Gemälde

Katalog-Nr. 4523

Sophus Jacobsen, Winterabend

Feldweg in verschneiter Winterlandschaft mit einsamem Hasen, der Blick gleitet durch die in der Dämmerung liegende ebene Landschaft, hin zur Bauernkate mit rauchender Esse und zur kahlen Baumsilhouette eines Waldrandes, hinter dem die Sonne am Horizont entschwindet und den bewölkten Himmel effektvoll beleuchtet, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”Malte vor allem Winter- und Mondscheinlandschaften; auch herbstliche Regen- und Sonnenuntergangstimmungen geben seine Bilder häufig wieder, anfangs meist mit Motiven aus Norwegen, später aus dem Rheingau, dem Westerwald und aus der Eifel, häufig auch mit Staffage. Namentlich koloristisch sehr begabt, ... seine Bilder fanden besonders in Deutschland und Amerika viel Anklang.” und Meyers Konversations-Lexikon ergänzt: ”Zuerst behandelte er mit Vorliebe die Gegenden seiner Heimat in Tages- oder Mondscheinbeleuchtung, dann wandte er sich mehr den Herbst- und Winterlandschaften im deutschen Charakter zu. In allen erfreut die Wahrheit der Stimmung und eine echt künstlerische, breite und doch gediegene Darstellungsweise.”, mitunter ließ der Künstler seine Werke mit Tierstaffage unter anderem von Adolph Tidemand oder Christian Kröner ergänzen, so ist möglicherweise der einsame Hase von fremder Hand hinzugefügt, stark pastose, impressionistische Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, um 1900, rechts unten signiert ”S. Iacobsen”, rückseitig altes Berliner Ausstellungsetikett und undeutliche Annotationen auf dem Keilrahmen ”... Jacobsen ...”, Craquelure, wachsdoubliert, im Bereich ehemaliger Risse stärker restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, in schlichter Eicheleiste gerahmt, Falzmaß 101 x 151 cm. Künstlerinfo: norwegischer Landschaftsmaler (1833 Fredrikshald bis 1912 Düsseldorf), 1853 Übersiedlung nach Düsseldorf, studierte mit Stipendium der norwegischen Regierung 1853–55 an der Akademie Düsseldorf bei Hans Fredrik Gude, unternahm ab 1855 Studienreisen durch Norwegen, Deutschland (Eifel, Westerwald, Nordseeküste, Rheinland), Holland und Italien, beschicke ab 1854 norwegische Kunstausstellungen sowie die Düsseldorfer Kunstausstellungen und die Großen Berliner Kunstausstellungen, 1856–1912 Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten und im Verein Düsseldorfer Künstler, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Saur, Müller-Singer, Seubert, Dressler, Bénézit, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule” und Wikipedia.

Limit:
600,00 €
Zuschlag:
800,00 €

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