Gemälde

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Franz Kels, Studie zur ”Westfälischen Bauernhochzeit”

poesievolle Szene eines ländlichen Brautzuges vor sommerlicher Dorfkulisse im warmen Sonnenlicht, die im Dorf mit ihrem Gefolge eintreffenden Brautleute werden von Musikanten, Mägden mit Rindern und einem aufgeregt dahereilenden Hund begrüßt, links über dem Dach einer Scheune flattert ein Schwarm Tauben als Sinnbild der Liebe, Treue und des Friedens in die Lüfte, flott, minimal pastos erfasste Studie oder Fassung zu dem leicht verändert ausgeführten und im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindlichen großformatigen (116,5 x 159 cm) Gemälde ”Westfälische Bauernhochzeit” von 1856, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”... Malte vorwiegend ”gemütvolle” Darstellungen aus dem Familienleben der rhein.-westf. Landleute (Westf. Bauernhochzeit 1856; Elternfreuden, 1862, usw.) ...”, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert ”F. Kels”, auf Karton aufgezogen, Fehlstellen in der Leinwand alt retuschiert, gering restaurierungsbedürftig, in ca. 15 cm breiter Gründerzeit-Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 40 x 63 cm. Künstlerinfo: geboren als Franciscus Laurentius Hubertus Keltz, nannte sich auch Franz Peter Kels, dt. Portrait- und Genremaler (1828 Düsseldorf-Derendorf bis 1893Düsseldorf), studierte 1844-1855 an der Akademie Düsseldorf, hier Anfangs Schüler der Bau- und Gipsklasse, ab 1847 Schüler von Carl Ferdinand Sohn und ab 1851 Schüler von Friedrich Wilhelm von Schadow, zunächst Portraitmaler 1850 Hinwendung zur Genremalerei, 1848 Gründungsmitglied des Künstlervereins ”Malkasten” Düsseldorf und bis 1883 dessen Mitglied, tätig in Düsseldorf, Quelle: Familienforschung Manfred Kels, Boetticher, Müller-Singer, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Saur und Thieme-Becker.

Katalog-Nr.: 4224
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Beim Kartenspiel

abendliche Interieurszene mit häuslicher Gesellschaft im Schein einer Kerze, der Künstler lässt den Betrachter an einer intimen Szene eines Kartenspiels teilhaben und lenkt durch geschickte Lichtführung die Aufmerksamkeit auf die beiden, in feiner Robe wiedergegebenen Frauen mittleren Alters, währen die mittig am Tisch sitzende Dame voll in ihre Karten vertieft ist, scheint die links Dargestellte ihrem hinter ihr stehendem Mann mit Tonpfeife um Rat zu ersuchen, die übrigen am Tisch versammelten Männer scheinen nur dezent angedeutet den Kreis der ins Spiel vertieften Protagonisten zu vervollständigen, es handelt sich hier wohl um die Darstellung einer jüdischen Gesellschaft, so trägt der rechts im Hausmantel in Rückenansicht wiedergegebene, bärtige Mann eine für gläubige Juden vorgeschriebene Kippa und auch die offensichtlich verheirateten Frauen verbergen nach jüdischer Tradition ihr Haupthaar sorgsam unter einer Haube, das Gemälde besticht durch die trefflich in realistischer Stofflichkeit erfasste Kleidung der Frauen mit ihren Schleifen, Spitzen und den edel schimmernden Seidendamaststoffen, fein lasierende Genremalerei mit schönem Licht, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 18. Jh., unsigniert, Craquelure, partiell farbschwundrissig, gering restaurierungsbedürftig, im sehr schön passenden, neoklassizistischen Vergolderrahmen, Falzmaß 43,5 x 57,5 cm.

Katalog-Nr.: 4207
Limit: 2400,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Carl Julius von Leypold, Burg im Gebirge

sommerliche Hochgebirgsszene mit Wanderern vor imposanter Bergsilhouette mit Burganlage im Dämmerlicht, romantische lasierende Malerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Leinwand, um 1870, rechts unten undeutlich signiert ”... Leypold”, rückseitig auf dem Keilrahmen Etikett der ”Großen Berliner Kunstausstellung 1900”, Craquelure, restauriert, gering restaurierungsbedürftig, im prächtigen ca. 17 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß 87 x 60 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1806 Dresden bis 1874 Dresden-Niederlößnitz), studierte 1820–29 an der Akademie Dresden bei Johan Christian Clausen Dahl, ab 1857 Ehrenmitglied der Dresdner Akademie, tätig in Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4252
Limit: 2500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Edmund Bristow, bukolische Landschaft

Weide in Sommerlandschaft mit lagernden Rindern, Schafen, Ziege und Pferd am Tümpel, lasierende, partiell minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, um 1830 doubliert, unten mittig signiert ”E. Bristow”, rückseitig Etikett zum Künstler mit Auszug aus Müller-Singer sowie Annotation auf dem Keilrahmen ”E. Bristow 1830 (signed)”, Craquelure, doubliert, gering restauriert, in Goldstuckrahmen (defekt) mit Messingrahmenschild ”E. Bristow 1787–1876” gerahmt, Falzmaß 63,5 x 76 cm. Künstlerinfo: englischer Tier-, Landschafts-, Portrait- und Genremaler (1787 Eton bis 1876 Eton), protegiert unter anderem vom Duke of Clarence, dem künftigen König William IV., beschickte die Ausstellungen der Royal Academy, tätig in Eton und Windsor, Quelle: Thieme-Becker.

Katalog-Nr.: 4248
Limit: 2800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Künstlerfamilie Roos, attr., Hirtenlandschaft

am Fuße einer antiken Ruine lagernde Hirten mit ihrer Herde aus Schafen, Ziegen, Pferd und Rind vor weiter sommerlicher Campagnalandschaft, das Gemälde besticht gleichwohl durch seine ausgewogene Komposition, seine trefflich erfasste und atmosphärisch eingefangene Landschaft, wie auch in den zahlreichen liebevollen Details, so erfährt die weitestgehend kontemplative Szenerie durch zwei kämpfenden Ziegen links im Vordergrund eine gewisse Belebung, auf dem Felsen darüber scheint ein Hirtenjunge seiner Begleiterin einen Spreißel aus dem Zeh zu entfernen, während sich im Hintergrund am Fuße der Ruine ein etwas pummeliger älterer Mann anschickt, einen Ziegenbock zu besteigen, um ihn als Reittier zu nutzen, und schließlich schenkt ein im Vordergrund im Wasser eines Flusses stehendes Rind dem Betrachter des Gemäldes einen verträumten Blick, poesievolle, lasierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, wohl 17. Jh., unsigniert, die Arbeit erinnert an die Hirtenlandschaften der Künstlerfamilie Roos, die mit Johann Heinrich Roos (1631–1685), dessen Sohn Philipp Peter Roos (1651–1705), genannt Rosa da Tivoli und dem Joseph Roos (1726–1805, Urenkel des Johann Heinrich Roos) die bedeutendsten Tiermaler ihrer Zeit hervorbrachte, gerade in der Erfassung der Tiere und Staffagefiguren und ihrer Einbettung in die weite, italienisch anmutende Landschaft, der Behandlung des Lichts, des diagonalen Bildaufbaus und der erzählerischen Details lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich um ein Werk des Johann Heinrich Roos handeln könnte bzw. aus dessen Umfeld oder dessen Nachfolge stammt, Craquelure, alt doubliert, Retuschen im Randbereich, alt in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß 89 x 113 cm.

Katalog-Nr.: 4210
Limit: 3500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Richard Müller, Katze mit Wollknäuel

in den 1920er Jahren wandte sich Richard Müller verstärkt der Tiermalerei zu und es entstanden in diesen Jahren die anrührenden Portraits seiner Hausgenossen, der Hunde Quick und Boy, mit ebensolcher Akkuratesse und nahezu fotografischer Genauigkeit schildert Müller im vorliegendem Gemälde die possierliche wie anrührende Szene eines mit einem blauen Wollknäuel inmitten des Strickzeugs auf gemustertem Teppich spielenden jungen Kätzchens, besonders beeindruckt die gekonnt erfasste Stofflichkeit des Dargestellten – des realistisch wiedergegebenen Teppichmusters, des nahezu plastisch aus dem Bild hervortretenden Strickstrumpfes und des zum Knuddeln verleitenden jungen Kätzchens, fein mit spitzem Pinsel minimal pastos bzw. lasierende Malerei in kraftvoller Farbigkeit, Öl auf Leinwand, oben mittig datiert und monogrammiert ”1922 RM”, ungerahmt, Maße ca. 28,5 x 60,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner, Graphiker und Entwerfer (1874 Tschirnitz bei Eger bis 1954 Dresden-Loschwitz), früh zeigte sich sein außerordentliches künstlerisches Talent, auf Anregung des Meißner Porzellanmalers H. Theil ab 1888 Schüler der Malschule der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen, studierte ab 1890 trotz noch nicht erreichten Mindesteintrittsalters an der Akademie Dresden bei Leon Pohle, Ernst Moritz Geyger und Leonhard Gey, 1895 auf Anregung von Max Klinger autodidaktische Beschäftigung mit der Radiertechnik, gewann 1896 mit seiner Radierung „Adam und Eva“ den „Großen Rompreis“, 1900–35 Professor für Malerei und Zeichenkunst und Mitglied des Akademischen Rats an der Akademie Dresden, 1933–35 deren Rektor, beschickte die Großen Deutschen Kunstausstellungen im Haus der Deutschen Kunst München, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem eine Goldmedaille auf der Weltausstellung 1900 in Paris, ab 1944 Aufnahme in die „Gottbegnadeten-Liste“, vertreten unter anderem in Museen in Berlin, Dresden, Prag, Chicago, Karlsruhe, Leipzig und Bukarest, Vorstand des sächsischen Künstlerrats und Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft, tätig in Dresden-Loschwitz, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler und Internet.

Katalog-Nr.: 4334
Limit: 3800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jan Frans van Bloemen, attr., Arkadische Sommerlandschaft

abendlicher Blick in eine üppig grüne südliche Landschaft mit Personenstaffage vor antiken Ruinen, der um 1688 in Rom eintreffende Jan Frans van Bloemen war von der ewigen Stadt derart angetan, dass er die folgenden Jahre seines Lebens hier verbrachte und fortan die Schönheit Roms sowie der umgebenden Campagna Romana studierte und sie in seinen Bildern verewigte, in intensiven Naturstudien erarbeitete er sich das Wesen der Landschaft und komponierte sie – wie schon Jahre zuvor Claude Lorrain (1600–1682) – neu, indem er sie kapriziös idealisierte und damit Sehnsuchtsbilder schuf, die in ihrer Anmut die Wirklichkeit weit übertrafen, so entführt der Künstler den Betrachter in vorliegendem Gemälde in eine idyllische, kontemplative Abendlandschaft voll ausgewogener Erhabenheit, einer Bühne gleich, die rechts von einem mächtigen Laubbaum und links von einem Hügel mit Turm begrenzt ist, wird der Blick in die Tiefe des Gemäldes hin zu antiken Ruinen vor imposanter Gebirgskulisse gelenkt, das warme, von links einfallende Licht der späten Sonne erleuchtet die Landschaft dezent und verleiht ihr geheimnisvolle Verschwiegenheit, im Kontrast hierzu überspannt ein von duftigen Wolken durchzogener, hellblauer Himmel die Szenerie und formt eben jene atmosphärisch weiten Landschaften, die dem Künstler seinen Beinamen ”Orizzonte (dt. Horizont)” einbrachten, welchen er auch später als Künstlername verwandte, erst auf dem zweiten Blick wird man der im Vordergrund agierenden Personen gewahr, einige ruhen am Fluss, der wohl den Tiber symbolisiert, auch die Frau am Brunnen, welche den des Wegs daherkommenden Pilger eine Wasserschale reicht, scheint unverbindlich die Idylle zu ergänzen, geschickt platziert hier der Maler die biblische Episode von ”Christus mit der Samariterin am Brunnen” in römische Campagnalandschaft und betont die Figuren durch ein mystisches Leuchten ihrer Gewänder und ihres Inkarnats, jene Episode, die zum Festhalten am christlichen Glauben ermahnt, stellt eine gekonnt eingeflochtene Botschaft des Künstlers für den des Bilderlesens kundigen Betrachter seiner Zeit dar, auch die allgegenwärtigen Ruinen dürften nicht nur als eine Karikatur römischer Landschaft verstanden werden, sondern stehen ebenso für die Ehrfurcht vor der Vergangenheit sowie einem eindringlichen ”Memento mori” als Hinweis für die Vergänglichkeit allen irdischen Seins, der Künstler war dafür bekannt, dass er in den durchweg seiner Phantasie entsprungenen Landschaften zumeist wiedererkennbare Architekturen Roms einfügte, derartige geistreiche Kompositionen fanden den regen Beifall seiner Zeitgenossen und der geachtete Künstler fand Aufnahme in der renommierten Künstlervereinigung ”Virtuosi del Pantheon” der päpstlichen Akademie der schönen Künste, so mag es nicht nur Zufall sein, dass nahezu im Zentrum des Gemäldes die Silhouette des Pantheons von Rom festgehalten ist, die Übersetzung des Namens des Heiligtums ”alles Gott” manifestiert wiederum ein christliches Bekenntnis, gleichwohl die wiedererkennbare Darstellung des antiken Bauwerkes sicher auch persönlichen Stolz durchscheinen lässt, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, um 1730, unsigniert, rückseitig altes gedrucktes, italienisches Inventaretikett ”Proveniente dal Museo della Villa Borghese ... Sala: ... No. ...”, hierzu bemerkt Wikipedia: ”Villa Borghese ... Die Galerie, die zu den berühmtesten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt zählt, geht zurück auf die Sammeltätigkeit von Kardinal Scipione Borghese (1577–1633) ... Die Sammlung blieb bis ins 19. Jahrhundert bis auf wenige Verluste ziemlich vollständig erhalten und erhielt zusätzlich wertvolle Zugänge. Zu gravierenden Verlusten kam es im Zuge der Eheschließung zwischen Camillo Borghese und Pauline Bonaparte, der Schwester Napoleons. Auf Druck Napoleons musste der Herzog eine Reihe von Kunstwerken verkaufen.” und AKL ergänzt: ”Gemälde von ihm (Jan Frans van Bloemen) sind z.B. in den Sammlungen ... und der Villa Borghese vertreten.”, weiterhin altes handschriftliches Etikett ”Johann Franz van Bloemen – Palazzo Borghese – 30. III. 1892”, Craquelure, alt doubliert, auf Keilrahmen des 19. Jh., wenige Retuschen, im prächtigen Historismus-Goldstuckrahmen (gering bestoßen) mit Messingrahmenschild ”J. Fr. van Bloemen – (1662 – 1748)” gerahmt, Falzmaß: 71,5 x 137,5 cm. Künstlerinfo: auch Gian Francesco Vanblommen, genannt „Orizzonte” oder ”Horizonti”, flämischer Maler, Zeichner und Radierer in der Nachfolge Gaspard Dughets (1662 Antwerpen bis 1749 Rom), wohl zunächst Schüler seines älteren Bruders Pieter van Bloemen (1657 Antwerpen bis 1720 Antwerpen), um 1681 Schüler des Antoni Goubau, 1682 Studienaufenthalt in Paris, 1684 Reise zu seinem Bruder Pieter van Bloemen nach Lyon, hier Schüler von Adriaen van der Cabel, reiste schließlich zusammen mit Pieter van Bloemen über Turin nach Rom, wo sie ca. 1688 anlangten, 1690 traf auch der jüngste Bruder Norbert van Bloemen (1670 Antwerpen bis ca. 1746 Amsterdam) zu Studien in Rom ein, nach gemeinsamer Zeit kehrte Pieter 1693 nach Antwerpen und Norbert vor 1724 nach Amsterdam zurück, Jan Frans van Bloemen blieb jedoch bis zum Lebensende in Rom ansässig, er wurde hier Mitglied der niederländischen Künstlergemeinschaft ”Bentvueghels”, unternahm von Rom aus Studienreisen nach Neapel, Sizilien und Malta, erlangte in Rom hohes Ansehen und erhielt zahlreiche Aufträge für die Ausgestaltung römischer Paläste und Villen, er war unter anderem für die Königin von Spanien Elisabetta Farnese, den römischen Adel und den Papst tätig, ca. 1732 Aufnahme in die Malergilde Accademia di San Luca, Mitglied der Künstlervereinigung „Virtuosi del Pantheon”, vertreten in den Sammlungen Colonna, Raspigliosi, Doria Pamphilij und der Villa Borghese, Quelle: AKL, Thieme-Becker und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4216
Limit: 18000,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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