Gemälde

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Jan Both, Jan Weenix & Nikolaus Knüpfer, attr., Argus und Merkur

das vorliegende Gemälde entführt den Betrachter in die römische Mythologie, eingebettet in abendliche italienische Landschaft, der antike Dichter Ovid überlieferte in seinen Metamorphosen die Erzählung des umtriebigen Göttervaters Zeus, welcher sich die schöne Io (Tochter des Flussgottes Inachos) zur Geliebten auserkoren hatte, von seiner Gattin Juno ertappt, gelang es Jupiter gerade noch, seine Geliebte in eine schöne Kuh zu verwandeln, welche die misstrauische Juno von ihrem Gatten zum Geschenk erbat, wohl wissend, dass ihr Mann Io zurückerobern will, übergab sie das Tier der Obhut des wachsamen Riesen Argus (oder Argos), welcher der Überlieferung nach am ganzen Leib Augen hatte, von denen maximal zwei schliefen, daraufhin schickte Jupiter den Götterboten Merkur zu Argus, um Io zu befreien, Merkur schläferte den Riesen mit Geplapper und seinem Flötenspiel ein und tötete ihn, das vorliegende Gemälde zeigt eben jene Szene, in der Merkur mit geflügelten Schuhen und Helm durch sein Flötenspiel, den als Hirten dargestellten Argus ermüdet, im Hintergrund steht neben einer ruhenden Herde Io noch als Kuh, gekonnt erfasste barocke Mythenmalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, das Gemälde ist auf dem alten Rahmenschild ”J. Both, J. B. Weenix, N. Knüpfer” zugeschrieben und hier datiert ”+/- 1640”, Jan Both befasste sich im Verlauf seines Lebens mehrfach mit dem Thema ”Argus und Merkur”, das Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Den Haag hat mehrere ähnliche Gemälde archiviert, so verwahrt die Alte Pinakothek München ein mit ”J. Both 1650” signiertes und datiertes Gemälde gleichen Themas, auch hier wird die Zusammenarbeit von Both mit Nikolaus Knüpfer als Maler der Figuren und Jan Baptist Weenix als Maler der Tierstaffage angenommen, im Auktionshaus Kinsky kam 2015 ein mit ”J. Both” signiertes Gemälde zum Ausruf, das unserem im kompositorischen Aufbau stark ähnelt, es weist ebenfalls die diagonale Landschaftsgestaltung auf, die links oben den Blick in den tiefen Landschaftsraum frei gibt und Both als Schüler Lorrains ausweist, lediglich die Protagonisten sind anders angeordnet, die größte Übereinstimmung hat unser vorliegendes Gemälde mit dem im Kunsthistorischen Museum Wien ”Landschaft mit Merkur und Argus”, welches mit ”J. Both” signiert ist und lediglich in kleinsten Details vom hier vorliegenden abweicht, so ist in unserem Gemälde links im Hintergrund eine Stadt am Fluss vor weiter Landschaft sichtbar, während im Wiener Gemälde sich an dieser Stelle ein Hügel erhebt, auch im Wiener Gemälde wird von der in unserem Gemälde vermuteten Zusammenarbeit ausgegangen, die Datierung des vorliegenden Werkes dürfte im Rahmenschild mit ”+/- 1640” falsch vermutet sein, auch unser Gemälde entstand, wie das Wiener Gemälde, wohl um 1650, da die Mitarbeit von Jan Baptist Weenix anzunehmen ist und dieser 1642–47 nach Rom reiste, als Both wieder nach Utrecht zurück kam, muss die Arbeit nach 1647 datiert werden, Craquelure, wachsdoubliert und alt restauriert, rückseitig auf dem Keilrahmen Restaurierungs-Messingetikett ”C. B. van Bohemen Schilderijen-Restaurateur Den Haag” hier auch eingefügte Datierung der Restaurierung ”Gerestaureerd 1930”, restaurierungsbedürftig, im alten, auf die Bildgröße verkleinerten Stuckrahmen (defekt) mit Rahmenschild gerahmt, Falzmaß ca. 107,5 x 92 cm. Künstlerinfo: eigentlich Jan Dirksz Both, holländischer Landschaftsmaler und Radierer (ca. 1618 Utrecht bis 1652 Utrecht), Sohn und Schüler des Glasmalers Dirck Both, jüngerer Bruder des Malers Andries Both (ca. 1608 bis ca. 1641), ab 1634 Schüler von Abraham Bloemaert und Gerrit van Honthorst, um 1636 reiste er mit seinem Bruder Andries Both zur Vervollkommnung ihrer malerischen Ausbildung über Frankreich nach Italien, 1636–41 arbeiten die Brüder in Rom und wurden Mitglied der „Bamboccianti“, Jan verband eine freundschaftliche Förderung und Zusammenarbeit mit Claude Lorrain (1600–1682) und Herman van Swanevelt (1600–1655), auf der Rückreise von Rom nach Utrecht 1641 ertrank Andries Both in Venedig und Jan kehrte allein nach Utrecht zurück, er schuf in Utrecht weiter ”italienische Landschaften”, teils unter Zusammenarbeit mit Cornelis van Poelenburgh (um 1594–1667), Jan Baptist Weenix (1621– 1660), Nicholas Knüpfer (ca. 1603–1655) und Pieter Jansz. Saenredam (1597–1665), Mitglied und 1649 Vorstand der Utrechter Malergilde, tätig in Utrecht, Quelle: Thieme-Becker, Allgemeine Deutsche Biographie, Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4450
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 1800,00 €

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Opferung Isaaks, 18. Jh.

alttestamentarische Szene, Gott stellte der Überlieferung nach den Stammvater Israels, Abraham, auf eine Probe, um seinen Gehorsam zu prüfen, hierzu schreibt die Bibel im Buch Mose (22, 1–13): ”Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar. ... Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.”, die Szene zeigt eben jenen Moment, als der Engel des Herrn eingreift und Abraham von seiner Tat abhält, rechts unten ist unscheinbar an einem Baum der Widder dargestellt, der an Isaaks Stelle als Brandopfer dienen sollte, minimal pastose, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, Craquelure, doubliert, alt restauriert, gering restaurierungsbedürftig, im sehr schönen Goldstuckrahmen, gerahmt, Falzmaß ca. 58 x 89,5 cm.

Katalog-Nr.: 4451
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 300,00 €

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”Die Beweinung Christi” nach Anthonis van Dyck

qualitätvolle Kopie des um 1635 entstandenen Gemäldes von Anthonis van Dyck (1899 Antwerpen bis 1641 London), welches heute im Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen verwahrt wird, der Betrachter wird Zeuge einer biblischen Begebenheit, Christus wurde nach seinem Tod vom Kreuz genommen und am Eingang der Grabeshöhle abgelegt, Jesu Kopf ruht in seiner Mutter Schoß, Maria mit verweintem, zum Himmel erhobenem Blick, erhebt klagend ihre Hände und Johannes zeigt fassungslos zwei trauernden Engeln die Stigmata des Gottessohnes, die Darstellung ist berührend, zumal die ungewöhnliche Nahsichtigkeit der Szene jede Distanz zum Betrachter vermeidet und ihn so in das dramatische Geschehen unmittelbar einbezieht, fein lasierende, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, wohl 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, ungerahmt, Maße ca. 115 x 207 cm.

Katalog-Nr.: 4452
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 800,00 €

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Trauernde Maria Magdalena am Kreuz Jesu

anrührende Szene auf dem Hügel Golgatha mit der verzweifelten Maria Magdalena vor nachtschwarzem Himmel, das Kreuz Jesu umklammernd, der Leib Christi, wie auch Magdalena, werden von mystischem Licht dramatisch erleuchtet, vor der Trauernden am Kreuzesfuß sind ein Schädel mit einer Schlange, welche einen Apfel im Maul hält, abgebildet, der Legende nach soll es sich hierbei um den Schädel Adams handeln – des ersten von Gott geschaffenen Menschen, welcher zusammen mit Eva durch den Sündenfall – symbolisiert durch die Schlange mit dem Apfel – infolge von Ungehorsam gegenüber Gott die Vertreibung der Menschheit aus dem Paradies verantwortete und alle Nachgeborenen mit biblischer Erbsünde belastete, erst der durch Jesus als ”neuer Adam” erfolgte Kreuzestod sollte die Versöhnung der Menschheit mit Gott wieder ermöglichen, lasierende religiöse Genremalerei des Barock, Öl auf Leinwand, um 1700, unsigniert, im unteren Drittel durchzeichnende originale Ansatznaht der Leinwand, Craquelure, doubliert, restauriert, im schön passenden, späteren Vergolderrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 104 x 66 cm.

Katalog-Nr.: 4453
Limit: 220,00 €, Zuschlag: 220,00 €

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”Der heilige Eligius in der Goldschmiedewerkstatt”

der Schutzpatron der Goldschmiede, in Rot gekleidet, mit Goldwaage in seiner Werkstatt, flankiert von einem jungen Paar in prächtigen Gewändern der Zeit, im Regal im Hintergrund finden sich zahlreiche Goldschmiedearbeiten, wie Schmuck, aber auch Kannen und liturgische Gefäße, das Reliquiar mit dem Pelikan sowie der Rosenkranz aus Bergkristall und Korallen weißt auf die Frömmigkeit des Heiligen hin, altmeisterliche Tafelmalerei, Öl auf Holz, Ende 19. Jh., unsigniert, Kopie nach Petrus Christus, gering retuschiert, leichte Erhaltungsmängel, ungerahmt, Maße: 73 x 63 cm.

Katalog-Nr.: 4454
Limit: 150,00 €, Zuschlag: 2400,00 €

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Historiendarstellung zum 80-jährigen Krieg

Kopie nach dem 1635 entstandenen Gemälde „Las lanzas” von Diego Velásquez, die Übergabe der Stadt Breda nach 12-monatiger Belagerung an die siegreichen Spanier am 2.06.1625 darstellend, hierzu bemerkt Wikipedia: ”Spanien kämpfte im Achtzigjährigen Krieg bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts um den Erhalt der habsburgischen Macht über die spanischen Niederlande, deren protestantischer Teil in Gestalt der Utrechter Union von Spanien abgefallen war, während Flandern nach anfänglichen Erhebungen von spanischen Truppen besetzt und rekatholisiert worden war. Als Schlüsselposition galt das Städtchen Breda. ... 12 Monate dauerte die Belagerung Bredas, bei der auch die spanische Armee stark dezimiert wurde, am 2. Juni 1625 jedoch unterschrieb der Kommandant des niederländischen Heeres die Kapitulationsurkunde.”, im Bild ist die symbolische Schlüsselübergabe durch den niederländischen Kommandanten Justinus von Nassau an den spanischen Feldherrn Ambrosio Spinola dargestellt, zu der zeitgenössische Quellen 1629 bemerkten: „Er (Spinola) begrüßte und umarmte den Kommandanten von Nassau mit freundlichem Blick und rühmte mit noch freundlicheren Worten die Tapferkeit der Verteidigung.”, minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand 1. H. 20. Jh., unsigniert, in 15 cm breiter Leiste gerahmt (defekt), Falzmaß 102,5 x 122,5 cm.

Katalog-Nr.: 4455
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 1500,00 €

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Christoph Wetzel, Flötenkonzert nach Menzel

Darstellung des preußischen Königs Friedrich II. des Großen (1712–1786) mit Querflöte, beim Musizieren im Musikzimmer von Schloss Sanssouci, fein lasierende Kopie nach dem 1850–52 entstandenen Gemälde ”Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci” von Adolph Menzel, Öl auf Leinwand, links unten monogrammiert und datiert ”W (19)91”, rückseitig auf der Leinwand bezeichnet ”Prof. U.-H. Paul – Potsdam”, auf dem Keilrahmen signiert und bezeichnet ”Christoph Wetzel/Dresden (nach A. Menzel – Kopie)” und Eigentümerannotation ”Prof. Dr. Paul/Flötenkonzert”, schön gerahmt, Falzmaß ca. 50 x 70 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Graphiker, Bildhauer und Restaurator (geboren 1947 in Berlin), zunächst 1966–67 Steinmetzlehre, parallel Abendstudium für Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Gerhard Thieme, 1967–74 Studium an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Dresden bei Fritz Eisel, Hans Mroczinski und Gerhard Kettner, 1973–74 Restauratorenausbildung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, 1974–77 Assistent an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden, ab 1977 freischaffend in Dresden, 1982–86 parallel Lehrer für Naturstudium und Gestaltung an der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, 2002–2005 Rekonstruktion und Anfertigung der Kuppelausmalung der Frauenkirche Dresden, 1994 Übersiedlung nach Ringenhain in der Oberlausitz, unterhält Ateliers in Dresden und Neukirch und ab 2006 Atelier in Ringenhain, Mitglied im Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR und Mitglied sowie zeitweise Vorsitzender im ”Künstlersonderbund in Deutschland 1990 – Realismus der Gegenwart e.V.”, Quelle: Eisold ”Künstler in der DDR” und Internet.

Katalog-Nr.: 4456
Limit: 350,00 €, Zuschlag: 350,00 €

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Weinprobe zu Pferde

abendliche Szene vor der Schenke mit zwei Landsknechten zu Pferd, sich von der Wirtin nebst Töchterlein Wein reichen lassend, minimal pastose, barocke Genremalerei in dunkeltoniger Farbigkeit, Öl auf Holz, 18. Jh., unsigniert, alt restauriert, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß 24,5 x 20,5 cm.

Katalog-Nr.: 4457
Limit: 290,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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nach Bartolomé Esteban Murillo, ”Die Pastetenesser”

zwei auf einem Stein sitzende Jungen mit Hund beim Verzehr von Pastete, minimal pastose Genremalerei, Öl auf Leinwand, um 1900, unsigniert, farbschwundrissig, Leinwand etwas wellig, gerahmt, Falzmaß ca. 27,5 x 22 cm.

Katalog-Nr.: 4458
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 50,00 €

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”Die Geld zählenden Obstverkäufer” nach Murillo

Darstellung zweier Kinder am Obstkorb, vor Gebirgslandschaft unter bewölktem Himmel, Geld zählend, effektvolle, minimal pastose Kopie nach dem Gemälde ”Die kleinen Obstverkäufer” von Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682) aus dem Jahre 1670, welches heute in der Alten Pinakothek München aufbewahrt wird, Öl auf Leinwand, 1. Hälfte 20. Jh., links unten frz. bezeichnet ”D ápree Murillo” und unleserlich signiert, ungerahmt, Maße ca. 70 x 60 cm.

Katalog-Nr.: 4459
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 40,00 €

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Berta Winter, ”Die Geld zählenden Obstverkäufer” nach Murillo

Darstellung zweier Kinder am Obstkorb, unter dramatisch bewölktem Himmel, Geld zählend, feine, minimal pastose Kopie nach dem Gemälde ”Die kleinen Obstverkäufer” von Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682) aus dem Jahre 1670, welches heute in der Alten Pinakothek München aufbewahrt wird, Öl auf Leinwand, um 1900, rückseitig auf der Leinwand signiert und bezeichnet ”Kopie von Berta Winter nach dem Originalbild von Murillo – Die Geld zählenden Obstverkäufer – Alte Pinakothek München”, schön gerahmt, Falzmaß ca. 100 x 77,5 cm.

Katalog-Nr.: 4460
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 240,00 €

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Gesellschaft am Kamin

dämmriges Kücheninterieur mit drei Männern beim Trinken und Rauchen am Kamin, lasierende Genremalerei, Öl auf Holz, 18./19. Jh., unsigniert, minimale Craquelure, Malplatte holzwurmstichig, gering restaurierungsbedürftig, im alten Goldstuckrahmen (restaurierungsbedürftig) gerahmt, Falzmaß ca. 26 x 18,5 cm.

Katalog-Nr.: 4461
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Die Schafhirtin, 17. Jh.

pastorale Landschaft mit junger Frau und ihrer Herde, unter mächtigem Laubbaum in der Abenddämmerung, Öl auf Leinwand, unsigniert, doubliert, Erhaltungsmängel, im schönen Goldstuckrahmen, Falzmaß 43 x 33,5 cm.

Katalog-Nr.: 4462
Limit: 490,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Die Schiffbrüchigen

dramatische nächtliche, vom Mondlicht beschienene Szene, mit erschöpften Menschen auf Holzplanken im tosenden Meer, lasierende Genremalerei in dunkeltoniger Farbigkeit und partiell effektvollem Licht, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, wohl 18. Jh., unsigniert, rückseitig auf der Leinwand bezeichnet ”Restauriert 1982 Hans Lauer”, Craquelure und farbschwundrissig, Fehlstellen in der Leinwand, restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße 74 x 82,5 cm.

Katalog-Nr.: 4463
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 180,00 €

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Landsknechtsszene, Barock

zünftiges Lagerleben einer Söldnertruppe, mit Marketenderinnen in der Tracht des 17. Jh., vor Zeltkulisse in abendlicher Gebirgslandschaft, links finden sich Paare zum Tanz vor einem Zelt ein, rechts davon huldigen zwei Reiter dem Getränk in einem Tonkrug, mittig haben sich zwei Familien mit Säuglingen zur Rast niedergelassen, während ein Mann mit erlegter Ente am Gürtel grüßend hinzutritt, daneben stillt ein Pferd seinen Hunger an der Heuraufe, während am rechten unteren Bildrand eine Frau mit Kind genüsslich an ihrer Tonpfeife schmaucht, effektvolle, minimal pastose Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1700, unsigniert, Craquelure, doubliert, gering alt restauriert, sehr schön in ca. 9 cm breiter, niederländischer Wellenleiste mit schmalen Goldkanten gerahmt, Falzmaß ca. 45 x 81,5 cm.

Katalog-Nr.: 4464
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Prof. Louis de Silvestre, Werkstatt, Bildnis August der Starke

Brustbildnis des sächsischen Kurfürsten August I. von Sachsen, genannt ”der Starke”, als König von Polen-Litauen August II. (1670–1733), Darstellung des Herrschers mit üppiger Allongeperücke in Rüstung und Hermelinmantel mit dem Orden vom Goldenen Vlies und der Schärpe und dem Bruststern des Ordens vom Weißen Adler vor dunklem Grund, das Gemälde entspricht voll und ganz dem Typus eines barocken, absolutistischen Herrscherportraits, es geht zurück auf ein großformatiges Ganzfigurenbildnis von der Hand Louis de Silvestres aus dem Jahre 1723, ”König August II. von Polen mit Diener und Negerknaben”, das in Varianten mehrfach existiert und das den Herrscher, in voller Rüstung und mit Marschallstab in der rechten Hand, vor weiter Landschaft mit Kavallerie zeigt, der vorliegende Ausschnitt aus besagtem Gemälde konzentriert sich unter Weglassung von Staffagefiguren und Hintergrundlandschaft gänzlich auf das Antlitz des Regenten, dieses Bildnis August des Starken prägte, neben einigen wenigen anderen Bildnissen von Louis de Silvestre, maßgeblich die heute geläufige visuelle Überlieferung vom Aussehen des sächsischen Kurfürsten und polnisch-litauischen Königs, dabei ist der Detailtreue de Silvestres durchaus zu vertrauen, so ist durch eine erhalten gebliebene Quittung belegt, dass sich Silvestre Rüstungen vom sächsischen Hof auslieh – um typisch für die Zeit – die Robe des Herrschers so genau als irgend möglich wiederzugeben, um schließlich das Gesicht nach authentischen Gemälden bzw. bei einer Portraitsitzung ins vorbereitete Gemälde einzufügen, 1733 vermerkt also besagte Quittung ”Daß auf Sr. Königl. Hoheit des Churfürsten zu Sachsen ... allergnädigsten Befehl ... von der Churfürstl. Sächs. Rüst Cammer alhier, Ein blanck eiserner Streiffen weise geetzter und etwas vergoldeter Frey Tournier Curass, als Rück- und Brust-Stücke, Ringkragen, Armzeuge ... um einige Portraits danach zu mahlen, dato richtig verabfolget worden ... (an) Louis Silvestre”, dabei passt die Beschreibung der entliehenen Objekte durchaus auf die in unserem Gemälde wiedergegebenen Rüstungsteile, wenngleich auch Louis de Silvestre das vorliegende Motiv direkt oder modifiziert auf Grund der großen Nachfrage als Kanzleibild mehrfach eigenhändig ausgeführt haben wird, dürfte es sich bei unserem Gemälde, wie uns Prof. Dr. Harald Marx (langjähriger Direktor der Staatlichen Galerie Alte Meister Dresden und Autor einer profunden Monographie zu Louis des Silvestre) nach Inaugenscheinnahme unseres Gemäldes freundlichst bestätigte, um eine Werkstattarbeit nach Silvestre handeln, hierfür spricht unter anderem die fehlende Detailtiefe und solide, doch routinierte Ausführung der Malerei, welche die sonst gewohnte malerische Handschrift Louis de Silvestres und die direkte Anschauung des Modells vermissen lässt, Prof. Marx führt in seiner Monographie unter Katalognr. 12–17 mehrere Portraits August des Starken von der Hand Louis de Silvestres, seiner Werkstatt und späterer Kopisten an, wobei in Katalognummer 15 die Vorlage für unser Gemälde erkennbar ist und unter 16a und 16b unserem Gemälde ähnliche Kopien vorgestellt werden, auch das Museum Burg Stolpen zeigt ein nicht autorisiertes Gemälde des Sächsischen Kurfürsten mit unserem Motiv, weitere Varianten finden sich unter anderem in St. Petersburg, als Kopisten unseres Gemäldes kommen engste Familienmitglieder des Künstlers in Frage, so schreibt Prof. Marx: ”Im Atelier Silvestres scheint auch beinahe seine ganze Familie beschäftigt gewesen zu sein. Das liegt ja nahe, wenn wir daran denken, daß Silvestre, wie auch seine Frau Marie-Catherine, aus großen Pariser Künstlerfamilien stammten, wo es schon Tradition war, daß die Kinder den Beruf des Vaters, oder doch einen ganz verwandten Beruf ergriffen. So hören wir von Silvestres Frau, daß sie Kopien nach den Werken ihres Mannes verfertigt habe. Sein Sohn François Charles wurde nach dem Weggang des Vaters Direktor der alten Dresdener Malerakademie und von seiner Tochter Marie schreibt (Roger Armand) Weigert: ”Marie von Silvestre, die Tochter des Künstlers, ... könnte genauso an der Serienproduktion von Kopien nach Bildnissen August II. und August III. teilgenommen haben.””, effektvolle, lasierende, teils minimal pastose Bildnismalerei, Öl auf Leinwand, wohl unsigniert, der Künstler signierte eigenhändige Werke bzw. Werkstattarbeiten mit hohem Eigenanteil meist auf der Rückseite, auf Grund der vorliegenden Doublierung des Gemäldes kann die Frage nach einer etwaigen Signatur auf der Gemälderückseite nicht beantwortet werden, Craquelure, gering restauriert, in alter Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 82 x 64 cm, wir danken Prof. Dr. Harald Marx für die freundlichen Hinweise zum Gemälde. Werkstatt des Louis de Silvestre in Dresden: Louis Silvestre (1675 Sceaux bis 1760 Paris), 1741 durch König August III. geadelt und Louis de Silvestre genannt, Ausbildung bei seinem Vater Israël Silvestre, später bei Charles Le Brun und Bon Boullogne an der Königlichen Akademie Paris und auf Studienreisen nach Rom (hier Förderung durch Carlo Maratti) und nach Venedig, 1716 auf Einladung des sächsischen Kurfürsten Übersiedlung nach Dresden, hier zunächst ”Erster Maler des Königs” und nach dem Tod von Heinrich Christoph Fehling (1654–1725) zum Oberhofmaler ernannt, 1727 Ernennung zum Direktor der Dresdner Malerakademie, schuf in Dresden, wo er bis 1748 weilte, zahlreiche Gemälde und Innendekorationen für August den Starken, seinen Sohn August II., den Grafen Brühl und den sächsischen Hochadel, um das enorme Arbeitspensum zu meistern, unterhielt Louis de Silvestre einen umfangreichen Werkstattbetrieb, dem unter anderen seine künstlerisch ausgebildete Ehefrau Marie-Catherine geborene Hérault (1780–1743), seine Tochter Marie-Maximilienne (1708–1797), sein Sohn François Charles (1712–1780) und wohl auch zumindest zeitweise Adam Friedrich Oeser (1717–1799) und Andreas Möller (1684–nach 1752) angehörten, darüber hinaus überarbeitete Silvestre bzw. seine Werkstatt Gemälde anderer Künstler, wie François de la Croix, Gedeon Romandon oder Giovanni Battista Pittoni, um sie den geänderten Repräsentationswünschen ihrer Auftraggeber anzupassen, Quelle: Thieme-Becker, Harald Marx ”Die Gemälde des Louis de Silvestre” und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4465
Limit: 15000,00 €, Zuschlag: 15000,00 €

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Gesellschaft vor antikem Tempel, Barock

Blick in düstere mediterrane Sommerlandschaft, mit Personenstaffage vor mit Säulen geschmücktem Bauwerk und Hirten mit ihren Tieren am bzw. im Wasser, pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, wohl Italien, um 1700, unsigniert, Craquelure, doubliert, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 76 x 114 cm.

Katalog-Nr.: 4466
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Barockes Früchtestillleben

von Weinlaub und Gräsern umrankter Früchtekorb, mit Weintrauben, Kürbis, Birnen und Pfirsichen, auf Tischplatte vor dunklem Grund mit Wandnische, das Gemälde besticht durch das mystische Leuchten der wiedergegebenen Objekte, als auch durch liebevolle Details wie den am Laub und Obst abperlenden Wassertropfen, einer am Getreidehalm emporkletternden Schnecke sowie einem Maikäfer, lasierende Stilllebenmalerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, doubliert und alt restauriert, auf Keilrahmen Ende des 19. Jh., partiell Lösung der Doublierung im Randbereich, Druckstelle in der Leinwand, gering restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 73 x 59,5 cm.

Katalog-Nr.: 4467
Limit: 2600,00 €, Zuschlag: 2600,00 €

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Flucht nach Ägypten

biblische Darstellung Mariens, mit dem schlafenden Christuskind im Arm, auf einem von Josef geführten Esel reitend, vor sommerlicher Gebirgslandschaft, hierzu bemerkt das Matthäusevangelium (Mt. 2, 13–14) ”... da erscheint ein Engel des Herrn dem Josef im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich es dir sage! Denn Herodes wird das Kind suchen, um es umzubringen. Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten.”, qualitätvolle, feinst erfasste akademische, religiöse Genremalerei in der Tradition der Präraffaeliten, Öl auf parkettierter Holzplatte, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Bereibungen und Kratzer, reinigungs- und restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 92 x 73,5 cm.

Katalog-Nr.: 4468
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 900,00 €

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Carlo Brighenti, Mutter Gottes

Brustbildnis der andächtigen Maria mit zum Gebet verschränkten Händen vor dunklem Grund, lasierende, religiöse Genremalerei, Öl auf Karton, Ende 19. Jh., rückseitig italienisch bezeichnet ”Carlo Brighenti Pittore (Maler)”, minimal restaurierungsbedürftig, original oval im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 26 x 22 cm.

Katalog-Nr.: 4469
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Christus am Kreuz

Darstellung des gekreuzigten Jesus, vor der Silhouette Jerusalems, unter verdunkeltem Himmel, rechts unten am Fuße des Kreuzes liegt ein Totenkopf und markiert den Ort als Golgatha (dt.: Schädelstätte), am Kopf des Kreuzes prangt das von Pilatus veranlasste Spottschild ”Jesus Nazarenus Rex Judaeorum (dt.: Jesus von Nazareth, König der Juden)”, hierzu berichtet die Bibel im Johannesevangelium (Joh. 19,16–22): ”Da lieferte er (Pilatus) ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgatha heißt. Dort kreuzigten sie ihn ... Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.” und das Markusevangelium ergänzt (Mk. 15,33): ”Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.”, fein lasierende, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Craquelure, gerahmt, Falzmaß ca. 60 x 40 cm.

Katalog-Nr.: 4470
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 150,00 €

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”Die Begegnung von Antonius und Kleopatra!” nach Tiepolo

in den Jahren 1745–50 schuf Giovanni Battista Tiepolo (1696 Venedig bis 1770 Madrid) seine Fresken für den Palazzo Labia in Venedig, ein Motiv daraus stellt die romantisch verklärte erste Begegnung der ägyptischen Königin Kleopatra VII. (69 v. Chr. Alexandria bis 30 v. Chr. Alexandria) mit ihrem späteren Liebhaber, dem römischen Politiker und Feldherrn Marcus Antonius (um 83 v. Chr. bis 30 v. Chr. Alexandria) dar, die Überlieferung berichtet, dass Marcus Antonius die ägyptische Königin nach Tarsos zu Verhandlungen einlud, Kleopatra, die zur Sicherung ihrer Macht in Ägypten einst, den nun ermordeten, Caesar als Liebhaber gewinnen konnte, empfing den Feldherr Antonius an Bord ihrer vergoldeten Prachtgaleere und trat selbst als Inkarnation der Göttin der Liebe, Aphrodite, in Erscheinung, die erotische Atmosphäre des Empfangs, begleitet von Festen und Banketten, wie auch die Präsentation ihres Reichtums ließ Kleopatras Plan aufgehen, sie gewann Antonius fortan als Geliebten und politischen Verbündeten, die Szene mit zahlreichem Gefolge der Herrscher vor Hafenkulisse zeigt mittig den in Rüstung erschienenen Feldherrn, welcher der freizügig gekleideten Kleopatra die Hand hält, das von Tiepolo in mehreren Entwürfen und Varianten vorbereitete Fresko zeigt im Original neben der historischen Szene eine üppige Architekturrahmung in Gestalt eines Triumphbogens, welcher illusionistisch an die vorhandene Architektur des Palazzo anschloss, das vorliegende Gemälde stellt eine fein lasierend festgehaltene, verkleinerte Kopie der zentralen Szene dar, lediglich der rahmende Triumphbogen ist, im Gegensatz zum Original, nur ansatzweise wiedergegeben, Öl auf Leinwand, 19. Jh., rechts unten undeutlich signiert ”...ilani”, Craquelure, größere Fehlstelle in der Leinwand hinterlegt, randdoubliert, restauriert, gering restaurierungsbedürftig, original im prächtiger, ca. 17 cm breiter Gründerzeit-Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 121 x 80 cm.

Katalog-Nr.: 4471
Limit: 4500,00 €, Zuschlag: 3000,00 €

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”Antonius und Kleopatra”

anrührende Szene in einem, mit Blumengirlanden geschmückten und von Fackeln erleuchteten Gemach im ägyptischen Königspalast mit Kleopatra, sich von ihrem Geliebten, dem römischen Politiker und Feldherren Marcus Antonius, verabschiedend, während Kleopatra vor Antonius sitzend, dessen Harnisch richtet und Antonius mit ausholender Geste in die Ferne weist, bringt ein Knappe den Helm des aufbrechenden Kriegers, lasierende Historienmalerei, Öl auf Leinwand, links unten monogrammiert ”LE” und undeutlich datiert ”1911?”, rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt ”Antonius Kleopatra”, rechts unten unfachgerecht repariert, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt (defekt), Falzmaß 76 x 58,5 cm.

Katalog-Nr.: 4472
Limit: 350,00 €, Zuschlag: 350,00 €

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Wilhelm Künl, Conradin von Schwaben erhält sein Todesurteil

das Gemälde thematisiert das tragische Schicksal des jungen Konrad (genannt Conradin) von Hohenstaufen (1252–1268), als Sohn des deutschen Königs Konrad IV. und der Elisabeth von Wittelsbach sowie letzter legitimer, männlicher Erbe aus der Dynastie der Staufer, sollte Konrad nach seines Vaters Tod 1254 dessen Nachfolge als deutscher König, Herzog von Schwaben, König von Jerusalem und König von Sizilien antreten, der unter Vormundschaft gestellte Zweijährige verlor jedoch zunehmend an Macht, als er auch noch sein staufisches Erbe in Süditalien, auf Betreiben von Papst Clemens IV. und Karl I. von Anjou, verlieren sollte, zog Konrad 1268 mit einem Heer von 3000 Verbündeten nach Italien, um seine Besitztümer zu sichern, am 23.08.1268 unterlag Konrad in der Schlacht bei Tagliacozzo den Truppen Karls I. von Anjou, dieser ließ Konrad und seinen Jugendfreund Friedrich I. von Baden (1249–1268) sowie weitere Begleiter des jungen Monarchen am 29.10.1268 auf der Piazza del Mercato in Neapel hinrichten, auch wenn Konrad nur wenig Spuren in der deutschen Geschichte hinterließ, wurde er als letzter und zudem ”guter, junger Staufer” seit dem Mittelalter verehrt, spätestens ab Ende des 18. und im Lauf des 19. Jh. wurde Konrad zum Träger des deutschen Nationalgedankens stilisiert, ihm wurden Denkmale errichtet, Gedichte, Oden und Prosatexte gewidmet und Conradin Kreutzer (1780–1849) schrieb um 1805 seine tragische Oper ”Conradin von Schwaben”, auch wenn Konrad wohl nie einen Gerichtsprozess bekommen hat, hat sich in der Legende die auch in unserem Bild festgehaltene Szene überliefert, wonach Konrad beim Schachspiel mit Friedrich I. von Baden beider Todesurteil erhielt, bereits Johann Heinrich Tischbein befasste sich 1784–85 in drei Gemälden ”Konradin von Schwaben und Friedrich von Baden vernehmen ihr Todesurteil” mit diesem Thema und im 19. Jh. folgten weitere Künstler, wie Anton von Werner, Pauline Soltau und Hermann Freihold Plüddemann, die Szene zeigt den jungen Konrad in königlicher Robe am Tisch mit einem Schachspiel, in seiner rechten Hand hält er ein lateinisch mit ”Sententia mori Conradius de Hohenstauffen (dt.: Todesurteil des Conrad von Hohenstaufen) ...” überschriebenes Schriftstück, zu seiner Linken sucht Friedrich I. von Baden Trost bei seinem Leidensgefährten, als Hinweis auf den Ort des Geschehens ist durch das vergitterte Zellenfenster der Feuer speiende Vesuv zu erkennen, anrührende, fein lasierende Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1850, rechts unten signiert ”Wilh. Künl pinx.”, Craquelure, Fehlstellen in der Leinwand teils hinterlegt, restaurierungsbedürftig, original im sehr schönen Biedermeier-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 50,5 x 41 cm. Künstlerinfo: sudetendt. Portrait- und Historienmaler (1811 Jungbunzlau [Mladá Boleslav] bis nach 1867), Sohn eines Militärarztes, Bruder des Malers Paul (Pavel) Franz Künl (1817 Jungbunzlau bis 1871 Laibach), durchlief wohl wie sein Bruder die Kadettenschule in Laibach und wandte sich später der Kunst zu, tätig in Laibach [Ljubljana], 1866 in Klagenfurt am Wörthersee als Fotograf erwähnt, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Katalog-Nr.: 4473
Limit: 750,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Die Perlenkette

bäuerliches Interieur mit einer Mutter, die ihrem verzückten Töchterchen eine Perlenkette zeigt, Genremalerei mit spitzem Pinsel, Öl auf Pappe, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Craquelure, teilweise restauriert, reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 43,0 x 36,5 cm.

Katalog-Nr.: 4474
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 170,00 €

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