet, um den Blättern eine räumliche Wirkung zu verleihen, der zur Zeit des Erscheinens kaum beachtete Zyklus regte in den nächsten Jahrhunderten zahlreiche Künstler zu neuen Interpretationen an, da die von Piranesi geschaffenen Raumsituationen nicht als Darstellung von Räumen zu verstehen sind, sondern vielmehr beim Betrachter das Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins erzeugen sollen, Radierung, links unter der Darstellung in der Platte bezeichnet „Gio. Battá. Piranesi Arch. Inven ed. Incise in Roma“, weiterhin oben rechts Nummerierung 2, leichte Erhaltungsmängel, unter Passepartout und hinter Glas gerahmt, Darstellungsmaß ca. 35,7 x 23,5 cm. Künstlerinfo: bedeut. italienischer Kupferstecher, Zeichner, Archäologe, Verleger, Architekt und Architekturtheoretiker (1720 Mogliano Veneto bei Treviso bis 1778 Rom), Ausbildung als Architekt am Magistrato delle Acque bei seinem Onkel Matteo Lucchesi in Venedig, anschließend Ausbildung zum Bühnenbildner bei Giovanni Scalfarotto und Radierung und Perspektive bei Carlo Zucchi, 1740 Reise als Zeichner im Gefolge des venezianischen Gesandten beim Vatikan Marco Foscarini nach Rom, hier zunächst als Architekt tätig, aus wirtschaftlichen Gründen Hinwendung zur Malerei und zum Kupferstich, 1741 Schüler in Kupferstich und Radierung bei dem Vedutenzeichner Giuseppe Vasi, 1743 Veröffentlichung der ersten Kupferstichvedutensammlung, 1743 über Neapel und die eben begonnenen Ausgrabungen von Pompeji Rückreise nach Venedig, 1743–47 Aufenthalt bei Giovanni Battista Tiepolo in Venedig, 1748 wieder in Rom schuf er bis 1774 weitere Folgen von Veduten barocker und antiker Baudenkmäler, gefördert von Papst Benedikt XIV., 1757 Aufnahme in die Londoner Gesellschaft für Altertumsforscher, 1761 Gründung des eigenen Verlages und Aufnahme in die Accademia di San Luca, 1763 Auftrag von Papst Clemens XIII. zum Umbau des Chores von San Giovanni in Laterano, 1764 durch Kardinal Giovanni Battista Rezzonico mit der Neugestaltung von Santa Maria del Priorato beauftragt, 1767 durch Clemens XIII. zum Ritter ernannt, signierte seine Werke fortan mit ”Cavalier Piranesi F.”, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Limit:
350,00 €
Zuschlag:
700,00 €

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